Im Jahr 2024 beginnt mit dem Sonnenuntergang am 8. April der erste Tag des heiligen Jahres, der 1. Nisan – der erste Tag des ersten Monats im hebräischen Kalender. Das bedeutet, dass wir am Sonntagabend, dem 21. April, das jährliche Passah feiern werden, gefolgt von den sieben Tagen der ungesäuerten Brote vom Sonnenuntergang am 22. April bis zum Sonnenuntergang am 29. April. Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben Sie vielleicht schon mit den Vorbereitungen auf das Passahfest begonnen, wenn auch nicht physisch, so doch geistlich.

Die meisten von uns werden das Passahfest in kleinen Gemeinden feiern, aber versuchen Sie sich vorzustellen, wie es zur Zeit Jesu war. Der römisch-jüdische Historiker Josephus erwähnte, dass zu seiner Zeit, im späten ersten Jahrhundert nach Christus, mehr als zwei Millionen Menschen nach Jerusalem kamen, um das alttestamentliche Passahfest zu feiern (Der jüdische Krieg, 6.9.3). Stellen Sie sich vor, wie es wäre, im Jahr 31 n. Chr. dort gewesen zu sein. Die Heilige Schrift berichtet von jenem Passahfest, bei dem Jesus die alten Bräuche veränderte und den Neuen Bund einführte. „Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden“ (Matthäus 26, 27-28).

Das griechische Wort für Bund ist hier diatheke. Das Essen des Brotes und das Trinken des Weines waren die Bestätigung dafür, dass die Jünger das kommende Opfer Christi und sein vergossenes Blut angenommen hatten. Wir als Christen müssen uns heute daran erinnern, dass wir bei jedem Passahfest keinen Bund schließen oder erneuern. Wir haben unseren Bund – unser Einverständnis – mit ihm geschlossen, als wir die Taufe angenommen haben. Das Passahfest ist keine weitere Taufe; es ist für bereits getaufte Christen, die seiner Anweisung folgen, indem wir jährlich unsere Annahme des Opfers Christi bestätigen. Wir erneuern unsere Verpflichtung gegenüber unserem Erlöser, nicht unseren Bund mit ihm.

An jenem ersten Passahabend des Neuen Bundes warnte Christus seine Jünger, dass sie ihre Verpflichtung ihm gegenüber nicht vollkommen einhalten würden. Der Apostel Petrus rühmte sich, dass er niemals untreu sein würde, woraufhin Christus ihn zurechtwies. „Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“ (Matthäus 26, 34).

Petrus verleugnete Christus dreimal, und erst dann bereute er seine frühere Prahlerei. Auch wir versäumen es manchmal, unsere Verpflichtung gegenüber unserem Erlöser einzuhalten. Was können wir also tun, um sicherzustellen, dass wir unser Bestes tun, um treu zu bleiben? In diesem Artikel werden wir einige unserer wichtigsten Passah-Verpflichtungen überprüfen. Alle Leser, die noch nicht getauft sind, können diese Verpflichtungen auf ihr Leben im Allgemeinen anwenden, aber für getaufte Christen bekommt die Bestätigung unserer Verpflichtungen jedes Jahr zu Passah eine besondere Bedeutung.

 

Eine reuevolle Haltung beibehalten

Wir müssen uns von der Sünde abwenden. Wir müssen einen Neuanfang ohne Kompromisse machen. Wir müssen für den Schaden bezahlen, den wir angerichtet haben. Und wir sollten dies tun, bevor andere uns in unserer Sünde ertappen. Kriminelle verkünden oft: „Es tut mir leid!“, nachdem sie erwischt wurden. Aber es tut ihnen leid, dass sie erwischt wurden, nicht, dass sie gesündigt haben. Wir als Christen müssen eine echte, gottgefällige Traurigkeit über unsere Sünden empfinden. „Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Umkehr, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod“ (2. Korinther 7, 10).

Statt weltlicher Traurigkeit sollten wir eine Haltung einnehmen, wie sie König David zum Ausdruck brachte. „Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden! Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, dass sie nicht über mich herrschen; so werde ich ohne Tadel sein und unschuldig bleiben von großer Missetat. Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser“ (Psalm 19, 13-15).

Gott kennt unsere geheimen Fehler, sogar besser, als wir sie kennen. In der Tat müssen wir nicht nur bereuen, was wir getan haben, sondern auch unsere fleischliche, menschliche Natur: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft; denn es vermag’s auch nicht“ (Römer 8, 7).

Letztlich müssen wir Gott bitten, uns zu helfen, uns so zu sehen, wie er uns sieht – um die blinden Flecken aufzudecken, die uns daran hindern, Buße zu tun und zu wachsen. Manchmal erinnere ich mich an eine Zeile aus dem berühmten Gedicht des schottischen Dichters Robert Burns aus dem achtzehnten Jahrhundert mit dem Titel „An eine Laus“: „Wäre es doch möglich, dass die Macht uns die Gabe gibt, uns so zu sehen, wie andere uns sehen!“

Das ist nicht immer einfach; einige von Ihnen erinnern sich vielleicht daran, wie sie sich zum ersten Mal auf Video gesehen haben und all die kleinen Ticks und Eigenheiten bemerkten, die ihnen im Weg standen. Und die Veränderungen, die wir vornehmen müssen, gehen viel tiefer als das Oberflächliche und Körperliche, auch wenn wir sie selbst nicht sehen können. Einmal im Jahr bringe ich den Mut auf, meine Frau zu fragen: „Schatz, in Vorbereitung auf das Passahfest, was denkst du, was ich in meinem Leben ändern sollte?“ Das ist manchmal schwierig für sie, denn ihr fallen vielleicht zwei, drei oder vier Veränderungen ein, aber ich bitte sie nur um eine „große Sache“, an der ich arbeiten soll. Und ich bin dankbar für das, was sie mit mir teilt.

Als Christen machen wir Fehler, aber Jahr für Jahr streben wir danach, weniger zu machen. Wir bemühen uns, aus unseren Fehlern zu lernen, und wir sollten diese Fehler als Lektionen nehmen, die uns Christus näher bringen. Natürlich sündigen wir manchmal, obwohl wir als Christen keine Sünde begehen sollten. Aber wir brauchen uns nicht für unsere Sünden zu „kasteien“ – wir geben sie einfach zu, und weil wir eine aufrichtige Reue zeigen, wissen wir, dass Gott uns seine Gnade und Vergebung schenken wird, weil er die Aufrichtigkeit unserer Herzen kennt. Deshalb konnte der Apostel Paulus schreiben: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“ (Römer 8, 1).

 

Anderen vergeben

In seinem Mustergebet erinnerte Jesus uns daran, den Vater zu bitten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“ (Matthäus 6, 12). So wie Gott uns vergibt, wenn wir Buße tun, müssen wir auch anderen schnell vergeben. „Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus“ (Epheser 4, 31-32).

Ich bin sicher, Sie kennen Menschen, die einfach nicht loslassen können; sie wurden beleidigt und wollen, dass man weiß, dass sie beleidigt wurden. Aber es ist sogar ein physischer Grundsatz, dass das Festhalten an Wut und Kränkung die gekränkte Person krank macht – manchmal genauso sehr oder sogar mehr als die Person, die die Kränkung begangen hat. Es gibt ein Buch mit dem Titel Don't Let Jerks Get the Best of You [Lassen Sie sich nicht von Idioten kleinkriegen], in dem Dr. Paul Meier über Menschen spricht, die in einer tiefen Depression feststecken, weil sie nicht loslassen und vergeben können. „Ein Patient kann viele Jahre lang depressiv sein, dann demjenigen, der seine unterdrückte Wut verursacht hat, vergeben und sich völlig von der Depression erholen, weil sein Serotonin auf natürliche Weise wiederhergestellt wurde und das Gehirn richtig arbeiten kann“ (Seite 170). Er schrieb, dass „tief sitzende Wut den Serotoninspiegel senken und klinische Depressionen verursachen kann“ (Seite 152), während anderen zu verzeihen zu innerem Frieden führen kann.

Nun bedeutet Vergebung nicht, dass man jemanden ermutigt oder befähigt, wieder und wieder zu sündigen. So sind zum Beispiel Missbrauch in der Ehe und Kindesmissbrauch schwere Verbrechen, und die Opfer sollten sich die Hilfe und den Schutz holen, den sie brauchen. Vielleicht müssen Sie sich von einem reuelosen Sünder distanzieren. Aber wie ein altes Sprichwort sagt, ist die beste Antwort oft: „Lassen Sie los; überlassen Sie es Gott“. Anstatt Ihren Zorn über die unbußfertige Sünde eines Menschen aufzustauen, sollten Sie darauf vertrauen, dass die Angelegenheit in Gottes Händen liegt und dass er tun wird, was getan werden muss. Vor allem, wenn die Beleidigung nur Ihren Stolz betrifft oder mit dem Egoismus oder der Respektlosigkeit der anderen Person zu tun hat, ist es oft am besten, die Angelegenheit zwischen dem Sünder und Gott regeln zu lassen. „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Matthäus 6, 14-15). Wenn das Passahfest näher rückt, verpflichten Sie sich, eine Haltung der Vergebung beizubehalten.

 

Geistliche Schwäche vermeiden

Paulus schrieb an einen seiner Schützlinge, den Evangelisten Timotheus: „Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1, 6-7). Christus hatte seinen Jüngern große Kraft versprochen: „Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apostelgeschichte 1, 8).

Wir wollen die Gaben Gottes nicht vernachlässigen. Auch wenn nicht viele von uns mächtig und edel sind, gibt er uns doch geistliche Macht, die er den einflussreichen Menschen unserer Welt nicht gibt. Doch diese Macht geht mit einer Verantwortung einher. Wir lesen: „Denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am Heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt und dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen“ (Hebräer 6, 4-6).

Bei der Taufe haben wir uns verpflichtet, treu zu sein und geistliche Schwäche zu vermeiden. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Prüfungen uns zermürben und uns schwächen. Wir kennen eine berühmte Passage aus dem Jakobusbrief, die zwar kontraintuitiv erscheint, aber ein lebenswichtiges Prinzip ist: „Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt“ (Jakobus 1, 2-4).

Es geht nicht darum, dass die Prüfung selbst eine Freude ist. Der Gedanke ist, dass wir jede Prüfung ertragen können, wenn wir uns vor Augen halten, dass Gott die Prüfung benutzt, um uns sowohl geduldig als auch vollkommen zu machen. Und wir können uns mit der Zusicherung von Paulus trösten: „Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“ (1. Korinther 10, 13).

Wie schwer unsere Prüfung auch sein mag, wir wissen, dass unser Erlöser für uns da ist. „Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit“ (Hebräer 4, 16). Wir müssen uns verpflichten, geistliche Schwäche zu vermeiden.

 

Geistliche Bitterkeit vermeiden

Wenn wir zurechtgewiesen werden, fühlen wir uns manchmal niedergeschlagen. Und diese Enttäuschung kann in Bitterkeit umschlagen.

Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit. Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden (Hebräer 12, 11-15).

Wenn wir uns nach innen wenden und in unserem eigenen privaten Schmerz schmoren, lassen wir das Heilmittel gegen Bitterkeit los. Es kann verlockend sein, unseren Schmerz zu pflegen und uns selbst zu bemitleiden. Ich erinnere mich, dass ich vor vielen Jahren stark zurechtgewiesen wurde und mein erster Impuls darin bestand, mich in der Tapete zu verstecken und zu denken, dass ich mich einfach unauffällig verhalten und zurückziehen werde. Aber das ist nicht die beste Antwort. Wir müssen uns um Frieden mit unseren Mitmenschen bemühen, wie Christus es uns gelehrt hat:

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist (Matthäus 5, 43-48).

Ich erinnere mich, dass vor vielen Jahren in Big Sandy einer unserer Geschwister eine Art Knoblauchpflanze hatte, und jedes Mal, wenn er sie ausgrub, fand er mehr von der Wurzel, aus der jedes Mal wieder mehr von der Pflanze entstand. Schließlich hatte er eine riesige Grube, weil er diese buchstäbliche Wurzel der Bitterkeit nicht ausgraben konnte. Wir müssen in unserem eigenen Leben dasselbe tun und die Wurzeln der Bitterkeit ausgraben, bevor sie groß und schwer zu entfernen werden.

 

Gottes Vergebung annehmen

Manchmal versuchen Menschen, Ihnen ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle einzureden. Missbrauchsopfer werden manchmal mit einer abwertenden Kommunikation bombardiert und dazu gebracht, sich für das Verbrechen des Missbrauchers schuldig zu fühlen. Satan will, dass wir daran zweifeln, dass uns vergeben wird, und dass wir das Gefühl haben, dass wir der Vergebung nicht würdig sind. Das ist eine Halbwahrheit; Satan verdreht gerne Gottes Wahrheit, um uns zu entmutigen. Es stimmt zwar, dass niemand von uns wirklich der Vergebung Gottes würdig ist, aber es ist eine Lüge, dass er uns nicht vergeben hat. Paulus erinnerte die Geschwister in Ephesus daran: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme“ (Epheser 2, 8-9).

Wir dürfen niemals an der Gabe Gottes an uns zweifeln. „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1, 9).

Dieses Geschenk der Vergebung ist großartig, und wir dürfen es nicht verachten. „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?“ (Römer 2, 4). Wenn wir Buße tun, vergibt uns Gott. Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, denken Sie an die Momente, in denen Gott Sie im Augenblick Ihrer Sünde hätte schuldig sprechen können, denn jede Sünde ist der Todesstrafe würdig. Aber Gott ist barmherzig, geduldig und langmütig. Er hat versprochen, uns zu retten, und er hat uns aus Gnade und durch den Glauben gerettet. Und wir wissen, dass wir durch den Glauben Christi gerettet werden: „Ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben“ (Galater 2, 20, Lutherbibel 1912).

Er ist unser Fürsprecher. „Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie“ (Hebräer 7, 25).

Ich werde mich immer daran erinnern, wie ich 1965 die Gemeinde in Cincinnati leitete. Eine der Frauen in der Gemeinde war an Krebs erkrankt und lag im Sterben, und sie hatte schon immer eine Art herrschsüchtige Haltung gegenüber ihrem Mann und anderen. Es fiel ihr schwer, zarte Gefühle auszudrücken und ihre Verletzlichkeit zu zeigen. Ich riet ihr, ihre Trauer und ihren Schmerz auszudrücken, anstatt ihn einfach in sich einzuschließen. Später erzählten mir einige Frauen aus der Gemeinde, dass sie kurz vor ihrem Tod ihren Mann gebeten hatte, sie im Bett in eine sitzende Position zu bringen, und dass sie ihm in die Augen sah und unter Tränen sagte: „Ich gehöre dir“.

Das ließ mich an die Sulamitin im Hohelied Salomos denken. Zuerst übergibt sie ihr Leben ihrem Geliebten – symbolisch für Jesus Christus – und sagt: „Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein“ (Hoheslied 2, 16; Elberfelder Bibel). Später jedoch kehrt sich die Reihenfolge um: „Ich bin meines Geliebten; und mein Geliebter ist mein“ (Hoheslied 6, 3; Elberfelder Bibel).

Haben Sie Ihrem Erlöser gesagt, dass Sie zu ihm gehören? Haben Sie das auch Gott, dem Vater, gesagt? Es ist die Wahrheit. „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe“ (1. Korinther 6, 19-20).

Christus ist gestorben, damit Sie gerettet werden können. So sehr liebt er Sie. Und er hat Sie für einen hohen Preis gekauft. Sie gehören zu ihm, der Ihnen vergeben hat, so wie jeder von uns zu ihm gehört. Am Passahfest werden wir jedes Jahr daran erinnert, dass er sich für uns einsetzt und wir für ihn.

 

Gott beständig danken

Paulus warnt uns, dass es in den letzten Tagen eine Haltung der Undankbarkeit geben wird. „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, schändlich, haltlos, zuchtlos, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Ausschweifungen mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!“ (2. Timotheus 3, 1-5).

Welche Haltung sollten wir stattdessen einnehmen? „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5, 16-18). Im Gleichnis von der beharrlichen Witwe lautet die Botschaft Christi, „dass man allezeit beten und nicht nachlassen sollte“ (Lukas 18, 1).

 

Gottes Werk unterstützen

Gott hat einen Heilsplan für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind, die jemals gelebt haben und jemals leben werden. Er möchte, dass wir für immer Teil seiner Familie werden. Doch nur wenige dieser Milliarden von Menschen sind dazu berufen, seine Erstlinge zu sein. Wer werden diese Erstlinge sein? Diejenigen, die sich verpflichten, bis zum Ende auszuharren (Matthäus 24, 13). Werden Sie einer von ihnen sein? Ich hoffe es!

Von den mehr als acht Milliarden Menschen auf der Erde werden in diesem Jahr nur relativ wenige am Abend des 21. April das christliche Passahfest begehen. Das Passahfest ist ein Gedenken an Gottes erstaunliche Liebe zu jedem von uns – was er für uns getan hat, für uns tut und für uns tun wird. Und es erinnert uns an eine Zukunft, in der die ganze Welt dieses nüchterne, aber freudige Ereignis begehen wird.

In der gegenwärtigen Zeit jedoch tut Gott sein Werk nur durch eine kleine Handvoll von Menschen. Das war schon immer so, wie Christus uns erinnert hat: „Da sprach er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende“ (Matthäus 9, 37-38).

Wenn wir uns also dem Passahfest nähern, müssen wir uns selbst und unsere Verpflichtungen überprüfen. Die Tage der ungesäuerten Brote offenbaren unsere Rolle in Gottes Heilsplan. Gott weist uns an, den Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit durch das ungesäuerte Brot der Lauterkeit und Wahrheit zu ersetzen (1. Korinther 5, 8). Wir müssen also alle dazu entschlossen sein, Überwinder zu sein. In Offenbarung 2 und Offenbarung 3 sprach Christus siebenmal von denen, die überwinden, während er die verschiedenen Belohnungen für die Überwinder nennt. Wir lesen: „Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein“ (Offenbarung 21, 7). Wir müssen uns bemühen, unsere fleischliche, menschliche Natur zu überwinden und Gott bitten, seine göttliche Natur in uns zu schaffen (2. Petrus 1, 2-4).

Geschwister, lassen Sie uns wertschätzen, wie Gott uns gebraucht, um das Werk zu vollenden, und dankbar sein für die Gelegenheit und für das, was es bringen wird. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder und Schwestern, seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“ (1. Korinther 15, 57-58).

Geschwister, während Sie sich auf das Passahfest vorbereiten, überprüfen und erneuern Sie Ihre Verpflichtungen – damit Sie wissen, dass Sie Ihrem Erlöser und Ihrem Vater im Himmel sagen können: „Ich gehöre zu dir!“