Warum missbrauchen Millionen von Menschen Rauschgift? Gibt es eine fehlende Dimension in ihrem Leben? Gibt es echte Antworten auf diese beunruhigenden Fragen?


Die Welt steckt bis zum Hals in gefährlichen - aber zeitweise Vergnügen bereitenden - Rauschgiften. Millionen gebrauchen und missbrauchen diese potenziell tödlichen Substanzen trotz einschlägig bekannter Risiken und dokumentierter Todesfälle. Aber warum tun Menschen so etwas? Warum gehen junge Menschen ebenso wie Erwachsene freiwillig solche Risiken ein? Weshalb beschwört jemand aus freiem Willen ein solches Unglück geradezu herauf? Überraschenderweise finden sich die wahren Schlüssel für das Verständnis und die Bekämpfung von Drogenmissbrauch nicht in klinischen Studien oder Medizinbüchern, sondern in der Bibel! Dies mag für heutige Ohren seltsam klingen, aber es gibt Belege dafür. Sie sind klar, sie sind ernüchternd - und sie sind ermutigend!

Das chemische Minenfeld

Drogenmissbrauch ist ein weltweites Problem und umfasst eine Vielzahl von chemischen Substanzen. Wenn etwas eingenommen, injiziert, inhaliert oder in den menschlichen Körper absorbiert werden kann, kann es missbraucht werden! In Amerika beispielsweise haben über 90 Millionen Menschen (fast ein Drittel der Bevölkerung) entweder selbst Drogen missbraucht oder kennen jemanden, der drogenabhängig ist! In anderen Ländern sind die Zahlen ähnlich.

Alkoholische Getränke werden überall auf der Welt konsumiert und missbraucht. Alkohol produziert angenehme Effekte, indem es die Muskeln entspannt und das Gehirn ruhig stellt, so dass Sorgen für eine gewisse Zeit zu verschwinden scheinen. In Maßen ruft Alkohol sogar gesundheitsfördernde Veränderungen im menschlichen Körper hervor. Aber der häufige Gebrauch im Übermaß verzerrt das Urteilsvermögen, verlangsamt Reflexe, verursacht Gedächtnisstörungen und Blackouts, schädigt Herz und Leber, schwächt das Immunsystem und schädigt ungeborene Kinder im Mutterleib.

Trunkenheit steht in ursächlichem Zusammenhang mit Unfällen, Verlust des Arbeitsplatzes, Gewaltverbrechen und Selbstmorden. Kurz gesagt: Alkoholmissbrauch tötet und verstümmelt. Es zerreißt und zerstört die Grundlage der normalen menschlichen Gesellschaft.

Der Gebrauch von Tabak ist "die ernsthafteste und am weitesten verbreitete Abhängigkeit der Welt und eine Hauptursache von Todesfällen in unserer Gesellschaft, die vermieden werden könnten" (An Invitation to Health [Eine Einladung für die Gesundheit], Hales, 5. Ausgabe, 1992, Seite 399). Rauchen steht in direkter Verbindung zu Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen wie Lungenemphysem, Brust- und Blasenkrebs, Fehlgeburten und - bei Kindern von Raucherinnen - niedrigem Geburtsgewicht, Missbildungen und geistigen Behinderungen (ebenda, Seiten 403-408). Die Sterblichkeit von Rauchern ist im Vergleich zu Nichtrauchern um das Dreifache erhöht und ihre Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt um das Fünffache.

Partydrogen sind chemische Substanzen, die eingenommen werden, um ein Hochgefühl zu erzeugen. LSD und PCP sind Halluzinogene, die die Wahrnehmungsfähigkeit verändern und ein Gefühl übermenschlicher Stärke verleihen - doch diese Drogen können auch gewalttätiges Verhalten und Psychosen auslösen. Kokain und Amphetamine geben dem Konsumenten den momentanen Eindruck größerer Vitalität und ein höheres Selbstwertgefühl, schädigen aber Herz und Gehirn. Designerdrogen wie Ecstasy - zu Tausenden bei sogenannten "Rave"-Partys konsumiert - erzeugen ein Gefühl von Wärme und Offenheit, können aber Gehirnzellen dauerhaft schädigen und den Konsumenten töten (siehe Time-Magazin, 5. Juni 2000, Seiten 62-73).

Fast die Hälfte aller Fälle von Drogenmissbrauch in den USA sind Fälle von Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente. Darunter sind gefälschte Rezepte, vorgetäuschte Erkrankungen, Verkäufe auf dem Schwarzmarkt, versehentliche Falscheinnahmen verschriebener Medikamente durch ältere Menschen und Fehler von Ärzten (siehe Prescription Drug Abuse: The Hidden Epidemic [Missbrauch von verschriebenen Medikamenten: Die versteckte Epidemie], Colvin, 1995). Vielleicht einer der am meisten Besorgnis erregenden Fälle ist hier die erstaunliche Zunahme der Verwendung von Ritalin ®, einem von Ärzten verschriebenen Medikament zur Behandlung von Kindern mit ADHD - sogenannte "hyperaktive" Kinder - (siehe unterlegten Artikel: Amerikas neue Krankheit!).

Koffein - der aktive Bestandteil von Kaffee, manchen Tees und einer Vielzahl von Limonaden - ist wahrscheinlich "die am meisten verwendete Droge der Welt" (Hales, Seite 345). Die Einnahme großer Mengen von Koffein wird mit Herzbeschwerden, Brustschwellungen und Blasenkrebs in Verbindung gebracht, wobei aber der eindeutige Beweis noch nicht erbracht ist. Doch große Mengen von Koffein können Gereiztheit, Nervosität, Schlaflosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Die ständige Einnahme von koffeinhaltigen Getränken kann zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen (sieheDrugs, Society and Human Behavior [Drogen, Gesellschaft und menschliches Verhalten], Ray & Ksir, 1990, Seiten 230-232).

Kosten des Missbrauchs

 

Viele der weitverbreiteten, chemischen Substanzen schädigen das Gehirn, das Herz und die Lunge des Konsumenten, sowie den Organismus der ungeborenen Kinder. Der Gebrauch von Drogen trägt zu den wesentlichsten Todesursachen der Welt bei - Schlaganfälle, Herzerkrankungen, und verschiedene Arten von Krebserkrankungen. Durch Drogenmissbrauch entstehen für die Gesellschaft auch unvorstellbare finanzielle Belastungen. Die geschätzten Kosten dafür übersteigen alleine in Amerika 240 Milliarden Dollar pro Jahr (Colvin, Seite 100). In den Vereinigten Staaten von Amerika wird etwa "jedes fünfte Krankenhausbett von jemandem belegt, zu dessen Erkrankung Drogenmissbrauch beigetragen hat" und fast "50 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle haben einen Bezug zu einer Art von Drogenmissbrauch" (ebenda). Eine Studie der Weltbank zeigt: "Der Konsum von Tabak führt zu einem weltweiten Nettoverlust von 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr" (World Health, Sept./Okt. 1998, Seite 23). Drogenmissbrauch und seine Konsequenzen sind ein großes medizinisches und soziales Problem.

 

Aber warum tun wir es? Warum benutzen und missbrauchen Jugendliche und Erwachsene auf der ganzen Welt gefährliche, chemische Substanzen, die nachweislich die Fähigkeit besitzen, unser Gehirn, unseren Körper, unsere Familie und letztlich die Gesellschaft zu schädigen und zu zerstören?

Amerikas neue Krankheit

Immer mehr Amerikaner sind besorgt, dass sie oder ihre Kinder an ADHD (Attention Deficit Hyperactivity Disorder [Hyperaktivitäts-Syndrom]) leiden. Symptome dafür sind unter anderem eine verringerte Aufmerksamkeitsspanne, verringerte Selbstkontrolle (impulsives Verhalten), und motorische Unruhe. Obwohl noch keine spezifische Ursache festgestellt werden konnte, glauben viele Amerikaner, dass sie eine Behandlungsmethode gefunden haben - Ritalin ®. 1997 nahmen fünf Millionen Menschen alleine in Amerika dieses Medikament - ein erstaunlicher Zuwachs von 700 Prozent seit 1990. Doch manche Ärzte beginnen sich zu fragen, ob die Amerikaner wirklich an einer neuen Krankheit leiden, oder ob wir nur die Konsequenzen unserer eigenen Handlungsweisen erleben.

Manche vermuten, dass ADHD durch eine übersteigerte, motorische Aktivität des Gehirns ausgelöst wird. Doch selbst wenn dies in wenigen Einzelfällen zutrifft, lässt diese Theorie wichtige Einflussfaktoren der Lebensumstände außer Acht. Etwa 90 Prozent derer, die Ritalin ® verwenden, leben in den USA, wo es "vorwiegend ein Phänomen der weißen Mittelschicht oder oberen Mittelklasse ist" (siehe Running on Ritalin ®, Diller, 1998, Seite 36). Männer sind gegenüber Frauen um das Vier- bis Fünffache in der Überzahl. Kinder, bei denen ADHD diagnostiziert wurde, stammen oft aus Haushalten, die geprägt sind durch "starke Eheprobleme, niedrige soziale Schicht, große Familien, Kriminalität des Vaters, seelische Störungen der Mutter und Pflegekinder" (ebenda, Seite 97).

Die vielleicht ernüchterndsten Beobachtungen von Dr. Diller, einem Kinderarzt, betreffen die Eltern und Familienverhältnisse von Kindern mit Symptomen von ADHD oder ähnlichen Verhaltensstörungen wie CD (control disorder [gestörte Selbstkontrolle]) und ODD (oppositional defiant disorder [übermäßig rebellisches Verhalten]) - mit folgenden Verhaltensweisen: Diese Kinder verlieren schnell die Fassung, streiten oft mit Erwachsenen, ärgern andere absichtlich. Diller schreibt: "Viele Symptome bei diesen Kindern verbesserten sich hinreichend ohne Gabe von Medikamenten, indem einfach mit der Familie und der Schule zusammengearbeitet wurde" (ebenda, Seite 84). Es scheint so, als entwickelten viele Kinder mit ADHD nie ein moralisches Gewissen - sie wurden nie ausreichend sozialisiert. Ihre Eltern hatten entweder keine Zeit für ihre Rolle als Eltern, oder wussten nicht, was sie dabei zu tun hatten!

Nach den Aussagen Dillers könnte die moderne, amerikanische Gesellschaft eine Kultur hervorbringen, die ADHD erzeugt - mit anderen Worten, sie wäre von uns selbst verursacht. Familien, in denen beide Elternteile arbeiten und alleinerziehende Mütter, die einem Beruf nachgehen, sind ein Teil dieser brisanten Mixtur. Kinder, die in Tagesstätten abgeschoben werden und Vorschulkinder, die für dieses Umfeld noch nicht reif sind, fühlen sich von ihren Eltern verlassen. Diese "traurigen und wütenden Kinder, die sich in ihrer Haut nicht wohl fühlen, lassen ihre Verwirrung und Unsicherheit heraus" und werden dass als ADHD - Kinder abgestempelt (ebenda, Seite 82). Fernsehprogramme und Computerspiele, die Aggression fördern und impulsive Aktionen von Gewalt darstellen, verschlimmern das Problem noch. All dies trägt zu dem eskalierenden Verlangen nach Ritalin ® bei. Seit 1990 hat sich der Hersteller von Ritalin ® einer Gewinnsteigerung von 500 Prozent aus der Vermarktung dieses Medikaments erfreuen können (ebenda, Seite 35). Was wir früher erfolgreich mit Erziehung und Disziplinierung - einschließlich gelegentlicher Ohrfeigen - in den Griff bekamen, versuchen wir nun, mit Medikamenten zu behandeln (ebenda, Seiten 188-198).

Eine Rückkehr zum biblischen Konzept der Familie, in der der Vater Führung und Grundlagen für ein sicheres Umfeld beisteuert und die Mutter das Zuhause erhält und die für die Persönlichkeitsentwicklung der kleinen Kinder so wichtige persönliche Zuwendung aufbringt, all dies würde die Entwicklung in dieser neuen Krankheit Amerikas sofort umkehren. Die wahre Lösung für viele Kinder mit ADHD und ähnlichen Verhaltensstörungen beinhaltet, die jungen Menschen darauf vorzubereiten, mit der Verantwortung einer Ehe richtig umzugehen und zu lernen, was man als Eltern tun muss - mehr Rezepte für Ritalin ® hingegen sind nicht Teil der Lösung.

Zu Grunde liegende Ursachen

Berichte in den Medien und eine Vielzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen geben an, dass Drogenmissbrauch im Zusammenhang steht mit Armut, niedrigem Selbstwertgefühl und genetischen Faktoren. Drogenkonsumenten sollen die Opfer ihrer Umwelt und ihres Erbguts sein. Doch diese allgemein akzeptierten Ideen spielen Beweise, die eindeutig in eine andere Richtung weisen, herunter oder ignorieren diese gänzlich. Während manche eine biologisch bedingte, höhere Empfindlichkeit gegenüber Alkohol und anderen Chemikalien haben, gibt es aber auch einen sehr wohl bekannten,psychologischen Aspekt des Drogenmissbrauchs - der Entscheidungen beinhaltet, die Personen für sich selbst treffen.

Zahlreiche Studien zeigen auf, dass Menschen aus Neugier damit beginnen, Drogen zu nehmen. Viele werden von der Illusion verleitet, dass irgend eine magische Substanz sie glücklicher, offener und selbstsicherer machen, und ihrem ansonsten leeren Leben eine Bedeutung verleihen kann. Viele suchen nach einem Weg, dem Druck des Alltags oder der Langeweile einer alltäglichen Routine zu entfliehen, oder eine Depression zu überbrücken (Hales, Seite 318). Und viele beginnen mit dem Drogenkonsum aus gesellschaftlichen Beweggründen - um dazu zu gehören, um akzeptiert zu werden, um ein geringes Selbstwertgefühl auszugleichen, oder um Eindruck zu schinden und wahrgenommen zu werden. Die Werbung fördert gerade diese falsche Vorstellung, dass man chemische Substanzen benutzen muss, um Spaß zu haben. Millionen von leicht beeinflussbaren Menschen sehen, wie ihnen das Verhalten von Drogenmissbrauch in Filmen und im Fernsehen vorgelebt wird. Kulturelle Aspekte spielen bei Drogenmissbrauch ebenfalls eine Rolle. Russen zum Beispiel "sind diejenigen, die am meisten auf der Welt trinken" und der Direktor einer Klinik in Moskau kommentierte: "Wenn Sie in Russland nicht trinken, dann stimmt etwas mit Ihnen nicht" (World Press, November 1997, Seite 44). Viele Menschen aus anderen Kulturen teilen diese Einschätzung!

Die vielleicht lehrreichste Information, die uns heute verfügbar ist, kommt von einer eingehenden Untersuchung an Jugendlichen (siehe "Risikofaktoren für Drogenmissbrauch"). Diese Risikofaktoren, die vorwiegend psychologischer und sozialer Natur sind - einschließlich des Einflusses von Eltern und Gleichaltrigen -, prägen das Wertesystem und persönliche Verhalten der Jugendlichen. Je mehr Risikofaktoren in einer Person zusammentreffen, desto höher die Gefahr, dass sie Drogen missbrauchen wird. Dies führt zu der Annahme, dass Drogenmissbrauch im direkten Zusammenhang steht mit einem Mangel an Werten, Mangel an Führung, Mangel an positiven Vorbildern und mit einer stärkeren Bindung zu negativ beeinflussenden Freunden als zu den eigenen Eltern. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Jugendliche, die ihre Zeit mit rebellischen Gleichaltrigen in einer abartigen Subkultur verbringen, eher Drogen missbrauchen, als Jugendliche, die an Persönlichkeitsstörungen leiden oder sozial-ökonomischen Schwierigkeiten ausgesetzt sind (Ray & Ksir, Seite 13). Während genetische Faktoren in manchen Fällen zu der Entwicklung von Abhängigkeiten gegenüber chemischen Substanzen beitragen können, scheinen prägende Einflüsse des sozialen Umfelds eine weitaus größere Rolle zu spielen. Diese wichtigen Ergebnisse bieten wertvolle Hinweise zur Lösung des Problems von Drogenmissbrauch.

Wirkliche Lösungen

Heute dominiert das medizinische Modell der Abhängigkeit weite Teile der westlichen Welt (siehe The Diseasing of America: Addiction Treatment Out of Control [Die zunehmende Erkrankung Amerikas: Behandlung von Abhängigkeiten außer Kontrolle], Peele, 1989). Dieses Modell besagt, dass Menschen, die chemische Substanzen missbrauchen oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die Opfer einer Erkrankung sind - fehlerhafter Gene, die ein inneres, chemisches Ungleichgewicht erzeugen. Doch diese zur Zeit akzeptierte Theorie fördert die falsche Annahme, dass Menschen "nur eine geringe Kontrolle über ihr Leben haben... . Sie entschuldigt auch Gesetzesübertretungen, indem sie moralische Verantwortung und Krankheitsdiagnostik wild durcheinander wirft" (Hales, Seite 318). Dies ist eine erstaunliche Aussage! Vieles, was heute an Informationen über Drogenmissbrauch verfügbar ist, unterminiert die persönliche Verantwortung. Sogar Programme, die die Fähigkeit fördern sollen, "nein" zu Drogen zu sagen, sind in bedeutsamer Weise unvollständig.

Studien menschlichen Verhaltens haben wichtige Faktoren identifiziert, die mit der Vorbeugung von Drogenmissbrauch in Zusammenhang stehen. Jugendliche, die "religiös sind, regelmäßig die Schule besuchen, gute Noten haben, eine gute Beziehung zu ihren Eltern haben und nicht das Gesetz brechen, sind diejenigen Schüler, unter denen die wenigsten Fälle von Trunkenheit und Drogenmissbrauch berichtet werden" (Ray & Ksir, Seite 13). Diese wichtigen Werte und positiven Verhaltensweisen können zu Hause von kompetenten und fürsorglichen Eltern und anderen Erwachsenen in der Familie gefördert werden. Die Förderung positiver Werte, die die persönliche Verantwortung unterstützen - durch richtige Bildung, positiven Einfluss von Gleichaltrigen und durch ein gutes Vorbild - ist eine dokumentierte underprobte Methode, Drogenmissbrauch vorzubeugen oder diesen zu bekämpfen (siehe "Faktoren zur Vorbeugung von Drogenmissbrauch").

Aber es gehört noch mehr dazu! Sollen Menschen "nein" zu Drogen und anderen, riskanten Verhaltensweisen sagen, so müssen sie dafür überzeugende Gründe haben, die darüber hinausgehen, nur gesund bleiben zu wollen oder das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Federico Mayor schrieb im Unesco Courier: "Um das Verlangen nach Drogen zu bekämpfen, müssen wir zu der Wurzel des Problems vordringen und dem Leben einen Sinn geben... . Wir müssen den jungen Menschen nicht nur die Mittel zum Leben bereitstellen, sondern ihnen auch einen Grund für dieses Leben geben" (Dezember 1998, Seite 9). Jugendliche wie Erwachsene müssen über die persönlichen und sozialen Konsequenzen von Drogenmissbrauch informiert werden und dann die "Fähigkeit zur Ablehnung" entwickeln, damit sie in verlockenden, aber gefährlichen Situationen "nein" sagen können. Aber auf einer noch tiefer gehenden Ebene müssen wir alle die wichtigsten Gründe für ein Vermeiden von riskantem und schädlichem Verhalten verstehen. Diese Gründe finden wir jedoch nicht in Medizinbüchern oder Behandlungsvorschriften, sondern sie werden in der Bibel offenbart.

Die biblische Dimension

Eine der führenden Philosophien, von denen unser Leben heute geprägt ist, lautet: "Wenn es sich gut anfühlt, dann tu' es." Auch wenn dies zunächst logisch erscheint, so ist es doch eine kurzsichtige Einstellung mit gefährlichen Folgen. In einer Welt, die bedeutungslos erscheint, sind wir ständig auf der Suche nach neuen und neuartigen Erlebnissen. Ein Filmstar sagte kürzlich: "Gib es mir, ich will es schmecken, ich will es spüren." Tragischerweise hat unsere weltliche Gesellschaft die göttliche Straßenkarte weggeworfen, die im Detail beschreibt, wie wir leben sollen und weshalb wir auf eine bestimmte Weise leben sollen. Die Bibel zeigt uns den Weg aus den globalen Problemen des Drogenmissbrauchs.

Die Schrift offenbart den wahren Zweck des Lebens und die tatsächlichen Gründe, die für eine bestimmte Lebensweise sprechen (zu wissen, wann man "ja" sagen kann, und wann man "nein" sagen sollte). In 1. Mose lernen wir, dass der Schöpfer des Universums uns nach seinem Ebenbild erschuf (1. Mose 26-27), und dass wir das, was Gott erschaffen hat, bewahren sollen (Vers 28). Die Bibel sagt, dass der menschliche Körper "wunderbar gemacht" ist (Psalm 139, 14), und dass unser Leib "Gottes Tempel" ist, so dass "wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, Gott [ihn] verderben [wird]" (1. Korinther 3, 16-17). Das Konzept persönlicher Verantwortung, und dass man die Konsequenzen seines Handelns trägt, sind grundlegende Themen der Heiligen Schrift. Gott hat uns mit einem freien Willen erschaffen, damit wir lernen können, weise Entscheidungen zu treffen (vgl. 5. Mose 30, 15-20). Es ist die Aufgabe von Eltern und gesellschaftlichen Vorbildern, der jüngeren Generation die Lebensweise beizubringen, die zu einem wirklich erfüllten Leben führt (5. Mose 4, 6-10; 6, 7; Sprüche 22, 6). Jungen Menschen muss durch Belehrung und ein gutes Vorbild beigebracht werden, dass das Gesetz Gottes nicht nur zeremonielle, sondern auch praktische Bedeutung besitzt (Sprüche 3, 1-2). Erfahrene Erwachsene müssen die Lektion weitervermitteln, dass es einen Weg gibt, der manchen recht [aufregend, toll, voller Spaß] erscheint, der aber letztlich zum Tode führt (Sprüche 14, 12). Junge Menschen müssen darin ermutigt werden, sich ihre Schritte wohl zu überlegen (Sprüche 4, 25-27) und sich Ziele zu setzen, die der Mühe wert sind (Matthäus 6, 33), ihr Bestes zu geben (Prediger 9, 10) und sich ihre Freunde sorgfältig auszusuchen (Sprüche 1, 10-19). Der Weg zum anhaltenden Glück beinhaltet, dass man richtige Entscheidungen trifft (Sprüche 3, 13-15) - nicht aber die vergebliche Suche nach einer magischen, chemischen Substanz dafür!

Die Bibel gibt sogar spezifische Richtlinien für den Umgang mit chemischen Substanzen. Die Schrift warnt wiederholt vor Trunkenheit und dem Missbrauch von Alkohol (Sprüche 20, 1; Römer 13, 13; 1. Korinther 5, 11; 6, 10; Epheser 5, 17-18; 1. Petrus 4, 1-3). Dennoch erkennt die Bibel auch den gesundheitsfördernden Aspekt des Alkohols an (1. Timotheus 5, 23) und genehmigt seinen Gebrauch bei verschiedenen Anlässen (5. Mose 14, 26; Prediger 9, 7; Matthäus 26, 29). Sie spricht sich aber gegen Exzesse und Ausschweifungen aus (1. Petrus 4, 3). Wenn versäumt wird, diese Botschaft insbesondere im Elternhaus zu vermitteln, hat dies ernsthafte Konsequenzen zur Folge. Junge Menschen, die zu Hause den Missbrauch von Alkohol oder Drogen beobachten können und herausfinden, dass ihr eigenes, missbräuchliches Verhalten gutgeheißen oder toleriert wird, haben die Tendenz, sich Freunde auszusuchen, die dasselbe tun - was zu einem fortgesetzten Missbrauch führt. Die Befolgung biblischer Richtlinien kann hier viel zur Vorbeugung eines Drogenmissbrauchs beitragen. Zu tun, "was sich im Moment gut anfühlt," ist der schnellste Weg zur Selbstzerstörung!

Die Bibel gibt nicht nur wichtige Gründe und genaue Anweisungen, wie man Missbrauch vermeiden kann, sondern liefert uns auch persönliche Fallstudien, aus denen wir lernen können. Gott gab Salomo Weisheit (1. Könige 3, 9-12), aber dieser lernte offensichtlich so manche Lektion "auf die harte Tour" - durch eigene Erfahrung! In Prediger Kapitel 2 beschreibt Salomo seinen vergeblichen Versuch, glücklich zu werden, indem er jedes körperliche Vergnügen ausprobierte, nach dem ihm der Sinn stand - die sprichwörtlichen Wein (Prediger 2, 3), Weib und Gesang. Sein Experiment war ein absoluter Fehlschlag und brachte ihn sogar an den Rand des Selbstmordes (Prediger 2, 17). Die Lektion, die Salomo schließlich lernte, ist am Ende des Buches niedergeschrieben: "Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse" (Prediger 12, 13-14). Hier ist die höchste Begründung, warum man keine Drogen missbrauchen sollte: Wir werden alle von unserem Schöpfer für das zur Verantwortung gezogen, was wir getan haben! Wenn Jesus Christus auf diese Erde zurückkehrt, werden diejenigen, die gelernt haben, weise Entscheidungen zu treffen und nach den Gesetzen Gottes zu leben, ihren Lohn empfangen, während die anderen, die seine göttlichen Gesetze und Richtlinien bewusst ignorieren, bestraft werden (Matthäus 25, 31-34; Offenbarung 11, 18).

Drogenmissbrauch war schon immer ein Problem der Menschen. Doch Forschungen bestätigen, dass "Drogenabhängigkeit gut zu behandeln ist, wenn die Patienten motiviert sind und glauben, dass sie etwas haben, für das es sich zu leben lohnt... . Der Einzelne muss den Eindruck gewinnen, dass es etwas Besseres auf der Welt gibt, als Drogen" (Hales, Seite 369). Die Behandlung von Drogenmissbrauch - den man entsprechend als Krankheit betrachtet - mit Medikamenten ist der menschliche Versuch, dem Abhängigen das Schuldgefühl abzunehmen. Dieser Ansatz ignoriert nicht nur die wahren Ursachen des Drogenmissbrauchs, sondern beraubt die Betroffenen auch ihrer stärksten, motivierenden Faktoren für die Vermeidung des Drogenkonsums oder sonstigen, zerstörerischen Verhaltens. Die Bibel erklärt, dass Gott diejenigen belohnt, die in seinen Wegen wandeln, und ebenso diejenigen, die persönliche Verhaltensprobleme überwinden. Unser Schöpfer offenbart nicht nur den wahren Zweck des menschlichen Lebens, sondern gibt auch in Umrissen den Weg zu einem glücklichen, gesunden und erfüllten Leben vor. Wenn dieses Wissen in unserem Leben fehlt, werden wir unwiderstehlich von Versuchungen in den Bann gezogen, uns zu berauschen!

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Risikofaktoren für Drogenmissbrauch

  1. Alkoholvergiftung in jungen Jahren
  2. Beispiele von Drogenmissbrauch bei Erwachsenen erlebt
  3. Verwendung von Drogen ist im Freundeskreis akzeptiert
  4. Verwendung von Drogen ist von den Eltern akzeptiert
  5. Schule schwänzen
  6. Schwache Leistungen in der Schule
  7. Niedrige Zielsetzung für die eigene Bildung
  8. Geringe religiöse Überzeugung
  9. Emotionale Probleme
  10. Allgemeine Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben

Faktoren zur Vorbeugung von Drogenmissbrauch

  1. Ein Ziel für das eigene Leben haben
  2. Ein stabiles Wertsystem
  3. Positives Vorbild der Eltern
  4. Enge Beziehung zu den Eltern
  5. Positiver Einfluss von Gleichaltrigen
  6. Schulische Erfolge
  7. Hohe Zielsetzung für die eigene Bildung
  8. Regelmäßiger Schulbesuch
  9. Regelmäßige religiöse Aktivitäten
  10. Realistische, langfristige Ziele
  11. Bewusstsein über Konsequenzen des eigenen Handelns
  12. Hoffnung auf eine Belohnung

(Quelle: Drugs, Society and Human Behavior, Ray & Ksir, 1990, Seite 14)


DW, Februar 2001
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Englischer Titel: Why We Get High
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart