Wir sind heute Zeuge eines massiven Bestrebens, die Kulturen der westlichen Welt völlig zu verändern.  Verhaltensweisen, die lange Zeit als unmoralische Perversionen angesehen wurden – Abtreibung, Prostitution, Homosexualität, gleichgeschlechtliche Ehen, Transvestitismus und Transgenderismus – werden nun als akzeptabel gefördert und sogar als „alternative Lebensstile“ gefeiert.

Regierungen und Kirchen begrüßen diese „befreienden“ Trends, und Schulkindern wird beigebracht, diese Verhaltensweisen als legitim und wünschenswert zu betrachten.  Viele, die sich dieser Agenda widersetzen oder sie in Frage stellen, werden als engstirnige Fanatiker beschimpft, die an einem antiquierten Wertesystem festhalten.  Mancherorts wird ein negativer Diskurs über diese nunmehr befürworteten Verhaltensweisen als „Hassrede“ bezeichnet und mit Geld- oder Haftstrafen geahndet.  Aber sind wir Zeugen eines echten Fortschritts, der eine neue Ära der Akzeptanz, der Gleichberechtigung und der sozialen Harmonie einleiten wird?  Oder sehen wir zu, wie sich die Geschichte wiederholt und Perversionen zurückkehren, die den Niedergang von Nationen und die Entwürdigung von Zivilisation beschleunigen werden?

Es heißt seit langem, dass wir die Fehler der Geschichte wiederholen werden, wenn wir uns nicht an die Lektionen der Geschichte erinnern.  Gibt es also ernüchternde Lehren aus der Geschichte, die für uns heute besonders relevant sind?  Machen wir dieselben Fehler, die zum Untergang früherer Kulturen und Reiche geführt haben?  Wenn ja, warum weisen moderne Politiker und Pädagogen nicht auf die Gefahren hin, die entstehen, wenn wir blindlings denselben Weg der Zerstörung einschlagen?  Warum rufen die Medien nicht diejenigen auf den Plan, die die tragischen Lektionen der Vergangenheit ignorieren?  Die Geschichte ist sicherlich voll von anschaulichen Beispielen – wenn wir die Augen dafür haben.

 

Das Aufkommen der „Schwulenrechte“

Seit dem Untergang des Römischen Reiches haben allgemein biblische Moralvorstellungen über Ehe und Sexualität einen Großteil der westlichen Zivilisation geprägt.  Diese Werte waren in Amerika, Westeuropa, bei den Völkern britischer Abstammung und in Gebieten, in denen sich ihr Einfluss auswirkte, weit verbreitet.  In den letzten Jahrzehnten jedoch wurden diese moralischen Werte in der westlichen Welt von einer zunehmenden Flut aufgezwungener säkularer Werte angegriffen, verspottet und verdrängt.  Vor den frühen 1960er Jahren gab es Gesetze gegen Abtreibung, und alle 50 amerikanischen Bundesstaaten hatten Gesetze, die homosexuelle Handlungen unter Strafe stellten.  Dagegen unterstützen heute fast 70 Prozent der Amerikaner die gleichgeschlechtliche Ehe – 1996 waren es nur 27 Prozent („Gay marriage is the left's biggest culture war victory“ [„Die Homo-Ehe ist der größte Sieg der Linken im Kulturkampf“], TheWeek.com, 8. Juni 2021).  „Die Mehrheit der Erwachsenen in allen 15 Ländern Westeuropas, die 2017 vom Pew Research Center befragt wurden, unterstützt die gleichgeschlechtliche Ehe.... In Schweden (88 %), Dänemark (86 %) und den Niederlanden (86 %) ist die Unterstützung sogar noch größer“ („Where Europe Stands on Gay Marriage and Civil Unions“ [„Europas Haltung zur Homo-Ehe und zur eingetragenen Lebenspartnerschaft“], PewResearch.org, 28. Oktober 2019). In den letzten Jahren haben „Gay Pride“-Paraden in vielen westlichen Ländern Millionen von Zuschauern und Tausende von spärlich bekleideten Teilnehmern angezogen und den Städten, die sie veranstalten, beträchtliche Touristengelder eingebracht.  Im Jahr 2021 wurden die US-Botschaften angewiesen, zu Ehren des „Pride“-Monats die Regenbogenflagge zu hissen.

Die jüngste Schlacht im andauernden Kulturkrieg ist der Transgenderismus.  Der amerikanische Präsident Joseph Biden hat die „Rechte von Transgendern“ zur „Bürgerrechtsfrage unserer Zeit“ erklärt – und es wird versucht, alles zu beseitigen, was den Anschein erweckt, Transsexuelle zu diskriminieren.  In Amerika sponsern öffentliche Bibliotheken sogar „Drag Queen story hours“, in denen als Frauen verkleidete Männer Kindern von zwei Würmern, die sich lieben, und einem Tierbaby mit zwei Mamas oder zwei Papas vorlesen – Themen, die auch in Zeichentrickfilmen in den heutigen Kinderfernsehprogrammen dargestellt werden.

Tragischerweise werden die schwerwiegenden Gesundheitsrisiken, die mit diesem „befreiten“ Lebensstil verbunden sind, kaum oder gar nicht erwähnt: stark erhöhte Raten von HIV-Infektionen und anderen opportunistischen Krankheiten, ein höheres Risiko für verschiedene Krebsarten, schwere Depressionen, ein erhöhtes Selbstmordrisiko und die Gefahr, 10-20 Jahre früher zu sterben als der Durchschnittsmensch („Negative Health Consequences of Same-Sexual Behavior“ [„Negative gesundheitliche Folgen gleichgeschlechtlicher Verhaltensweisen“], CMDA.com, Juni 2019).  Diese wichtigen Informationen werden absichtlich nicht erwähnt, weil rechtliche Schritte und Einschüchterungen angedroht werden und weil es eine weit verbreitete Propaganda gibt, die sich dagegen wehrt, etwas Negatives über diesen Lebensstil zu sagen oder andere davon abzubringen, ihm zu folgen.

 

Der Niedergang biblischer Werte

In den Jahrzehnten, in denen die Förderung der Homosexualität an Stärke gewann, entwickelte sich auch ein anderer Trend, der von den Medien selten mit dem Vormarsch dieser säkularen Agenda in Verbindung gebracht wird: der schwindende Einfluss des biblischen Christentums in der westlichen Welt.  In den frühen 1960er Jahren erklärte der Oberste Gerichtshof der USA das Gebet und die Bibellektüre in öffentlichen Schulen für verfassungswidrig.  Infolgedessen wurden die Schüler außerhalb ihres Zuhauses nicht mehr mit den biblischen Vorstellungen von Recht und Unrecht konfrontiert, sondern wurden ermutigt, sich ihre eigene Meinung über moralische Werte zu bilden, unabhängig davon, ob ihre Vorstellungen im völligen Widerspruch zu den Aussagen der Bibel standen.

Der Einfluss der säkularen Theorien und Ideen ist unbestreitbar.  Die darwinistische Evolutionstheorie postuliert, dass es keinen Schöpfer braucht, Theologen stellen die Bibel in Frage, Pädagogen behaupten, dass es keine absoluten Moralvorstellungen gibt, Wissenschaftler bestehen darauf, dass die menschliche Vernunft allein ausreicht, um menschliche Probleme zu lösen – und das alles, während Akademiker und Medien das Christentum lächerlich machen.  Zusammen haben diese Faktoren den schwindenden Einfluss der biblischen Werte in der westlichen Gesellschaft beschleunigt und ein Umfeld geschaffen, das die Förderung einer unmoralischen und amoralischen Agenda begünstigt.

Dies hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Zahl der Kirchenbesucher stark zurückgegangen ist.  Die Zahl der Taufen geht weiter zurück, und die Zahl der Menschen, die sich als religionslos bezeichnen, ist in der gesamten westlichen Welt gestiegen.  Heute gehen nur noch etwa 24 Prozent der Amerikaner regelmäßig in die Kirche (Statista.org).  Im Vereinigten Königreich gehören nur etwa 2 Prozent der jungen Menschen der Kirche von England an (TheGuardian.com), deren Mitgliederzahl in den letzten 50 Jahren stetig zurückgegangen ist.  In Australien bezeichnet sich fast die Hälfte der Bevölkerung als „religionslos“ (RoyMorgan.com).  In Neuseeland gehen nur etwa 9 Prozent der Menschen regelmäßig zur Kirche (NZHerald.co.nz).

Angesichts dieser Trends überrascht es nicht, dass die höchste Akzeptanz homosexuellen Verhaltens weltweit in den so genannten „christlichen“ Nationen des Westens zu finden ist, und zwar unter der jüngeren Generation in den Ländern der Ersten Welt, die politisch links stehen und religiös nicht gebunden sind („The Global Divide on Homosexuality Persists“ [„Die weltweite Kluft in Bezug auf Homosexualität bleibt bestehen“], PewResearch.org, 25. Juni 2020).

In diesem zunehmend säkularen Umfeld haben immer mehr Menschen aus den Augen verloren, was die Bibel über die Ehe und das menschliche Sexualverhalten sagt – oder haben es nie erfahren.  Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Cultural Research Center an der Arizona Christian University ergab, dass in den letzten 30 Jahren in Amerika der Prozentsatz der Menschen, die an Gott glauben, von 86 Prozent auf 46 Prozent gesunken ist, und der Prozentsatz der Menschen, die die Bibel als genaues und zuverlässiges Wort Gottes ansehen, von 70 Prozent auf 41 Prozent.  Die Umfrage ergab auch, dass nur sechs Prozent der Amerikaner eine biblisch-basierte Weltanschauung haben, was die Forscher zu der Schlussfolgerung veranlasste, dass „die Bibel zunehmend als ein vertrauenswürdiges und relevantes Dokument von Lebensprinzipien abgelehnt wird“ („Just Two-Thirds of American Adults Say They Are Christian: Survey“ [„Nur zwei Drittel der amerikanischen Erwachsenen bezeichnen sich als Christen: Umfrage“], ChristianHeadlines.com, 9. Juni 2021).

Die Bibel enthält sehr klare Aussagen über die Ehe und das Sexualverhalten, die das genaue Gegenteil der modernen progressiven Agenda sind – es ist also keine Überraschung, dass die biblischen Anweisungen verleumdet und ignoriert werden.  Die Bibel offenbart, dass Gott biologische Männer und Frauen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, um in monogamen Ehen fruchtbar zu sein und sich heterosexuell zu vermehren (1. Mose 1, 26-28; 2, 24).  Die Bibel sagt eindeutig, dass es ein Gräuel ist, wenn Männer sexuelle Beziehungen zu anderen Männern haben (3. Mose 18, 22) und dass es ein Gräuel ist, wenn Frauen sexuelle Beziehungen zu anderen Frauen haben (Römer 1, 26-27), und sie sagt auch, dass es ein Gräuel ist, wenn Männer sich wie Frauen kleiden und umgekehrt (5. Mose 22, 5).

Auch im Neuen Testament heißt es, dass Hurer, Götzendiener, Homosexuelle und Trunkenbolde das Reich Gottes nicht erben werden (1. Korinther 6, 9-10).  Der Apostel Paulus verurteilte die homosexuellen Beziehungen, die zu seiner Zeit weit verbreitet waren, eindeutig als unnatürliche und „schändliche Leidenschaften“, die von einem „verkehrten Sinn“ herrühren (Römer 1, 24-32).  Er schreibt auch in 2. Timotheus 3, 16: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“.

Leider haben viele keine Skrupel, diese biblischen Anweisungen zu verhöhnen und abzulehnen.  Es gibt sogar Menschen, die behaupten, christliche Werte seien diskriminierend und hasserfüllt und sollten durch eine akzeptierende Haltung gegenüber Homosexualität, gleichgeschlechtlichen Ehen und Transgenderismus ersetzt werden.  Doch die Bibel warnt uns: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6, 7).

Sind das nur leere Worte?  Können Einzelpersonen und Nationen einfach ignorieren, was Gott in seinem Wort inspiriert hat?  Gibt es wichtige Lektionen in der Geschichte und anschauliche Beispiele in der Bibel, die aufzeigen, was mit Nationen und Kulturen geschehen ist, die sich entschieden haben, die Anweisungen ihres Schöpfers über Sexualität und Ehe zu ignorieren?

 

Die kranke Gesellschaft von Sodom

Eine der ältesten und ernüchterndsten Lektionen der Geschichte ist im 1. Buch Mose festgehalten.  Die Städte Sodom und Gomorra wurden in den Tagen des Patriarchen Abraham (ca. 2.000 v. Chr.) durch Feuer und Schwefel völlig zerstört.  Sodom und Gomorra waren blühende Städte in einer gut bewässerten Ebene in der Nähe des Toten Meeres (1. Mose 13, 10).  Heute ist das gesamte Gebiet um das Tote Meer eine trockene, unfruchtbare, trostlose Einöde aus Felsen und Sand – so wie es seit Tausenden von Jahren nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra war.

Archäologen haben Stätten gefunden, bei denen es sich um die Überreste des alten Sodom handeln könnte – Tell el-Hammam und Bab edh-Dhra.  Beide Stätten weisen eine Zerstörung durch Feuer und Ascheschichten aus der Zeit Abrahams auf und liegen in der Nähe des Toten Meeres.  Obwohl keine der beiden Stätten eindeutig als die antike Stadt Sodom identifiziert werden konnte, lassen der Zeitpunkt, die Art der Zerstörung und die Lage die biblische Beschreibung dieser antiken Städte glaubwürdig erscheinen („Which Site is Sodom?“ [„Welcher Ort ist Sodom?“], Biblical Research Bulletin, Bd. XIV, Nr. 1, 2014).

Die archäologischen Funde können uns zwar eine Beschreibung dessen liefern, was mit Sodom und Gomorra geschah, doch nur die Bibel berichtet, warum es zu dieser plötzlichen Zerstörung kam – und dieser Grund ist für unsere heutige Situation äußerst relevant.

Wir lesen über die Männer von Sodom: „Die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den Herrn“ (1. Mose 13, 13) und dass ihre Sünde „sehr schwer“ war (1. Mose 18, 20).  Als zwei Engel in Menschengestalt Abrahams Neffen Lot besuchten, umzingelten die Männer von Sodom das Haus und verlangten, mit ihnen zu schlafen (1. Mose 19, 4-5).  Infolge dieses perversen Verhaltens führten die Engel Lot und seine Familie aus der Stadt, bevor sie durch Feuer und Schwefel völlig zerstört wurde (1. Mose 19, 24-28).

Manche versuchen, die Rolle der Homosexualität bei dieser katastrophalen Zerstörung herunterzuspielen, indem sie behaupten, dass der Versuch eines sexuellen Übergriffs die einzige Sünde war, die zum Untergang Sodoms führte.  Dieses Argument ignoriert jedoch völlig andere Bibelstellen, die eindeutig auf Homosexualität und andere sexuelle Perversionen als Hauptfaktoren für diese Katastrophe hinweisen; Hesekiel 16, 40-50 erwähnt Hochmut, Luxus, Müßiggang, Vernachlässigung der Armen und Gräuel (zu denen auch Homosexualität gehört – siehe 3. Mose 18, 22; 20, 13).  Im Neuen Testament heißt es im Buch Judas, dass Sodom und Gomorra ein Beispiel für Städte waren, die vom Feuer zerstört wurden, weil sie „Unzucht getrieben haben und anderem Fleisch nachgegangen sind,“, was den unnatürlichen Gebrauch von Sex beschreibt (Judas 1, 7).

Aber was hat die Sünde von Sodom und seine Zerstörung mit uns heute zu tun?  In Lukas 17, 28-30 wird uns gesagt, dass, wenn Jesus Christus wiederkommt, um diese Erde zu richten, die Verhältnisse genauso sein werden wie in Sodom zur Zeit Lots.  Heute erleben wir, dass Homosexualität und andere sexuelle Perversionen in Nationen, die einst behaupteten, an Gott und biblische Werte zu glauben, in großem Umfang akzeptiert und gefördert werden.  Wie lange wird Gott das noch hinnehmen?

 

Das heidnische Griechenland und Rom

Im Geschichtsunterricht hören wir viel über die griechische Demokratie und das römische Recht, aber wir erfahren selten etwas darüber, was in diesen alten heidnischen Kulturen gesellschaftlich akzeptabel war – Praktiken und Einstellungen zu sexuellem Verhalten, die bis vor wenigen Jahrzehnten für westliche Menschen, die durch fast 2000 Jahre biblischer Lehren über Sexualität geprägt waren, abstoßend waren.

Sexuelle Promiskuität war unter den heidnischen Griechen und Römern weit verbreitet.  Ein verheirateter Mann konnte sexuelle Beziehungen mit männlichen und weiblichen Sklaven haben.  Prostitution war akzeptiert, legal und wurde besteuert – und brachte den lokalen Regierungen und den heidnischen Tempeln, die von männlichen und weiblichen „heiligen“ Prostituierten bedient wurden, finanzielle Gewinne ein – wie im antiken Korinth.  Für Männer war es kein Stigma, bisexuell zu sein, und Päderastie – sexuelle Beziehungen zwischen erwachsenen Männern und heranwachsenden Jungen – wurde als normale Praxis angesehen.  Tatsächlich galt die Beziehung zwischen erwachsenen Männern und heranwachsenden Jungen als eine „höhere Form“ der Liebe, die eine sexuelle und intellektuelle Beziehung zwischen Gleichgestellten beinhaltete.  Es ist kein Zufall, dass der griechische Gott Eros und sein römisches Gegenstück Amor als nackte Jungen dargestellt werden.

Pornografische Kunst wurde häufig in Häusern und öffentlichen Bädern ausgestellt.  Turnhallen, in denen Männer und Jungen nackt trainierten, um ihren Körperbau zu verbessern, waren oft der Ausgangspunkt für diese Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen.  Heute würden wir diese Sexualstraftäter als Pädophile bezeichnen.  Auch war bei den Griechen und Römern der Kindermord weit verbreitet.  In diesen alten heidnischen Kulturen galten Frauen als den Männern unterlegen und von den Göttern geschaffen, um den Menschen lästig zu sein.

Kaiser Tiberius hielt sich Gruppen von Jungen zu seinem persönlichen perversen Vergnügen.  Nero heiratete öffentlich einen Transvestiten und hatte Beziehungen zu anderen Männern und Frauen.  Kaiser Elagabal heiratete ebenfalls einen Mann – zusätzlich zu mehreren Ehefrauen und noch mehr weiblichen Liebhabern.  Sueton, ein römischer Schriftsteller aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., stellte in De vita Caesarum [Die zwölf Cäsaren] einen Katalog dieser widerlichen Verhaltensweisen zusammen.

Aus der Geschichte lernen wir, dass es diese perversen Verhaltensweisen schon seit Tausenden von Jahren gibt.  Der „Playboy“-Lebensstil, die weit verbreitete legale Prostitution, die Tötung von Säuglingen, Homosexualität, gleichgeschlechtliche Ehen, Transvestitismus und Päderastie sind weder neu noch fortschrittlich.  Es überrascht nicht, dass moralischer Verfall und Ausschweifung als Gründe für den Niedergang und den Fall des Römischen Reiches genannt werden.

In diesem heidnischen kulturellen Umfeld von Mord, sexueller Unmoral, Perversion und Ausbeutung zur persönlichen Befriedigung begannen Jesus und seine Apostel, das Evangelium vom Reich Gottes zu predigen und biblische moralische Werte zu fördern.  Jesus betonte die Bedeutung der biblischen Ehe und prangerte Unzucht und Ehebruch an.  Er lehrte auch, dass Porneia – abweichendes sexuelles Verhalten – nicht nur böse ist, sondern ein legitimer Grund für eine Scheidung (Matthäus 19, 4-9).  Ein solches Verhalten verstößt völlig gegen das Gesetz Gottes und hindert Menschen daran, in das Reich Gottes einzugehen (1. Korinther 6, 9-10; 1. Timotheus 1, 8-9).

Das Aufkommen des Christentums und die Verbreitung biblischer Grundsätze in der römischen Welt haben die Standards der Sexualmoral angehoben, dem Kindermord Einhalt geboten, den Status der Frauen verbessert, die Familie gestärkt und schließlich zur Abschaffung der Gladiatorenkämpfe in der Arena geführt (siehe How Christianity Changed the World [Wie das Christentum die Welt verändert hat] von Alvin Schmidt).  Auch wenn das Evangelium vom Reich Gottes im Laufe der Zeit korrumpiert wurde, beeinflussten die biblischen Moralprinzipien weiterhin die kulturellen Werte der westlichen Zivilisation – bis in die letzten Jahrzehnte.  Auch hier müssen wir uns fragen: Was bedeuten diese historischen Beispiele für uns heute, und was liegt für die westlichen Nationen vor uns?

 

Lehren aus der Vergangenheit

Heute erleben wir eine sexuelle Revolution, die bewusst die biblische Moral ablehnt und zur sexuellen Promiskuität und den verdorbenen Perversionen der heidnischen Welt der Antike zurückkehrt – unter der falschen Vorstellung von Toleranz, Fortschritt und sozialer Gerechtigkeit.  Doch die Geschichte zeigt, dass Menschen und Kulturen, die den Weg der Befriedigung unmoralischer Begierden und der Missachtung der Gesetze unseres Schöpfers gehen, ein schreckliches Ende nehmen.

Viele Stimmen in der Regierung, an Universitäten, in den Medien und sogar in der Religion setzen sich für Abtreibung, Homosexualität und Transgenderismus ein.  Eine Harvard-Gruppe veröffentlichte kürzlich sogar ein Papier über die angeblichen Vorteile der Legalisierung von Prostitution – wie etwa „Steuereinnahmen“ („To Protect Women, Legalize Prostitution“ [„Legalisierung der Prostitution zum Schutz der Frauen“], HarvardCRCL.org, 1. Oktober 2019).

Doch die Bibel – die sich gegen Prostitution ausspricht – erinnert uns daran, dass die biblischen Ereignisse als Warnung für künftige Generationen aufgezeichnet wurden, insbesondere für diejenigen, die am Ende des Zeitalters leben (1. Korinther 10, 11).  Jesus sagte, dass die sozialen Verhältnisse am Ende des Zeitalters und kurz vor seiner Wiederkunft so sein werden wie in den Tagen Noahs und in den Tagen Lots in Sodom (Lukas 17, 26-30).  Zu Noahs Zeiten hatte „alles Fleisch… seinen Weg verderbt“ als Folge der weit verbreiteten Schlechtigkeit, und Gott machte dieser Welt mit einer großen Flut ein Ende (1. Mose 6, 5-13).  In den Tagen Lots wurden Sodom und Gomorra wegen des Ausmaßes ihrer Sünden – zu denen auch homosexuelle Perversionen gehörten – völlig zerstört. Doch das war nur etwa 400 Jahre nach der Sintflut.  Die alten Völker Israel und Juda, die von diesen Ereignissen wussten, beschlossen, in die Fußstapfen von Sodom und Gomorra zu treten (Jesaja 1, 10; Jeremia 23, 14).  Infolgedessen wurden sie von Assyrien und Babylonien erobert und in die Gefangenschaft verschleppt.

Heute scheinen die meisten Menschen im Westen blind für die Tatsache zu sein, dass wir die Fehler der Geschichte wiederholen.  In der antiken griechisch-römischen Welt war Kindermord üblich und akzeptabel.  Heute ist die Abtreibung legal und kostet jedes Jahr Millionen von Babys das Leben.  In der griechisch-römischen Welt waren pornografische Kunst, sexuelle Promiskuität, Prostitution und Homosexualität im ganzen Reich verbreitet.  Heute ist die Pornografie zu einer milliardenschweren Industrie geworden und wird über das Internet weltweit verbreitet.  Sexuelle Promiskuität ist weit verbreitet, der Sexhandel mit Menschen ist die zweitgrößte kriminelle Aktivität der Welt, und Homosexualität und Prostitution werden von Gerichten verteidigt und von Absolventen der Harvard-Universität gefördert.  Doch als Harvard 1636 von Puritanern gegründet wurde, sollte es Geistliche ausbilden, die Gott und die Bibel kennen und entsprechend leben („Shield and ‚Veritas‘ History“ [„Schild und 'Veritas' – Geschichte“, HCS.Harvard.edu).

Was viele im Westen vergessen haben, ist, dass es einen Gott gibt, der Nationen aufsteigen und niedergehen lässt (Hiob 12, 23; Daniel 2, 21; 4, 17).  Er verspricht Segen für den Gehorsam gegenüber seinen Gesetzen und ernste Konsequenzen für Einzelpersonen und Nationen, die diese Gesetze ignorieren und verletzen (3. Mose 26; 5. Mose 28).  Viele Nationen des Westens haben vergessen, dass sie die Nachkommen der alten Israeliten sind – des Volkes, an das Mose vor mehr als 3000 Jahren schrieb: „Ich weiß, dass ihr euch nach meinem Tode sehr versündigen werdet und von dem Wege abweichen, den ich euch geboten habe. So wird euch zuletzt das Unheil treffen, weil ihr tut, was böse ist in den Augen des Herrn, und ihn erzürnt durch eurer Hände Werk“ (5. Mose 31, 29).

Der Auftrag der Urkirche bestand darin, das Evangelium vom kommenden Reich Gottes zu verkünden und vor den Folgen der Abkehr von Gott und seinen Wegen zu warnen (Markus 1, 14-15).  Das ist auch der Auftrag der Kirche heute: „Rufe laut, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden“ (Jesaja 58, 1).  Wenn die Nationen des Westens nicht aufwachen und aus den Lehren der Geschichte lernen, wird ihr Schicksal dem von Sodom, Gomorra, Griechenland und Rom folgen.

Werden Sie persönlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und die Konsequenzen vermeiden, die in den kommenden Tagen auf Sie zukommen werden?  Werden Sie bereit sein für die Wiederkunft Jesu Christi, wenn die Welt lernt, wirklich nach den Gesetzen Gottes zu leben?  Die Entscheidung liegt bei Ihnen.