Früh morgens an "Satans kleinem Verführungsladen": Noch ist alles ruhig, und der Satan steht an der Tür seines "kleinen Verführungsladens" – lehnt wie gewöhnlich gegen den Türpfosten. Er hat das erfolgreichste Geschäft in der Stadt und scheint es nie müde zu werden, seine Waren zu verkaufen. Sein Laden enthält ausschließlich maßgeschneiderte Verführungen – extrem nützlich für die Käufer. Maßgeschneidert! Satan wird Sie vermessen und etwas auf Sie anpassen. Wissen Sie, diese Verführungen ermöglichen es den Kunden, etwas Falsches zu tun… und dabei immer noch in dem Glauben zu bleiben, dass sie das Richtige tun. Dafür gibt es einen großen Markt! 

Heute erwartet er die übliche Mischung an Kunden – Politiker, Prediger des traditionellen Christentums, Professoren, sogar andere Geschäftsleute. Alle sind potenzielle Kunden für eine Verführung, die es ihnen ermöglicht, etwas zu tun, was sie gerne tun würden, aber eigentlich nicht rechtfertigen können… das heißt, bis sie eines von Satans Produkten kaufen. 

Satans Macht ist im Wesentlichen die Macht, zu verführen und zu versuchen – und ähnliche Kräfte, die Gott ihn von Zeit zu Zeit verwenden lässt. Und wenn es um Werbung für Verführungen geht, ist der alte Widersacher Geschäftsführer eines blühenden Wirtschaftszweigs. Sehen wir weiter, was an diesem frühen Morgen in "Satans kleinem Verführungsladen" geschieht. 

Nun, Satan freut es immer, wenn ein Politiker vorbeischaut – denn ihnen kann man so leicht etwas verkaufen. Aber heute beobachtet er den gut besuchten Gehsteig, als seine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Person fällt. Hier kommt einer seiner Lieblingskunden – ein Prediger des "traditionellen" Christentums! Satan spricht ihn an, während er sich nähert. Diese Person ist ein Mann mittleren Alters, korpulent, bärtig, und er sieht verärgert und frustriert aus. Satan weiß instinktiv… dieser Mann ist ein potenzieller Kunde. 

Als der Mann vorbeiläuft, sagt der Satan zu ihm: "Was ist los, mein Freund? Du scheinst verärgert und aufgebracht zu sein". Der Prediger antwortet: "Ich habe ein theologisches Problem – es sind die Zehn Gebote. Ich habe kein Problem mit solchen Geboten wie ‚nicht morden' oder ‚nicht stehlen' – aber ich habe absolut kein Interesse daran, das Gebot über den Sabbat einzuhalten. Ich muss einen Weg darum herum finden – und auch andere dazu bringen, es ebenfalls nicht einzuhalten. Aber ein klares biblisches Gebot ist nur schwer zu ignorieren! Ich habe bereits das Argument versucht, dass die Gebote alle ans Kreuz genagelt wurden und somit abgeschafft sind, aber wie soll man dann erklären, dass Mord und Diebstahl keine Sünden mehr sein sollen? Es ist schwer, das irgendjemandem zu verkaufen, und eigentlich will ich ja auch nur eines von ihnen abschaffen – das vierte Gebot über den Sabbat". 

Während er so redet, wird er immer aufgebrachter. "Ich habe schon versucht, den Menschen zu erklären, dass als Christus starb, die Zehn Gebote in die Luft geworfen wurden, und nur neun wieder herunterkamen – aber das ist nicht wirklich biblisch begründbar, deshalb verliere ich jedes Mal die Diskussion". 

"Ich habe auch schon probiert, den Menschen zu erzählen, dass sie nicht mehr die Zehn Gebote heißen, sondern nun "die neun Angebote" sind – aber auch das kann ich nicht in der Bibel finden. Was soll ich bloß machen?" 

Satan ist entzückt. "Mann, Sie sind hier genau richtig! Kommen Sie herein! Ich habe hier ein Stück verdrehte Theologie, die es Ihnen ermöglichen wird, sich selbst und andere in Bezug auf das Sabbatgebot zu täuschen. Sie werden es lieben!" 

Der Prediger ist neugierig und betritt vorsichtig den Laden. "Wie funktioniert es denn?", fragt er. 

"Zuerst", erklärt der Satan, "unterteilen wir Gottes Gesetze in drei Kategorien – das Moralgesetz, das Zeremonialgesetz und das Zivilgesetz, Wir müssen allerdings vermeiden, die Tatsache zu diskutieren, dass die Bibel so etwas nicht sagt, denn es ist wichtig, dass die Leute diese Unterteilung akzeptieren, ohne viel darüber nachzudenken. Das Moralgesetz, die Gesetze, von denen wir sagen, dass man sie einhalten kann, sind die Gebote und Gesetze, die ihre Grundlage im Charakter Gottes haben – wie zum Beispiel "Du sollst nicht töten" oder "Du sollst nicht stehlen". Moralgesetze müssen also als solche angesehen werden, die Gottes eigenem Charakter entsprechen und die daher auch heute noch gültig sind". 

Der Prediger antwortet: "Das klingt soweit ganz in Ordnung". 

Satan führt sein Verkaufsgespräch weiter: "Wir sagen dann, dass die Gesetze in der Bibel, die zeremonieller oder ziviler Natur sind, keine universellen, moralischen Gesetze sind. Zivilgesetze können von Land zu Land variieren. Wenn Sie zum Beispiel in den USA ein Auto fahren, müssen Sie nicht die Verkehrsregeln von China einhalten. Auf der anderen Seite betreffen Zeremonialgesetze Aktivitäten, die zu einer Zeit gelten, zu einer anderen Zeit aber nicht. Zum Beispiel konnte das Töten eines Tieres für ein Brandopfer gesetzmäßig nur durch einen levitischen Priester erfolgen, aber für ein Grillfest in ihrem Garten können Sie heute so viele Tiere töten, wie Sie wollen. Zeremonialgesetze – wie die Opfer – gelten nur für die Juden. Dies sind die Gesetze, die Sie nicht einhalten sollten, weil sie mit dem Ende des Alten Bundes abgeschafft wurden". 

Der Prediger sagt: "Okay, nehme ich an… reden Sie weiter". 

Satan arbeitet auf den Geschäftsabschluss hin: "Großartig! Als Zweites führen wir an, dass das vierte Gebot verbietet, an einem bestimmten Tag zu arbeiten, nämlich am Samstag. Dies ist der Punkt, an dem wir eine wirklich kreative Theologie einbringen müssen. Da Arbeiten den Rest der Woche keine Sünde ist, und da Arbeiten auch nicht gegen Gottes Charakter verstößt – ganz anders als Mord und Diebstahl… Bingo! Wir argumentieren also, dass das Sabbatgebot kein Moralgesetz ist und daher ein Zeremonialgesetz sein muss! … Und daher ist es abgeschafft! Tolle Argumentation, oder?" 

Der Prediger antwortet: "Das alles ist ein bisschen verdreht… aber ich liebe es! Ich kaufe eine dieser Verführungen für jedes Mitglied meiner Sonntagsgemeinde!" 

Satan freut sich innerlich. "Ein weiterer zufriedener Kunde! Ich glaube, sie qualifizieren sich für meinen Großkundenrabatt".

Käufer aufgepasst!

Können Sie die Verführung in Satans Verkaufsgespräch entdecken? Er verlässt sich auf die Tatsache, dass viele Menschen ihre Bibel nicht lesen und daher nicht wissen, was das vierte Gebot eigentlich über den Sabbat aussagt. Diejenigen, die schlussfolgern, dass das Sabbatgebot ein Zeremonialgesetz ist, verlassen sich zum Teil auf die falsche Annahme, dass es besagt: "Du sollst am siebten Tag nicht arbeiten". Dies ist allerdings eine falsche Darstellung, denn das eigentliche, biblische Gebot lautet ganz anders. Herr Herbert W. Armstrong hat oft betont, dass man keine richtige Schlussfolgerung ziehen kann, wenn man mit einer falschen Annahme beginnt. 

Das Sabbatgebot ist umfassend, indem es vier Dinge erklärt: (1) Was uns geboten ist, zu tun; (2) wann uns geboten ist, es zu tun; (3) wie uns geboten ist, es zu tun; und (4) warum uns geboten ist, es zu tun. Es besagt:

"Denke an den Sabbattag und halte ihn heilig. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun; der siebte Tag aber ist ein Sabbat für den Herrn, deinen Gott. Da darfst du keinerlei Arbeit tun, weder du selbst noch dein Sohn oder deine Tochter, dein Knecht oder deine Magd noch dein Vieh oder der Fremde bei dir in deinen Toren. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, dann aber ruhte er am siebten Tag. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn geheiligt" (2. Mose 20, 8-11; Zürcher Bibel).

Was uns geboten ist, zu tun, ist: Denke an den Sabbattag und halte ihn heilig". Wann wir dies tun, ist der siebte Tag in einem Sieben-Tage-Zyklus. Wenn die Sonne am Freitagabend untergeht, wird die folgende Zeit für einen Tagheilig und uns wird geboten, sie "heilig zu halten". Wie wir sie heilig halten, ist, indem wir mit unserer wöchentlichen Arbeit aufhören und einen Ruhetag von unserer Arbeit haben. Wenn wir dann zu dieser Zeit unseren allwöchentlichen, kommerziellen Aktivitäten nachgehen, entheiligen wir, was Gott zu einem besonderen Zweck abgesondert - geheiligt – hat. Beachten Sie, dass das Sabbatgebot mit dem Erwähnen der Heiligkeit des Sabbats beginnt und endet. Es ist Gott, der Heiligkeit definiert – wir sind nicht berechtigt, abzuändern, was er sagt, was heilig ist – und wenn wir entheiligen, was er geheiligt hat, ist es Sünde. Die Idee, dass wir das missachten können, was Gott geboten hat – ohne zu sündigen – ist eine Verführung, egal welche rationale Erklärung man sich dafür zurechtlegt. Warum Gott den Sabbat heiligt, ist – kurz gesagt – dass Gott sein Werk in sechs Tagen vollendet hatte, und der Sabbat diese Vollendung zeigte: sowohl in diesem Zeitalter, als auch in der Erfüllung von Gottes Heilsplan im künftigen, tausendjährigen Sabbat, dem Reich Gottes. In einem wichtigen Sinn predigt der Sabbat also jede Woche das Evangelium vom Reich Gottes. Er ist eine wöchentliche Erinnerung an das wahre Evangelium, und Sie können sich vorstellen, wie Satan dies hasst! 

Der Sabbat wurde direkt nach der Schöpfungswoche geheiligt, nicht erst am Berg Sinai. 1. Mose 2, 1-3 besagt: "So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte" (1. Mose 2, 1-3). In 2. Mose 16, 28-29 können wir auch lesen, dass der Sabbat schon vor den Ereignissen am Berg Sinai existierte (siehe auch 2. Mose 20, 11). 

Nirgendwo sagt die Bibel, dass Gott die Heiligkeit des Sabbats entfernt oder auf einen anderen Tag verschoben hätte. Historisch geschah dies als eine menschliche Tradition, die im 2. Jahrhundert n.Chr. begann. In Wahrheit wird dieweiterhin bestehende Heiligkeit des Sabbats für das Volk Gottes im Neuen Testament bestätigt: "Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe [griechisch: sabbatismos] vorbehalten; denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen" (Hebräer 4, 9-10; Schlachterbibel 2000; siehe auch Vers 4). Der Sabbat wurde von den Aposteln auch noch nach dem Tod Christi heilig gehalten (Apostelgeschichte 16, 13; Hebräer 4, 9-10). Und er wird auch noch direkt vor der Wiederkunft Christi heilig sein (Matthäus 24, 20), und wird im Reich Gottes eingehalten werden (Jesaja 66, 23). Er ist auch heute heilige Zeit!

Die Kirche Gottes macht es richtig

Die Kirche Gottes hat seit langer Zeit gelehrt, dass das richtige Sabbatgebot lautet: "Denke an den Sabbattag und halte ihn heilig". In seiner Broschüre Welcher Tag ist der christliche Sabbat? schreibt Dr. Meredith:

"Beachten Sie, dass Gott sagte: ‚Denke an den Sabbattag.' Die Israeliten hatten, wie wir gesehen haben, schon einmal durch die Schöpfung und erneut in 2. Mose 16 Anweisungen über den Sabbat erhalten. Dann sagte Gott auch, man solle ihn heilig ‚halten.' Man kann nicht kaltes Wasser warm halten! Ebenso musste der Sabbat bereits geheiligt worden sein. Andernfalls hätte Israel ihn nicht heilig halten können! Nur GOTT kann etwas ‚heiligen' - in diesem Fall eine bestimmte Zeitspanne… Wir wissen also, dass Jesus nie Gottes Gesetz - einschließlich des vierten Gebotes über die Heilighaltung des Sabbats" (Seiten 10, 14).

Dies ist genau, was die Kirche unter Herbert W. Armstrong lehrte. In seiner Broschüre Welcher Tag ist der christliche Ruhetag? schrieb er:

"Der Sabbat umfaßt eine bestimmte Zeitspanne. Gott setzte diese Zeitspanne von Sonnenuntergang am Freitag bis Sonnenuntergang am Samstag fest. Jedesmal, wenn diese Zeit anbricht, treten wir in ein geheiligtes Zeitstadium ein. Es ist Gottes Zeit, nicht unsere! Gott heiligte sie – und in den Zehn Geboten befiehlt er uns … diese Zeit auch heiligzuhalten! Heute wissen viele Menschen einfach nicht, daß es eine Sünde ist, wenn sie etwas für eigene Zwecke nutzen, was Gott heilig ist! … Wir ehren Gott dadurch, daß wir die Dinge, die er geheiligt hat, heilighalten… Die Sünde liegt in der Entweihung dessen, was Gott geheiligt hat" (Seiten 19, 21) 

"Sehen wir uns nun das Sabbatgebot näher an. ‚Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heilig haltest' (2. Mose 20, 8, Zürcher Übers.). Gott sagte: Gedenke dieses Tages! Das weist schon darauf hin, daß die Menschen ihn beständig vergessen haben oder auf einen anderen Tag zu verlegen suchten!" (Seite 38). 

"In Jakobus 2, 10 lesen Sie, daß man sich der Sünde schuldig macht, wenn man auch nur eines der Zehn Gebote bricht. Dasselbe Gesetz sagt auch: ‚Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest … der siebente Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.' Wer diesem Gebot nicht gehorcht, der begeht Sünde!" (Seite 42).

Der Sabbat ist heilige Zeit; uns ist geboten, sie heilig zu halten, das heißt, der Geist des Sabbats liegt in seiner Heiligkeit. Wir bringen das Sabbatgebot zu seiner Fülle, wenn wir uns an seiner Heiligkeit erfreuen (Jesaja 58, 13-14) und den Sabbat vom Rest der Woche absondern.

Eine falsche Entscheidung

Satan liebt falsche Entscheidungen, die eine Art von falscher Argumentation sind. Eine falsche Entscheidung beinhaltet oftmals eine Frage, die einen vor die Wahl zwischen verschiedenen Antworten stellt, dabei jedoch die richtige Antwort ausschließt. Zum Beispiel bittet man Sie, zwischen "Antwort A" und "Antwort B" zu wählen, wogegen die eigentliche Antwort "Antwort C" wäre. Die falsche Entscheidung in dieser speziellen Sabbatverführung zwingt Sie, zu entscheiden, ob das vierte Gebot ein "Moralgesetz" oder ein Zeremonialgesetz ist. Die falsche Entscheidung für eine der beiden gegebenen Optionen verhindert aber, dass Sie sich die eigentliche Frage stellen – ob es eine Sünde ist, zu entheiligen, was Gott heilig gemacht hat. Die Bibel sagt ganz klar, dass es das ist! 

Hier ist die falsche Entscheidung, wie eine christliche Gruppierung sie darstellt:

"Moralgesetze sind allgemein als zeitlos, ewig und universell angesehen, basierend auf Gottes eigenem Charakter, und sind daher heute noch in Kraft… Manche Menschen behaupten, dass der Wochensabbat ein Moralgesetz ist, und daher heute noch verpflichtend sei. Sie behaupten dies oft einfach, weil sie vermuten, dass alle Zehn Gebote Moralgesetze seien… Das Sabbatgesetz [Gebot] besagt, dass Verhalten, das an einem Tag absolut akzeptabel ist, am nächsten verboten ist, nur weil es dann ein anderer Tag der Woche ist. Aber Gottes Moral ändert sich nicht mit dem wechselnden Wochentag. Wenn etwas an einem Tag moralisch richtig ist, ist es an allen Tagen moralisch richtig. Gott hat das Recht, verschiedene Dinge an verschiedenen Tagen zu verlangen, doch dies wäre dann ein zeremonielles Gesetz [Gebot], und nicht ein Gesetz über etwas, das zu jeder Zeit moralisch ist" ("Is the Sabbath a Moral Law or a Ceremonial Law?" [Ist der Sabbat ein Moralgesetz oder ein zeremonielles Gesetz?], eigene Übersetzung,www.gci.org/law/sabbath/moral).

Gottes Wort selbst widerspricht dieser Argumentation und zeigt den Irrtum in obiger Darstellung. Der Sabbattag ist immer heilig. Wir arbeiten sechs Tage, und ein Tag ist abgesondert für einen göttlichen Zweck. Die Bibel sagt: "Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun", aber sie sagt auch, dass Gott den siebten Tag in diesem Zyklus heiligte, und uns wird geboten, ihn "heilig zu halten". Und zu entweihen, was Gott geheiligt hat, ist Sünde – ein Bruch seines Gebots. Nirgendwo in seiner Bibel beseitigt Gott jemals die Heiligung dieses Tags. Römisch-katholische Theologen behaupten, dass die Heiligkeit des siebten Tags aufgrund der Autorität Roms nach der Zeit der Apostel auf den ersten Tag der Woche übertragen wurde. Sie geben bereitwillig zu, dass die Heiligung des Sonntags keine biblische Grundlage besitzt. Doch Jesus sagte: "Warum übertretet denn ihr Gottes Gebot um eurer Satzungen willen?" (Matthäus 15, 3).

 

Moralgesetz?

Was die Unterteilung von Gottes Gesetz in die Kategorien Moralgesetz, Zeremonialgesetz und Zivilgesetz betrifft, drückt Gottes Wort es anders aus. Die biblische Unterteilung ist: Gebote, Satzungen und Rechte (1. Könige 8, 54-58). Gemäß dem Apostel Paulus, einem Experten im Gesetz, sind die Opfer "hinzugekommen um der Sünden willen" (Galater 3, 19). Hinzugekommen zu was? Um welcher Sünde willen? 

Selbst wenn man der Argumentation des "Moralgesetzes" folgt, sollte dann nicht Gottes Heiligkeit "…als zeitlos, ewig und universell angesehen [werden], basierend auf Gottes eigenem Charakter", wie wir zuvor gelesen haben? Die Bibel gibt die Antwort: "…sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig«" (1. Petrus 1, 15-16; 3. Mose 11, 44; 19, 2). Heiligkeit ist mit Sicherheit ein Teil von Gottes Charakter. Gott ist heilig, und etwas zu entheiligen, was er geheiligt hat, ist Sünde. Und Sünde ist ganz sicher eine Sache der Moral!

Der Geist des Gesetzes

Weil das vierte Gebot besagt, "denke an den Sabbattag und halte ihn heilig", ist der Geist des Sabbatgebots in seiner Heiligkeit. Ähnlich wie im fünften Gebot – das besagt, "du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren" – ordnet Gott im Sabbatgebot spezifisch etwas an, was wir tun sollen: etwas heilig halten, was Gott heilig gemacht hat. Erfreuen Sie sich an der Heiligkeit und Würde des Sabbats? Sind Sie bestrebt, diese Abgesondertheit zu stärken? 

Traurigerweise würden manche, die den Sabbat einhalten, lieber so viele der regulären Aktivitäten der Woche in Gottes heilige Zeit packen, wie sie sich selbst als rechtens begründen können. Selbst wenn dies manche ihrer allwöchentlichen Arbeiten und kommerziellen Aktivitäten beinhaltet, argumentieren sie innerlich, dass sie Gott ehren, wenn sie glauben, dass diese Aktivitäten letztlich den Sabbat vergnüglicher und geruhsamer werden lassen. Dies ist aber der falsche Ansatz. Dies dient nicht der Ehre Gottes und erweist auch keine Liebe für die Heiligkeit und Abgesondertheit des Sabbats. Diejenigen, die die Heiligkeit des Sabbats lieben, sind bestrebt, sie zu stärken. Natürlich ist es schön, vergnügliche und geruhsame Dinge am Sabbat zu tun, solange diese Dinge im Einklang mit dessen Heiligkeit sind. Zum Beispiel ist ein schönes Abendessen am Freitagabend oder Zeit in Gemeinschaft mit Geschwistern während des Tages etwas Besonderes für den Sabbat und auch besonders erfreulich. Und natürlich ist es auch sehr erfreulich, Gott in der Sabbatversammlung preisen zu können. Den Rüsttag (der am Donnerstag nach Sonnenuntergang beginnt), gut zu nutzen, ist dafür hilfreich und üblicherweise auch notwendig. 

Gott sagte durch seinen Propheten Jesaja: "Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat »Lust« nennst und den heiligen Tag des Herrn »Geehrt«; wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest, dann wirst du deine Lust haben am Herrn, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des Herrn Mund hat's geredet" (Jesaja 58, 13-14). 

Wir ehren Gott, wenn wir uns an der Heiligkeit seines Sabbats erfreuen und daher auch bestrebt sind, sie zu stärken.

Ein allwöchentliches Sinnbild

Der "traditionelle" Prediger, der am Anfang der Geschichte erwähnt wurde, hielt die Heiligkeit des Sabbats für eine Last, die man meiden sollte. Aber für Gottes Volk ist der Sabbat ein großer Segen! Er ist unser wöchentliches Sinnbild für Gottes kommenden, tausendjährigen Sabbat. Wäre es nicht wundervoll, wenn Ihr Sabbat so geheiligt und abgesondert von Ihrer Restwoche sein könnte, wie Christi tausendjähriger Sabbat von diesem unheiligen Zeitalter distanziert sein wird? Dies könnte ein erfreulicher Gedanke für Sie am nächsten Sabbat sein, über den Sie nachsinnen können!


SKV, Dezember 2014
© 2014 Living Church of God
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Englischer Titel:  Satan’s Little Shop of Deceptions: The „Ceremonial Sabbath"
Diese Broschüre darf nicht verkauft werden!
Sie wird von der Living Church of God kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart