Die vernachlässigte Wahrheit

Jedes Jahr feiern bekennende Christen das Osterfest, aber nur wenige verstehen dessen wahre Ursprünge. Wie kann es sein, dass ein Tag, der angeblich die Auferstehung Jesu Christi versinnbildlicht, unter dem Namen einer heidnischen Göttin, Ostara, bekannt wurde? Welche Ursprünge hat das Feiern eines Tags mit Hasen und bunten Eiern, und wie kam es, dass das alles mit diesem Fest in Verbindung gebracht wurde? Was hat das alles mit der Auferstehung Christi zu tun?

Begreifen Sie, dass die Tradition von Karfreitag und Ostersonntag dem einzigen Zeichen widerspricht, das Jesus als Beweis dafür anführte, dass er der prophezeite Messias war? Ja, wirklich! Buchstäblich Hunderte von Millionen Menschen bekennen, dass Jesus Christus ihr Erlöser ist, aber ihre eigene Tradition leugnet das eine und einzige Zeichen, von dem Jesus sagte, dass er es geben würde, um zu zeigen, dass er war, wer er vorgab, zu sein – der Sohn Gottes. Überlegen Sie, was das heißt! Entweder ist Jesus nicht der Messias, der er beanspruchte, zu sein, oder die Tradition der bekennenden Christen ist falsch. Es kann keine andere Möglichkeit geben!

Es ist Zeit, den Staub von Ihrer Bibel zu pusten und einen Blick in die einzige und wahre Quelle zu werfen, die offenbart, was wirklich zur Zeit der Kreuzigung Jesu geschehen ist! Die Wahrheit darüber, was geschah – und was in Ihrer Bibel geschrieben steht – ist nicht das, was die meisten Menschen denken! Wenn Sie bereit sind, sich den biblischen Bericht anzusehen, und ebenso die Fakten, die anerkannte Historiker aufgeschrieben haben, können Sie die Wahrheit über Ostern und dessen heidnische Vergangenheit kennenlernen; und Sie können die Wahrheit über die Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi erfahren.


Inhalt

Kapitel 1 - Was der Name offenbart

Kapitel 2 - Die Himmelskönigin

Kapitel 3 - Christus vergeblich anbeten

Kapitel 4 - Drei Tage und drei Nächte

Kapitel 5 - Welche Bedeutung hat das Passah?

Kapitel 6 - „Denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag“

Kapitel 7 - Was geschah am Sonntag?


Kapitel 1​ - Was der Name offenbart

Für viele bekennende Christen ist Ostern das heiligste Fest des Jahres. Für andere ist es eine Gelegenheit, neue Kleider vorzuführen, oder vielleicht einen Hut oder eine Mütze. Für Kinder ist es eine spannende Zeit, in der sie nach leuchtend gefärbten Eiern suchen, die im Garten oder im Haus versteckt wurden. Manche Kinder bekommen sogar lebendige Hühner oder Kaninchen von wohlmeinenden Eltern geschenkt.

Doch überlegen Sie: Was hat all das mit der Auferstehung Jesu Christi zu tun? Die einfache Antwort ist: Absolut nichts! Dennoch sehen die meisten Menschen solche Bräuche als harmlosen Spaß für Kinder an. Aber sind sie das? Oder verschleiern sie die Wahrheit über das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit: Christi Leben, seine Botschaft, die Kreuzigung und Auferstehung?

Ich erzähle oft die wahre Geschichte über meinen Onkel George. Er hatte eine farbenfrohe Persönlichkeit. Er war ein dynamischer Mann, der mit 16 sein Elternhaus verließ und verschiedene elektronische Instrumente erfand, die man in der Ölbohrindustrie verwendet. Ich wusste seit vielen Jahren, dass er ein leidenschaftlicher Atheist war, aber ich wusste nie, weshalb, bis er es mir wenige Jahre vor seinem Tod erklärte. Als er fünf Jahre alt war, sagte seine Mutter, meine Großmutter, zu ihm, er solle hinausgehen und die Eier suchen, die der Hase gelegt hatte. Es war Ostersonntag. Sogar in diesem Alter wusste er bereits, dass Hasen keine Eier legen, denn meine Großmutter züchtete Hasen zum Verkaufen. Er protestierte sofort: „Hasen legen keine Eier“. Und sie antwortete: „Georgie, wenn du nur richtig suchst, wirst du sie finden“.

Wie er mir weiter erzählte, suchte er wirklich, fand aber keine Eier. Er ging ins Haus zurück und informierte sie angewidert: „Mutter, du hast mich angelogen. Hasen legen keine Eier“. Und er erklärte daraufhin: „Das war der Zeitpunkt, als ich begann, die ganze Idee von Gott und Christentum infrage zu stellen“.

Warum lügen Christen ihre Kinder in solchen Dingen an, wo doch das neunte Gebot besagt: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“? Wissen sie nicht, dass es in Offenbarung 21, 8 heißt: „…alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod“? Vielleicht sind diese kleinen, „weißen Lügen“ schlimmer, als sie ahnen! Vielleicht sollten wir überdenken, was wir unseren Kindern beibringen!

Was die Geschichte offenbart

Woher stammen diese scheinbar harmlosen Lügen und wunderlichen Bräuche? Historiker offenbaren einiges über die Ursprünge der Osterbräuche, beginnend mit dem Namen selbst. Ostern ist nichts weiter als eine Variante der Schreibweise für die angelsächsische Göttin Ostara oder Eostre. Doch wo hatte diese Göttin ihren Ursprung? Die New World Encyclopedia weist auf eine Verbindung zwischen Ostara und Ostern mit der sehr populären, altertümlichen Götting Ishtar hin: „Gelehrte spekulieren ebenfalls, dass Eostre, die angelsächsische Göttin des Frühlings, deren Name später zu dem englischen ‚Easter‘ führte, etymologisch mit Ishtar verbunden sein könnte“ (Artikel „Ishtar“).

Die Melkitische Griechisch-katholische Kirche bestätigt dies interessanterweise im Hinblick auf den Ursprung des Namens Ostern, nur dass sie eine leicht abweichende Schreibweise für Ishtar angibt: Das Wort „Easter“ kommt aus dem Altenglischen und bezieht sich auf die nordische Göttin der Fruchtbarkeit, „Istra“ – die durch einen Hasen symbolisiert wurde.

So kam also die Verbindung zwischen Ostern und Hasen zustande, aber warum wurde Istra durch einen Hasen dargestellt? Historiker bestätigen dieses Symbol. Selbst heute gibt es im Volksmund den Ausdruck „sich vermehren wie die Karnickel“. Ein Beispiel dafür fand sich in einem Artikel in der Ausgabe des Scientific American vom November 2011 mit dem Titel: „Why Pioneers Breed Like Rabbits“ [Warum sich Pioniere wie Karnickel vermehren].

Der Hase ist nicht nur seit alters her ein Symbol für Fruchtbarkeit. Der Oxford Companion to World Mythology erklärt folgendes über Ostern: „Der Feiertag findet am Frühlingsanfang statt und steht klar in Verbindung mit altertümlichen Fruchtbarkeitsmythen wiedergeborener Helden… Für viele ist Ostern gleichbedeutend mit Fruchtbarkeitssymbolen wie dem Osterhasen, Ostereiern und der Osterlilie“ (Artikel „Easter“ [Ostern], Seite 111).

Ostern und das Ei

Mit dem Ei als eindeutigem Fruchtbarkeitssymbol führen viele Historiker den Ursprung von Ostern auf den babylonischen Mythos eines großen Eies zurück, das vom Himmel in den Euphrat gefallen sein soll, aus dem es die Göttin Astarte gefischt habe. Astarte wurde von den alten Phöniziern als Göttin des Mondes und als Zeitmesser angebetet. Doch wer war Astarte? Gibt es eine Verbindung zwischen dieser Göttin und österlichen Traditionen? Historiker sagen, dass Astarte lediglich ein anderer Name für Ishtar ist. „Der Name Ishtar ist wahrscheinlich semitischen Ursprungs und wurde im Altertum mit der kanaanitischen Göttin Ashtoreth oder Astarte identifiziert“.

Wie man langsam erkennen kann, hat diese Göttin – von der wir den Namen des angeblich feierlichsten christlichen Festes haben – eine bewegte Vergangenheit. Sie war keine Unbekannte, aber sie war in verschiedenen Sprachen und Kulturen unter verschiedenen Namen bekannt. Die angesehene Encyclopaedia Britannica bestätigt die Verbindung zwischen Astarte und Ishtar: „Astarte wurde in Ägypten, Ugarit, bei den Hetitern und in Kanaan verehrt. Ihr akkadisches Gegenstück war Ishtar. Später wurde sie bei den ägyptischen Göttern als Isis und als Hathor (der Göttin des Himmels und der Frauen) integriert, und in der griechisch-römischen Welt als Aphrodite, Artemis und Juno aufgenommen“ (Artikel „Astarte“).

All diese Namen bezeichnen dieselbe Göttin, entweder mit verschiedenen Schreibweisen, oder mit verschiedenen Namen in den verschiedenen Kulturen. Hier ein Zitat, das Ishtar mit einem weiteren wichtigen Namen in Verbindung bringt: „Ishtar, eine Göttin der Fruchtbarkeit und auch des Krieges, ist der akkadische Name der sumerischen Göttin Inanna und der semitischen Göttin Astarte. Die drei Namen beziehen sich auf dieselbe Göttin in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen. Sie regte im alten Babylon zu einer beträchtlichen Anbetung an, was durch die vielen großen Tempel, Altäre, Inschriften und Kunstobjekte bezeugt wird, die ihr gewidmet waren“ (New World Encyclopedia, Artikel „Ishtar“).

Und so, wie es in alten Kulturen vielfach zu einer Verbindung zwischen dem Mond und verschiedenen Fruchtbarkeitsgöttinnen kam, wurde interessanterweise der Hase in viele dieser Mythen integriert. Warum der Hase? Mit einer Trächtigkeitszeit von gerade mal einem Monat wurde der Zyklus des Hasen in vielen Kulturen mit dem Mondzyklus assoziiert.

Auch wenn wir mit unserem modernen Verständnis der Biologie darüber lachen mögen, gab es im Altertum viele Menschen, die glaubten, dass der Hase ein Zwitter sei – ein Tier, das sich vermehren kann, ohne seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Dies führte zu einer Verknüpfung zwischen dem angenommen jungfräulichen Hasen und der Jungfrau Maria. Als die früheren Anbeter der Göttin das Christentum entdeckten, war es nur allzu leicht für sie, ihre alte Anbetung einer Göttin beizubehalten und auf Maria zu übertragen – im Widerspruch zur Bibel und dem tatsächlichen Christentum. Und so weiteten sich diese diversen Mythen aus und erhielten sich.

Natürlich gab es entsprechend der Varianten dieser Mythen in den verschieden Kulturen der Welt auch Variationen in der Anbetung je nach Kultur. Und ebenso sehen wir Varianten in der Namensschreibung und den Bräuchen in unserer modernen Welt, was die Anbetung von Göttern betrifft, die über nationale und kulturelle Grenzen hinausgehen.

Doch hat dies überhaupt eine Bedeutung? Solange wir Christi Auferstehung feiern – welchen Unterschied macht es da? Wenn es keinen Gott gäbe, würde es wohl nichts ausmachen, aber wenn der Gott der Bibel wirklich existiert, dann macht es einen großen Unterschied!

Gott gab Mose die Anweisung, die Israeliten im Altertum zu warnen: „Die Namen anderer Götter sollt ihr nicht anrufen, und aus eurem Munde sollen sie nicht gehört werden“ (2. Mose 23, 13). Dennoch haben die meisten Menschen, die sich als Christen bezeichnen, genau das getan! Und wir können uns nicht auf das abgedroschene Argument berufen, dass sich diese Ermahnung nur auf die Juden unter dem Alten Bund bezog. Maleachi 3, 6 sagt uns, dass Gott sich nicht verändert, und Hebräer 13, 8 besagt: „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“. Dieser selbe Jesus Christus war vor seiner Geburt als Mensch das Mitglied der Gottfamilie, das 2. Mose 23, 13 inspiriert hat! „Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus“ (1. Korinther 10, 4). Ist es ein Wunder, dass Jesus den Vorwurf äußert: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6, 46).

Hätte Jesus Christus zur Einhaltung des Osterfests aufgefordert, wären wir natürlich verpflichtet, es so zu tun, wie er es angeordnet hat. Und auch wenn es seine Apostel gewesen wären, die diese Einhaltung im Einklang mit seinen Anweisungen begonnen hätten, würden wir gut daran tun, ihrem Beispiel zu folgen. Doch weder Christus noch die Apostel gaben uns irgendein Beispiel, dass sie so ein Fest gefeiert hätten.

Tatsächlich werden wir in dieser Broschüre darlegen, dass die große Mehrheit der Namenschristen von heute ein Fest feiert, das nicht nur nicht-christlich ist; es ist sogar für Gott abstoßend. Und noch schlimmer: Die meisten ignorieren das Fest, das Jesus Christus feierte und von dem er die Jünger anwies, das sie es zum Gedenken an seinen Opfertod feiern sollten. Lesen Sie weiter und lernen Sie die erstaunliche Wahrheit, die Ihr Leben für immer verändern könnte!


Kapitel 2​ - Die Himmelskönigin

Wie wir gesehen haben, war Ishtar die altertümliche Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, und sie war auch bekannt unter den Namen Istra, Eostre, Easter, Ostara, Astarte, Aphrodite, Artemis und Inanna. Im Hebräischen war die Pluralform von Astarte Astoreth, und wir finden viele Hinweise für die Verehrung von Astoreth im Alten Testament, jedoch nie in einem positiven Zusammenhang! Sie scheint als als „Himmelskönigin“ bekannt gewesen zu sein, wie wir aus der New World Encyclopedia erfahren:

„Astarte könnte auch die ‚Himmelskönigin‘ sein, von der der Prophet Jeremia einige Jahrhunderte später während des siebten oder frühen sechsten Jahrhunderts v.Chr. sprach. Hier fürchtet das Volk Juda, dass sie den Ruin über sich gebracht haben, indem sie auf die Worte des Propheten gehört und die Anbetung der Göttin unterlassen haben“.

Ein hoher Preis wurde bezahlt

Die Enzyklopädie nimmt weiter Bezug auf Jeremia 44, 18, eine lehrreiche Passage der Bibel, der auch wir Beachtung schenken sollten. Der Zeitrahmen war kurz nachdem die jüdische Nation in die Hände von König Nebukadnezar und seinem Chaldäischen Reich fiel. Die meisten wurden getötet oder nach Babylon deportiert, aber einige wenige Arme unter ihnen blieben zurück. Jeremia wurde ebenfalls verschont und es wurde ihm erlaubt, im Land Judäa zu bleiben.

Die zurückgebliebenen Führer kamen zu Jeremia und baten ihn, Gottes Willen für sie zu erfragen. Sollten sie in Judäa bleiben oder nach Ägypten ziehen? Sie versicherten Jeremia unmissverständlich, dass sie tun würden, was auch immer Gott anwies: „Es sei Gutes oder Böses, so wollen wir gehorchen der Stimme des Herrn, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, auf dass es uns wohlgehe, wenn wir der Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehorchen“ (Jeremia 42, 6).

Zehn Tage später kam Jeremia mit einer Antwort zurück – dass sie in Judäa bleiben sollten – doch in zwischen hatten sie ihr vorheriges Bekenntnis zurückgenommen und sich entschlossen, doch nach Ägypten zu gehen. Wie bezeichnend für die menschliche Natur! Wir wollen Gottes Willen tun… solange er mit unseren Willen übereinstimmt!

Gott erhob durch seinen Propheten Jeremia eine schwere Anklage gegen diesen rebellischen Rest, als sie in Ägypten ankamen: „Warum tut ihr euch selbst ein so großes Unheil an, dass bei euch ausgerottet werden aus Juda Mann und Frau, Kind und Säugling und nichts von euch übrig bleibt, und erzürnt mich so durch eurer Hände Werke und opfert andern Göttern in Ägyptenland, wohin ihr gezogen seid, um dort zu wohnen, auf dass ihr ausgerottet und zum Fluch und zur Schmach werdet unter allen Völkern auf Erden?... Sie haben sich bis auf diesen Tag nicht gedemütigt, fürchten sich auch nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in den Rechtsordnungen, die ich euch und euren Vätern gegeben habe“ (Jeremia 44, 7-8.10).

Götzendienst war eine der Hauptursachen, warum das Haus Israel in Gefangenschaft geraten war, und später wurde das Haus Juda aus demselben Grund erobert. Sie verteidigten ihre Rebellion gegenüber ihrem Schöpfer, anstatt das Offensichtliche zuzugeben. Natürlich gibt es ausgesprochen wenige unter denen, die diese Broschüre lesen, die tatsächlich und buchstäblich Weihrauch opfern, um eine echte Statue oder einen Götzen anzubeten, und so mag es uns leicht fallen, die Handlungen der Israeliten zu verurteilen. Doch machen vielleicht viele von uns auf unsere eigene Weise dasselbe? Verteidigen wir unsere heidnischen Bräuche und Traditionen und versäumen es dabei, unserem Schöpfer zu gehorchen? Beachten Sie deren Reaktion und die Verbindung zur Himmelskönigin: „Den Worten, die du im Namen des Herrn uns sagst, wollen wir nicht gehorchen, sondern wir wollen all die Worte halten, die aus unserm eigenen Munde gekommen sind, und wollen der Himmelskönigin opfern und ihr Trankopfer darbringen, wie wir und unsere Väter, unsere Könige und Oberen getan haben in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems. Da hatten wir auch Brot genug und es ging uns gut, und wir sahen kein Unglück. Seit der Zeit aber, da wir es unterlassen haben, der Himmelskönigin zu opfern und Trankopfer darzubringen, haben wir an allem Mangel gelitten und sind durch Schwert und Hunger umgekommen“ (Jeremia 44, 16-18).

Kuchen für die Königin

Wie leicht sich Menschen doch verführen lassen! Dieser zusammengewürfelte Haufen zurückgebliebener Juden zog es vor, eine wirkungslose heidnische Göttin zu verehren, anstatt des Schöpfers des Universums und desjenigen, der sie früher aus der ägyptischen Sklaverei herausgeführt und zu einer Nation gemacht hatte. Und die Einstellung, die wir heute unter der Mehrzahl der sich als Christen bezeichnenden Menschen vorfinden, unterscheidet sich nicht wirklich von der Einstellung der Menschen zur Zeit Jeremias – sie verteidigen ihre Tradition um jeden Preis gegen die Bibel! Wenn eine menschliche Erklärung versagt, versuchen sie eine andere. Hier ist eine Erklärung, die wir heute wohl nicht hören würden: „Und wenn wir Frauen der Himmelskönigin opfern und Trankopfer darbringen, das tun wir ja nicht ohne den Willen unserer Männer, wenn wir ihr Kuchen backen, um ein Bild von ihr zu machen, und ihr Trankopfer darbringen“ (Jeremia 44, 19).

Jeremia antwortete dem Volk, indem er den Grund für den Fall ihres Landes und ihres gegenwärtigen, jämmerlichen Zustands erklärte: „Nein, der Herr hat gedacht an das Opfern, das ihr in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems getrieben habt samt euren Vätern, Königen, Oberen und allem Volk des Landes, und er hat's zu Herzen genommen, dass er nicht mehr leiden konnte euren bösen Wandel und die Gräuel, die ihr tatet; daher ist auch euer Land zur Wüste, zum Entsetzen und zum Fluch geworden, dass niemand darin wohnt, so wie es heute ist. Weil ihr der Himmelskönigin geopfert habt und wider den Herrn sündigtet und der Stimme des Herrn nicht gehorchtet und in seinem Gesetze, seinen Rechten und Mahnungen nicht gewandelt seid, darum ist euch solches Unheil widerfahren, so wie es heute ist“ (Jeremia 44, 21-23).

Eine Familientradition

Es ist nicht so, als wäre das Volk nicht gewarnt worden. Jeremia hatte sie bereits Jahre zuvor für ihre Anbetung der Himmelskönigin zurechtgewiesen, schon vor der Zeit ihrer Gefangennahme, und er hatte gewarnt, was die Folge wäre, wenn sie nicht bereuen würden. Doch wie wir wissen, können Traditionen, die mit Gefühlen verbunden und zu Familienaktivitäten werden, eine kräftige Sogwirkung erzielen! An diesen heidnischen Feiern und Bräuchen beteiligte sich die ganze Familie. Jedes Mitglied hatte seine Rolle bei dieser beschaulichen und wohligen Familienaktivität. „Die Kinder lesen Holz, die Väter zünden das Feuer an und die Frauen kneten den Teig, dass sie der Himmelskönigin Kuchen backen“ (Jeremia 7, 18). Wir sollten die Anziehungskraft einer solchen Feier auf die menschliche Psyche nicht unterschätzen.

Kuchen und Brote zu backen klingt erst einmal harmlos. Natürlich liegt das Problem nicht im Brot, sondern im Zweck, wozu die Menschen es backen. Wie viele Leute, die sich als Christen bezeichnen, lesen diese Worte, sehen auf diesen armen, fehlgeleiteten Stamm Juda herab, tun aber genau dasselbe? Was Jeremia in diesen Versen beschreibt, ist ein Osterbrauch, der auch heute noch in manchen Ländern der Welt beliebt ist – kleine Kuchen oder Brötchen zu backen, in die vor dem Backen ein Kreuz geritzt wurde, oder auf die nach dem Backen eine süße Glasur aufgetragen wird. Dies ist besonders beliebt am sogenannten Karfreitag, dem vermeintlichen Tag der Kreuzigung Jesu. Beachten Sie dieses Zitat vom April 2012 aus dem bekannten British Food History Blog [Blog für Geschichte britischer Nahrungsmittel], in dem diese Brötchen im Licht der Anprangerung durch Jeremia beschrieben werden: „Das Kreuz, so vermuten die Menschen, stelle das Kreuz dar, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Dies ist in Wahrheit Unsinn; gewürzte Brötchen mit Kreuzen wurden in weiten Teilen des heidnischen Europas produziert. Gewürzte Brötchen waren schon immer ein Symbol der Anbetung, und solche, die mit Kreuzen verziert waren, wurden für die Göttin Eostre gemacht (von wo der Name Ostern herstammt)“.

Gottes Reaktion folgt auf Jeremias Beschreibung dieses Brauchs: „Aber damit machen sie nicht mir Verdruss, spricht der Herr, sondern sich selbst zu ihrer eigenen Schande. Darum spricht Gott der Herr: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der soll so brennen, dass niemand löschen kann“ (Jeremia 7, 19-20).

Die Encyclopaedia Britannica stellt schließlich die Verbindung zwischen der Himmelskönigin und Astarte her, die auch als Astoreth bekannt war, und derern Verehrung Gott verurteilt: „Astarte/Astoreth ist die Himmelskönigin, der die Kanaaniter Brandopfer und Trankopfer darbrachten (Jeremia 44)“. Die Bibel nennt Astoreth eine abscheuliche heidnische Göttin (1. Könige 11, 5.33; 2. Könige 23, 13).

Hesekiel 8 fügt ein weiteres Element zu diesem düsteren Bild hinzu. Hesekiel befand sich in babylonischer Gefangenschaft und wurde in einer Vision zum Tempel in Jerusalem gebracht, wo ihm gezeigt wurde, welche Gräuel das Volk verübte. Zuerst wurde er „zu dem Eingang des inneren Tores [gebracht], das gegen Norden liegt, wo ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn“ (Hesekiel 8, 3). Was könnte dies gewesen sein? Wir können es nicht mit Gewissheit sagen, aber der angesehene New Bible Commentary Revised [Neuer, revidierter Bibelkommentar] äußert eine qualifizierte Vermutung: „Das Bild zum Ärgernis… könnte ein Bildnis der kanaanitischen Göttin Aschera gewesen sein. Manasse hatte bereits ein solches Bildnis im Tempel aufgerichtet, das später entfernt wurde (2. Chronik 33, 7.15)“.

Und wer ist die kanaanitische Göttin Aschera? „Andere Namen dieser Göttin waren Astoreth [Astarte] und Anath. Sie wurde häufig als nackte Frau dargestellt, die auf einem Löwen ritt, mit einer Lilie in der einen Hand, und einer Schlange in der anderen… Charakteristisch symbolisierte die Lilie bei den Kanaanitern Anmut und sexuelle Attraktivität, und die Schlange stand für Fruchtbarkeit [die Fähigkeit, in großer Zahl Nachkommen hervorzubringen]“ (Unger’s Bible Dictionary, Artikel „Asherah“).

Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob dieses „Bild zum Ärgernis“ tatsächlich diese Göttin war, doch die Göttin, die wir mit so vielen Namen wiederfinden, steht genau für sexuelle Attraktivität, Fruchtbarkeit und verschiedene Bräuche, die wir heute mit Ostern in Verbindung bringen! Wir wissen, dass Hasen, Eier, Kuchen und Lilien an sich nicht sündhaft sind – doch wenn sie mit dem Namen Ostern verknüpft werden, sollten wir uns schon die Frage stellen, warum all das auch noch mit Christus in Verbindung gebracht werden sollte.

Hesekiel wurde danach gesagt, er solle sich umdrehen, um noch mehr Gräuel zu sehen. Nachdem er eine Mauer durchbrochen hatte, kam er zu einer Tür, durch die her hindurchging, und dort sah er „lauter Bilder von Gewürm und scheußlichem Getier und allen Götzen des Hauses Israel, ringsherum an den Wänden“ (Hesekiel 8, 10). Dann wurde ihm gesagt: „Du sollst noch größere Gräuel sehen, die sie tun“ (Vers 13). Und was sah er? „Dort saßen Frauen, die den Tammus beweinten“ (Vers 14).

Wer war Tammus, und wie steht er in Verbindung mit Ostern? Die Online-Ausgabe der New World Encyclopedia erwähnt eine wichtige mythologische Geschichte über Ishtars Abstieg in die Unterwelt. Dort unternimmt sie den Versuch, ihre Schwester vom Thron zu stürzen, die die Königin der Unterwelt ist; doch ihre Schwester Ereschkigal hängt Ishtar an einem Haken an die Wand. Allerdings greift ihr Onkel ein und befreit sie, doch zuerst muss sie einen Ersatz finden. Ihr Mann Tammus erzürnt sie kurzzeitig, und so ergreift sie ihn und zieht ihn in die Unterwelt.

Ishtar, die in dieser Geschichte auch Inanna genannt wird, bedauert schon bald ihre vorschnelle Tat an Tammus. Folgen wir nun der Geschichte, wie sie in der New World Encyclopedia erzählt wird: „Ishtar arrangiert es, dass die Schwester von Tammus ihn während sechs Monaten des Jahres vertritt – so wird das Geheimnis erklärt, dass die Sonne im Winter niedergeht und im Sommer wieder stärker wird. Die Geschichte von Ishtar und Tammus ist eine frühe Darstellung der Geschichten von Kybele und Attis, Aphrodite und Adonis, und den ägyptischen Isis und Osiris – allesamt Geschichten eines jungen Gottes, der stirbt, und einer Göttin, die ihn beweint“ (Artikel „Ishtar“).

Ein Sonnenaufgangs-Gottesdienst

Es mag schwer für Durchschnittsbürger zu sein, die in einer namenschristlichen Kirche aufgewachsen sind, sei es katholisch, orthodox, protestantisch oder etwas anderes, zu erkennen, wie sehr ihre so geliebten Bräuche von alten, heidnischen Traditionen beeinflusst worden sind. Und es gibt noch einen weiteren Brauch, den wir in Hesekiel 8 finden, wo Hesekiel gesagt wird: „Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch größere Gräuel sehen als diese“ (Vers 15). Was könnte das sein?

„Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des Herrn; und siehe, vor dem Eingang zum Tempel des Herrn, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des Herrn und ihr Gesicht gegen Osten gewendet hatten und beteten gegen Osten die Sonne an“ (Vers 16).

Solche Praktiken reichen über Tausende von Jahren zurück, und sie verknüpfen die Sonne mit alten, heidnischen Göttern. Wie der Historiker Alexander Hislop beobachtete: „Lange vor dem vierten Jahrhundert, ja sogar lange vor der christlichen Ära überhaupt, wurde genau zu dieser Zeit des Jahres unter den Heiden ein Fest begangen, um die Geburt des Sohnes der babylonischen Himmelskönigin zu feiern; und man kann wohl davon ausgehen, dass dasselbe Fest von der Römischen Kirche übernommen wurde, um die Heiden für sich zu gewinnen und die Zahl derer anschwellen zu lassen, die sich dem Namen nach zum Christentum bekannten – nur, dass man ihm nun einen christlichen Namen gab. Diese Tendenz seitens der Christen, dem Heidentum auf halbem Wege entgegenzukommen, wurde schon sehr früh entwickelt“ (The Two Babylons [Die zwei Babylons] Seite 93).

In Kleinasien haben die Hetiter über 1000 Jahre vor den Römern bereits ebenfalls eine große Gottesmutter angebetet. An der Seite eines Hügels nahe Sardes befindet sich ein riesiges Felsrelief einer Gottesmutter, die die alten Poeten Homer, Ovid und Sophokles als die „Mutter der Götter, die älteste aller Göttinnen“ bezeichnen (The Hittite Empire [Das Reich der Hetiter], Garstang, Seiten 176-177). Auf Statuen und Reliefs nimmt diese hetitische Göttin „das Aussehen einer Himmelsgöttin oder Himmelskönigin an, ein vertrautes Erscheinungsbild von Astarte“ (ebenda, Seiten 114, 204-205). Astarte war die phönizische Kriegsgöttin und die Göttin des Abendsterns, der geschlechtlichen Liebe und der Fruchtbarkeit. Tempelprostitution war Bestandteil ihrer Anbetung. Sie wurde oft nackt dargestellt und „trug eine Krone aus Kuhhörnern, die eine Sonnenscheibe umschlossen“ – ähnlich der ägyptischen Göttin Isis (Encyclopedia of Gods [Enzyklopädie der Götter], Seite 33). Die römische Armee verbreitete die Verehrung dieser alten hetitischen Göttin in ganz Europa, von Deutschland bis England, da ihr Kult sich „großer Beliebtheit unter den Soldaten erfreute“ (Garstang, Seite 302).

Und diese heidnische Göttin hatte ein Kind. In Ägypten wurde Isis als eine der größten Gottheiten verehrt. Üblicherweise wurde sie auf einem Thron sitzend dargestellt und „hielt das Kind Horus… Sowohl in der offiziellen Theologie, als auch im Volksglauben wurden… Isis und Horus als vollkommene Mutter und Sohn dargestellt“ (Encyclopaedia Britannica, 15. Ausgabe).

Wie abscheulich! Auf diese Weise wurde Jesus – das Wort, das Fleisch geworden ist – in Verbindung mit einer Göttermutter gebracht, deren Verehrung der Geburt Jesu Hunderte von Jahren vorausging!

Überall auf der Welt stehen aufrichtige Menschen früh am Ostersonntag auf, um den Sonnenaufgang zu betrachten. Ich erinnere mich an solch ein Ereignis, als meine Familie dies früher einmal tat, um Teil eines Sonnenaufgangsgottesdiensts zu sein, der am Mount Rushmore in Süddakota abgehalten wurde. Dieser Brauch reicht nicht nur zurück bis zu einer altertümlichen Göttermutter-mit-Kind-Verehrung; er beruht auch auf der Annahme, dass Jesus früh am Sonntagmorgen auferstanden ist. Doch wie wir im nächsten Kapitel sehen werden ist sogar diese einfache Frage des zeitlichen Zusammenhangs eine unbiblische Täuschung!


Kapitel 3 - Christus vergeblich anbeten

Man könnte leicht darin verfallen, auf so unwissende Menschen, die an solche absurden Geschichten und Bräuche glaubten, mitleidig – oder gar herablassend – zu blicken. Doch wenn sie so absurd sind, warum finden wir dann dieselben Symbole aus diesen Anbetungen noch so herausragend im heutigen bekennenden Christentum? Warum haben wir uns den Namen ihrer verabscheuungswürdigen Göttin als Namen dafür ausgesucht, was viele für das heiligste aller christlichen Feste halten?

Macht es überhaupt etwas aus? Trotz der überwältigenden Beweise für den heidnischen Ursprung der Osterfeierlichkeiten argumentieren manche, dass das Hinzufügen von wenigen, harmlosen heidnischen Bräuchen zu den christlichen Feierlichkeiten mehr Menschen zu Christus führt und die christlichen Feierlichkeiten bunter und fröhlicher werden lässt. Doch wie sieht das der Gott der Bibel? Wir haben bereits in Hesekiel und Jeremia gelesen, dass diese heidnischen Bräuche Gott vor 2600 Jahren nicht gefallen haben. Warum sollten wir also meinen, dass sie ihm heute gefallen?

Viele Menschen glauben irrtümlich, dass das Einzige, was zählt, unser Glaube an Jesus sei. Doch ist Glaube an sich genug? Jakobus sagte: „Nein!“ Wir lesen: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern“ (Jakobus 2, 19). Und haben wir weiterhin bedacht, dass es möglich sein könnte, Jesus dem Namen nach anzubeten, und es dennoch vergeblich zu tun? Beachten Sie, was Jesus selbst darüber sagte: „Er aber sprach zu ihnen: Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote«“ (Markus 7, 6-7).

Jesus stellte auch diese zum Nachdenken anregende Frage: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6, 46). Eines, was Jesus den Religionsführern seiner Tage vorwarf, war, dass sie Gottes Gebote verworfen und gegen ihre Traditionen ausgetauscht hatten. Und eins der Gebote Gottes besagt, dass sein Volk keine heidnischen Ideen übernehmen und mit seinen Festen vermischen soll. Uns wird ausdrücklich gesagt, dass wir nicht fragen sollen: „Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient?“, um dann zu erklären: „‘Ebenso will auch ich es tun! ‘ So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst… Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun“ (5. Mose 12, 30 – 13, 1).

Und dennoch ist es genau das, was das traditionelle Christentum tut! Hoch angesehene Enzyklopädien und Geschichtsbücher bestätigen, dass vieles von dem, was wir für christlich halten, einfach nicht christlich ist und es auch nie war. Das bekannte Eerdman’s Handbook to the History of Christianity [Eerdman’s Handbuch der Geschichte des Christentums] bekennt: „Die christliche Kirche übernahm viele heidnische Ideen und Bilder. Aus der Sonnenanbetung beispielsweise wurde die Feier der Geburt Christi am fünfundzwanzigsten Dezember, dem Geburtstag der Sonne. Die Saturnalien, das römische Winterfest vom 17. bis 21. Dezember lieferte die Fröhlichkeit, das Geschenke verteilen und die Kerzen, die so typisch sind für das spätere Weihnachtsfest. Die Sonnenverehrung wurde im römischen Christentum weiterhin betrieben, und Papst Leo I. rügte Mitte des 5. Jahrhunderts die Gläubigen, die sich umdrehten, und sich vor der Sonne verbeugten, bevor sie den Petersdom betraten. Manche heidnische Bräuche, die später christianisiert wurden, wie zum Beispiel die Verwendung von Kerzen, Weihrauch und Girlanden, wurden zunächst von der Kirche gemieden, weil ihre Symbole zu sehr an das Heidnische erinnerten“ (Seiten 131-32). Um mehr darüber zu erfahren, bestellen Sie unsere Broschüre Ist Weihnachten christlich?

Wie wir bereits gezeigt haben, lassen sich diese heidnischen Einflüsse auch bei den Osterbräuchen klar erkennen. Wir täten gut daran, zu fragen: „Wie können ‚heidnische‘ Bräuche christianisiert werden?“ Oftmals haben bekennende Christen, die das Alte Testament lesen, eine falsche Ansicht darüber, was das Wesen des Problems mit dem Israel des Altertums überhaupt war. Obwohl es stimmt, dass sie sich zu verschiedenen Zeiten gänzlich dem heidnischen Einfluss hingaben, ist das nicht die ganze Geschichte.

In den Tagen des berühmten Propheten Elia war ihr Hauptproblem, dass sie das Heidentum mit der Verehrung des wahren Gottes vermengten. Nachdem Elia gebetet hatte, dass es für dreieinhalb Jahre nicht mehr regnen solle, weil er dadurch dem Volk seine Sünden bewusst machen wollte, versammelten Elia und König Ahab das Volk, um die Frage zu klären. Elias Frage an das Volk ist sehr aufschlussreich: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach“ (1. Könige 18, 21). Seine Frage selbst weist bereits darauf hin, dass es zu einer Vermischung zwischen der Anbetung des wahren Gottes und dem heidnischen Baalskult gekommen war. Der New Bible Commentary Revised [Neue revidierte Bibelkommentar] sagt folgendes über Elias Frage:

„Sie scheint wörtlich gemeint gewesen zu sein. ‚Bis wann wollt ihr noch auf zwei Krücken hüpfen?‘ Die Sünde des Volks hatte nicht darin bestanden, dass sie die Anbetung Jahwes verworfen hatten, sondern darin, dass sie versuchten, diese mit der Verehrung Baals zu kombinieren. Ein solcher Synkretismus [eine Vermengung religiöser Bräuche und Anbetungsformen] galt schon immer als weltoffen, während das Gegenteil als engstirnig galt. Doch Jahwe von Israel ließ keinen Raum für andere Götter. Elia macht dies deutlich: Wenn Jahwe Gott ist, folgt ihm; doch wenn es Baal ist, folgt diesem“.

Der heidnische Ursprung und die Feier von Ostern an sich sind ein großes Problem für das bekennende Christentum, doch dies ist nur ein Teil des Problems. Zusätzlich zur Vermischung von heidnischen Bräuchen und Traditionen mit der Verehrung des wahren Gottes – entgegen seinem Gebot – finden wir auch noch, dass selbst der Teil von Ostern, der angeblich aus der Bibel stammt, äußerst fehlerhaft ist – wie wir im nächsten Kapitel dieser Broschüre sehen werden!


Kapitel 4 - Drei Tage und drei Nächte

Haben Sie je darüber nachgedacht, warum Sie glauben, was Sie glauben? Wenn wir wirklich ehrlich mit uns sind, hat jeder von uns einmal hauptsächlich geglaubt, was uns beigebracht wurde, als wir aufwuchsen. Selbst wenn Sie den Glauben an Gott verworfen haben, akzeptieren Sie aller Wahrscheinlichkeit nach die Dinge, von denen Sie denken, sie würden in der Bibel stehen. Sie mögen immer noch das Bild eines langhaarigen Jesus im Kopf haben, der mit seinen zwölf Jüngern auf derselben Seite eines langen Tisches sitzt, wo sie etwas Essen, das das „letzte Abendmahl“ genannt wird. Traurigerweise ist dies eine armselige Erdichtung über das, was wirklich geschehen war. Selbst diejenigen, die nie einen Fuß in eine Kirche setzen, außer vielleicht bei einer Hochzeit oder einer Beerdigung, glauben wahrscheinlich, dass die Bibel lehre, dass Jesus am Freitag gekreuzigt wurde und am Sonntagmorgen auferstanden ist.

Jedes Jahr feiern Menschen, die sich als Christen bezeichnen, und Atheisten in New Orleans das sogenannte Mardi Gras, sowie ähnliche Feste in ganz Zentral- und Südamerika. Es ist eine Zeit der Partys, wo man sich „gehen lässt“. Viele wissen nicht, dass diese Feier mit dem Osterfest verbunden ist. Mardi Gras bedeutet einfach „fetter Dienstag“, vergleichbar mit dem deutschen Faschingsdienstag, und ist der letzte Tag, an dem man „alles herauslassen“ kann (manchmal im wörtlichen Sinn!), bevor am nächsten Tag 40 Tage des „Fastens“ beginnen. Dies wird dann gefolgt vom Karfreitag und dem Ostersonntag. Es gibt auch einige weitere Tage, die hier mit hineingeworfen werden, wie der Palmsonntag und der Aschermittwoch, die alle keine völlig biblische Grundlage haben.

Diese Bräuche und Traditionen sind so im Denken der Menschen und in der Kultur verwurzelt, dass es ketzerisch wirkt, wenn irgendjemand sie infrage stellt. Dennoch wird uns in 1. Thessalonicher 5, 21 gesagt: „Prüft aber alles und das Gute behaltet“.

Praktisch jeder, der irgendetwas von der Bibel versteht, glaubt, dass Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde, am Spätnachmittag dieses Tags ins Grab gelegt wurde, und dann am frühen Sonntagmorgen auferstanden ist.

Doch woher stammt diese Vorstellung? Die Menschen nehmen an, sie hätten es in der Bibel gelesen, weil es das ist, was ihnen in der Sonntagsschule beigebracht wurde. Und es ist das, was sie jedes Jahr sehen – Milliarden von bekennenden Christen beachten den „Karfreitag“, indem sie der Kreuzigung Christi gedenken, und dann, zwei Tage später (oder sind es nicht vielmehr eineinhalb Tage?) feiern sie Ostersonntag. „Sonnenaufgangsgottesdienste“ werden überall angekündigt und die Menschen folgen einfach dem Aufruf, weil es ja „jeder tut“. Warum sollte auch irgendjemand etwas anderes machen?

Nun, wenn die Bibel etwas anderes sagt, sollten wir sicherlich etwas anderes tun. Schließlich ist unabhängig von den Bräuchen, die sich die Menschen ausgedacht haben (Hasen, die Eier legen? Im Ernst?), die Bibel in Wahrheit die einzige wirklich verlässliche Quelle für eine Antwort in dieser Frage.

Das einzige Zeichen, das Jesus gab

Wir können mit einer einfachen Frage beginnen: Wie lange, sagte Jesus, würde er im Grab bleiben? „Da fingen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern an und sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen von dir sehen. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“ (Matthäus 12, 38-40).

Überlegen wir. Jesus sagte, dass jener Generation kein anderes Zeichen gegeben würde, außer dem Zeichen des Jona. Was war dieses Zeichen? Es war, dass Jesus genau gleichlang im Grab sein würde, wie Jona im Bauch des großen Fisches gewesen war. Und wie lange war das? Gemäß Jesus und Jona waren es drei Tage und drei Nächte!

Drehen Sie es, wie Sie wollen – Sie können zwischen Freitagnachmittag und Sonntagmorgen keine drei Tage und drei Nächte zählen. Selbst wenn Sie nur Teile von Tagen zählen, reicht es nicht. Versuchen Sie es selbst. Die Schrift sagt uns, dass Jesus direkt bei Sonnenuntergang ins Grab gelegt wurde, aber dennoch zählen manche die letzten paar Minuten vor dem Sonnenuntergang als Tag eins. Freitagnacht wäre dann Nacht Nummer eins; der Tagesteil des Samstags wäre dann der zweite Tag und Samstagnacht die zweite Nacht. Nun, wenn Jesus am Sonntagmorgen nach dem Sonnenaufgang auferstanden wäre, könnte man diesen als dritten Tag zählen, aber wo bleibt die dritte Nacht? Es gibt sie einfach nicht! Und dabei haben wir schon die Zeit extrem gestreckt, indem wir ein paar Minuten Tageslicht am Anfang und am Ende als zwei der drei Tage gezählt haben.

Viele leichtfertige „bekennende“ Christen haben überhaupt nie Matthäus 12, 38-40 gelesen, und von denen, die es gelesen haben, haben viele nie wirklich verstanden, was es bedeutet. Im Ergebnis bleibt es bei vielen Menschen, die sich als Christen bezeichnen, bei der einfachen Annahme, dass die Zeitspanne von Karfreitag bis Ostersonntag diese drei Tage umfasst. Doch das ist wohl kaum, was Jesus sagte und meinte! Wenn wir die Karfreitags – Ostersonntags –Tradition akzeptieren, bleiben uns drei Möglichkeiten: 1) Wir haben das Zeichen, das Jesus gab, nicht richtig verstanden, 2) Jesus lag falsch und er ist gar nicht unser Erlöser, oder 3) Die Karfreitags – Ostersonntags –Tradition ist falsch.

Hat also die Welt das Zeichen, das Jesus gab, richtig verstanden? Wenn ja, welche Auswirkungen hat dies? Irrte Jesus sich hinsichtlich der Zeitspanne, die er im Grab sein würde? Meinte er buchstäblich drei Tage und drei Nächte? Denn wie wir gesehen haben, kann man keine drei Tage und drei Nächte vom späten Freitagabend bis zum frühen Sonntagmorgen zählen. Wenn er meinte, was er sagte, haben wir ein ernstes Problem. In Anerkennung dieses Dilemmas erklärte der Abingdon Bible Commentary unverblümt, dass Jesus sich irrte: „Die Aussage, die getroffen wurde, ist unrichtig, denn Jesus war nur vom Freitag bis zum Sonntag im Grab“ (Kommentar zu Matthäus 12, 40).

Die meisten Kommentare sind nicht so zynisch und entscheiden sich stattdessen, zu erklären, dass diese Aussage nicht wörtlich genommen werden sollte. Zeigt uns die unvoreingenommen gelesene Schriftstelle dies? Oder ist es vielleicht möglich, dass die Tradition die Wahrheit übertrumpfen will?

Traditionalisten mutmaßen, dass der griechische Ausdruck, der in diesem Vers verwendet wird, schlicht „Tag/Nacht“, bzw. je einen 24-Stunden-Tag bezeichnet. Und dann müssen natürlich der erste und der dritte Tag nur ein Teil von „Tag/Nacht“ gewesen sein. Doch das Zeichen, das Jesus gab, beruht nicht nur auf Matthäus 12, 40. Jesu Worte wurde auf Griechisch überliefert, und es ist wahr, dass der griechische Ausdruck, der in diesem Vers verwendet wird, Teile von drei Tagen bezeichnen könnte. Doch selbst dann wird diese Argumentation unter Kennern des Griechischen bestenfalls kontrovers diskutiert (wie wir gerade aus dem Abingdon Bible Commentary gelesen haben, der so sorgfältig mit dem Griechischen ist, dass er erstaunlicherweise voraussetzt, dass Jesus sich irrte!).

Was ist die Wahrheit? Wir sollten uns daran erinnern, was Jesus sagte: „Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauche des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein“ (Matthäus 12, 40; Elberfelder Bibel). Sollten wir also nicht nachforschen, was die Bibel uns sagt, wie lange Jona im Bauch des Fisches war? Was sagt uns der Originalbericht? „Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte“ (Jona 2, 1)

Das Buch Jona wurde auf Hebräisch geschrieben, und wir müssen diese Sprache und ihren üblichen Gebrauch betrachten, um diesen Ausdruck zu verstehen. Anhang 144 in der Companion Bible untersucht die Bedeutung von drei Tagen und drei Nächten im hebräischen Sprachgebrauch. Nach einer technischen Erklärung, dass drei Tage im Hebräischen drei ganze Tage oder auch drei Teile von Tagen bedeuten können, wird dann erklärt, dass im hebräischen Sprachgebrauch, wenn es dort von Tagen und Nächten spricht, sowohl drei Tage als auch zusätzlich drei Nächte bezeichnet sind. Dann wird die Erklärung zusammengefasst: „Wenn es also heißt, ‚Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte‘ (Jona 1, 17), bedeutet es genau das, was es sagt, und dass dies die einzige Bedeutung des Ausdrucks in Matthäus 12, 40 sein kann“ (Anhang 144).

Dies ist der erste Grund, den wir erkennen, dass Jesu Aussage wirklich volle drei Tage und drei Nächte bezeichnete. Die Bedeutung von Matthäus 12, 40 kann im Zusammenhang mit dem Bericht in Jona nur drei Tage und drei Nächte bedeuten.

In, nach und der

Der zweite Grund, den wir erkennen, warum die Karfreitags – Ostersonntags – Tradition falsch ist, kann gefunden werden, wenn wir andere Aussage vergleichen, die Jesus darüber traf, wie lange er im Grab sein würde. Zu verschiedenen Anlässen sprach Jesus von seinem Leib als „dieser Tempel“, und er erklärte sogar: „Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten“ (Johannes 2, 19).

„In drei Tagen“ bedeutet, dass es innerhalb von drei Tagen sein muss, doch bei anderen Gelegenheiten lesen wir, dass er nach drei Tagen auferweckt werden und wieder leben würde. „Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen“ (Markus 8, 31).

Nach seiner Auferstehung erklärte Jesus seinen Jüngern, was geschehen war, und weshalb. „Und [er] sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem“ (Lukas 24, 46-47).

Hier haben wir also drei verschiedene Ausdrücke, die klären, wie lange er im Grab bleiben würde: „In drei Tagen“ und „nach drei Tagen“ und „am dritten Tag“. Wenn wir diese Aussagen zusammenstellen, kann es in Verbindung mit Matthäus 12, 40 und Jona 2, 1 nur eine Zeit geben, die passt – genau 72 Stunden; nicht eine Minute weniger oder eine Minute mehr. Die Zeit ist präzise!

Pascha oder Ostern?

Den Namen Ostern findet man nirgends in der Bibel, mit einer Ausnahme. Die Lutherbibel von 1912 fügte, wie auch die englische King James Version, noch das Wort Ostern ein, zum Beispiel in Apostelgeschichte 12, 4. Keine moderne Übersetzung verwendet noch das Wort Ostern, da sie nun alle richtigerweise das griechische Pascha als Passah übersetzen. Dies wird so klar verstanden, dass manche modernere Kommentare, wie beispielsweise der New Bible Commentary Revised [Neuer, revidierter Bibelkommentar] das Thema schon gar nicht mehr ansprechen, obwohl ältere Kommentare (die sich beispielsweise noch auf die King James Version bezogen), dies taten. Zum Beispiel hat der Adam Clarke’s Commentary folgendes über Apostelgeschichte und die richtige Übersetzung zu sagen:

„Es gab vielleicht nie eine unglücklichere, um nicht zu sagen absurdere Übersetzung, als in unserem Text [King James Version]… Den Begriff Easter [Ostern], den die Übersetzer hier eingefügt haben, entnahmen sie von alten, angelsächsischen Gottesdienstbüchern… Die Sachsen hatten verschiedene Schreibweisen für den Namen der Göttin Easter, deren Fest von unseren heidnischen Vorvätern im Monat April gefeiert wurde; daher dieser Monat im sächsischen Kalender… Aus jedem Blickwinkel, aus dem wir das Thema betrachten, zeigt sich die eklatante Unkorrektheit, einen Namen beizubehalten, der in jeder Hinsicht anzuzweifeln, und greifbar absurd ist“ (Adam Clarke’s Commentary, Apostelgeschichte 12, 4).

Der Jamieson, Faussett, and Brown Commentary fasst sich kürzer und sagt schlicht: „…‘und gedachte, ihn nach Ostern‘ – vielmehr nach dem Passah; d.h. nachdem das gesamte Fest vorüber war… (Das Wort in unserer King James Version ist ein kirchlicher Begriff späteren Datums, und sollte hier nicht verwendet werden)“.


Kapitel 5​ - Welche Bedeutung hat das Passah?

Es gibt noch einen dritten, überzeugenden Beweis, dass Jesus genau 72 Stunden im Grab gewesen ist. Diesen Beweis finden wir in der biblischen Chronologie der Ereignisse. Leider wird dies nur von wenigen verstanden, weil die meisten, die sich heute selbst als Christen bezeichnen, sich für heidnische Feste und Traditionen entschieden haben, und damit die Feste und heiligen Tage verwerfen, die Gott seinem Volk gegeben hat – Tage, die Jesus selbst eingehalten hat, wie auch die Apostel und die ursprüngliche, christliche Kirche des ersten Jahrhunderts.

Warum vermuten eigentlich die meisten Menschen, dass Jesus an einem Freitag gekreuzigt worden ist? Die Wahrheit ist, dass viele keine Ahnung haben, außer dass es das ist, was man ihnen beigebracht hat. Und dann gibt es diejenigen, die etwas mehr Bibelkenntnis besitzen, und die anhand der Bibel verstehen, dass Jesus an einem Rüsttag vor einem Sabbat gekreuzigt wurde. Zum Beispiel haben wir die Aussage von Lukas hinsichtlich der Beerdigung Jesu durch Josef von Arimathäa: „Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu und nahm ihn ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag und der Sabbat brach an“ (Lukas 23, 52-54).

Wie alle, die die Bibel studieren, wissen sollten, beginnt der Wochensabbat mit Sonnenuntergang am Freitag und endet bei Sonnenuntergang am Samstag. Oberflächlich betrachtet könnte es also so aussehen, dass Jesus am Freitagmorgen gekreuzigt und dann am späten Freitagnachmittag ins Grab gelegt wurde. Aber das ist nicht, was geschehen ist, wie wir gleich sehen werden.

Viele Fehler sind das Ergebnis leichtfertig getroffener, aber falscher Annahmen. Und dies ist auch hier der Fall. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Jesus am Rüsttag vor einem Sabbat gekreuzigt worden ist. Doch welcher Sabbat war es? War es der Wochensabbat, der am Freitagabend bei Sonnenuntergang begann und am Samstagabend bei Sonnenuntergang endete? Oder ist es möglich, dass es ein hochheiliger Tag war, ein jährlicher Sabbat?

Was gewöhnlich als Abendmahl oder letztes Abendmahl bekannt ist, war in Wahrheit das Passah. Darüber besteht eigentlich kein Zweifel, obwohl manche Gelehrte die klare Aussage der Schrift ablehnen und andere Behauptungen aufstellen. Matthäus, Markus und Lukas bezeichnen alle Jesu letztes Abendmahl mit seinen Jüngern als das Passah. Hier ist der Bericht von Lukas: „Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden musste. Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin und bereitet uns das Passah, auf dass wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten? Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt kommet, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folget ihm in das Haus, wo er hineingeht. Und ihr sollt zu dem Herrn des Hauses sagen: Der Lehrer sagt dir: Wo ist das Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; daselbst bereitet. Als sie aber hingingen, fanden sie es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah. Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tische, und die [zwölf] Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.“ (Lukas 22, 7-15; Elberfelder Bibel).

Für weitere Belege lesen Sie Matthäus 26, 17-20, wo das Passah dreimal in Verbindung mit dieser letzten Mahlzeit erwähnt wird. Lesen Sie auch Markus 14, 12-17, wo das Passah viermal erwähnt wird. Die drei synoptischen Evangelien zusammen (Matthäus, Markus und Lukas) erwähnen das Passah mindestens zwölfmal in Beziehung mit dem, was allgemein das Abendmahl genannt wird! Kann es da noch Zweifel geben, dass das letzte Abendmahl in Wahrheit das Passah war?

Gott zählt jeden Tag von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang (1. Mose 1, 3-5). Und so können wir sehen, wie Jesus am Tag seiner Kreuzigung das Passah mit seinen Jüngern am Vorabend einhielt, bevor er in jener Nacht gefangen genommen wurde und dann während des Tagesteils desselben Passahtags gekreuzigt wurde. Das Passah ist ein ganz besonderer Tag, aber es ist kein Sabbattag. Doch wie wir sehen werden, war der Tag, der bei Sonnenuntergang nach seinem Tod begann, ein jährlicher Sabbattag: nämlich der erste Tag der Ungesäuerten Brote!

Viele bekennende Christen sind erschreckend unwissend, wenn es darum geht, was die Bibel wirklich sagt, und viele haben keine Ahnung von historischen Ereignissen in Bezug auf die Bibel. Wenn nicht der Film Die Zehn Gebote gedreht worden wäre, wüssten sogar noch weniger von Israels Auszug aus Ägypten, doch es ist wichtig, dass wir solche Ereignisse kennen, damit wir den wahren Bericht über die Kreuzigung und Auferstehung verstehen.

Die Familie und Nation Israel waren Sklaven in Ägypten und dienten unter einem grausamen Joch. Nach langer Zeit sandte Gott Mose, um sie zu retten und in das Land zu bringen, das ihrem Vorfahren Abraham verheißen worden war. Neun wundersame Plagen trafen Ägypten, doch der Pharao weigerte sich, die Israeliten gehen zu lassen. Dann kam die zehnte Plage, bei der alle Erstgeborenen in Ägypten starben, außer denen, die durch eine spezielle Zeremonie geschützt waren.

Den Israeliten war geboten worden, am zehnten Tag des Monats ein einjähriges Tier von den Schafen oder Ziegen abzusondern, und diesen Anweisungen zu folgen: „[Ihr] sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen, und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen. Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen. Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen. So sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des Herrn Passa“ (2. Mose 12, 6-11).

Wiederum, da die Bibel die Tage von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang zählt, war dies der Beginn des 14. Tags, der in jenem Jahr an einem Dienstagabend nach Sonnenuntergang anfing. An dem Erstgeborenen in jedem Haushalt ging der Tod vorüber, wenn sie sich in einem Haus befanden, das mit dem Blut eines geopferten Lammes oder einer geopferten Ziege markiert war. – Dieser Abend wurde als das Passah bekannt.

Während der Tagesstunden des 14. Nisan nahmen die Israeliten die „Beute“ von den Ägyptern und zogen zur Stadt Ramses, von wo aus der Auszug dann nach Sonnenuntergang zu Beginn des 15. Nisan stattfand. Die Israeliten brauchten sieben Tage, um von Ramses bis zum anderen Ufer des Roten Meeres zu gelangen, und dieser Zeitspanne gedachte man als die Tage der Ungesäuerten Brote, weil sich die Israeliten da auf Wanderschaft befanden und keine Zeit hatten, ihr Brot durchsäuern und aufquellen zu lassen.

Das Passah und die Tage der Ungesäuerten Brote hingen eng zusammen – so sehr, dass wir manchmal den Begriff „Passah“ in Verwendung für beide Feste zusammen sehen. In 3. Mose 23, 5-7 wird der Unterschied zwischen dem Passah und den Tagen der Ungesäuerten Brote verdeutlicht: „Am vierzehnten Tage des ersten Monats gegen Abend ist des Herrn Passa. Und am fünfzehnten desselben Monats ist das Fest der Ungesäuerten Brote für den Herrn; da sollt ihr sieben Tage ungesäuertes Brot essen. Am ersten Tage sollt ihr eine heilige Versammlung halten; da sollt ihr keine Arbeit tun“. Lesen Sie auch 4. Mose 28, 16-18. In beiden Berichten erfahren wir, dass der 15. Nisan, der erste Tag, der auf das Passah folgt, ein Tag ist, an dem man sich versammelt und keine Dienstarbeit tun soll. Er ist ein jährlicher Sabbat – ein hoher Festtag.

Gottes Meisterplan: Die Bedeutung der Feste

Altes Testament

Neues Testament

Passah

Das Blut eines geopferten Lammes wurde um die Türen der Häuser der Israeliten gestrichen, sodass Gott, als er die Erstgeburt der Ägypter tötete, an deren Häusern vorüberging (3. Mose 23, 5).

Passah

Versinnbildlicht Jesus Christus, wie er sein Blut für die Sünden der Menschheit vergoss.

Tage der Ungesäuerten Brote

Ein siebentägiges Fest, während dem Sauerteig aus den Wohnstätten entfernt und nicht gegessen wird (3. Mose 23, 6-14).

Tage der Ungesäuerten Brote

Versinnbildlicht die Pflicht eines Christen, die Sünde aus einem Jesus Christus gewidmeten Leben zu „entfernen“.

Pfingsten

Ein Tag, an dem das Einbringen der ersten, kleineren der beiden jährlichen Ernten gefeiert wird; er wird 50 Tage von einem bestimmten Punkt während des vorangegangenen Festes gefeiert (3. Mose 23, 15-22).

Pfingsten

Versinnbildlicht, dass ein Christ den heiligen Geist empfängt.

Posaunenfest

Von den Juden Rosh Hashana genannt; ein Tag der Freude, gekennzeichnet durch das Blasen von Posaunen (3. Mose 23, 23-25).

Posaunenfest

Versinnbildlicht eine Zeit der Kriege und Plagen, die zur Wiederkunft Jesu Christi führt.

Versöhnungstag

Ein Tag des Fastens und der Reue, bei den Juden als Yom Kippur bekannt (3. Mose 23, 26-32).

Versöhnungstag

Versinnbildlicht das Binden des Satans zu Beginn des Millenniums und die Versöhnung der Welt mit Gott.

Laubhüttenfest

Eine siebentägige Feier der großen Herbsternte, gehalten, indem man für die Zeit des Festes in vergänglichen Hütten wohnte (3. Mose 23, 33-43).

Laubhüttenfest

Versinnbildlicht das Millennium, in dem die Erde von Jesus Christus und seinen Heiligen regiert wird.

Letzter, großer Tag

Im Anschluss an das Laubhüttenfest; dieser achte Tag wurde aber als separates Fest angesehen (3. Mose 23, 36.39).

Letzter, großer Tag

Versinnbildlicht das „Gericht des großen, weißen Throns“, bei dem sämtliche Menschen, die zuvor nicht berufen wurden, eine Chance bekommen, das wahre Evangelium zu hören und das Heil anzunehmen.


Kapitel 6 - „Denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag“

Ohne das Wissen, dass der Sabbat direkt nach der Kreuzigung Christi ein „jährlicher Sabbat“ war, ist es schwierig, den neutestamentlichen Bericht zu verstehen, aber mit dieser Kenntnis eröffnet sich der Sinn der gesamten Geschichte. Der Tag, der auf das Passah folgte, war ein hoher Festtag, ein jährlicher Sabbat, wo keine Arbeit getan werden sollte. Jesus hielt das Passah mit seinen Jüngern zu Beginn des Tages (kurz nach Sonnenuntergang), und wurde dann, spät am Nachmittag gegen Ende des Passahtags ins Grab gelegt. Als die Sonne an diesem Abend unterging, hatte der erste Tag der Ungesäuerten Brote begonnen, ein jährlicher Sabbat. Dies ist exakt das, was der Apostel Johannes in Johannes 19, 31 offenbart: „Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag –, baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden“. Und die Bibel zeigt auch, dass Christi Beine nicht gebrochen wurden (Vers 33), was eine alttestamentliche Prophezeiung erfüllte (Psalm 34, 20).

Johannes sagt uns, dass es nicht der Rüsttag für einen wöchentlichen Sabbat war, sondern für einen hohen Festtags-Sabbat! Jesus hielt das Passah mit seinen Jüngern am 14. Nisan. Dann war, wie Johannes bestätigt, der folgende Tag (wie jeder Bibelstudent wissen sollte), ein jährlicher Sabbat! Der Tag, an dem das Passah gefeiert wird, ist auch der Rüsttag für den ersten Tag der Ungesäuerten Brote.

Warum wird dies also von den heutigen bekennenden Christen nicht allgemein verstanden? Warum lehren Priester und Pastoren diese Wahrheit nicht klar und deutlich? Johannes 19, 31 ist den Bibelgelehrten nicht unbekannt – wie erklären sie es also? Verschiedene Kommentare haben unterschiedliche Erklärungen, aber der Jamieson, Fausset and Brown Commentary on the Whole Bible ist ein typisches Beispiel dafür, wie die wahre Bedeutung dieses Verses wegerklärt wird, indem nur beschrieben wird, es sei „der erste Tag der Ungesäuerten Brote, und da dieser mit dem Sabbat zusammenfiel, war es die feierlichste Zeit des Kirchenjahrs“. Der New Bible Commentary Revised besagt: „Es war doppelt bedeutsam für die Juden, ihre rituellen Erfordernisse an einem Tag zu erfüllen, der sowohl Sabbat als auch Festtag war“. Doch ist dies zutreffend? Gelehrte erkennen an, dass Jesus am Rüsttag zu einem jährlichen Sabbat starb, doch sie missachten die Bedeutung dieser Aussage. Indem sie an ihrer Tradition festhalten, verwerfen sie die klare Lehre der Schrift!

Zwei Sabbate

Was generell außer Acht gelassen wird, ist, dass die Bibel hier von zwei Sabbaten berichtet, die es zu der Zeit gab, als Jesus im Grab war! Die Schrift sagt uns, dass die Frauen am Sabbat ruhten und dann wohlriechende Öle kauften: „Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben“ (Markus 16, 1). Beachten Sie, dass dies nach einem Sabbat stattfand!

Doch Lukas 23 sagt uns, dass sie die Öle zubereiteten und dann am Sabbat ruhten: „Und es war Rüsttag und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde. Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz“ (Lukas 23, 54-56).

Es muss nicht erwähnt werden, dass man die Öle nicht zubereiten kann, bevor man sie gekauft hat! Lesen Sie nochmal diese beiden Schriftstellen. Markus sagt uns, dass sie die Öle erst nach dem Sabbat kauften, aber Lukas sagt uns, dass sie diese zubereiteten und dann am Sabbat ruhten. Diese beiden Passagen ergeben einen unwiderlegbaren Beweis, dass die Frauen am hohen Festtag (dem jährlichen Sabbat) ruhten, dann am folgenden Tag die Öle kauften und zubereiteten, und dann am wöchentlichen Sabbat ruhten. Dies ist die einzige Möglichkeit, diese Verse in Einklang zu bringen! Entweder gab es zwei Sabbate, mit einem gewöhnlichen Tag dazwischen, oder die Bibel widerspricht sich!

Wenn es für Sie schwierig ist, sich das vorzustellen oder mitzukommen, weil man ihnen so viele Jahre einen falschen Ablauf der Ereignisse beigebracht hat, sehen Sie sich die Grafik in der Mitte dieser Broschüre an. Jesus hielt das Passah mit seinen Jüngern am Dienstagabend nach Sonnenuntergang. Nach dem Passahmahl verließ er das Obergemach und nahm seine Jünger mit sich in den Garten Gethsemane. Dies war der Ort, an den Judas die Behörden führte, um Jesus gefangen zu nehmen, und wo Judas ihn mit einem Kuss verriet. Jesus wurde illegal vor Gericht gezogen und in dieser Nacht bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs misshandelt. Gegen 9 Uhr morgens am Mittwoch wurde er herausgeführt und gekreuzigt. Er starb dann gegen 15 Uhr am Mittwochnachmittag. Was geschah als nächstes? „Und als es schon Abend wurde und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat [dem jährlichen, hohen Festtags-Sabbat: Johannes 19, 31], kam Josef von Arimathäa […], der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu“ (Markus 15, 42-43). Die Erlaubnis dazu wurde ihm erst gegeben, als Pilatus den Hauptmann befragt hatte, der bestätigte, dass Jesus tatsächlich tot war (Verse 44-45).

Das Johannesevangelium informiert uns, dass Josef zusammen mit Nikodemus, dem Pharisäer, der bei Nacht gekommen war, um mit Jesus zu sprechen (Johannes 3, 1-21), den Leichnam Jesu aufnahmen und in ein nahe gelegenes Grab legten. Aus den Details wird klar, dass sie schnell handelten, da nur eine kurze Zeitspanne zwischen Jesu Tod und dem Beginn des jährlichen Sabbats verblieb, der dann bei Sonnenuntergang am Mittwoch begann. „Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit wohlriechenden Ölen, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an der Stätte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war“ (Johannes 19, 39-42).

Lukas macht deutlich, wie nahe am Sabbat es war, als Josef und Nikodemus ihre Arbeit des Einbalsamierens und Begrabens Christi beendet hatten: „Und [Josef] nahm ihn ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte. Und es war Rüsttag und der Sabbat brach an. Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde“ (Lukas 23, 53-55).

Zählen Sie nun vor diesem Hintergrund drei Tage und drei Nächte weiter. Mittwoch bei Sonnenuntergang begann der jährliche, hohe Festtags-Sabbat, also war Mittwochnacht die erste Nacht. Der Tagesteil am Donnerstag war immer noch der hohe Festtags-Sabbat und es war der erste Tag. Der hohe Festtag ging zu Ende, als die Sonne am Donnerstagabend unterging. Von Sonnenuntergang am Donnerstag bis Sonnenuntergang am Freitag war ein weiterer Rüsttag und es war ein gewöhnlicher Arbeitstag zwischen den beiden Sabbaten. Dies war der Tag, als die Frauen die Öle kauften und zubereiteten, im Einklang mit Markus 16, 1 und Lukas 23, 56.

Donnerstagnacht ist unsere zweite Nacht und der Tagesteil am Freitag ist unser zweiter Tag. Als die Sonne am Freitagnachmittag unterging, begann der wöchentliche Sabbat. Freitagnacht ist unsere dritte Nacht und der Tagesteil am Samstag ist unser dritter Tag. Jesus wurde am späten Samstagnachmittag vom Grab auferweckt (direkt vor Sonnenuntergang), genau drei Tage und drei Nächte, nachdem er ins Grab gelegt worden war. Eindeutig waren Christi Worte in Matthäus 12, 40 erfüllt: „Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“. Beachten Sie auch, dass der Apostel Paulus inspiriert wurde, uns daran zu erinnern, dass Jesus genauso auferstanden war, wie er es vorhergesagt hatte (1. Korinther 15, 4).

Das Zeichen des Jona

Jesus sagte zu seinen Gegnern: „Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein“ (Matthäus 12, 39-40).

Drei Tage und drei Nächte – das ist das Zeichen, das Jesus gab, um zu zeigen, dass er der Messias ist. Unser Erlöser basierte seine ureigene Identität auf etwas, was manche als scheinbar triviales Detail abtun. Doch die Pharisäer hielten dies nicht für so trivial. Beachten Sie, wie sie auf Christi Tod reagierten: „Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen“ (Matthäus 27, 62-63). Die Hohenpriester und Pharisäer fürchteten, dass Christi Jünger seine Auferstehung vortäuschen könnten gemäß dem genauen Zeitplan, den er gab, um so seinen Einfluss über seinen Tod hinaus fortzusetzen. Daraufhin autorisierte Pilatus weitere Sicherheitsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass sich keiner am Grab zu schaffen machte (Verse 65-66).

Es ist bedeutsam, dass im Buch Jona bei der Beschreibung von Jonas Tortur im Bauch des Fisches dieselben Worte für Tag und Nacht verwendet werden, wie in 1. Mose 1, 5: „Aber der Herr ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage [yowm] und drei Nächte [layil]“ (Jona 2, 1).

Unser Schöpfer ist ein Gott vollkommenen Timings. Er gab exakte Anweisungen für die Einhaltung des Passahs zur rechten Zeit (2. Mose 12, 12.22). Er gab den Menschen auch genaue Anweisungen, um einen spezifischen Tag der Ruhe und Anbetung einzuhalten (2. Mose 20, 8). Er gibt uns Anweisungen, um spezifische jährliche heilige Tage das ganze Jahr hindurch zu feiern (3. Mose 23). Wenn es um Prophezeiungen geht, hat er ebenfalls ein perfektes Timing und kennt „von Anfang an den Ausgang“ (Jesaja 46, 10). Tatsächlich sagte der Prophet Daniel das Timing für Christi erstes Kommen voraus, Hunderte von Jahren zuvor (Daniel 9, 24-26). Wir können also verstehen, dass der Tod und die Auferstehung des Erlösers der Welt ebenfalls im vollkommenen Zeitrahmen geschahen, wie bestätigt durch das Zeichen des Jona.


Kapitel 7 - Was geschah am Sonntag?

Die Bibel gebraucht an keiner Stelle die Namen der Wochentage, wie wir sie heute verwenden. Wir lesen nirgends in der Bibel den Namen „Sonntag“. Stattdessen finden wir, wenn wir betrachten, wie die Tage um Christi Kreuzigung beschrieben sind, Bezüge auf den Rüsttag, den Sabbat, den ersten Tag der Woche und einen hohen Festtag. In diesem Zusammenhang verstehen praktisch alle Gelehrten, dass der Rüsttag der Tag vor entweder einem wöchentlichen, oder einem jährlichen Sabbat ist. Der Sabbat wird verstanden als das, was wir von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang bezeichnen würden. Der erste Tag der Woche ist das, was wir im Deutschen als Sonntag bezeichnen. Und ein hoher Festtag wird von den Gelehrten als ein jährlicher Sabbat verstanden. Leider haben viele Gelehrte und Religionsführer (entgegen der Schrift) im Allgemeinen versucht, den jährlichen Sabbat mit dem wöchentlichen Sabbat zu verschmelzen, um ihre Tradition zu wahren.

Nebenbei sei für diejenigen, die behaupten, man könne nicht wissen, wann der biblische Siebenten-Tags-Sabbat ist, angemerkt, dass die Karfreitags/Ostersonntags – Tradition interessanterweise sowohl den wöchentlichen Sabbat (am Samstag), als auch den ersten Tag der Woche (Sonntag) bestätigt. Und wie wir gesehen haben, tut dies ebenfalls die wahre Chronologie der Ereignisse. Diejenigen, die das fadenscheinige Argument gebrauchen, dass Zeit verloren gegangen sei und wir den Tag nicht kennen können, haben keine Entschuldigung! (Wenn Sie unsere Broschüren Welcher Tag ist der christliche Sabbat? und Die Heiligen Tage: Gottes Meisterplan noch nicht gelesen haben, bestellen Sie sich Ihre kostenlosen Exemplare oder lesen Sie sie online auf weltvonmorgen.org).

Woher stammt die Idee, dass Jesus am Sonntagmorgen auferstanden sei? Zum größten Teil aus der Tradition, doch man sollte mehr auf die Bibel achten, als auf Tradition. Ein sorgfältiges Lesen zeigt, dass es im Morgengrauen am ersten Tag der Woche war, als die Frauen zum Grab kamen. An dieser Stelle vermuten die meisten Menschen irrtümlicherweise, dass da die Auferstehung stattgefunden habe. Aber beachten Sie, was es in Lukas 24, 1-6 sagt (und noch wichtiger, was es nicht sagt): „Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden“. Beachten Sie, dass es nicht heißt, er sei an diesem Morgen auferstanden; hier wird nur gesagt, dass er bereits weg war, als sie ankamen – er war bereits auferstanden!

Doch manche mögen fragen: „Sagt denn die Bibel nicht, dass Jesus am Sonntagmorgen auferstanden ist?“ Die Antwort ist: ja, aber nein! Beachten Sie Markus 16: „Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte“ (Vers 9). Oberflächlich sieht es sicherlich so aus, als wäre Jesus am Sonntagmorgen auferstanden. Was tun wir also mit all den anderen Beweisen, die wir betrachtet haben und die diesem widersprechen? Was stimmt? Johannes sagt uns: „Die Schrift kann doch nicht gebrochen werden“ (Johannes 10, 35). Daher müssen wir uns diesen Vers genauer ansehen.

Die meisten Menschen akzeptieren ganz selbstverständlich die Kapitel, Verse und Sätze, wie sie in der Bibel stehen, doch sie standen nicht immer so darin. Die ersten Manuskripte des griechischen Neuen Testaments hatten keine Zeichensetzung, wie wir sie heute verwenden. Alle Buchstaben wurden als sogenannte Unziale geschrieben, die wir heute Großbuchstaben nennen würden. Spätere Manuskripte verwendeten dann auch Kleinbuchstaben. Bei den Unzialen wurden auch alle Worte zusammengeschrieben, ohne Leerzeichen dazwischen. Markus 16, 9 würde dann so aussehen, außer dass anstelle der deutschen Buchstaben griechische Buchstaben stehen würden:

AlsaberJesusauferstandenwarfrühamerstenTagderWocheerschienerzuerstMariavonMagdala

Wir können dankbar sein, dass die Übersetzer und Herausgeber im Lauf der Zeit das Lesen der Bibel einfacher gemacht haben, indem sie Groß- und Kleinschreibung und Zeichensetzung hinzugefügt haben. In der bei weitem überwiegenden Zahl der Fälle haben sie gute Arbeit geleistet, doch wir müssen erkennen, dass ihre eigenen, vorgefassten Meinungen in die Übersetzungen mit einfließen, wie es auch hier in diesem Vers der Fall war.

Markus 16, 9 kann zumindest auf zwei verschiedene Weisen interpunktiert werden. Die Lutherbibel 1984 und viele andere, moderne Übersetzungen haben die Zeichensetzung gemäß traditionellem Glauben durchgeführt; daher die Aussage, dass Jesus früh am ersten Tag der Woche auferstanden ist. Doch wie wir gesehen haben, wenn dies der Fall gewesen wäre, würde dies dem einzigen Zeichen widersprechen, das Jesus gab, um zu erkennen, dass er der Messias und Sohn Gottes war. Wir hätten auch einen großen Widerspruch hinsichtlich des Zeitpunkts, wann die Frauen die Öle gekauft und zubereitet hatten, und so wäre der gesamte Ablauf der Ereignisse, wie die Bibel ihn darstellt, fehlerhaft.

Wir glauben fest, dass die Bibel inspiriert (von Gott „eingehaucht“) wurde und in ihren Urschriften fehlerlos ist: Doch keine moderne Übersetzung ist fehlerlos. Viele dieser Abweichungen führen zu keinen wirklich großen Missverständnissen, doch die Übersetzung von Markus 16, 9 in der Lutherbibel 1984 tut es. Wenn wir allerdings die Zeichensetzung so verändern, dass sie mit dem Rest der Bibel in Einklang steht, würde der Vers so heißen: „Als aber Jesus auferstanden war, früh am ersten Tag der Woche erschien er zuerst Maria von Magdala“. Hier sehen wir, dass die Betonung nicht darauf lag, wann er auferstanden war, sondern wann er Maria von Magdala erschien. Tatsache ist, dass die einzige Möglichkeit, um zu wissen, wie die Zeichensetzung erfolgen muss, die ist, den Vers sowohl im direkten Kontext, als auch im Gesamtzusammenhang der Bibel zu lesen. Da wir die richtige Abfolge der Ereignisse kennen, wie wir zuvor gezeigt haben, wissen wir, dass die Betonung nicht darauf liegt, wann Jesus auferstanden ist, sondern wann er Maria erschien. Die so abgeänderte Zeichensetzung ist absolut zulässig und der einzige Weg, diesen Vers mit dem Rest der Schrift in Einklang zu bringen.

Macht es einen Unterschied?

Das Zeichen zu leugnen, das Jesus gab, würde bedeuten, Jesus als unseren Erlöser zu leugnen. Millionen von aufrichtigen Menschen haben unwissentlich genau das gemacht, ohne zu erkennen, dass sie von Traditionen getäuscht wurden, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und die traditionellen christlichen Kirchen durchdrungen haben. Anstatt zu tun, was Paulus in 1. Thessalonicher 5, 21 geboten hatte, „prüft aber alles und das Gute behaltet“, sind sie mit wunderlichen, sentimentalen Bräuchen konform gegangen, die Hasen, Eier, Lilien und heidnische Götzen und deren Tage beinhalten.

Mancher mag vielleicht einwerfen, dass es der Gedanke ist, der zählt, und dass alles in Ordnung sei, solange wir es für Jesus tun. Aber ist es das, was Jesus seinen Nachfolgern beibrachte? Nein! Beachten Sie: „Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben“ (Johannes 4, 23). Gott aufrichtig anzubeten ist wichtig, aber wir müssen ihn auch in der Wahrheit anbeten!

Uns wird spezifisch gesagt, wir sollen nicht fragen: „Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient?“, und dann sagen: „Ebenso will auch ich es tun! So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst; denn sie haben ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun“ (5. Mose 12, 30 – 13, 1).

Wenn Sie mehr über die Festtage erfahren möchten, von denen Gott den Menschen Anweisung gegeben hat, sie einzuhalten, und wie diese den unglaublich faszinierenden Plan Gottes darstellen, den Gott hier unten ausführt, gehen Sie auf weltvonmorgen.org und lesen oder bestellen Sie unsere Broschüre Die heiligen Tage: Gottes Meisterplan. Und wenn Sie es leid sind, von unbiblischen und von Menschen erdachten, heidnischen Traditionen geleitet zu werden, und stattdessen mit anderen zusammenkommen möchten, die den biblisch inspirierten Sabbat und die heiligen Tage feiern, kontaktieren Sie das Ihnen nächstgelegene Regionalbüro und bitten Sie um eine Kontaktaufnahme. Wir haben Gemeinden in vielen Städten und Ländern auf der Welt, wo Menschen treu die Tage einhalten, die Gott eingesetzt hat.