Einige behaupten: „Glaube nur und du wirst gerettet werden!". Ihre Vorstellung ist, dass alles andere eine falsche „Erlösung durch Werke" ist. Andere behaupten es gebe eine Art Regelwerk, das Ihnen eine bessere Position im Leben nach dem Tod „einbringt", wenn Sie es befolgen. Was ist die Wahrheit über dieses Thema? Die Antwort dürfte Sie überraschen!


Steht der Gehorsam gegenüber Gott im Widerspruch zum Annehmen seiner Gnade? Nachdem ein Christ Gottes Gnade erhalten hat, erwartet Gott dann noch irgendetwas anderes? 

Gott sagt uns, dass wir bereuen und getauft werden sollen, doch ist dies eine "Erlösung durch Werke"? Viele bekennende Christen missverstehen völlig die Bedeutung von Gnade und Gehorsam in ihrem Leben. Sie begreifen nicht, was die Bibel wirklich über den Gehorsam gegenüber Jesus Christus lehrt, und was das für die Erlösung bedeutet. 

Vielleicht hat Ihnen in Ihrem Leben schon einmal jemand die Frage gestellt: "Wurden Sie erlöst?" Was haben Sie geantwortet? Wir wissen, dass allen, die auf Gottes Ruf reagiert haben, und die aufrichtig bereut haben und getauft wurden, ihre Sünden vergeben werden, und dass ihnen der heilige Geist gegeben wird – die geistliche Macht, die sie befähigt, ein neues Leben zu führen. Doch was bedeutet es wirklich, wenn man auf Gottes Ruf antwortet? 

Am Pfingstfest im Jahre 31 n.Chr. hielt der Apostel Petrus in Jerusalem die erste inspirierte Predigt der neutestamentlichen Kirche vor Tausenden von Menschen. Diese erkannten dadurch, dass sie einen Teil dazu beigetragen haben, dass der Messias Jesus Christus getötet worden war. Tausende von ihnen fragten daraufhin Petrus und die anderen Apostel: "Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?" (Apostelgeschichte 2, 37). 

Hier hätte Petrus die Gelegenheit gehabt, ihnen zu sagen, dass sie nicht mehr tun müssten, als zu "glauben". Hat er ihnen das gesagt? Nein! Was hat er tatsächlich gesagt? "Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes" (Apostelgeschichte 2, 38). 

Petrus verkündete wundervolle Nachrichten – dass ihnen ihre Sünden vergeben, und sie die Gabe des heiligen Geistes empfangen konnten. Damit dies geschehen könnte, bestand er auf zwei Punkte – dass sie bereuen und dass sie sich taufen lassen sollten. 

Wenn Sie Petrus zugehört hätten und es Ihnen Leid getan hätte, welchen Anteil Sie an dem Tod Christi hatten, und wenn Sie dann Ihr Leben hätten ändern wollen, um Vergebung zu erlangen, was hätten Sie getan? Hätten Sie mit Petrus diskutiert: "Ich werde nicht bereuen! Ich werde mich nicht taufen lassen! Das sind Werke und ich muss mir meine Erlösung nicht verdienen!"? Wenn Sie so gehandelt hätten, dann hätten Sie sich damit gegen viele klare Anweisungen Gottes gestellt, einschließlich dieser grundlegenden neutestamentlichen Lehren. 

Natürlich kann niemand seine Erlösung verdienen. Doch ein willentlicher Ungehorsam gegenüber Gottes Anweisungen ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Sie nicht aufrichtig bereut haben und wirklich bekehrt wurden. 

Wie hat die Menschenmenge an diesem ersten Pfingstfest in der neutestamentlichen Kirche reagiert? Die Bibel berichtet von den wundervollen Ereignissen. "Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet" (Apostelgeschichte 2, 41-42). 

An diesem Tag haben 3000 neue Christen Gottes Anweisung befolgt – sie haben bereut und wurden getauft. Sie taten, was Jesus allen Christen aufgetragen hat: "Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reiche Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe: Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" (Markus 1, 14-15, Schlachter-Übersetzung).

Was ist Reue?

Petrus' Anweisungen waren klar und deutlich – und dennoch sind heutzutage viele mit seiner klaren Verkündung von Gottes Wort nicht einverstanden. Heutzutage trifft man viele Menschen, die sich emotional wünschen, "gerettet" zu werden, die aber das ernste Thema der Reue ignorieren, die der Taufe vorausgehen muss. 

Doch was ist Reue? Das griechische Wort, das als "bereuen" oder "Buße tun" übersetzt wird, ist metanoeo, was "umdenken" bzw. "anders denken" bedeutet. Man muss die eigenen Sünden bereuen – anders über sie denken. Doch was ist Sünde? "Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit; und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit" (1. Johannes 3, 4; rev. Elberfelder Übersetzung). Die Schlachterbibel sagt es deutlich – "die Sünde ist die Gesetzesübertretung" (1. Johannes 3, 4; Schlachter-Übersetzung). Wenn Sie gegen eines der zehn Gebote verstoßen, dann haben sie gesündigt. Wie der Apostel Jakobus schrieb: "Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Redet so und handelt so wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen" (Jakobus 2, 10-12). 

Wenn wir die Sünde bereuen, dann bedauern wir zutiefst, dass wir Gottes Gesetz übertreten haben. Wir haben dann nicht länger eine feindselige Einstellung gegenüber Gott und seinem Gesetz der Freiheit. Wir haben nicht länger eine fleischliche Gesinnung, die Feindschaft gegen das Gesetz Gottes ist (vgl. Römer 8, 7). Nach echter Reue wollen wir mit Gottes Gesetz der Liebe – den Zehn Geboten – im Einklang sein. Reue führt einen tiefgreifenden Wandel in unserer Denkweise durch, und ein erklärtes Bestreben, künftig nach jedem Wort Gottes zu leben. Wie Jesus sagte: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort Gottes" (Lukas 4, 4; Schlachter Version 2000). 

Reue ist mehr als ein intellektuelles Bewusstsein der Sünde. Eine aufrichtige Reue bringt tiefe Bestürzung wegen unseren Sünden. Denken Sie an die Frau, die Jesu Füße mit ihren Tränen gewaschen hat (vgl. Lukas 7, 38). Das ist tiefe Reue.

Wir sollten uns bewusst sein, dass es auch eine weltliche Zerknirschung gibt, die keine aufrichtige Reue ist. Beachten Sie Paulus, als er die Reue der Korinther anerkannte: "…so freue ich mich jetzt nicht darüber, dass ihr betrübt, wohl aber, dass ihr zur Buße betrübt worden seid; denn Gott gemäß seid ihr betrübt worden, so dass ihr in keiner Weise von uns Schaden genommen habt. Denn das Gott gemäße Trauern bewirkt eine Buße zum Heil, die man nie zu bereuen hat; das Trauern der Welt aber bewirkt den Tod" (2. Korinther 7, 9-10; Schlachter-Übersetzung). 

Manche Verbrecher drücken weltliche Traurigkeit aus, wenn sie sagen, dass sie ihre Verbrechen (oder Sünden) bedauern, wohingegen sie aber in Wirklichkeit tief im Inneren meinen: "Ich bedauere es erwischt worden zu sein", oder: "Ich bedauere die Schuldgefühle, die ich habe, oder dass ich nun die Strafe für mein Verbrechen erleiden muss. Doch wenn ich die Möglichkeit habe, eine andere Straftat zu begehen, werde ich es wieder tun". Doch es sind nicht nur Verbrecher, die diese weltliche Traurigkeit haben. Viele, die süchtig nach schädlichen und ungesunden Gewohnheiten geworden sind – sexuelle Sünden, Drogenmissbrauch oder Alkoholmissbrauch – können eine Art von Traurigkeit empfinden, bei der sie die Konsequenzen, die mit ihren Verhalten einhergehen, bereuen. Doch ohne eine aufrichtige, von Herzen kommende Sinnesänderung und ohne eine Verhaltensänderung, wird ihr ständiges Sündigen zum Tod führen! Die Traurigkeit der Welt führt zum Tod! 

Eine Gott gemäße Traurigkeit – wahre Reue – bringt eine andere, bessere Frucht hervor. Beachten Sie deren Eigenschaften, wie sie in der Bibel beschrieben sind: "Denn siehe, eben jenes Gott gemäße Trauern, welchen Fleiß hat es bei euch bewirkt, dazu Verantwortung, Entrüstung, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in jeder Hinsicht bewiesen, dass ihr rein seid in der Sache" (2. Korinther 7, 11; Schlachter-Übersetzung).

Ein verändertes Denken und Handeln!

Diejenigen, die aufrichtig bereut haben, denken und verhalten sich anders. Sie sind ernsthaft bestrebt, ihr Leben zu ändern! Solche Personen werden als Reaktion auf die Gnade, die sie empfangen haben, tatsächlich einschneidende Veränderungen vornehmen. Erinnern Sie sich, was Johannes der Täufer zu den Pharisäern und den Sadduzäern gesagt hat, als sie zu seiner Taufe kamen: "Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle Länder am Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden. Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße!" (Matthäus 3, 5-8). 

Wenn wir weiterhin ein Leben in Sünde führen, ohne jegliche Veränderung in unserer Einstellung oder Lebensweise, dann hat keine aufrichtige Reue stattgefunden. Psalm 51 ist Davids Bekenntnis seiner Sünde. Lesen Sie den Psalm, und er wird Ihnen helfen das Thema besser zu begreifen. Beachten Sie, dass David nicht um "Gerechtigkeit" bat! Für David hätte Gerechtigkeit die Todesstrafe bedeutet. "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6, 23; Schlachter Version 2000). Das gilt für uns alle. Deshalb hat David in seiner reumütigen Haltung um Barmherzigkeit gebeten. "Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde" (Psalm 51, 3-4). 

David bekannte seine Sünde! Er betete aufrichtig zu Gott, dass er ihn reinigen möge. Haben Sie jemals auf diese Weise gebetet? "Denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen, damit du recht behältst, wenn du redest, und rein dastehst, wenn du richtest." (Verse 5-6; Schlachter Version 2000). 

Wie konnte David "allein" gegen Gott sündigen? Er hatte mit Bathseba Ehebruch begangen. Er sandte Bathsebas Ehemann, den Soldaten Uria, an die vorderste Front, sodass er getötet wurde. Natürlich hat David auch gegen sie "gesündigt". Doch es war Gott, der geboten hatte: "Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen" (2. Mose 20, 13-14). David hat gegen den Gesetzesgeber gesündigt und kam unter Gottes Todesstrafe. 

Davids Reue ist für uns alle ein Vorbild. Wir brauchen alle diese demütige und reuevolle Einstellung! "Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten" (Psalm 51, 19).

Eine Lizenz zum Sündigen?

Wenn wir genauso wie David, an den Punkt gekommen sind, an dem wir bereuen und Christi Anweisung gehorchen, uns taufen zu lassen, werden uns all unsere vergangenen Sünden vergeben und wir beginnen, ein neues Leben zu führen. Wie sollten wir aber anschließend reagieren auf diese unverdiente Vergebung und Gnade, die Gott uns gab? Beachten Sie: "Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?" (Römer 6, 1-2). Sollte jemand, der gerade ein Christ geworden ist, und dem Gott vergeben und seine Gnade geschenkt hat (der also unverdienterweise Vergebung erfahren hat), in der Folge wiederum Gottes Gebote übertreten und Gott ungehorsam sein? Paulus sagte klar: "Das sei ferne!". Die biblischen Beweise sind überwältigend. Wir können nicht fortgesetzt willentlich Gott ungehorsam zu sein und gleichzeitig das Geschenk der Erlösung erhalten! Paulus hatte es mit falschen Christen zu tun, die versuchten – wie es auch heute viele tun – die Gnade als eine Lizenz zum Sündigen zu missbrauchen! 

Der Apostel Judas verurteilte ebenfalls diese unbiblische Betrachtungsweise der Gnade. "Denn es haben sich einige Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist; Gottlose sind sie, missbrauchen die Gnade unseres Gottes für ihre Ausschweifung und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus" (Judas 1, 4). Die Zürcher Bibelbeschreibt es so: "Es haben sich nämlich gewisse Leute bei euch eingeschlichen, … Gottlose sind sie, die die Gnade unseres Gottes ins Gegenteil verkehren, in bare Zügellosigkeit". Die Neue Genfer Übersetzung übersetzt es auf diese Weise: "gottlose Menschen, die die Gnade unseres Gottes ´als Freibrief` für ein ausschweifendes Leben missbrauchen". 

Wie viele, die sich als Christen bezeichnen, handeln heutzutage genau so? Diejenigen, die die Gnade Gottes verdrehen, geben durch ihr Verhalten zum Ausdruck: "Wir dürfen die Zehn Gebote übertreten; wir müssen Gott nicht gehorchen und seine Gebote einhalten!" Das ist falsch! Diese Art der Rebellion ist eine fleischliche Gesinnung, keine bekehrte Einstellung! Bekehrte Christen erkennen, dass das Einhalten von Gottes Geboten ein Ausdruck der Liebe ist. Die ersten vier Gebote zeigen uns wie man Gott liebt, und die letzten sechs Gebote zeigen uns wie wir unseren Nächsten lieben sollen. Wie auch der Apostel Johannes schrieb: "Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer" (1. Johannes 5, 3) – oder wie es in der Gute Nachricht Bibel steht: "seine Gebote sind nicht schwer zu befolgen". 

Der Apostel Paulus hat deutlich betont, dass wir nicht auf Dauer unter der Gnade leben können, wenn wir gleichzeitig beharrlich Sünde praktizieren. Kein wirklich bereuender Christ würde überhaupt beständig Sünde praktizieren wollen, während er sich gleichzeitig auf Gnade beruft. Der wahre Christ ist in der Taufe "sich selbst" gestorben, wie Paulus erklärt: "Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln" (Römer 6, 3-4). Dieses "Begräbnis" wird symbolisiert, indem der bereuende Sünder vollständig unter Wasser getaucht wird.

Der heilige Geist

Wir können ohne Gottes heiligen Geist nicht geistlich wachsen. Nach der Taufe gibt Gott reumütigen Sündern das Geschenk des heiligen Geistes. 

Gott erwartet von uns, dass wir den Glauben aktiv ausüben. Er erwartet, dass wir ihm so weit vertrauen, dass wir tatsächlich das machen, was er uns sagt. Jesus warnte seine Nachfolger: "Was nennt ihr mich aber ‚Herr, Herr', und tut nicht, was ich euch sage?" (Lukas 6, 46). Wir müssen das tun, was er getan hat! Erinnern Sie sich, dass sogar Jesus sich im Gehorsam gegenüber Gottes Anweisungen taufen ließ, um uns so ein Vorbild zu geben! 

Beachten Sie, dass das Geschenk des Geistes Gottes durch das Händeauflegen seiner wahren Diener gegeben wird. Es heißt von den Aposteln: "Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist" (Apostelgeschichte 8,17; Elberfelder Bibel). Der heilige Geist ist die geistliche Macht Gottes, die uns zu seinen Kinder macht und uns befähigt, geistlich zu wachsen. 

Wir brauchen den heiligen Geist, um den Abwärtssog der menschlichen Natur zu überwinden. Paulus beschrieb seine Kämpfe mit der menschlichen Natur. "Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn! So diene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde" (Römer 7, 25). 

Beachten Sie Paulus' Einstellung des Gehorsams. Wird Gott seinen heiligen Geist denjenigen geben, die eine Einstellung des Ungehorsams haben? Nein, wird er nicht! Wie Petrus deutlich sagte: "Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen" (Apostelgeschichte 5, 32). Gott wird das Geschenk des heiligen Geist niemandem geben, der eine Einstellung des Ungehorsams hegt. 

Petrus und die Apostel wiesen eine beständige Einstellung des Gehorsams Gott gegenüber auf. Beachten Sie Petrus' Kühnheit, als er vor dem jüdischen Sanhedrin sprach. Dieser Rat hatte den Aposteln befohlen, nicht mehr im Namen Jesu zu predigen. Was war ihre Antwort? "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29). 

Eines der Themen in der Bibel vom 1. Buch Mose bis hin zur Offenbarung ist, dass der Gehorsam gegenüber Gott Segen bringt, während der Ungehorsam Gott gegenüber Flüche nach sich zieht. Sie können durch Jesus Christus unseren Herrn Gottes Gnade erhalten – seine wundervollen Segnungen und seine Gnade des ewigen Lebens. Bedenken Sie jedoch, dass Gott nur denen die freie Gabe der Erlösung gibt, die bereit sind zu bereuen, ihm zu glauben und ihm zu gehorchen. Petrus schrieb: "Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird dann der Gottlose und Sünder bleiben?" (1. Petrus 4, 17-18). 

Ihre Bibel enthüllt Gottes großartigen Plan des Heils. Die Erlösung ist ein freies Geschenk, das wir niemals verdienen könnten. Die meisten Studenten der Bibel sind mit einem der grundlegenden Verse zu diesem Thema vertraut: "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme" (Epheser 2, 8-9). Beachten Sie, dass Gottes Gnade ein Geschenk ist, dass jedoch der heilsnotwendige Glaube auch ein Geschenk Gottes ist! Vers 10 wird oft von denen übersehen, die die Gnade in eine Lizenz zum Sündigen verkehren: "Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen" (Epheser 2, 10). Unsere Antwort auf Gottes Gnade erschafft gute Werke, und wir wandeln darin; das heißt, dass wir beständig gute Werke hervorbringen. Wir müssen die Frucht des wahren Christseins in unserem Leben hervorbringen. 

Jesus Christus ist unser lebendiger Erlöser. Durch sein Leben werden wir gerettet (Römer 5, 10)! Ich hoffe, dass Sie Gottes Gnade erhalten, seinem Willen gehorchen und an seinem wundervollen Heilsplan teilnehmen werden!


Fragen und Antworten

Fragen unserer Leser – für alle beantwortet

Frage:  Ist es falsch, zu Jesus Christus zu beten?

Antwort:  Nein, es ist nicht falsch, zu Jesus Christus zu beten. Gott ist unser liebender Vater, aber wir sollten seinen geliebten Sohn, Jesus Christus nicht vergessen. Wir können aus der Schrift erkennen, dass Jesus Christus würdig ist, unser Gebet zu empfangen. Wir verstehen, dass Jesus Christus der Gott des Alten Testaments (1. Korinther 10, 1-4) war. Er war von Anfang an bei Gott, dem Vater (Johannes 1, 1-4). Das Wort, das mit Gott am Anfang war, ist Fleisch geworden (Johannes 1, 14-15). 

Die Bibel gibt uns das Beispiel des Diakons Stephanus, der erste aufgezeichnete Märtyrer der apostolischen Kirche. "... und steinigten Stephanus, der anrief und sprach: HERR Jesu, nimm meinen Geist auf!" (Apostelgeschichte 7, 59). Selbst am Ende seines Lebens, als er für seine kühne Predigt ermordet wurde, rief Stephanus nicht Gott den Vater an, sondern Jesus Christus, seinen Erlöser. Stephanus wusste, dass er eine tiefe Beziehung zu beiden hatte, zu Gott dem Vater und mit Jesus Christus. Jesus akzeptierte Anbetung, die Verehrung anderer in Bezug auf ihn. Als er seinen Jüngern nach seiner Auferstehung erschien, traten sie "... herzu, umfassten seine Füße und huldigten ihm." (Matthäus 28, 9; Elberfelder Bibel). 

Doch dürfen wir Gott den Vater nicht vernachlässigen, indem wir die Mehrzahl unserer Gebete an ihn richten. Jesus Christus erklärte, dass er und der Vater eins sind: im Denken, in der Einstellung und in den Absichten (Johannes 10, 22-39; 17, 20-23). Seit seiner Auferstehung, sitzt der verherrlichte Jesus Christus zur Rechten Gottes, des Vaters (Hebräer 10, 12; 1. Petrus 3, 21-22). 

Jesus Christus ist Gott, wie Gott der Vater Gott ist. Und wir können verstehen, dass ohne das Opfer von Jesus Christus, der Schleier zwischen Mensch und Gott, dem Vater, nicht aufgehoben worden wäre (2. Korinther 3, 14). Wenn wir nicht zum Vater beten, minimieren wir dieses große Geschenk, das uns durch Jesus Christus gegeben wurde, der uns gelehrt hat, zum Vater zu beten, den er als größer als sich selber bestätigte (Matthäus 6, 9; Johannes 14, 28). Wir dürfen seine Anweisung nicht ignorieren, unseren liebenden Vater zu ehren. 

Doch selbst wenn wir zu Gott, dem Vater, beten, tun wir dies durch die Autorität seines geliebten Sohnes, Jesus Christus. "Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn. " (Kolosser 3, 17; Elberfelder Bibel). 

Der Apostel Paulus schrieb auch von seiner Hoffnung, dass der Christen "... Herzen ermahnt und zusammengefasst werden in der Liebe und zu allem Reichtum des gewissen Verständnisses, zu erkennen das Geheimnis Gottes, des Vaters und Christi, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis" (Kolosser 2, 2-3). Unser Erlöser hat uns nicht nur gelehrt, zu Gott dem Vater zu beten, sondern er machte diese Gebete auch möglich. Dennoch möchte Gott der Vater nicht, dass wir eine liebevolle, persönliche Beziehung zu seinem geliebten Sohn vermeiden (Matthäus 17, 5). 

Die Bibel zeigt uns, dass Gott der Vater das führende Mitglied der Gott-Familie ist, wie Jesus selbst bestätigt. Vor dem Opfer Christi, trennte ein Schleier die Menschheit von Gott, dem Vater, und es war das Opfer von Jesus Christus, das den Schleier weggenommen hat. Wir können sehen - wie Jesus Christus lehrte - dass Gott der Vater der primäre Empfänger unseres Dankes, Lobes und unserer Bitten im Gebet sein soll. Doch wir sehen auch, dass diese Gebete zu Gott dem Vater im Namen unseres Erlösers, Jesus Christus, kommen, mit dem wir eine enge und persönliche Beziehung haben sollten. Als Teil dieser Beziehung können wir sicherlich dem biblischen Beispiel von Stephanus folgen und einige unserer Gebete an den geliebten Sohn Gottes, des Vaters, Jesus Christus richten.


GOG, August 2011
© 2011 Living Church of God
Alle Rechte vorbehalten.

Englischer Titel:  Obedience vs. Grace

Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart