Irgendwann hat jeder einmal etwas Brandneues in seinem Besitz gehabt. Es gibt nichts Schöneres als ein neues Spielzeug, um die Augen eines kleinen Kindes zum leuchten zu bringen. Ein neues Kleid oder ein neues Paar Schuhe sind eine besondere Freude für die Dame Ihres Herzens. Und ein Auto zum ersten Mal fahren zu können ist ein besonders aufregendes Ereignis für die ganze Familie.

Neu ist toll! Wenn wir neue Leute treffen und entdecken, dass wir uns auf Anhieb mit ihnen verstehen, fühlen wir die Freude einer neu wachsenden Freundschaft. Wenn eine Freundschaft sich zu einer Ehe entwickelt, durchleben wir die Freude, einen neuen Lebenspartner zu haben.

Gott versteht, was für eine Freude uns solche Dinge bereiten. Er gab den Israeliten im Altertum sogar eine Vorschrift, die besagte, dass ein Mann für das erste Jahr seiner Ehe vom Militärdienst zu befreien war. In 5. Mose 24, 5 lesen wir: "Wenn jemand sich kurz vorher eine Frau genommen hat, soll er nicht mit dem Heer ausziehen, und man soll ihm nichts auferlegen. Er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, dass er fröhlich sei mit seiner Frau, die er genommen hat." Gott erkannte an, dass eine neue Ehe etwas Besonderes war. Und diejenigen, die mit Kindern gesegnet sind, wissen um das Entzücken, ein Neugeborenes zum ersten Mal in den Armen halten zu können.

Tatsächlich, "neu" ist toll! Aber dies gilt nicht nur für die physischen Dinge um uns herum.

Epheser 4, 24 ermahnt uns: "Zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit." Wenn wir bei der Taufe unser neues Leben beginnen und den heiligen Geist empfangen, bekommen wir einen neuen Anfang. Wir erhalten eine Gelegenheit, alles was wir je getan haben - alles was wir bisher waren - hinter uns zu lassen. In Gottes Augen fangen wir noch einmal als unbeschriebenes Blatt an. Wir bekommen einen neuen Lebensweg.

Aber nichts bleibt neu. Was einmal neu war, wird alt. Das neue Spielzeug verliert an Glanz. Auf ihm wir herumgetrampelt, der Hund kaut auf ihm herum. Das neue Kleid verblasst ein wenig, sammelt Schmutzränder an. Das neue Auto riecht bald nicht mehr nach einem neuen Auto.

Unser christliches Leben kann auch von seinem Glanz verlieren. Mit der Zeit kann es zu rosten anfangen und zusammenbrechen. Der Apostel Paulus ermahnte uns, im Bezug auf unseren Zustand als Christen wachsam zu sein. Er sagte zu den Korinthern, dass sie sich selbst erforschen müssen (vgl. 2. Korinther 13, 5), und aufrichtig prüfen müssen, ob sie noch im ursprünglichen Glauben stehen. Zur Passahzeit konzentrieren wir uns auf Wachstum und Veränderung. Das ist gut. Aber genauso wenig, wie wir uns bei der Instandhaltung unseres Autos auf einen Wartungsplan mit einer Inspektion pro Jahr verlassen können, können wir erwarten, dass wir unsere christliche Lebensweise instandhalten können mit einer Inspektion pro Jahr.

Die Kirche hat für ihre Prediger ein Leasingprogramm für Fahrzeuge. Sie ist Eigentümer der Fahrzeuge und stellt sie den Predigern zum Gebrauch zur Verfügung. Da diese Fahrzeuge später an Dritte weiterverkauft werden sollen, erwartet die Kirche als Eigentümer, dass die Prediger sich richtig um die Wagen kümmern. Prediger, die solche Fahrzeuge benutzen, werden daran erinnert, wann es Zeit ist für einen Ölwechsel, eine Bremsenprüfung oder wann eine Wartung fällig ist. Wir erhalten diese Erinnerungen manchmal sogar telefonisch!

Vielleicht sind Sie bei der Instandhaltung Ihres Wagens ebenso sorgfältig. Und vielleicht sind Sie bei der Instandhaltung Ihres Hauses und Gartens besonders sorgfältig. Aber sind wir genauso sorgfältig bei der Instandhaltung unseres geistlichen Lebenswegs? Welche Gebiete erfordern unsere besondere Aufmerksamkeit? Und wie gehen wir dabei vor?

Christliche Instandhaltung?

Instandhaltung ist gewöhnlich kein interessantes Thema. Wenn man die Wahl hätte, ob man lieber ein brandneues Fahrzeug bekäme oder unter das Auto kriecht, um einen Ölwechsel vorzunehmen und das Auto neu zu schmieren, so wüsste ich, welche Wahl ich träfe. Ich vermute, dass es den meisten Leuten ebenso ergehen würde. Instandhaltung klingt nach einer unwillkommenen Tätigkeit. Und außerdem: Sollen wir nicht eigentlich wachsen - mehr Erkenntnis erlangen und immer besser werden - anstatt uns nur "instandzuhalten?"

Unglücklicherweise haben viele Christen so gedacht, haben die Grundlagen aus den Augen verloren und sind vom Weg abgekommen, in geistliche Verwirrung geraten.

Webster's New Collegiate Dictionary [Webster's neues Hochschulwörterbuch] definiert "Instandhaltung" als: "in einem bestehenden Zustand erhalten (im Bezug auf Reparatur, Effizienz und Werterhalt): Bewahren vor Versagen oder Zerfall." Mit anderen Worten: Instandhaltung ist der Versuch, etwas so nahe wie möglich am Neuzustand zu halten. Wenn etwas gut erhalten ist, sagen wir dazu "so gut wie neu."

Die Bibel gibt uns viele Beispiele von Instandhaltung - von Werterhaltung, davon, etwas in gutem Zustand zu erhalten. Gott gab den Israeliten ausführliche Anweisungen, wie sie ihre Gesundheit erhalten sollten. Zum Beispiel erklärte er in 3. Mose 13 und 14, wie man mit ansteckenden Hautkrankheiten umgehen sollte. Er zeigte ihnen auch die Gefahren von Mehltau. Dieser Mehltau war eine trockene Fäulnis oder eine Art mineralischer Kristalle, die sich an Steinwänden festsetzen und schnell ausbreiten konnte, und dabei Krankheiten hervorrief. Gott versprach, ihnen keine der Krankheiten aufzuerlegen, mit denen er die Ägypter verflucht hatte (2. Mose 15, 26), aber sie hatten die Verantwortung, ihre Gesundheit durch Reinheit zu bewahren.

Im Buch der Sprüche ermutigt Salomo seine Söhne, sich die Weisheit zu erhalten, die ihnen gegeben wurde. "Denn ich gebe euch eine gute Lehre; verlasst meine Weisung nicht. [...] Lass dein Herz meine Worte aufnehmen [...] Erwirb Weisheit...vergiss sie nicht und weiche nicht von der Rede meines Mundes; verlass sie nicht, so wird sie dich bewahren" (Sprüche 4, 2-6). Er hoffte, seine Söhne würden die Worte der Weisheit bewahren, die ihnen gegeben wurden, auch wenn sie an Wissen und Reife wuchsen.

Im Neuen Testament ermutigte Paulus die Christen in Thessalonich, ihre neue Lebensweise zu erhalten: "So steht nun fest, liebe Brüder, und haltet euch an die Lehre, in der ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns" (2. Thessalonicher 2, 15). Er sagte das Gleiche zu Timotheus: "Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus" (2. Timotheus 1, 13). Und auch im Hebräerbrief wird diese Ermunterung gegeben: "Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat" (Hebräer 10, 23).

An Wissen zu wachsen ist gut. An Erfahrung und Reife zu wachsen ist gut, aber nicht auf Kosten unseres Auftrags, die Lebensweise aufrechtzuerhalten, zu der wir uns bei der Taufe verpflichtet haben. Tatsächlich wird drei Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 eine besondere Warnung mitgegeben, "festzuhalten," ihre Verpflichtung gegenüber Gott zu erhalten (Offenbarung 2, 25; 3, 3; 3, 11).

Unsere erste Liebe instandhalten

Im Buch der Offenbarung finden wir eine sehr positive Botschaft, die an die Gemeinde in Ephesus gerichtet ist (Offenbarung 2, 1-7). Sie taten großartige Werke. Sie arbeiteten lange und hart in Gottes Werk. Sie waren geduldig und tolerierten keine falschen Lehrer. Aber sie hatten auch eine entscheidende Schwäche - eine, die so heimtückisch ist, dass diese sie tatsächlich zu "Fall" brachte (siehe Vers 5). Was war dieser Schwachpunkt? "Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt" (Offenbarung 2, 4).

Viele von uns haben in den letzten Jahren oftmals diese Schriftstelle gelesen. Aber die Warnung ist immer noch ernst, egal, wie oft man sie liest. Sehen wir sie uns etwas genauer an.

Die Christen des ersten Jahrhunderts hatten von Anfang an die Liebe Gottes. Diese "erste Liebe" war nicht die Art Liebe, von der wir in romantischen Liedern im Radio hören. Sie war nicht wie die emotionale Verliebtheit eines Teenagers, der das explosive Gemisch von Hormonen und einer Person des anderen Geschlechts zum ersten Mal erlebt. Und es war auch nicht nur ein besonderes Hochgefühl angesichts der Neuheit ihrer Berufung. Wir reden vielleicht manchmal von einer "ersten Liebe," die wir empfanden, als wir neu zur Kirche kamen. Wir reden dann vielleicht so darüber, als sei diese eine unreife, weniger reale und weniger göttliche Liebe. In unserer "Kennen-wir-schon"- Einstellung gegenüber Gottes Kirche können wir so leicht unseren Mangel an Engagement und Pflichtgefühl damit entschuldigen, dass wir "die erste Liebe überschritten haben."

In Wirklichkeit aber gibt es im Griechischen kein besonderes Wort für "erste Liebe." Das griechische Wort, das in Vers 4 von Offenbarung Kapitel 2 als "Liebe" übersetzt wurde, ist das vertraute Wort agape, der Begriff, der beschreibt, was zu unserem Geist und zu unserer Einstellung hinzugefügt wird, wenn wir mit dem heiligen Geist erfüllt werden. Dieser Bestandteil ist sehr real. Er ist verwandt mit einem Wort, das gebraucht wurde, um Christi Aussage in Markus 12, 29-30 aufzuzeichnen: "Das höchste Gebot ist das: [...] du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben [agapoa] von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften." Dies war die Art Liebe, welche die Epheser zu Anfang hatten, aber nicht gut instandhielten. Sie bewahrten sich nicht in ihrem ursprünglichen Zustand. Sie schützten diese Liebe nicht vor Versagen und Zerfall. Manche von diesen Leuten hatten Christi ursprüngliche Apostel persönlich gekannt. Manche könnten sogar Christus selbst getroffen haben, oder zumindest Leute gekannt haben, die ihn getroffen hatten. Manche erlebten erstaunliche Wundertaten. Viele der Heiligen, die gestorben waren, wurden wieder zum Leben erweckt (Matthäus 27, 52). Doch die Warnung ist deutlich. Die treffende Zurechtweisung für dieses Kirchenzeitalter ist, dass sie ihre göttliche Liebe, die sie zuerst besessen hatten, verließen. Es geht nicht darum, dass sie diese von Anfang an nicht hatten. Sie hielten sie nur nicht instand!

Wie leicht kann uns dasselbe passieren? Im Laufe des Lebens können wir uns selbst vormachen, dass wir uns noch immer in unserem ursprünglichen, "neuen" Zustand befinden. Aber vielleicht haben wir unsere agape - Liebe nicht so instandgehalten, wie wir das hätten tun sollen. Vielleicht nehmen wir an, dass wir wachsen, während wir in Wahrheit noch nicht einmal bewahren, womit wir angefangen haben.

Instandhaltung ist nur selten aufregend. Sie kann manchmal sogar langweilig erscheinen. Aber die Dinge haben eine natürliche Tendenz dazu, auseinander zu fallen. Und wenn wir nicht ständig daran arbeiten, sie zusammenzuhalten, kann irgendwann irreparabler Schaden entstehen. Petrus schrieb: "Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln" (2. Petrus 1, 10). Und es gibt noch ein weiteres Gebiet, das wir instandhalten müssen, wenn wir unsere Verpflichtung gegenüber Christi erfüllen wollen.

Gute Werke an anderen Menschen

In dem Brief, den Paulus an Titus schrieb, lesen wir: "Das ist gewisslich wahr. Und ich will, dass du dies mit Ernst lehrst, damit alle, die zum Glauben an Gott gekommen sind, darauf bedacht sind, sich mit guten Werken hervorzutun. Das ist gut und nützt den Menschen" (Titus 3, 8).

Vor ein paar Jahren hatte ich die Gelegenheit, einen Menschen kennen zu lernen und später zu taufen, der nie zuvor Kontakt mit der Kirche hatte. Zuerst war er misstrauisch. Später erkannte er, dass dies die Wahrheit war, und dass hier Gottes Kirche war, und sein Interesse wurde ernsthafter. Nach ein paar Monaten hatte ich die Freude, ihn taufen zu können. Wir führten die Taufe im Schwimmbad eines örtlichen Fitnessclubs durch. Nachdem alles vorbei war, fuhren wir zurück zu ihm nach Hause. Aber gerade, als ich im Begriff war, ihn zu verlassen, hielt er mich auf. Er sagte: "Da gibt es etwas, über das ich reden möchte." Ich dachte bei mir: "Nanu, was kann das sein? Er klingt so ernst."

Er sagte: "Ich habe nur den Eindruck, dass ich nicht genug diene. Wie kann ich in der Kirche mehr dienen?" Das war so ziemlich das Letzte, was ich erwartet hätte.

Wenn wir neu in der Kirche sind, haben wir oft den dringenden Wunsch, zu dienen, zu helfen und mit Geschwistern zusammen zu sein. Wir neigen dazu, mit allen in der Gemeinde zu sprechen, anstatt uns einer Clique anzuschließen. Wir besuchen alle, die krankheitsbedingt zuhause bleiben müssen, anstatt Leute mit einer seltsamen Persönlichkeit zu meiden. Und nichts kann uns davon abbringen, mit den Geschwistern am Sabbat Kontakt zu pflegen.

Doch manche von uns beginnen nach einigen Jahren in der Kirche, sich als etwas Besseres anzusehen, als andere. Wir erlauben unseren guten Werken, zu schwinden. Wir erhalten den Dienst, den wir an anderen zu tun pflegten, nicht mehr aufrecht. Wir hören uns dann sagen: "Ich habe mich beim Dienen völlig verausgabt. Ich will nur eine zeitlang ausruhen." Doch das entspricht nicht den biblischen Anweisungen. Wie Paulus Titus ermahnte: "Lass aber auch die Unseren lernen, sich hervorzutun mit guten Werken, wo sie nötig sind, damit sie kein fruchtloses Leben führen" (Titus 3, 14).

Paulus schlug nicht vor, dass wir unsere Gesundheit ruinieren, bankrott gehen oder unsere Familie vernachlässigen sollten, um auf Biegen und Brechen etwas "für Leute in der Kirche" zu tun. Wir sollten unsere Zeit und Ressourcen immer mir Weisheit einsetzen. Wir sollten anderen helfen und dienen, so weit wir können - einschließlich unserer Familie, unseren Geschwistern und anderen. Die Art, wie wir dienen, ändert sich mit der Zeit. Unsere physischen Möglichkeiten verändern sich. Unsere Fähigkeiten, Stärken und Schwächen verändern sich. Die Bedürfnisse der Menschen verändern sich auch. Aber eine Tatsache bleibt: Als Teil unserer christlichen Lebensweise wurde uns aufgetragen, unsere guten Werke und unseren Dienst an anderen beizubehalten. Es wird nie die Zeit bleiben, mit unseren guten Werken "eine Pause einzulegen."

Ein dreistufiger Wartungsplan

Wenn wir unser Fahrzeug instandhalten wollen, damit es in einem "neuwertigen" Zustand bleibt, so müssen wir planvoll vorgehen. Jedes Fahrzeug wird mit einem Bedienungshandbuch ausgeliefert, das uns helfen soll einen solchen Plan aufzustellen. Ebenso gibt es in unserem geistlichen Wartungsplan bestimmte Punkte zu beachten.

Erstens: Lernen Sie, ständig Ihren gegenwärtigen Zustand im Auge zu behalten.

Wir können uns vormachen, dass unser Wagen neu ist, selbst wenn es fünf oder zehn Jahre alt ist. Es gibt sogar Zusatzstoffe für die Autopflege, die im Innenraum versprüht werden und einen Duft nach "neuem Auto" verbreiten. Wir können uns der Illusion hingeben, dass wir ein neues Auto haben, wissen aber doch, dass es in Wirklichkeit nicht so ist. Deshalb hören wir auch immer auf das kleinste Knarren oder Quietschen.

Und doch tendieren wir auf geistlichem Gebiet dazu, das Knattern und Quietschen zu ignorieren, das uns mögliche Probleme signalisieren könnte. Wir können zur Passahzeit unseren geistlichen Zustand untersuchen und dabei vergessen, dass Instandhaltung ein ganzjähriger Prozess ist. Unser bester Freund hat vielleicht einen Monat lang nicht mit uns gesprochen, aber es kommt uns nicht in den Sinn, dass etwas mit unserer Beziehung nicht in Ordnung sein könnte. Wir schaffen es vielleicht nicht, beim Gebet über das "Unser Vater im Himmel..." hinauszukommen, erkennen aber nicht, dass etwas mit unserer Beziehung zu Gott nicht stimmt.

In Psalm 51 zeigte David, dass er bereit und fähig war, Warnzeichen zu erkennen, sobald sie auftraten. Er hätte genauso gut über den Vorfall mit Bathseba und Uria hinwegsehen können (2. Samuel 11). Er hätte zu Nathan sagen können (2. Samuel 12): "Hör mal, Nathan, du verstehst nicht wirklich, was es bedeutet, ein König zu sein. Du verstehst nicht, unter welchem Druck ich stehe. Und du verstehst auch nicht, wie einsam ich bin. Natürlich mache ich hin und wieder einen Fehler, aber lass das in der Vergangenheit ruhen und vergiss es." Aber das sagte er nicht.

Stattdessen erkannte er, dass der Vorfall mit Bathseba einen problematischen Charakterzug an ihm aufdeckte. Seine Gedanken können wir in Psalm 51 nachlesen: "Wasch mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde... . Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde... . Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz..." (Verse 4, 9 und 12). Wie David es tat, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Instandhaltung, dass wir oft und regelmäßig unseren gegenwärtigen Zustand untersuchen.

Zweitens: Stellen Sie einen Plan zur Instandhaltung auf.

Die Leasingvereinbarung mit den Predigern sieht vor, dass wir an unseren Fahrzeugen alle 3000 Meilen das Öl wechseln. Das ist Teil eines Wartungsplans. Andere Anweisungen betreffen Filterwechsel, Bremsen Reifen und weitere Dinge. Es wäre töricht von uns, zu sagen: "Nun, es war neu, als ich es bekam. Warum sollte ich irgend eine dieser Anweisungen befolgen?"

Wenn uns Verständnis für die Wahrheit gegeben wird, erhalten wir auch einen vorgefertigten Wartungsplan. Gott gab uns die heiligen Tage. 3. Mose Kapitel 23 gibt uns den Grundriss des jährlichen Plans. Ebenso, wie ein Benutzerhandbuch nicht alle Gründe aufzählt, weshalb wir das Öl alle 3000 Meilen wechseln sollen, erklärt 3. Mose Kapitel 23 nicht alle Details über die Lehren der heiligen Tage. Aber der Rest der Bibel tut es. Dort lernen wir genau, warum wir die Themen der heiligen Tage jedes Jahr neu überdenken müssen. Ohne diesen Plan in unseren Händen hätten wir vielleicht nicht genügend Anlass, diese Themen so regelmäßig zu bearbeiten, wie wir sollen.

Drittens: Bereiten Sie sich für Notfälle vor.

Selbst mit regelmäßiger Wartung gibt es keine Garantie, dass der normale Alltagsgebrauch keine Reparaturen nötig macht. Wir können bei der Pflege unseres Wagens alles richtig machen und dennoch eine Panne oder einen Unfall haben. Deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten, was passieren könnte. Es wäre töricht von uns, wenn wir nicht dafür Vorsorge träfen und zum Beispiel lernen, wie man einen Reifen wechselt, Geld beiseite legen für mögliche Reparaturen oder einen Autoschutzbrief abschließen.

Kluge geistliche Instandhaltung funktioniert ähnlich. Petrus erinnert uns daran, dass Prüfungen auf uns zukommen. Er sagte: "Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames" (1. Petrus 4, 12). Prüfungen, die wir nicht erwarten, treten sowohl in unserem Leben als auch im Leben der Menschen um uns herum auf. Wenn wir innerlich bereit sind, dies zu akzeptieren, können wir mit Notfällen besser umgehen.

Gott ist darum besorgt, uns instand zu halten und zu erhalten. Als er die Israeliten aus Ägypten brachte, führte er sie nicht durch das Rote Meer, um ihnen dann zu erklären: "So, ich habe euch bis hierher gebracht. Jetzt seid ihr auf euch selbst gestellt."

Das fünfte Buch Mose hält die sehr ermutigenden Worte fest, die Gott an Israel richtete: "Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen wird: Was sind das für Vermahnungen, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?, so sollst du deinem Sohn sagen: "Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand; und der HERR tat große und furchtbare Zeichen und Wunder an Ägypten und am Pharao und an seinem ganzen Hause vor unsern Augen und führte uns von dort weg, um uns hineinzubringen und uns das Land zu geben, wie er unsern Vätern geschworen hatte. Und der HERR hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun, dass wir den HERRN, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohl gehe unser Leben lang, so wie es heute ist" (5. Mose 6, 20-24).

Gott gab den Israeliten seinen Schutz und seine Gesetze, aber zu welchem Zweck? Um sie zu erhalten und instand zu halten - um dafür zu sorgen, dass es ihnen gut ginge und sie in Frieden und Wohlstand leben könnten. Er wollte sicherstellen, dass sie sich selbst als Nation bewahrten, die unter der führenden und segnenden Hand des allmächtigen Gottes stehen würde.

In ähnlicher Weise wusste der Apostel Paulus, dass Gott darum besorgt war, ihn zu erhalten und zu bewahren, egal, welche Prüfungen und Versuchungen auf ihn zukämen. Er sagte zu Timotheus: "Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!" (2. Timotheus 4, 18). Wir können dessen genauso sicher sein, wie Paulus.

Viele der heutigen, wahren Christen haben viel über die Bibel gelernt und haben viele Herausforderungen gemeistert, als sie anfingen, nach Gottes Lebensweise zu leben. Aber ihr Wissen und ihre Erfahrung haben sie nicht davor bewahrt, zu stolpern, als es darum ging, ihre christliche Lebensweise zu erhalten.

Petrus schrieb über einen Zustand in der frühen Kirche, der unserer gegenwärtigen Situation entsprach. Er beschrieb Menschen, die die Wahrheit erkannt hatten, dann aber von ihr abgefallen waren (2. Petrus 2, 15). Dies waren keine Außenstehenden, Leute, die Gottes Wege nicht kannten und verstanden. Sie waren Mitglieder der Kirche (Verse 13 und 15).

Die Beurteilung durch Petrus ist ernüchternd: "Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus entflohen sind dem Unrat der Welt, werden aber wiederum in diesen verstrickt und von ihm überwunden, dann ist's mit ihnen am Ende ärger geworden als vorher. Denn es wäre besser für sie gewesen, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, als dass sie ihn kennen und sich abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist. An ihnen hat sich erwiesen die Wahrheit des Sprichworts: Der Hund frisst wieder, was er gespieen hat; und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck" (2. Petrus 2, 20-22).

Wenn wir an unserem Auto nicht das Öl wechseln und so den Motor beschädigen, so können wir uns einen neuen Wagen kaufen. Aber wenn wir uns geistlich nicht instandhalten, könnte der Schaden wesentlich teurer werden.

Es wird eine Zeit kommen, in der wir neue Kreaturen sein werden. Dann werden wir uns keine Sorgen darum machen müssen, wie wir diese physischen Körper instandhalten. Dann werden wir neu, rein und in voller Herrlichkeit sein wie Jesus Christus, unser älterer Bruder. Uns wird dann sogar zusammen mit unserem neuen Leib ein neuer Name gegeben.

"Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt" (Offenbarung 2, 17). Während wir auf diese Zeit warten, müssen wir uns an die Wichtigkeit der Instandhaltung unserer christlichen Lebensweise erinnern, die Gott uns eröffnet hat.


GV, September 2000

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Englischer Titel: The Importance of Maintenance.

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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,

der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.

© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart