Mit einem gewissen Ausdruck der Überheblichkeit fragte der Angehörige einer Pfingstlergemeinde: "Und, hat Ihre Gemeinde die Zeichen des Geistes?" Er bezog sich dabei auf das Phänomen, das er oftmals bei sich in den Gottesdiensten beobachtet hatte und das er als Beweis für die Gegenwart des heiligen Geistes Gottes ansah, wenn dieser auf eine bestimmte Person Einfluss nahm. Dabei können auftreten (gemäß Pfingstler-Predigern): Zungenreden (unverständliche Laute äußern), "vom Geist niedergeworfen sein" (umfallen und ohnmächtig sein, manchmal stundenlang), knurren, bellen, hüpfen, quaken, zittern, umherrollen, sich drehen, unkontrolliert lachen, weinen, Verhalten als würde man gebären, Verhalten wie ein Betrunkener, usw. Dies ist nur eine auszugsweise Liste. All diese Aktivitäten sollen Beweis dafür sein, dass Gottes Geist in einer Person innewohnt? Selbst Pfingstler-Prediger geben zu, dass solche Phänomene von dämonischer Besessenheit herrühren können, nur dass sie glauben, sie könnten die unreinen Geister vom heiligen Geist unterscheiden. 

 

Gottes Wort lehrt, dass diejenigen, die Teil seiner Kirche sind, die Früchte des Geistes aufweisen sollen. Diese Früchte sind Beweis für das Wirken von Gottes heiligen Geist in unserem Leben, der uns von innen heraus verändert. Und solche Früchte sind folglich ein wichtiges Zeichen, dass Christen den Geist Gottes in sich haben. Es kann sein, dass jemand die seltsamen, oben aufgelisteten Phänomene aufweist, ohne jemals die Früchte erwiesen zu haben, die Gott in seinen gezeugten Kindern aufbauen will. Die Pfingstzeit ist eine gute Gelegenheit, sich über die Früchte von Gottes heiligem Geist in unserem eigenen Leben Gedanken zu machen.

Es geschah an Pfingsten

Am biblischen Festtag Pfingsten im Jahr 31 n.Chr. gründete Gott seine Kirche und gab unumstößliche Beweise für sein Wirken dabei. "Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen" (Apostelgeschichte 2, 1-4). Sie waren erfüllt von der Kraft Gottes, nicht von einer Person. Der heilige Geist – die Kraft Gottes – war über sie gekommen. 

Es war allen klar, die diese Ereignisse erlebten, das diese Menschen, die auf so beeindruckende Weise vom heiligen Geist Gottes erfüllt wurden, in anderen Sprachen redeten, die verstanden werden konnten, nämlich in Fremdsprachen, die mit den Muttersprachen der Zuhörer übereinstimmten. Christus hatte nämlich seinen Jüngern geboten: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Matthäus 28, 19-20). Es war notwendig, dass die Jünger diese geistliche Gabe erhielten, in anderen Sprachen – "Zungen" – zu reden, damit das Evangelium vom Reich Gottes auf der ganzen Welt Verbreitung finden konnte. 

Die Jünger, über die der heilige Geist kam, sprachen keineswegs unverständliches Kauderwelsch, das niemand hätte verstehen können. Niemand fiel ohnmächtig um oder gab irgendwelche Tierlaute von sich. Vielmehr sprachen sie von Gottes wunderbaren Werken. "Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?" (Apostelgeschichte 2, 5-12). 

Was es werden sollte, war, dass Gott seine Gemeinde erbaut hatte. Diese Erstlingsfrüchte, die durch den heiligen Geist Gottes an diesem Fest der Erstlingsfrüchte – wie das Pfingstfest auch genannt wird – gezeugt wurden, würden als "kleine Herde" anfangen, die von der Welt verachtet und verfolgt sein würde.

Gesinnung und Kraft des Vaters

Wie kann man diesen Geist beschreiben? Man könnte vieles darüber sagen, und die Bibel gibt uns eine gute Beschreibung. Der heilige Geist wird in Gottes Wort beschrieben als die Kraft des Höchsten, Gottes des Vaters: "Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden" (Lukas 1, 31-35). 

Der Vater ist der Höchste und Christus ist ihm untergeordnet. Jesus sagte, "der Vater ist größer als ich" (Johannes 14, 28) und: "Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles" (Johannes 10, 29). 

Josef, der Marias Ehemann werden sollte, wurde gesagt, dass Jesus durch den heiligen Geist gezeugt werden würde. "Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist" (Matthäus 1, 20). 

Jesus wurde durch den heiligen Geist gezeugt. Wenn nun also der heilige Geist eine Person wäre, so wäre Jesus der Sohn des heiligen Geistes, nicht des Vaters. Jesus ist aber der Sohn des Vaters. Der heilige Geist ist einfach dieKraft, durch die der Vater Jesus zeugte, und so ist eines, was wir über den heiligen Geist sagen können, dass er die Kraft Gottes ist. 

Gottes Wort beschreibt den heiligen Geist auch als Gesinnung Gottes: "Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war" (Philipper 2, 5; Schlachter-Übersetzung). Eine gute allgemeine Aussage ist also, dass der heilige Geist die Gesinnung und die Kraft Gottes ist. 

Der heilige Geist geht vom Vater aus: "Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir" (Johannes 15, 26). Diese Kraft wurde Jesus Christus gegeben: "Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden" (Matthäus 28, 18; Schlachter-Übersetzung). 

Der heilige Geist ist im Sohn, und Christus gebrauchte diese Kraft: "Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft…" (Hebräer 1, 1-3; Schlachter-Übersetzung). 

Der Geist geht also vom Vater aus und ist im Sohn – der diese Kraft lenkt, um alle Dinge zu erhalten. Und Gott gibt diesen Geist seinen gezeugten Kindern. Dadurch sind wir gezeugt, identifiziert und erhalten eine Verheißung (eine Art Anzahlung), und er arbeitet in uns.

Der heilige Geist identifiziert Gottes Kinder

"Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein… Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes… Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden" (Römer 8, 9.14.16-17; Schlachter-Übersetzung). Gottes Geist leitet uns, damit wir die Früchte des Geistes haben. 

Gottes heiliger Geist ist auch eine Art Anzahlung – eine erste Vergewisserung – für unsere künftige Verwandlung. "Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat, er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben" (2. Korinther 1, 21-22). Tatsächlich ist dadurch unsere großartige Bestimmung der Geburt in die Familie Gottes "besiegelt". Und dieses Werk der Verkündigung des Evangeliums vom Reich Gottes sowie die Zeugung der Kinder Gottes durch den heiligen Geist haben in unseren Tagen nicht aufgehört; vielmehr setzt Christus sein Werk durch seinen Leib, die Kirche Gottes, fort. Christus zeigte im Buch der Offenbarung: "Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen" (Offenbarung 7, 3). Hier finden wir eine direkte Aussage, dass das Werk bis zu den letzten Tagen dieses Zeitalters fortgeführt wird. Lassen Sie sich also von niemandem erzählen, das Werk sei beendet!

Ein verändernder Geist!

Der heilige Geist Gottes – seine Gesinnung und Kraft – ist ein verändernder Geist! Der Apostel Paulus sagte zu der Gemeinde in Philippi: "Ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war" (Philipper 2, 5; Schlachter-Übersetzung). Dies ist äußerst wichtig, denn wenn dieser Geist in uns ist, kann er unser Denken und Wollen so verändern, dass sie wie Gottes Denken und Wollen werden – sofern wir uns ihm unterordnen. Paulus wies die Gemeinde in Rom an: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12, 1-2). 

Der Wille eines Menschen ist seine Kraft, zu entscheiden. Und jeder von uns hat – vor unserer Bekehrung – Entscheidungen gemäß unserer fleischlichen Gesinnung getroffen, entsprechend den Wegen der Welt, in der wir leben. Aber an einem bestimmten Punkt gewährt Gott uns Reue, und dann müssen wir uns entscheiden, Gott zu gehorchen. Gehorsam Gott gegenüber bedeutet, dass wir unseren menschlichen Willen dem vollkommenen und gerechten Willen Gottes unterordnen. 

Wenn zum Beispiel einem kleinen Mädchen gesagt wird, es soll sein Zimmer aufräumen – und es das nicht möchte –, ist es notwendig, dass es seinen Willen der Anweisung der Mutter unterordnet, um zu gehorchen. Es will zwar etwas anderes, tut aber dennoch, was seine Mutter will. Aber wenn es erwachsen wird, wird diese Frau wahrscheinlich ihr eigenes Zuhause genauso ordentlich halten, wie ihre Mutter – weil sie sich entschieden hat, ein sauberes und ordentliches Zuhause zu haben, in dem sie leben möchte. Dann ist es ihr Wille, das Zuhause sauber zu halten, weil sich ihr Wille in dieser Sache verändert hat. 

Ähnlich verhält es sich, wenn Menschen zum ersten Mal zu der Überzeugung gelangen, dass sie alle zehn Gebote - einschließlich des Sabbatgebots – einhalten sollten. Es mag zuerst schwierig sein, zu bereuen, Gott zu gehorchen und den Sabbat heilig zu halten. Wenn eine Person sich Christus zuwendet, kann sie einigem Druck von Familie, Freunden oder dem Arbeitgeber ausgesetzt sein. Doch nach der Taufe, nach dem Empfang des heiligen Geistes Gottes und nachdem man den Sabbat einige Zeit heilig gehalten hat, verändert sich die Einstellung des Kirchenmitglieds. "Dies war eine lange Woche, ich kann es kaum abwarten, dass der Sabbat beginnt!" Dann sind wir in froher Erwartung und erfreuen wir uns an der Heiligkeit und Besonderheit von Gottes Sabbat, und wir sehen ihn als großen Segen an. Es wird dann zu unserem entschiedenen Willen, ihn heilig zu halten. 

In ähnlicher Weise leitet Gottes Geist uns durch unsere Prüfungen und Entscheidungen. Anfänglich sind wir einfach Gott gehorsam, wenn wir seine Gebote einhalten. Aber indem Gott uns beständig leitet, uns so zu entscheiden, wie er entscheiden würde, verändert Gottes Geist unseren Willen, dass er so wie seiner wird. Dieser Prozess wird Bekehrung genannt. Wir wollen uns dann so entscheiden wie Gott – oder zumindest geschieht dies in dem Maß, wie wir im Inneren bekehrt und verändert sind. So sollen wir uns dem Willen Gottes beugen, wie Gottes Geist uns zum Gehorsam führt, wie er uns dazu führt, Gott zu lieben und sein zu wollen, wie er ist. Unsere gerechten Entscheidungen erweisen sich als Früchte in unserem Leben – Früchte des heiligen Geistes Gottes, der in uns wirkt.

Beispiele der Früchte

"Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut [Geduld, die Fähigkeit, auszuharren], Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung" (Galater 5, 22; Schlachter-Übersetzung). Man könnte eine ganze Predigt über jede einzelne dieser geistlichen Eigenschaften geben, die der Apostel Paulus gegenüber den Gemeinden in Galatien erwähnt. Gott ist Liebe, und seine Gesinnung ist freudig, friedvoll, geduldig, freundlich, das Gute wollend und immer treu. Weisen wir auch diese Charaktereigenschaften – diese Früchte – in unserem täglichen Verhalten auf? Sind wir in dieser Hinsicht wie unser himmlischer Vater und unser ältester Bruder? 

Gottes Geist erhellt den richtigen Weg für uns: "Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft also, was dem Herrn wohlgefällig ist" (Epheser 5, 8-10; Schlachter-Übersetzung). Gottes Willen zu tun – und zwar bereitwillig und von Herzen – ist immer Gott wohlgefällig. 

Gottes Geist ist entscheidend für unsere Berufung und Bekehrung. Jesus hatte seinen Jüngern verheißen, dass der heilige Geist zuerst mit uns arbeitet, um unseren Sinn für seine Wahrheit zu öffnen – und dann in uns wirkt, um uns zu verändern. Vor der Bekehrung der Jünger am Pfingsttag sagte Jesus zu ihnen: "Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein" (Johannes 14, 15-17; Schlachter-Übersetzung).

Gott gewährt Reue

Reue ist etwas, das Gott uns gewährt: "Als sie das hörten, schwiegen sie still und lobten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt" (Apostelgeschichte 11, 18). Leider entscheidet sich nicht jeder, anzunehmen, was Gott gewährt. Doch wenn jemand es tut, wird dies deutlich durch Früchte. Früh in unserer Bekehrung wirkt Gottes Geist mit uns und führt uns zu echter Reue – die Veränderungen darin bewirkt, wie wir leben. "Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt" (Matthäus 3, 8; Einheitsübersetzung). 

Echte Reue verändert, was wir in Zukunft tun werden, aber sie kann die Sünden, die wir bereits begangen haben, nicht ungeschehen machen. Nur durch das Opfer Christi ist es möglich, dass die Schuld unserer Sünden der Vergangenheit entfernt wird, und die Bibel erklärt uns, was wir tun müssen, damit diese Schuld getilgt wird. Der Apostel Petrus wurde gefragt: "Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße [bereut, kehrt um] und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes" (Apostelgeschichte 2, 37-38). Nach Reue und Taufe zur Vergebung unserer Sünden empfangen wir durch das Hände auflegen den heiligen Geist. "Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände" (2. Timotheus 1, 6). 

Nach dem auflegen der Hände wohnt der heilige Geist in uns: "Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt" (2. Timotheus 1, 14). Dieser Geist und dessen Früchte sind dann Beweis, dass Christus in uns lebt und dass wir unser Leben in ihm leben. "Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat" (1. Johannes 3, 24). 

Dieser verändernde Geist ändert, wie wir denken und wie wir die Welt um uns sehen. "Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist derErkenntnis und der Furcht des Herrn" (Jesaja 11, 2). Oftmals sagen Menschen, die in Gottes Kirche berufen werden: "Jetzt verstehe ich die Bibel zum ersten Mal!" Aber sie erfahren bald, dass andere in ihrem Umfeld nicht dasselbe zu verstehen scheinen, wie sie. Gottes heiliger Geist wirkt zuerst mit uns, und dann in uns, und er bewirkt dieses Wunder geistlicher Erkenntnis und Weisheit in all denen, die Gott beruft und bekehrt. Dies ist ein Wunder im Leben aller, die Teil von Gottes Volk sind.

Die Frucht des Geistes Gottes in einem echten Christen äußert sich nicht durch Plappern, Bellen oder in Ohnmacht fallen. Vielmehr bringt es einen klaren Verstand hervor: "Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit" (2. Timotheus 1, 7). Gottes Geist verleiht eine besondere Art von Weisheit und Denkfähigkeit. "Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften" (Jakobus 3, 17-18). Selbst in schwierigen Zeiten der Bedrängnis bringt das Wirken von Gottes Geist die Frucht eines inneren Friedens hervor. 

Der Apostel Paulus gab der Gemeinde durch Gottes Geist große Ermutigung für Zeiten der Prüfung: "Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit…" (2. Korinther 4, 16-17).

Besondere Gaben

Um für die Bedürfnisse der Gemeinde zu sorgen, gibt Gott – durch seinen Geist – verschiedenen Mitgliedern verschiedene Gaben. "Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist; einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will" (1. Korinther 12, 4-11). 

Beachten Sie, dass jede dieser Gaben eine praktisch einsetzbare Fähigkeit ist, um den Bedürfnissen der Gemeinde Gottes und seines Werks zu dienen. Die so oft missverstandene Gabe der "Zungenrede" ist keine Sache einer einzelnen Person, die plappert oder tierische Laute von sich gibt, während ein anderer den Lärm "interpretiert". Vielmehr gab der Geist, wie es am ersten Pfingsttag nach Christi Auferstehung geschehen war, den Nachfolgern Christi die Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen und zu verstehen, die sie nicht zuvor erlernt hatten. In ähnlicher Weise ist die Gabe der "prophetischen Rede" auch hauptsächlich die Fähigkeit der inspirierten Rede, die ausgeübt werden kann in einer kraftvollen Predigt, die kein "neues Territorium" beschreitet, sondern einfach mit Klarheit und Kraft biblische Prophezeiungen und Endzeitereignisse erklärt. "Propheten" im Sinne eines Elia sind selten, und wenn wir jemandem begegnen, der von sich selbst behauptet, ein Prophet zu sein, sollten wir auf jeden Fall seine Früchte überprüfen, bevor wir auf ihn hören. Die meisten selbsternannten "Propheten" sind verführt oder sind sogar selbst heimtückische Verführer – oder beides – und wer Gottes Geist hat, hat die Fähigkeit und die Verantwortung, deren Früchte und deren Authentizität zu überprüfen.

Der Geist der Offenbarung und Prophetie

Der Apostel Paulus ermahnte Gottes Volk insgesamt, Gottes Geist zu gebrauchen, um geistlich zu sehen und Dinge zu erkennen, die andere nicht sehen können. "'Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.' Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit" (1. Korinther 2, 9-11). Der fleischlich gesinnte Mensch versteht nur die Dinge dieser Welt, aber der Geist Gottes offenbart Dinge, die andernfalls unsichtbar sind. 

Der Geist, den Gott gibt, ist völlig anders als das, was natürlicherweise in einem Menschen ist – und er bringt entsprechend auch völlig andere Früchte hervor. "Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? Wir aber haben Christi Sinn" (1. Korinther 2, 12-16). 

Gottes Geist wirkt in Christi "kleiner Herde" und verändert Gottes gezeugte Kinder von innen heraus. Diese Veränderung erweist sich dann durch die Früchte des Geistes. Die Kirche ist nur eine kleine Herde, weil Gott jetzt noch nicht den Rest der Welt beruft – er wird es aber in der Zukunft tun. Eine kleine Ernte findet im Frühjahr statt, bevor dann die große Ernte im Herbst folgt. Das Fest der Erstlingsfrüchte – Pfingsten – gibt eine Perspektive auf die Zeit, wenn Gott über die gesamte Welt "einen Strom lebendigen Wassers" ergießen wird (Offenbarung 22, 1.17).


FDG, Juli 2014
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Englischer Titel:  Fruits of the Spirit
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart