Jerusalem ist die bedeutendste Stadt der Welt.  Die Bibel zeigt, dass die sie umgebende Region – der Nahe Osten – eines Tages zum Ausbruch eines weltweiten Kriegs beitragen wird.  Wissen Sie, was die Bibel über die Entwicklung der Ereignisse in dieser Region in der Endzeit lehrt?


Können wir bei der gegenwärtigen Unruhe und Unsicherheit wissen, was sich aus dem Konflikt im Nahen Osten letztlich ergibt? Wir können. Die Bibel beschreibt endzeitliche Ereignisse, die zur Rückkehr Jesu Christi hinführen. Ein Millennium des Friedens und des Wohlstands wird unter der Herrschaft des Messias anbrechen. Als König aller Könige wird Jesus Christus die Erde mit Recht und Gerechtigkeit regieren, und alle Nationen auf Erden werden eine neue Lebensweise erlernen – den Weg des Friedens. 

Doch die gesamte Geschichte hindurch hat die menschliche Natur Krieg als Mittel zur endgültigen Lösung von Konflikten angesehen. Der Apostel Paulus zitierte eine tiefgründige Bemerkung: "Den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen" (Römer 3, 17-18). 

Der Nahe Osten hat eine Geschichte, die durch Kriege geprägt ist, vom Altertum bis in die Gegenwart. Über eine Million Menschen wurden im Krieg zwischen dem Iran und dem Irak von 1980 bis 1988 getötet. Tausende und Abertausende mehr starben im Golfkrieg und während der Operation Wüstensturm 1990-91. In diesem Konflikt setzten irakische Truppen über 600 Ölquellen in Kuwait in Brand. Der dabei aufsteigende, schwarze Rauch erinnerte einen an Beschreibungen von Harmagedon. Diese weitreichende Verschmutzung wurde seinerzeit als die "schlimmste von Menschen verursachte Umweltkatastrophe" bezeichnet (Time Almanac 2000, Seite 605). 

Wird es weitere Kriege im Nahen Osten geben? Leider ist die Antwort: "Ja." Ihre Bibel offenbart, dass es noch mehr regionale Kriege im Nahen Osten geben wird, die schließlich zu dem führen werden, was allgemein "Harmagedon" genannt wird! Jerusalem wird ein Brennpunkt der Konflikte sein. 

Araber uns Israelis lagen seit der Gründung des Staats Israel immer wieder im Krieg miteinander [siehe Kasten]. Oftmals wurde der Frieden in dieser Region ausgerufen, aber nie verwirklicht. Gegenwärtig gibt es wenig Aussicht auf einen dauerhaften Frieden zwischen den Nationen des Nahen Ostens. 

 

ARABISCH – ISRAELISCHE KRIEGE

14. Mai 1948

Der jüdische Nationalrat erklärt die Errichtung des Staats Israel. Krieg bricht aus zwischen dem neuen Staat und den ihn umgebenden, arabischen Nationen. Als der Krieg 1949 endet, kontrolliert Jordanien die Westbank und Ostjerusalem, während Ägypten den Gazastreifen besetzt hält. Israel ist als Nation etabliert, hat aber keinen Zugang zu den heiligen Stätten in den alten jerusalemer Stadtteilen! David Ben-Gurion wird Israels erster Premierminister.

Juli 1956

Als Ägypten die Suezkanal-Zone übernimmt, marschiert Israel in Ägypten ein und besetzt den Gazastreifen, sowie die Sinai-Halbinsel. Israel zieht sich später zurück, nachdem die UNO in diesen Gebieten Sicherheitskräfte stationiert.

Juni 1967

Im sogenannten "Sechstagekrieg" kämpft Israel gegen die verbündeten Streitkräfte von Ägypten, Syrien und Jordanien. Israel besetzt die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, die Westbank und Ostjerusalem. Israel hat somit Zugang zu seinen historischen, heiligen Stätten einschließlich der Klagemauer auf dem Tempelberg.

6. Oktober 1973

In diesem Krieg, der als "Yom Kippur Krieg" bekannt wurde, weil er am Versöhnungstag begann, drängte Israel eine gemeinsame Invasion der Ägypter und Syrer zurück. Israel, Ägypten und Jordanien einigen sich später auf einen durch die Vereinten Nationen vermittelten Waffenstillstand.

6. Juni 1982

Israelische Streitkräfte marschieren im Libanon ein und umzingeln am 14. Juni Beirut. Im Februar 1985 ziehen sich die israelischen Streitkräfte einseitig wieder aus dem Libanon zurück, errichten aber eine "Sicherheitszone" im Südlibanon, die sie besetzt halten, bis die Militäreinheiten im Mai 2000 abgezogen werden.

Quelle: Webster's Concise Encyclopedia

Es gab große Hoffnungen auf einen Frieden, als Israel und die PLO im September 1993 in Washington D.C. ein Abkommen unterzeichneten. Zwei Jahre darauf unterzeichneten sie ein weiteres, vorläufiges Abkommen, das eine verstärkte Selbstverwaltung durch die Palästinenser in der Westbank und dem Gazastreifen erlaubte. Im Oktober 1998 zeigte das sogenannte Wye River Memorandum Schritte zur Verwirklichung des 1995 unterzeichneten Abkommens auf, wobei der Mai 1999 als Zielzeitpunkt für eine endgültige Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts festgelegt wurde. Aber es konnte keine Einigung erzielt werden. Das im Juli 2000 in Camp David durch den damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton veranlasste Treffen führte ebenfalls zu keinem endgültigen Friedensabkommen – und machte gleichzeitig die bittere Wahrheit wieder deutlich, dass sowohl Israelis, als auch Palästinenser Jerusalem als deren alleinige Hauptstadt ansehen und nicht wollen, dass der jeweils andere uneingeschränkte Kontrolle über diese historische Stadt ausübt. 

Jerusalem ist eine heilige Stätte der drei größten, monotheistischen Religionen: des Christentums, des Judentums und des Islam. Muslime und Juden liegen im Streit miteinander, seitdem ein arabischer Händler namens Mohammed vor über 1300 Jahren etwa 1300 Kilometer südöstlich von Jerusalem die Religion des Islam gegründet hat. 

Der Tempelberg ist ein zentraler Ort für Muslime und Juden. Der Felsendom des Islam steht dort, wo einst Salomos Tempel stand. Den Juden wird nicht gestattet, auf dem Tempelberg selbst zu beten, also kommen sie zur westlichen Mauer – oder "Klagemauer" – am Fuß des Tempelbergs, um dort zu beten. Die Juden haben ein starkes Verlangen danach, auf dem Tempelberg selbst ebenfalls religiös vertreten zu sein. 

Die Gewalt im Nahen Osten fordert Opfer aller Altersklassen. Trauernde rufen anti-israelische Parolen bei der Beisetzung des 100 Tage alten Iman Hejjo am 8, Mai, der durch israelisches Panzerfeuer ums Lebens kam. Durch Hejjos Tod angespornt sprengte sich darauf ein palästinensischer Selbstmord-Attentäter am 19, Mai in Netanya in de Luft, tötete dabei fünf Personen und verletzte weitere 100.

Premierminister Ariel Sharon, der damals noch Führer der Opposition war, besuchte im September 2000 den Tempelberg und stachelte damit unter palästinensischen Demonstranten den Beginn einer neuen Intifada mit eskalierender Gewalt gegen israelische Ziele an. Seit Sharons Besuch wurden über 500 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Israelis und Palästinensern getötet – mindestens 481 Palästinenser, 88 Israelis und 13 israelische Araber seit Ende Mai diesen Jahres. Im Mai flog Israel zum ersten Mal seit 1967 wieder Luftangriffe gegen Palästinenser. Arabische Länder haben darauf regiert, indem sie vorschlugen, die Beziehungen zu Israel auszusetzen, bis die Gewalt beendet werde.

Was sagen die biblischen Prophezeiungen über die künftigen Geschehnisse in Jerusalem? Die Schrift ist eindeutig: "Siehe, es kommt für den HERRN die Zeit, dass man in deiner Mitte unter sich verteilen wird, was man dir geraubt hat. Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem. Und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden. Und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden" (Sacharja 14, 1-2). 

"Alle Heiden" werden während der Zeit, die als Tag des Herrn bekannt ist, dem Jahr vor Christi prophezeiter Rückkehr, an diesem Konflikt beteiligt sein. Aber welche großen, prophezeiten Ereignisse werden zu diesem Kampf in Jerusalem führen? "Es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch selig [gerettet] werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt" (Matthäus 24, 21-22). 

Die gesamte Menschheit wird dann dramatische und Angst einflößende Ereignisse in den Himmeln miterleben. Offenbarung 6, 12-14 beschreibt diese "himmlischen Zeichen" als das "sechste Siegel." Jesus sagte: "Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond wird seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen" (Matthäus 24, 29). 

Wir müssen vor diesen großen Ereignissen gewarnt sein. Die große Bedrängnis ist hauptsächlich eine Zeit der Trübsal für die USA und die Völker britischer Abstammung, welche alle von dem altertümlichen Patriarchen Jakob abstammen. Als dessen Tod näher rückte, segnete er zwei seiner Enkel – Ephraim und Manasse, die Söhne Josefs – und sagte: "Der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, dass durch sie mein [Name – d.i. Jakob bzw. Israel] und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, dass sie wachsen und viel werden auf Erden" (1. Mose 48, 16). 

Die Endzeitprophezeiungen, die sich auf Jakob – oder Israel – beziehen, meinen in den meisten Fällen die Nachkommen von Ephraim und Manasse, denen Jakobs Name gegeben wurde. Die Schrift warnt uns vor einer großen Trübsal in der Endzeit. Wen betrifft diese Trübsal? "Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden" (Jeremia 30, 7). Dies wird eine einzigartige Zeit in der Geschichte der Menschheit sein – eine Zeit "wie keine andere." 

 

Wachen und Beten

Was sollen wir der Bibel nach tun? Jesus sagt uns: "So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn" (Lukas 21, 36). Auf was sollten wir im Bezug auf den Nahen Osten "wachen"? Als Jesus auf dem Ölberg war, gab er einen Umriss der endzeitlichen Prophezeiungen, der in den Parallelstellen von Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 aufgezeichnet ist. Wir werden uns die Folge von Ereignissen ansehen, wie Jesus sie nach dem Bericht von Matthäus genannt hat. Jesu Jünger hatten ihn gefragt, wann das Ende der Welt – oder das Ende dieses Zeitalters – käme und was die Anzeichen für seine Wiederkunft sein würden. Er sprach von religiöser Verführung, Kriegen, Hungersnöten, Epidemien und Erdbeben. Diese Trends spiegeln in ihrer Reihenfolge die vier apokalyptischen Reiter wider, die zum Ende dieses Zeitalters ihren zerstörerischen Ritt verschärfen werden. Jesus erklärt: "Das alles aber ist der Anfang der Wehen" (Matthäus 24, 8). 

Religiöse Verfolgung und Martyrium werden folgen. "Dann werden sie euch der Bedrängnis preisgeben und euch töten. Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern. Dann werden viele abfallen und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen. Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen" (Matthäus 24, 9-11). 

Aber die Wahrheit wird noch immer verkündet werden. "Und es wird gepredigt werden dies Evangelium von Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen" (Matthäus 24, 14). Wenn Christus mehr und mehr Türen öffnet, damit sich das Evangelium mit Macht ausbreiten kann, werden Sie wissen, dass das Ende nahe ist. Verschlafen Sie nicht die Entwicklungen der Welt und diese prophezeiten Trends, die sich vor Ihren eigenen Augen verstärken! 

Jesus warnte dann: "Wenn ihr nun sehen werdet das Gräuelbild der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel, – wer da liest, der merke auf! –, alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist" (Matthäus 24, 15-16). Was ist dieses Gräuelbild der Verwüstung? 

Der griechische Herrscher Antiochus Epiphanes verabschiedete 167 v.Chr. ein Dekret, nach dem jegliche weitere Opferhandlung durch die Juden im Tempel von Jerusalem verboten war. "Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung aufstellen" (Daniel 11, 31). Außer der Beendigung der täglichen Opfer ließ Antiochus auch eine Statue von Jupiter im Tempel aufstellen und gebot allen, diese zu verehren. Dieses Gräuelbild, das auch in Daniel Kapitel 8 beschrieben ist, ist ein Typus eines endzeitlichen Ereignisses – die Opferhandlungen in der Endzeit werden 1290 Tage vor Christi Rückkehr unterbrochen werden. "Und von der Zeit an, da das tägliche Opfer abgeschafft und das Gräuelbild der Verwüstung aufgestellt wird, sind 1290 Tage" (Daniel 12, 11). Jesus warnt uns als Christen, gegenüber einem endzeitlichen Gräuelbild der Verwüstung wachsam zu sein. Ebenso, wie Antiochus Epiphanes 167 v.Chr. den Tempel entweihte und die Opferhandlungen beendete, so wird eine weltliche Macht jüdische Opferhandlungen in der Zukunft unterbinden. Tatsächlich warnt der Apostel Paulus vor einem großen, falschen Propheten, der an der heiligen Stätte stehen wird. "Lasst euch von niemandem verführen in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott" (2. Thessalonicher 2, 3-4). 

Ein falscher Prophet wird große Wunder vollbringen und Millionen von Menschen verführen. Er wird einen auf sich selbst bezogenen Gottesdienst hegen und für sich beanspruchen, göttlich zu sein. Offenbarung 13, 13-14 zeigt, dass dieser große, falsche Prophet erstaunliche Wunder bewirken wird, sogar Feuer vom Himmel rufen kann, und dass er Millionen von Menschen rund um die Welt verführen wird! Lassen Sie sich nicht verführen angesichts dieser Zeichen und Wundertaten! Wie die Schrift uns sagt: "Prüft aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21). 

Die endzeitliche religiös-politische Macht, die Jerusalem beherrschen wird, wird die Opferhandlungen unterbinden. Erinnern wir uns, dass die Juden seit dem Jahre 70 n.Chr., als die Römer den Tempel in Jerusalem zerstört haben, dort keine Tieropfer mehr dargebracht haben. Damit die endzeitlichen Opfer letztlich unterbunden werden können, müssen diese aber erst einmal beginnen! Wenn also eines Tages wieder Tieropfer in Jerusalem dargebracht werden, werden Sie wissen, dass die Prophezeiungen, von denen Jesus sprach, sich ihrem Höhepunkt nähern! 

Wenn das Gräuelbild der Verwüstung, von dem Jesus prophezeite, errichtet worden ist, werden in einem dreieinhalbjährigen Zeitabschnitt drei prophetische Meilensteine auftreten – die große Bedrängnis, die himmlischen Zeichen und als Höhepunkt der ein Jahr andauernde Tag des Herrn. Die letzten drei Verse im Buch Daniel zeigen, dass es noch 1290 Tage sein werden vom Erscheinen des Gräuelbildes der Verwüstung bis zur Rückkehr Christi, wenn Daniel in der ersten Auferstehung wiedererweckt werden wird. 

Der an anderer Stelle als Tier identifizierte König des Nordens (Offenbarung 13, 1-10; 17, 12-13) – was allgemein nördlich von Jerusalem meint – wird nach Daniels Prophezeiung in das Heilige Land einmarschieren. "Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten. Und er wird in das herrliche Land [oder Heilige Land] einfallen und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter. Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und Ägypten wird ihm nicht entrinnen" (Daniel 11, 40-42). 

Ein König des Nordens aus dem 20. Jahrhundert marschierte während des Zweiten Weltkriegs in Nordafrika ein. Im Gegensatz zu diesem wird aber der endzeitliche König des Nordens von einem König des Südens provoziertwerden. Wir haben bereits gesehen, wie Kriege im Nahen Osten ausbrachen wegen der dortigen Ölvorräte. Wird es ein weiteres Öl-Embargo geben wie bereits 1974? Als im vergangenen September die Ölpreise stiegen, waren die Proteste gegen hochschießende Heizölpreise und Ölknappheit in Europa sogar noch heftiger als in den USA. Europa ist weitaus abhängiger von den Ölvorkommen im Nahen Osten, als die USA, weil es über die Hälfte seines Öls aus arabischen Ländern importiert, gegenüber nur etwa 20 Prozent ihres Bedarfs, die die USA aus dieser Region beziehen. Wie auch immer die Provokation aussehen wird, der König des Nordens wird in den Nahen Osten einmarschieren. 

Die Ölbergprophezeiung, wie sie von Lukas erzählt wird, enthält dieselbe Abfolge von Ereignissen, wie bei Matthäus. Lukas fügt lediglich eine wichtige Information hinzu. Nachdem sich die religiösen Verfolgungen verstärken, sagt Jesus: "Fasset eure Seelen mit Geduld. Wenn ihr aber sehen werdet Jerusalem belagert mit einem Heer, so merket, dass herbeigekommen ist ihre Verwüstung" (Lukas 21, 19-20 – Lutherbibel 1912). 

 

Eskalierende Gewalt zu erwarten

Worauf sollten Christen angesichts der Unruhen im Nahen Osten achten? Achten Sie auf fortgesetzte Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern im Heiligen Land. Ein kürzlich erschienener Artikel in der New York Timesbeschreibt den Schaden, der durch die eskalierende Gewalt entstanden ist: " Die psychologische Grenze zwischen israelischen Juden und palästinensischen Arabern ist zu einem Minenfeld geworden... . [Viele haben geglaubt], dass die Besetzung das einzige war, was einer Versöhnung im Wege stand, und dass wenn Israel die jüdischen Siedlungen entwaffnen, sich aus den [besetzten] Gebieten zurückziehen und einen palästinensischen Staat zulassen würde, der Konflikt beendet wäre. Dies wäre vielleicht immer noch möglich, aber die schlimmsten Kämpfe seit 1967 stellten diese Vermutung in Frage" ("A Conflict's Bedrock" [Untergrund eines Konflikts], 27. Mai 2001). 

Aufgrund dieser Trends sollten Sie auf ein verstärktes Verlangen nach einem internationalen Eingreifen und internationaler Kontrolle achten, nicht nur in Gaza und der Westbank, sondern auch in Jerusalem selbst. Palästinenserführer Yasser Arafat hat sich selbst für eine UN-Friedenstruppe im Gaza und der Westbank ausgesprochen. 

Achten Sie auf eine verstärkte Einheit unter den arabischen Nationen in ihrer Haltung gegenüber Israel. Ein prophetischer Psalm enthält eine Liste der Völker, die in den arabischen und muslimischen Nationen im Nahen Osten vertreten sind. Sie werden von Gruppierungen in Europa in ihrer starken Opposition gegen Israel unterstützt. "Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen. ‚Wohlan!' sprechen sie, ‚lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!' Denn sie sind miteinander eins geworden und haben einen Bund wider dich gemacht" (Psalm 83, 4-6). Achten Sie auf eine endzeitliche Allianz oder Union von Arabern und Muslimen, die sich gegen Israel formt. 

Achten Sie auf die wachsende wirtschaftliche, politische und militärische Vereinigung der Europäischen Union. Wie wir in Daniels Prophezeiung gesehen haben, wird der König des Nordens eines Tages das Heilige Land besetzen. Im November 2000 wählte die Europäische Union einen deutschen General an die Spitze ihrer schnellen Eingreiftruppe, deren Aufgabe es ist, ab dem Jahr 2003 in Krisengebieten in einem 4000 km – Radius für Europa einzutreten. "Weshalb sollten wir den Weg über die NATO gehen?" fragte Jean Pierre Kelche, Frankreichs Vorsitzender des Verteidigungsrats, und er sagte, dass diese Truppe gegen Ende dieses Jahres funktionstüchtige wäre, auch ohne die Zustimmung der NATO, und dass "das Gleichgewicht der Mächte verändert werden muss" ("EU Force Will Not Need NATO" [EU-Truppe wird die NATO nicht brauchen], London Daily Telegraph, 28. März 2001). Werden diese Streitkräfte eines Tages eine bedeutende Rolle im Nahostkonflikt spielen? Achten Sie auf die Entwicklung Europas eigener Militärstreitkräfte. 

Achten Sie in Israel auf die Vorbereitungen und letztlich die Wiederaufnahme von öffentlichen Tieropfern durch die Juden in Jerusalem. Viele glauben, dass auch ein tatsächlicher Tempel gebaut werden wird, doch die Geschichte und das Buch Esra zeigen, dass die Opfer auch lediglich auf einem Altar an der heiligen Stätte dargebracht werden können. 

Achten Sie auf eine verstärkte Konsolidierung der religiösen Macht in Europa, die von manchen schon lange geplant ist. Als Papst Johannes Paul II. 1983 Österreich besuchte, plädierte er für Einheit in Europa und sagte: "Die Europäer sollten die bedrohlichen, internationalen Konfrontationen zwischen Staaten und Allianzen überwinden und ein neues, vereinigtes Europa vom Atlantik bis zum Ural schaffen" (The Principality and Power of Europe [Die Vormachtstellung und Macht Europas], Adrian Hilton, Seite 36). 

Die entstehende religiös-politische Macht Europas wird eines Tages einen kontrollierenden Einfluss auf das Heilige Land ausüben. Wir haben gesehen, dass der König des Nordens letztlich Jerusalem und den Nahen Osten beherrschen wird. Das Buch der Offenbarung sagt auch einen Konflikt zwischen Mächten in Asien und der Macht des Tieres in Europa, dem König des Nordens, voraus (vgl. Daniel 11, 44; Offenbarung 9, 13-19). Überraschenderweise werden sich dann bei Christi Rückkehr all diese Armeen zusammentun, wenn "die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt" sind (Offenbarung 19, 19). Der allmächtige Gott sagt: "Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem" (Sacharja 14, 2). Und dann: "Und der HERR wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht. Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten..." (Sacharja 14, 3-4). Jesus Christus wird eingreifen! Er wird den Dritten Weltkrieg stoppen und der Welt dauerhaften Frieden bringen! 

Das Kidrontal, das auch Tal Josaphat genannt wird (zwischen dem Ölberg und dem Tempelberg) erstreckt sich nach Süden. Hier wird Gott die Nationen richten. "Denn siehe, in jenen Tagen und zur selben Zeit, da ich das Geschick Judas und Jerusalems wenden werde, will ich alle Heiden zusammenbringen und will sie ins Tal Josaphat hinabführen und will dort mit ihnen rechten" (Joel 4, 1-2). 

Der Tag des Herrn wird das Gericht über die Nationen bringen. Christus wird alle Armeen überwinden, die sich gegen ihn stellen! Er wird uns in ein Millennium des Friedens auf Erden führen und alle Nationen den Weg des Friedens lehren. Dann werden Araber und Israelis versöhnt sein. "Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, dass die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. Zu der Zeit wird Israel der dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern, ein Segen mitten auf Erden; denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe!" (Jesaja 19, 23-25). 

Wir alle warten voller Zuversicht auf den Weltfrieden und die Versöhnung, die nur der Messias, Jesus Christus, dieser Erde bringen kann. Inzwischen ermahnt uns Jesus, allezeit zu wachen und zu beten. Das wollen wir tun! 


NOP 1.0, September 2001
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Englische Originalausgabe: The Middle East in Prophecy
Diese Broschüre darf nicht verkauft werden!
Sie wird von der Living Church of God kostenlos
der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
 

Biblische Verweise und Zitate sind, sofern nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart