Erinnern Sie sich daran, wo Sie letztes Jahr am Versöhnungstag waren, oder in einem bestimmten Jahr?  Ich werde mich immer daran erinnern, wo ich am Versöhnungstag 1973 war. Ich war mit meiner Frau und meiner Schwiegermutter in England und besuchte den Campus des Ambassador College in Bricket Wood. Wir besuchten den Bruder meiner Frau, Dr. Roderick C. Meredith, und ich sollte am Versöhnungstag die Morgenpredigt in London halten. Ja, wir hatten damals am Versöhnungstag sowohl Morgen- als auch Nachmittagsversammlungen!

Als wir von den Versammlungen nach Hause kamen, hörten wir auf der anderthalbstündigen Fahrt zurück nach Bricket Wood im Radio, dass arabische Armeen an diesem Tag das kleine Land Israel im Nahen Osten an zwei Fronten angegriffen hatten.  Israel startete einen Gegenangriff, und nach nur 18 Tagen endete der Krieg mit der Eroberung bedeutender feindlicher Gebiete durch Israel.

Seitdem ist der Konflikt im Nahen Osten nicht abgerissen.  Vier Jahre nach diesem Krieg, der als Jom-Kippur-Krieg bekannt wurde, reiste der ägyptische Präsident Anwar Sadat nach Israel und sprach vor der israelischen Knesset, wobei er seinen Wunsch nach Frieden kundtat.  Leider wurde Sadat am 6. Oktober 1981, einen Tag vor dem Versöhnungstag, bei der Abnahme einer Militärparade ermordet.

Doch der Tag rückt näher, schneller als viele erwarten, an dem anstelle von Krieg und Attentaten der Versöhnungstag die Ankündigung von weltweitem Frieden und Freiheit bedeutet, wenn Jesus Christus als König aller Könige und Herr aller Herren auf die Erde zurückkehrt.  Der Widersacher, Satan, der Teufel, wird nach 6000 Jahren seiner Herrschaft über die Menschen als „Gott dieser Welt“ entthront werden.  Schließlich wird die menschliche Familie „eins“ mit Gott sein.

Mit jedem neuen Versöhnungstag lernen wir Jahr für Jahr neue Lektionen. In diesem Artikel gehen wir kurz auf sieben solcher Lektionen ein, die Aspekte der Bedeutung dieses Tages und seiner Bilder behandeln.

 

Lektion eins: Satan für tausend Jahre verbannt

Über die Aufgabe des Hohenpriesters am Versöhnungstag lesen wir Folgendes:

Und er soll von der Gemeinde der Israeliten zwei Ziegenböcke entgegennehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer.  Und Aaron soll einen jungen Stier, sein Sündopfer, darbringen, dass er für sich und sein Haus Sühne schaffe, und danach zwei Böcke nehmen und vor den Herrn stellen an den Eingang der Stiftshütte und soll das Los werfen über die zwei Bö>Wir leben in einer Welt erstaunlichsten Fortschritts, aber auch furchtbarsten Elends. Warum?  Es ist eine Welt gefangengehalten – verführt, die Gefangenschaft zu lieben.  Die Befreiung aus dieser Verführung, aus Unzufriedenheit und Leiden, kommt schnell näher.  Weltfrieden, Glück und Freude sind fast schon am Horizont (Seite i).

Ein Ziegenbock wurde als Sündopfer geopfert, sein Blut wurde für die Israeliten vergossen.  Nur einmal im Jahr betrat der Hohepriester Israels das Allerheiligste, um dieses Opfer darzubringen.

Im modernen Deutsch verwenden wir den Begriff „Sündenbock“, um jemanden zu bezeichnen, der unverdienter Weise beschuldigt wird.  In 3. Mose jedoch wurde dem „Fluchtbock“ (hebr. asasel) tatsächlich die verdiente Schuld Israels aufgebürdet.  Das ist der Bock, das Symbol für Satan, der von der Gemeinde Israels verstoßen wurde.  Als Christen sollte uns dies an Offenbarung 20 erinnern, in der die baldige Zeit beschrieben wird, in der Satan in den „Abgrund“ geworfen wird, wo er die Welt nicht mehr beeinflussen kann, bis er am Ende des Millenniums, vor dem Gericht des Großen Weißen Throns, „für eine kleine Zeit“ losgelassen wird (V. 3).  Dies ist das tausendjährige Binden des Satans, bevor er für kurze Zeit freigelassen und dann in den Feuersee geworfen wird.

 

Lektion zwei: Die Welt wird befreit werden

Die Welt wurde von Satan gefangen gehalten (Offenbarung 12, 9), aber der Versöhnungstag stellt den zukünftigen Tag dar, an dem Gott die Welt von der Versklavung Satans befreien und jedem Zugang zum Opfer Christi geben wird – das Opfer, das auch durch und an diesem Tag dargestellt wird!  Jesus Christus hat uns gesagt, dass niemand zu ihm kommen kann, es sei denn, Gott, der Vater, zieht ihn (Johannes 6, 44).  Der größte Teil dieser Welt ist verblendet, und nur relativ wenige sind berufen, seinen Heilsplan zu verstehen und ihren Teil zur Unterstützung seines Werkes in diesem Zeitalter beizutragen.  Herbert W. Armstrong hat es in seiner Broschüre Eine Welt gefangengehalten so ausgedrückt:

Wir leben in einer Welt erstaunlichsten Fortschritts, aber auch furchtbarsten Elends. Warum?  Es ist eine Welt gefangengehalten – verführt, die Gefangenschaft zu lieben.  Die Befreiung aus dieser Verführung, aus Unzufriedenheit und Leiden, kommt schnell näher.  Weltfrieden, Glück und Freude sind fast schon am Horizont (Seite i).

Wir wissen, dass Satan „der Gott dieser Welt“ ist (2. Korinther 4, 4).  Er wird der „Mächtige, der in der Luft herrscht“ und der „Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams“ genannt (Epheser 2, 2).  Er und seine Dämonen schüren eine Haltung des Ungehorsams gegenüber Gott – so sehr, dass es Millionen geben wird, die gegen Jesus Christus kämpfen, wenn er wiederkommt.

Wie trügerisch ist der Gott dieses Zeitalters?  Es gibt sogar falsche Prophezeiungen, die von einigen bekennenden christlichen Gruppen verbreitet werden und besagen, dass der Antichrist, wenn er regiert, den Siebenten-Tags-Sabbat und die Zehn Gebote durchsetzen wird!  Aber es gibt auch falsche Prophezeiungen, die unter Gottes Volk verbreitet werden – und ich bitte Sie dringend, sich nicht von denen täuschen zu lassen, die Satan benutzt, um Entmutigung zu erzeugen, indem „Zeitpunkte“ für die Wiederkunft Christi festlegt werden.  Wenn dieser Zeitpunkt näher rückt, wird die Kirche Gottes ihn ohne Zweifel oder Zweideutigkeit kennen.

 Die Kirche Gottes hat ihre Lektion gelernt, was das Festlegen von Terminen für die Wiederkunft Christi angeht.  Wir wissen, dass es früher und nicht später sein wird, und wir wissen, dass Gott deutlich machen wird, wann seine Kirche den Geschwistern sagen muss, dass es Zeit ist, zu fliehen.  Lassen Sie sich nicht von Menschen täuschen, die Aufmerksamkeit suchen, indem sie Gottes Wort missbrauchen.  Und seien Sie gewiss, dass die Zeit bald kommen wird, in der die Freiheit im ganzen Land verkündet werden wird:

Da sollst du die Posaune blasen lassen durch euer ganzes Land am zehnten Tage des siebenten Monats, am Versöhnungstag.  Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen; es soll ein Erlassjahr für euch sein. Da soll ein jeder bei euch wieder zu seinem Besitz und zu seiner Sippe kommen (3. Mose 25, 9-10).

Dies ist eine Prophezeiung in Bezug auf den Versöhnungstag, die dem biblischen Erlassjahr entspricht, in dem die Schulden erlassen wurden.   Geschwister in den Vereinigten Staaten kennen vielleicht die Freiheitsglocke, ein starkes Symbol für das Bekenntnis einer neuen Nation zur Freiheit – und mit ihrem Riss auch ein Symbol dafür, dass diese Freiheit nur ein Ziel und keine erreichte Realität ist. Wenn Christus wiederkommt, wird die Welt endlich in Freiheit leben können.  Anstatt in der Gefangenschaft falscher Religionen und des Materialismus zu verharren, werden alle Völker nach Jerusalem hinaufziehen, um Christus anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern (Sacharja 14, 16).  Und im Gegensatz zur zeremoniellen Reinigung durch das Blut von Stieren und Böcken wird die wahre Vergebung der Sünden und die geistliche Reinigung durch das vergossene Blut Jesu Christi allen Menschen als Sühneopfer zugänglich sein.

 

Lektion drei: Frieden in der Welt, wenn alle Nationen versöhnt sind

Wie können verfeindete Nationen jemals hoffen, sich zu versöhnen, wenn sogar Einzelpersonen sich nicht miteinander versöhnen können?  Wir denken an Russland und die Ukraine, Israel und die arabischen Staaten, Deutschland gegen die Alliierten im Ersten und Zweiten Weltkrieg – und selbst innerhalb der Nationen sehen wir Schrecken wie die „Killing Fields“ von Kambodscha und das Massaker an den Tutsi in Ruanda.  Warum werden solche Feindseligkeiten fortgesetzt?

Manche Menschen halten sich selbst für gerecht, aber der Apostel Paulus erinnert uns daran, dass „alle gesündigt haben“, nur nicht unser Erlöser.  Die Mutter Jesu, Maria, war eine rechtschaffene und tugendhafte Frau, aber sie wurde nicht ohne Sünde in einer „unbefleckten Empfängnis“ geboren.  Jeder von uns bedarf des Opfers Christi für uns.  Und Paulus gibt uns das Prinzip, nach dem wir versöhnt werden können: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.  Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn gerettet werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind.  Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind“ (Römer 5, 8-10).

Und es wird die Zeit kommen, in der die Umkehr auf nationaler Ebene unter der liebenden Herrschaft Jesu Christi im Reich Gottes stattfinden wird.  Einige Nationen werden kurzzeitig mit Rebellion experimentieren, aber sie werden in Liebe korrigiert werden.  „Und der Herr wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum Herrn, und er wird sich von ihnen bitten lassen und sie heilen“ (Jesaja 19, 22).

Beachten Sie, dass die ehemals verfeindeten Nationen versöhnt werden und Gott ihnen besondere Gunst erweisen wird: „Zu der Zeit wird Israel der Dritte sein mit Ägypten und Assyrien, ein Segen mitten auf Erden; denn der Herr Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe!“ (Jesaja 19, 24-25).

Wenn die ganze Welt Jesus Christus als ihren Erlöser und König hat, werden alle Völker zusammenkommen.  Christus wird alle Völker in Frieden zusammenführen, auch die zerstreuten Israeliten (Jesaja 11, 12).

 

Lektion vier: Der „zweite Exodus“ der Welt wird beginnen

Wir haben gerade gesehen, dass Christus, wenn er wiederkommt, die zerstreuten Völker wieder zusammenführen wird, wenn die Kriege aufhören.  Es wird einen „zweiten Exodus“ geben.

Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der Herr,  dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!«, sondern: »So wahr der Herr lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen in ihrem Lande wohnen (Jeremia 23, 7-8).

Beachten Sie, dass ein Posaunenschall die Befreiung der Israeliten aus der Gefangenschaft ankündigt: „Zu der Zeit wird man mit einer großen Posaune blasen, und es werden kommen die Verlorenen im Lande Assur und die Verstoßenen im Lande Ägypten und werden den Herrn anbeten auf dem heiligen Berg zu Jerusalem“ (Jesaja 27, 13).  Lesen wir, was Herr John Ogwyn auf Seiten 49-50 seiner Broschüre Die Offenbarung: Das Geheimnis ist gelüftet! über diese Ankündigung des Jubeljahres und die Symbolik des Posaunenblasens schrieb:

Die Entfernung des Satans wird eine Befreiung der Menschheit sein.   Diese ist eine Erfüllung des altertümlichen Jubeljahrs, in dem die Freilassung ausgerufen wurde (3. Mose 25, 9-10).  Beachten Sie auch, dass das Jubeljahr am Versöhnungstag begann, dem Tag, der symbolisch für die Verbannung des Satans steht.  Zu diesem Zeitpunkt werden die Reste der 12 Stämme Israels aus ihrer Gefangenschaft zurück in das Land Israel gebracht werden (Jesaja 27, 1.13).

Ja, die zerstreuten Israeliten werden nach einer Zeit der Gefangenschaft in ihr eigenes Land zurückgebracht werden.  Beachten Sie, dass es sich um eine zukünftige Prophezeiung handelt – einen Exodus nicht aus Ägypten, sondern aus anderen Nationen.  Wir lesen auch:

Denn ich will euch aus den Völkern herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen, und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen.  Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.  Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun (Hesekiel 36, 24-27).

Die Menschen an jenem Tag werden am Ende des vergangenen Zeitalters, der letzten 6000 Jahre der Herrschaft Satans, Schreckliches erlebt haben.  Sie werden eine reuevolle Haltung einnehmen und Gottes Heiligen Geist haben, den sie nutzen werden, um ihr Leben der Unreinheit und des Götzendienstes zu bereuen.

 

Lektion fünf: Satans Verführungen müssen gemieden werden

Wir wissen, dass Satan als Engel des Lichts erscheinen kann (2. Korinther 11, 14).  Aber er wird auch als brüllender Löwe beschrieben, der jeden sucht, den er verschlingen kann (1. Petrus 5, 8).

Paulus warnte die Epheser davor, Satan einen Platz in ihren Herzen zu geben (Epheser 4, 27).  Satan ist der Vater der Lüge (Johannes 8, 44), und wir müssen darauf achten, immer ehrlich zueinander und zu uns selbst zu sein. Vielleicht sind wir sogar so kühn zu glauben, dass wir damit durchkommen, den Heiligen Geist zu belügen, aber das Beispiel von Hananias und Saphira in Apostelgeschichte 5 zeigt uns, dass dies ein sehr gefährlicher Fehler ist.  Es war keine Sünde, dass sie einen Teil oder das ganze Geld aus dem Verkauf ihres Landes behielten; die Sünde bestand darin, dass sie sich verschworen, so zu lügen, als hätten sie den ganzen Erlös gegeben.

Bedauerlicherweise fällt es vielen von uns viel leichter, sich selbst zu belügen.  Wir rationalisieren eine „kleine Lüge“ oder einen „kleinen Ungehorsam“ oder einen „nur einmaligen“ Verstoß gegen ein Gebot.  Und jedes Mal, wenn wir das tun, machen wir die nächste Sünde für uns selbst viel einfacher.

Manchmal denken wir vielleicht, dass eine Sünde oder ein Unrecht ungestraft bleibt, und fühlen uns dazu veranlasst, den Sünder öffentlich und beschämend anzuklagen.  Aber wir sollten immer daran denken, dass es Satan ist, der die Geschwister verklagt (Offenbarung 12, 10).  Wenn Sie eine Sünde sehen, von der Sie denken, dass sie öffentlich gemacht werden sollte, fragen Sie sich, was Ihre Beweggründe sind.  Wollen Sie dem Sünder helfen?  Oder wollen Sie, dass die Menschen Sie für gerechter halten – vielleicht sogar, um sie von Ihren eigenen Sünden abzulenken?  In Matthäus 18 gibt die Bibel klare Anweisungen, wie man einen sündigenden Bruder oder eine sündigende Schwester in Christus unter vier Augen, dann mit Hilfe anderer und schließlich mit der Kirche (insbesondere der Predigerschaft) konfrontiert, wenn es nötig ist.

Aber wie sollten Sie reagieren, wenn eine Situation nicht so gelöst wird, wie Sie es gehofft haben?  Eine der heimtückischsten Täuschungen Satans ist die Haltung der selbstgerechten Verbitterung.  Wir haben vielleicht das Gefühl, dass wir berechtigt sind, an unserem Zorn über etwas festzuhalten, das wir für ungerecht halten.  Aber die Heilige Schrift befiehlt uns, die Sonne nicht über unserem Zorn untergehen zu lassen (Epheser 4, 26).  Gott ist der Herr der Lage. Die Rache ist sein Angelegenheit, nicht unsere (Römer 12, 19).  Wir sind keine Richter, auch wenn wir die Früchte von Handlungen erwägen können und sollten.  Wir sollten vor jeder Versuchung fliehen, die uns in eine sündige Situation verwickelt (2. Timotheus 2, 22).

Was sollten Sie tun, wenn Sie feststellen, dass Sie eine Haltung der Bitterkeit entwickeln?  Jesus hat uns die Antwort gegeben: „Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen“ (Lukas 6, 27-28).  Wir müssen uns immer über die Machenschaften des Satans im Klaren sein (2. Korinther 2, 11) und stets eine Haltung der Reue und der Bereitschaft bewahren, unsere Sünden zu bekennen (1. Johannes 1, 8-9).

 

Lektion sechs: Wir müssen demütig mit Gott wandeln

Gott sagt uns, dass wir am Versöhnungstag „fasten“ müssen (3. Mose 16, 31).  Diejenigen, die das nicht tun, werden aus dem Volk Gottes „ausgerottet“ (3. Mose 23, 29).  Wir fasten, aber wir prüfen uns auch selbst, so wie wir es bei der Vorbereitung auf das Passahfest tun.  Das Fasten ist eine physische Parallele zu der inneren Demütigung, die wir erfahren sollten, wenn wir uns fragen: Bin ich noch fleischlich gesinnt?  Strahle ich das Wesen Christi auf andere aus, wie ich es sollte?  Was muss ich in meinem Charakter und in meinem Verhalten ändern?

Wie hat sich König David von Israel gedemütigt?  Wir lesen: „Ich aber zog einen Sack an, wenn sie krank waren, quälte mich mit Fasten und betete mit gesenktem Haupt“ (Psalm 35, 13).  Das Wort „quälte“ in diesem Vers kommt aus dem Hebräischen anah, was „bedrängen“ bedeutet.  David untersuchte sein eigenes Herz, als er fastete.  Wenn wir fasten, sollen wir uns selbst beurteilen, nicht andere.

Wir müssen nicht in Sack und Asche gehen wie David.  Wir wollen nicht wie diejenigen sein, die Jesus verurteilte, weil sie beim Fasten die Aufmerksamkeit anderer auf sich zogen (Matthäus 6, 16).  Vielmehr sollten wir uns auf unser Inneres konzentrieren und nicht darauf, unser Leid zur Schau zu stellen.  Der Prophet Jesaja gab uns eine gute Beschreibung einer fastenden Einstellung:

Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!  Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!  Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!  Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.  Dann wirst du rufen und der Herr wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.  Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag (Jesaja 58, 6-10).

Können wir uns diese Perspektive und diese Hoffnung bewahren, wenn wir fasten?

 

Lektion sieben: Gottes Reich wird herrschen

Nachdem der Satan in den Abgrund geworfen wurde, werden Gottes treue auferstandene Heilige auf Thronen sitzen und Jesus Christus bei seiner tausendjährigen Herrschaft unterstützen.  Der Apostel Johannes hat dies in einer Vision gesehen:

Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben.  Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre.  Die andern Toten aber wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden.  Dies ist die erste Auferstehung.  Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung.  Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre (Offenbarung 20, 4-6).

Wenn die Reiche der Welt zu Christi Reich geworden sind, werden die treuen Christen von heute – als auferstandene Erstlinge – buchstäblich über Städte, Staaten und Nationen herrschen.

Wenn wir in der heutigen Welt leben, sehen wir aus erster Hand, wie schwierig es ist, ohne Christus gerecht zu regieren.  Wir sollten heute für unsere Herrscher beten, dass sie gerecht regieren und dass wir uns ihrer Herrschaft demütig unterwerfen, solange sie nicht versuchen, uns zum Ungehorsam gegenüber unserem Erlöser zu zwingen.  Und wir sollten demütig sein, weil wir wissen, dass es mit der Zeit unsere Verantwortung sein wird, gemäß den Pflichten zu regieren, die Christus jedem von uns auferlegt.  Wir können schon heute dafür beten, dass unsere Regierenden „das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ fließen lassen (Amos 5, 24).  Und bald kommt der Tag, an dem jeder von uns seinen Anteil an dieser Verantwortung haben wird!

Die Erstlinge, die bei der letzten Posaune als Geistwesen in das Reich Gottes geboren werden, werden den Planeten Erde auf den Weg des wahren Friedens umerziehen.  Das hebräische Wort für „Sühne“ – kaphar – bedeutet wörtlich „bedecken“.  Es ist dasselbe Wort, das wir in den Anweisungen für Noah zum Bau der Arche zur Zeit der Sintflut mit „verpichen“ übersetzt finden: „Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche [bedecke] ihn mit Pech innen und außen“ (1. Mose 6, 14).  Der Versöhnungstag erinnert uns daran, dass Gott die Sünden der reuigen Christen bedeckt hat und bedecken wird.  Er erinnert uns daran, was Gott in der Vergangenheit für uns getan hat und was er in der Zukunft mit uns tun wird.

Wenn Christus wiederkommt und Gottes Reich auf Erden errichtet, werden Satan und seine Dämonen eingesperrt und vertrieben sein.  Das Opfer Christi, das in diesem Zeitalter nur für die relativ wenigen galt, die Gottes Ruf gefolgt sind, wird für die ganze Welt verfügbar gemacht werden.  Wir lesen, dass in jener Zeit ganz Israel gerettet werden wird, obwohl sie heute blind sind, da sie jetzt nicht gerettet werden: „Ich will euch, Brüder und Schwestern, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, bis die volle Zahl der Heiden hinzugekommen ist.  Und so wird ganz Israel gerettet werden“ (Römer 11, 25-26).

Freuen wir uns alle auf den künftigen Versöhnungstag, an dem Christus, der König, diese glorreiche Ankündigung machen wird: „[Ihr] sollt eine Freilassung ausrufen im Lande für alle, die darin wohnen“.