Einleitung

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Bis vor wenigen Jahren unternahmen Polizei und Drogenfahndung große Anstrengungen, um den Handel und Gebrauch einer pflanzlichen Droge, die wir als Marihuana oder Cannabis (Cannabis sativa) kennen, zu kontrollieren oder zu unterbinden.  Trotz dieser Bemühungen in den meisten dieser Länder blieb die Droge populär und ihr Konsum nimmt in Nordamerika und Europa sogar wieder dramatisch zu.

Nur wenige Ereignisse polarisieren so, wie eine Debatte über den Gebrauch von Cannabis.  Schließlich, so sagen viele, wurde es die meiste Zeit seit Beginn der Geschichtsschreibung verwendet – was also ist das Problem?  Marihuana kommt von der indischen Hanfpflanze, die zu allen Zeiten kultiviert wurde.  Hanf wurde im alten China verwendet, um Papier herzustellen, und er wurde auch ausgiebig bei der Herstellung von Kleidung gebraucht.  Er wurde so häufig für die Produktion von Kleidung und Seilen verwendet, dass Hanfpflanzen im 19. und 20. Jahrhundert Teil von fast allen Bauernhöfen in Nordamerika waren.  Doch seit frühester Zeit führten andere Eigenschaften dieser Pflanze bereits zu einer ganz anderen Anwendung.  Herodot berichtete 420 v.Chr., dass die Skythen Cannabis zur Entspannung gebrauchten, und später wurde auch erwähnt, welche halluzinogenen Eigenschaften Hanf besitzt.

Noch heute ist die Herstellung von Hanfseilen ein Industriezweig in vielen Teilen der Welt, aber es sind die halluzinogenen Eigenschaften der weiblichen Hanfpflanze, die in neuerer Zeit hauptsächlich im Fokus stehen.

Die Blätter, Stängel und Blütenknospen werden geerntet, getrocknet und zu einer Mischung verarbeitet, die unter dem üblichen Namen „Marihuana“ verkauft wird.  Das Harz der Pflanze kann extrahiert und zu Kügelchen oder Blocks gepresst werden und wird unter dem Namen Haschisch oder Hasch verkauft.  Während es fast 400 bekannte Chemikalien in dieser Pflanze gibt, ist die Chemikalie, welche die halluzinogene Reaktion hervorruft, bekannt als Tetrahydrocannabinol (THC).  Die bewusstseinsverändernde Wirkung, die durch THC herbeigeführt wird, ist der Grund, weshalb Marihuana als Droge eingestuft wird.

Bestrebungen, den Gebrauch von Marihuana zu legalisieren – sowohl zu medizinischen Zwecken, als auch zur Entspannung – nehmen zu und sind inzwischen in Bundes- und Landesregierungen erfolgreich.

Ist diese Droge aber harmlos, wie ihre Befürworter behaupten?  Welchen Schaden, wenn überhaupt, kann man durch den Gebrauch von Marihuana davontragen?  Hat sie auch positive Eigenschaften, welche die negativen Wirkungen bei weitem übertreffen?  Und gibt es ein größeres Gesamtbild, das viele in dem Rauch gar nicht erkennen?

Es gibt hitzige Debatten zu diesem Thema, die von beiden Seiten sehr leidenschaftlich geführt werden.  Doch die Antworten sind klar erkennbar, wenn wir alle Fakten zusammentragen und diese mit einem offenen Sinn betrachten.  In dieser Broschüre werden wir Ihnen diese Fakten darlegen, damit Sie sich zu diesem Thema Ihre eigene Meinung bilden können.

 

 

Kapitel 1

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Wenn es legal ist, ist es dann nicht auch sicher?

 

In den letzten paar Jahren fand in der Westlichen Welt eine gesellschaftliche Revolution statt, die Veränderungen mit sich brachte, welche dazu führten, dass unser gegenwärtiges Umfeld für Menschen von vor zwei oder drei Generationen beinahe nicht mehr wiederzuerkennen wäre.  Seien es die veränderten Rollen von Männern und Frauen, nationale und internationale Sicherheitsfragen, die Kommunikation über Soziale Medien, die Entwicklung von Gender-Definitionen oder sogar, wie richtig und falsch definiert werden – es hat sich so viel verändert.

In den 1960er Jahren erschütterten die ersten Wellen dieser Revolution die Westliche Welt, als eine junge Generation Jahrhunderte alte Moralvorstellungen verwarf, das Konzept freier Liebe aufgriff und sich zunehmend zur Unterhaltung und um der Wirklichkeit zu entkommen halluzinogenen Drogen zuwandte.  Die „Hippie-Bewegung“ jener Zeit machte Cannabis populär.  Seit dieser Zeit hat der Gebrauch von Marihuana in Nordamerika stark zugenommen, trotz der Einstufung als illegale Droge.  Sowohl örtliche Anbauer, wie auch das organisierte Verbrechen entdeckten die lukrativen Gelegenheiten, die sich aus dem Verkauf der Droge an einen wachsenden Markt ergaben.

Zunehmender Druck durch befürwortende Gruppen und Medien führte schrittweise zu größerer öffentlicher Aufmerksamkeit – und somit einer politischen Bewegung mit dem Ziel, Marihuana zu entkriminalisieren oder zu legalisieren.  Gegenwärtig haben die Gesetzgeber in mehreren Bundesstaaten der USA einer vollständigen Legalisierung zugestimmt, während andere unterschiedliche Stufen der Entkriminalisierung umgesetzt haben, oft in Verbindung mit einer Toleranz von „medizinischem“ Marihuana.  Kanada hat Gesetze verabschiedet, die Cannabis landesweit legalisieren.  Offensichtlich sehen Regierungen diese Legalisierung auch als populäre Maßnahme – geeignet, um sich für künftige Wahlen Stimmen zu sichern.

Es scheint zwei grundlegende Überlegungen hinter den Bemühungen zur Entkriminalisierung und Legalisierung zu geben.  Die erste ist ein zunehmender gesellschaftlicher Glaube, dass Marihuana eine unproblematische Substanz ist und weder der Gesundheit der Konsumenten, noch der Gesellschaft schadet.  Die zweite Überlegung ist der Eindruck, dass Gesetzeshüter enorme Ressourcen verwenden, um das Verbot von Marihuana durchzusetzen, und dennoch wenig erreichen, während der illegale Status der Droge noch dem organisierten Verbrechen hilft, mit deren Handel Profit zu machen.  Daher, so argumentieren viele, könnten behördliche Ressourcen anderweitig verwendet werden, wenn Marihuana legal wäre, und gleichzeitig würden die Profite aus dem Handel dieser Droge der Wirtschaft zugutekommen, anstatt den Kriminellen.

Viele Menschen stimmen inzwischen diesen beiden Positionen zu.  Was könnte schon falsch daran sein, eine harmlose Substanz zu legalisieren und den Kriminellen einen Markt zu entziehen?  Doch es gibt auch Gegenstimmen.  Interessant ist, dass die lautesten Einwände gegen eine Legalisierung von Marihuana nicht von „Ultrakonservativen“ oder aus religiösen Kreisen kommen, sondern von einer Vielzahl medizinischer Forscher.  Die Pro-Marihuana-Lobby überhäuft diese Stimmen mit Verachtung, hat aber wenige von unabhängiger Seite bestätigte Forschungen aufzuweisen, um die Ergebnisse von manchen der angesehensten medizinischen Forschungsinstitute der Welt zu widerlegen.  Welche grundlegenden Bedenken hat die moderne Medizinforschung also herausgefunden?

 

Verlust der Motivation

Der Gebrauch von Marihuana als Halluzinogen ist nicht neu.  Seit Jahrhunderten wurde es sehr häufig in den unteren Klassen der Gesellschaft auf dem indischen Subkontinent verwendet.  Es gibt reichlich historische Hinweise darauf, dass die Konsumenten in armen Verhältnissen in Städten und in ländlichen Gebieten lebten.  Diese Menschen wurden gewöhnlich als unmotiviert angesehen und in der Regel ausgegrenzt.

Interessanterweise berichtete eine Studie in der Zeitschrift Psychology Today von 2013, veröffentlicht von Wissenschaftlern des Imperial College London und King’s College London, dass ein klarer Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Marihuana und einem niedrigen Dopaminspiegel im Gehirn besteht.  Ein Mangel an Dopamin beeinträchtigt neurochemische Konzentrationen im Gehirn und reduziert die Motivation, wodurch man anfällig wird für das „Amotivationale Syndrom“.1  Dies erklärt den schlechten Ruf der Marihuana-Raucher im alten Indien.  Zahlreiche klinische Beobachtungen haben diese Wirkung von Cannabis bei regelmäßigen Konsumenten bestätigt.

Dies ist alarmierend wegen des Ausmaßes der Verwendung von Marihuana.  Das Canadian Centre on Substance Use and Addiction (CCSA) [Kanadische Zentrum für Drogenkonsum und Sucht] berichtete, dass 22 Prozent der Jugendlichen und 26 Prozent der jungen Erwachsenen im Jahr 2013 zugegeben haben, Marihuana zu konsumieren, was zweieinhalbmal so viel ist, wie die Anzahl der über 25-Jährigen, die zugaben, diese Droge zu konsumieren.  Dies ergaben Statistiken aus der Kanadischen Tabak-, Alkohol- und Drogenumfrage.2  Und diese Zahlen sind beinahe sicher niedriger als die tatsächliche Anzahl der Konsumenten.

In den Vereinigten Staaten von Amerika schätzte die Nationale Umfrage zu Drogenmissbrauch und Gesundheit 2015, dass es jeden Monat über 22 Millionen Konsumenten gab, wobei es einen zunehmenden Unterschied bei der Geschlechterverteilung gab und sich zeigte, dass es mehr männliche als weibliche Konsumenten gab.3

 

Was geschieht, wenn man Marihuana verwendet?

Wenn man Marihuana konsumiert, gelangen THC und zahlreiche andere Chemikalien in den Blutkreislauf, wobei manche der aktiven Substanzen ihren Weg ins Gehirn finden.  Die Auswirkungen bemerkt man sehr schnell nach dem Inhalieren oder etwa 30 Minuten bis eine Stunde nach der oralen Einnahme wegen der Verzögerung, bis das THC den Verdauungstrakt durchlaufen hat und ins Blut gelangt.  In der Mehrzahl der Fälle erscheinen die Wirkungen für den Konsumenten angenehm, aber zunehmend bewirken hochpotente Marihuana-Präparate eine unangenehme Erfahrung.  Das National Institute on Drug Abuse (NIDA) [Nationale Institut für Drogenmissbrauch der USA] berichtete:

Menschen, die große Mengen an Marihuana eingenommen haben, könnten akute Psychosen erleben, darunter Halluzinationen, Wahnvorstellungen und einen persönlichen Identitätsverlust.  Diese unangenehmen, aber zeitlich begrenzten Reaktionen unterscheiden sich von den länger anhaltenden psychischen Störungen wie Schizophrenie, die mit dem Gebrauch von Marihuana durch empfindliche Personen in Verbindung stehen könnten.4

In einer Zeit zunehmender Legalisierung steigt das Auftreten negativer Nebenwirkungen an, was Ärzte veranlasst hat, Alarm zu schlagen – was die politischen Kreise anscheinend ignorieren.

Die „Partnerschaft für ein drogenfreies Amerika“ hat seit Jahren anerkannte und überprüfte wissenschaftliche Studien vorgelegt, welche die Gefahren, sowie die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten des Konsums von Marihuana aufzeigen.  Doch trotz der Anerkennung dieser Studien durch Gesundheitsexperten treibt ein gesellschaftlicher Druck die politische Agenda.

Wer hat Recht?  Sind die Bedenken gegenüber Cannabis unbegründet?  Sicherlich, so mögen viele vermuten, kann der Gebrauch von Cannabis nicht sehr schädlich für die Gesellschaft sein, wenn es so weit verbreitet ist.  Beispielsweise verweisen manche darauf, dass gemäß der CCSA kanadische Jugendliche am häufigsten von allen Ländern in der entwickelten Welt Marihuana verwenden, und scheinbar gibt es dadurch keine Beeinträchtigungen.  Doch ein tieferer Einblick lässt die Warnungen der Wissenschaftler um einiges bedrohlicher erscheinen.

 

Sucht

Die Zeitschrift Psychiatric News, herausgegeben von der American Psychiatric Association [Amerikanischen psychiatrischen Vereinigung], berichtete über eine Studie, die im New England Journal of Medicine erschienen war.  Der Bericht kam zu der Schlussfolgerung, dass „der Gebrauch von Marihuana mit mehreren negativen Auswirkungen verbunden ist – besonders bei Jugendlichen“.5  Die leitende Forscherin Dr. Nora Volkow betonte, „dass ein längerer Gebrauch von Marihuana zu Abhängigkeit führen kann…  Der regelmäßige Gebrauch von Marihuana in Jugendjahren ist besonders bedenklich, da der Gebrauch in dieser Altersgruppe mit einer verstärkten Wahrscheinlichkeit schädlicher Folgen verbunden ist“.  Die Autoren führten an, dass in 77 Studien und Literaturrecherchen negative Auswirkungen mit dem Gebrauch von Marihuana in Verbindung gebracht wurden.

The Globe and Mail berichtete am 12. April 2017, dass die Canadian Medical Association, die Canadian Psychiatric Association und die Canadian Paediatric Society alle gegenüber der kanadischen Regierung ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht haben, anscheinend mit geringer Wirkung.6  Diese Organisationen machen sich besondere Sorgen um Verwender, die weniger als 25 Jahre alt sind, denn bis zu dieser Zeit befindet sich das Gehirn immer noch in der Entwicklung.  Professor Christina Grant von der McMaster Universität erklärte: „Wir wissen, dass einer von sieben Teenagern, die beginnen, Cannabis zu konsumieren, eine Cannabiskonsum-Störung entwickeln wird“ – einen Zustand, bei dem Schule, Arbeit und Familienbeziehungen des Teenagers auf zerstörerische Weise beeinträchtigt werden.

Dieser schädigende Zustand, den Dr. Grant „Cannabiskonsum-Störung“ nennt, kann zu einer Sucht führen, die den einzelnen Konsumenten immer häufiger in alltäglichen Situationen beeinträchtigt.  Das Ausmaß der Sucht ist schwer festzustellen, aber Studien gehen davon aus, dass etwa 17 Prozent derjenigen, die in ihren Teenagerjahren anfangen, die Droge zu konsumieren, abhängig werden.7

Gehirnschädigung und mentale Gesundheit

Derselbe Artikel liefert auch Beweise, die zeigen, dass es eine deutliche Verbindung zur Entwicklung von Psychosen gibt, wenn die Cannabiskonsumenten in ihrer Familie Fälle von psychischen Störungen hatten, und weist sogar darauf hin, dass es keine erforschte „sichere Obergrenze“ für den Gebrauch von Marihuana gibt.  Dr. Grant betonte weiter, dass die Forschung zeigt, dass Teenager, die Haschisch rauchen, häufig unter langfristigen Schädigungen ihres Gehirns leiden, was sich in Symptomen zeigt wie einer reduzierten Merkfähigkeit, einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne und reduzierten Fähigkeit zu komplexeren Entscheidungen.  Sie fügte auch hinzu, dass MRT-Studien eine „Ausdünnung“ der sich entwickelnden Hirnrinde gezeigt haben, einer Region, die entscheidend ist für Denken, Handeln und Organisieren.

Die Molekülstruktur von THC ähnelt der Gehirnchemikalie Anandamin so sehr, dass das Gehirn die Gestalt des THC-Moleküls anstelle von Anandamin annimmt, was zu einer Veränderung der normalen Hirnfunktion führt.  Anandamin (eine Art endogenes Cannabinoid) wirkt als Neurotransmitter und ermöglicht die Übertragung von Botschaften in den Abschnitten des Nervensystems, die Bewegung, Koordination, Konzentration, Gedächtnis, Wohlbehagen und Zeitwahrnehmung kontrollieren.  THC ist daher fähig, bestimmte mentale und physische Funktionen zu unterbrechen, was zu einer Intoxikation führt.8

THC beeinflusst das Gebiet im Gehirn, das als Hippocampus bezeichnet wird, und einen Teil der vorderen Hirnrinde, die beide einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung neuer Erinnerungen haben und Aufmerksamkeit steuern (siehe Bild in der Broschürenmitte).  Ein Bericht der NIDA erklärte:

In der Folge verursacht der Gebrauch von Marihuana ein beeinträchtigtes Denken und die Fähigkeit der Person, zu lernen und komplexe Aufgaben durchzuführen.  THC unterbricht auch Funktionen des Kleinhirns und der Basalganglien, Gehirnarealen, die Gleichgewicht, Haltung, Koordination und Reaktionszeit regulieren.  Dies ist der Grund, weshalb Menschen, die Marihuana verwendet haben, nicht fähig sein könnten, sicher zu fahren…9

Im Jahr 2007 wurden in einer sorgfältigen Studie Ratten zu verschiedenen Phasen ihres Lebens THC ausgesetzt: vor der Geburt, nach der Geburt und kurz vor der Geschlechtsreife.  In allen drei Fällen zeigten sich signifikante Probleme bei Lern- und Gedächtnisfunktionen für den Rest des Lebens.10  Ähnliche Studien zeigten, dass der Kontakt mit THC vor der Geschlechtsreife die Wahrscheinlichkeit erhöhte, dass das Testobjekt sich selbst weitere Drogen verabreicht, um dieselbe oder eine größere Wirkung zu erzielen.11

Einer der bedenklicheren Faktoren, der in medizinischen Studien zum Vorschein kommt, ist der Rückgang an potenziellem IQ unter jugendlichen Nutzern von Cannabis.  Eine bleibende Marihuana-Konsum-Störung wurde bei den Personen gefunden, die häufig Haschisch konsumierten, und damit in ihrer Jugend angefangen hatten.  Ihr durchschnittlicher Verlust belief sich auf 6-8 IQ-Punkte bei einer Messung im mittleren Erwachsenenalter.12  Derselbe Bericht zeigte, dass diejenigen, die Marihuana schon früh einnahmen, einen Rückgang ihrer sprachlichen Fähigkeiten aufwiesen (was etwas 4 IQ-Punkten entspricht), und einen Rückgang allgemeinen Wissens zwischen den frühen Teenagerjahren und dem frühen Erwachsenenalter.13  Dieser Prozess steht in Verbindung mit der Gedächtnisschädigung, die eine Folge der Veränderungen in der Funktion des Hippocampus ist, welcher wie bereits erwähnt an der Erinnerungsbildung des Gehirns beteiligt ist.

Vor zwei Jahren berichtete der Ottawa Citizen über Forschungen des Canadian Centre on Substance Use and Addiction (CSSA) [Kanadisches Zentrum für Drogenkonsum und Sucht]: „Teenager, die früh damit anfangen, Marihuana zu rauchen und dies häufig tun, riskieren einen Rückgang ihres IQ-Wertes“.  Der Artikel besagte weiter:

„Die zunehmende Fülle von Beweisen über die Wirkung von Cannabiskonsum während der Jugend gibt Anlass zur Sorge“, sagte Amy Porath-Waller, leitende Forscherin des CCSA zu diesem Thema.  „…Es ist notwendig, innezuhalten und zu bedenken, dass dies die Zukunft unseres Landes ist.  Wir wollen sicherlich unsere Jugendlichen vorbereiten, dass sie produktive Mitglieder der Gesellschaft werden, was ihre Arbeit betrifft, und so ist es sicherlich begründet, dass Kanada sich Gedanken über den Cannabiskonsum unter jungen Menschen machen muss“.  Ebenso bedenklich, so sagte sie, ist die Wahrnehmung unter vielen kanadischen Jugendlichen, dass Cannabis harmlos ist und keine Auswirkung auf ihre Fähigkeit zu fahren oder ihre Leistung in der Schule hat.14

Ironischerweise drängt die kanadische Regierung darauf, Marihuana zu legalisieren, auch wenn das offizielle Gesundheitsamt des Landes, Health Canada, eindringlich vor den bewiesenen medizinischen Gefahren von Haschisch warnt – wobei alles durch neue, glaubwürdige Medizinforschung bestätigt wird.  Die Webseite von Health Canada listet einen Rückgang an körperlicher Koordinationsfähigkeit und Reaktionszeit, einen Verlust an Aufmerksamkeitsspanne und eine verringerte Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, auf.  Sie zitiert eine Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences, die einen permanenten Rückgang des IQ unter Dauerkonsumenten zeigte.15  Health Canada dokumentierte auch das damit in Verbindung stehende Risiko von Cannabiskonsumenten, eine Psychose oder Schizophrenie zu entwickeln.

Tatsächlich wurden inzwischen mehrere Studien veröffentlicht, die Marihuana mit einem zunehmenden Risiko für psychische Störungen in Verbindung bringen, darunter Psychose (Schizophrenie), Depression, Angststörungen und andere mentale Störungen, die zu Drogenmissbrauch führen.16  Zusätzliche Forschungen entdeckten, dass Konsumenten von Cannabis, die eine Variante eines speziellen Gens in sich tragen, ein siebenfach erhöhtes Risiko haben, eine Psychose zu entwickeln, als Konsumenten ohne diese Variante.17

Die Wirkungen von Marihuana können sogar ungeborene Kinder beeinflussen, wenn die Mutter eine Konsumentin ist.  Auf seiner Webseite erklärt Health Canada unter dem Titel „Gesundheitliche Auswirkungen von Cannabis“:

Die Substanzen in Cannabis werden durch das Blut der Mutter während der Schwangerschaft auf den Fötus übertragen.  Sie werden nach der Geburt in der Muttermilch weitergegeben.  Dies kann zu Gesundheitsproblemen für das Kind führen.  Cannabiskonsum während der Schwangerschaft kann zu einem verringerten Geburtsgewicht des Babys führen.18

Die Regierungs-Webseite weist auch darauf hin, dass ein solcher Gebrauch durch schwangere Mütter mit langfristigen Entwicklungsstörungen des Kindes in Verbindung gebracht wurde, darunter verringerte Gedächtnisfunktion, Aufmerksamkeitsspanne und Problemlösungskompetenz, sowie Hyperaktivität und ein höheres Risiko, dass das Kind selbst in der Zukunft Drogen missbrauchen wird.

Das American College of Obstetricians and Gynecologists [Amerikanische College für Geburtshelfer und Gynäkologen] empfiehlt, dass Geburtshelfer Frauen dahingehend beraten, dass sie kein Marihuana konsumieren sollten, wenn sie schwanger werden möchten, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.19  Forschungen haben gezeigt, dass schwangere Frauen, die Marihuana konsumieren, ein 2,3 Mal größeres Risiko von Totgeburten haben.20

 

Lungen- und Herzschäden

Die American Lung Association [Amerikanischer Lungenverband] berichtete, dass sogar wenn man die Gefahren des halluzinogenen Inhaltsstoffs (Tetrahydrocannabinol oder THC) außer Acht lässt, das Rauchen von Haschisch immer noch sehr schädlich für die Gesundheit der Lunge ist:

Der Rauch aus der Verbrennung von Marihuana enthält erwiesenermaßen viele derselben Toxine, Reizstoffe und Karzinogene wie Tabakrauch.  Abgesehen davon, was alleine der Rauch enthält, wird Marihuana typischerweise anders geraucht, als Tabak.  Marihuana-Raucher neigen dazu, tiefer zu inhalieren und den Atem dann länger anzuhalten, als Zigarettenraucher, was dazu führt, dass sie bei jedem Atemzug dem Teer mehr ausgesetzt sind…  Forschungen zeigen, dass das Rauchen von Marihuana chronische Bronchitis verursacht, und der Rauch von Marihuana verletzt erwiesenermaßen die obersten Zellschichten der Atemwege, was erklären könnte, warum das Rauchen von Marihuana zu Symptomen führt wie chronischem Husten, Schleimabsonderung, pfeifenden Atemgeräuschen und akuter Bronchitis.  Rauchen von Marihuana wurde auch mit Fällen in Verbindung gebracht, wo sich Lufttaschen zwischen beiden Lungenflügeln und zwischen Lunge und Brustwand gebildet hatten, wie auch mit Fällen vergrößerter Lungenbläschen in den Lungen von Erwachsenen mittleren Alters, von denen die meisten starke Marihuana-Raucher waren.21

Wir können zu diesen Fakten hinzufügen, dass die höhere Verbrennungstemperatur von Marihuana, in Verbindung mit der Methode des Rauchens, einen vermehrten Verlust von Härchen in den Lungen verursacht, was zu vermehrten Raten von lebensbedrohlichen Emphysemen führt.22

Interessant ist, dass die Canadian Cancer Society [Kanadische Krebsgesellschaft] zwar seit Jahren Lobbyarbeit gegen Tabakrauchen durchführt und dabei weithin öffentliche Unterstützung erfährt, – dass aber viele derselben Personen, die zu Recht gegen den Tabakkonsum sind, oft keine Bedenken zu haben scheinen hinsichtlich der Forschungsergebnisse, dass Marihuana um ein Vielfaches schädlicher für die menschliche Lunge ist.  In den Annals of the American Thoracic
Society
[Annalen der Amerikanischen Thoraxgesellschaft] berichtete Dr. Donald Tashkin:

Rauchen von Marihuana wird in Verbindung gebracht mit Entzündung der oberen Atemwege, zunehmender Verengung der Atemwege und Aufblähung der Lunge, und diejenigen, die Marihuana rauchen, berichten regelmäßig von mehr Symptomen einer chronischen Bronchitis als Menschen, die nicht rauchen.  Eine Studie fand heraus, dass Menschen, die häufig Marihuana rauchten, mehr ambulante Arztbesuche wegen Atemproblemen hatten, als diejenigen, die nicht rauchen.23

Auch das National Institute on Drug Abuse [Nationales Institut für Drogenmissbrauch] berichtete von den Studienergebnissen: „Der Rauch von Marihuana enthält krebserregende Verbrennungsprodukte, darunter etwa 50 Prozent mehr Benzopyren und 75 Prozent mehr Benzoanthracen (und weitere Phenole, Vinylchloride, Nitrosamine und reaktive Sauerstoffverbindungen), als Zigarettenrauch“.24

In einer anderen Studie erläuterte der Immunologe Dr. K. P. Owen eine weitere Sorge: „Rauchen von Marihuana könnte auch die Immunreaktion der Atemwege reduzieren, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Person an Atemwegsinfekten erkrankt, einschließlich einer Lungenentzündung“.25

Und auch das Herz bleibt nicht verschont.  Der bekannte Arzt und Forscher Dr. Andrew Pipe und der Wissenschaftler Dr. Robert Reid vom Ottawa Heart Institute’s Division of Prevention and Rehabilitation [Abteilung für Prävention und Rehabilitation am Ottawa-Herzinstitut] brachten ihre ernsten Bedenken über den zunehmenden Konsum von Cannabis in der breiten Öffentlichkeit zum Ausdruck.  Die online verfügbare Zeitschrift für Herz- und Kreislaufforschung The Beat berichtete im Juni 2017 von ihren Forschungsergebnissen, die im New England Journal of Medicine (2014) und dem American Heart Journal (2013) veröffentlicht wurden:

Die Autoren fanden heraus, dass der Gebrauch von Marihuana in Verbindung steht mit Gefäßschädigungen, die das Risiko eines Herzinfarkts und eines Schlaganfalls erhöhen, obwohl die Mechanismen, durch die dies geschieht, unklar sind…  [Dr. Reid] kommentierte auch, dass der Gebrauch von Marihuana für Menschen problematisch sein könnte, die einen unregelmäßigen Herzschlag oder eine Arrhythmie haben, weil es das Nervensystem aktiviert.26

Der Artikel hob zwei Folgen des Konsums von Marihuana auf das Herz hervor: Herzfrequenz und Blutdruck steigen, und die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff von der Lunge in den Rest des Körpers zu transportieren, ist reduziert.  Die Gesamtbelastung für das Herz-Kreislauf-System wird so zusammengefasst: „Das Ergebnis ist eine Belastung für das Herz und eine verringerte Fähigkeit, erhöhte Anforderungen zu bewältigen“.  Beachten Sie besonders folgende Details:

Innerhalb weniger Minuten nach dem Einatmen des Rauchs von Marihuana beschleunigt sich die Herzfrequenz der Person, die Atemwege entspannen sich und werden erweitert, und die Blutgefäße in den Augen dehnen sich aus, was die Augen rötlich erscheinen lässt.  Die Herzfrequenz – die normalerweise bei 70 bis 80 Schlägen pro Minute liegt – kann sich um 20 bis 50 Schläge pro Minute erhöhen oder in manchen Fällen sogar verdoppeln.  Die Einnahme weiterer Drogen neben Marihuana kann diesen Effekt noch verstärken.27

 

Passivrauch

Die Wirkung von Marihuana auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf ist eindeutig negativ, und wird sogar noch schädlicher, wenn jemand Tabakraucher ist und zugleich Marihuana in irgendeiner Form konsumiert.  Und es gilt auch zu beachten, dass andere geschädigt werden, die dem Rauch passiv ausgesetzt sind.  Im Jahr 2016 veröffentlichte das Journal of the American Heart Association [Zeitschrift der Amerikanischen Herzgesellschaft] eine Studie, in der die Auswirkungen gezeigt wurden, wenn man nur eine Minute passiv dem Rauch von Marihuana ausgesetzt ist, und es erwies sich, dass er dieselbe Wirkung auf die Funktion der Blutgefäße hat, wie Tabakrauch, nur dass die Wirkung bei Marihuana länger anhält.28

Wie es bei Tabak der Fall ist, haben viele ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, welche Wirkung der Passivrauch von Cannabiskonsumenten hat.  Befürworter einer Legalisierung verwerfen Bedenken durch Passivrauch, doch neue Forschungen weisen darauf hin, dass die Bedenken berechtigt sind.  Im Jahr 1998 gewann ein kanadischer Snowboarder namens Ross Rebagliati bei den Olympischen Winterspielen in Nagano eine Goldmedaille in seiner speziellen Disziplin.  Kurz darauf wurde er disqualifiziert und verlor seine Medaille aufgrund eines Drogentests, bei dem er positiv auf Marihuana getestet wurde.  Rebagliati legte Protest ein und erklärte, er hätte diese Droge nicht eingenommen, könnte aber in Gesellschaft von Leuten gewesen sein, die sie verwendeten, und daher sei der Test positiv.  Die Entscheidung wurde letztlich aufgehoben, weil Cannabis keine verbotene Substanz war, aber der Snowboarder behauptete weiterhin, dass er während der Zeit der Olympiade kein Marihuana geraucht hatte.  Trotzdem blieb ein Schatten des Zweifels an dem Athleten hängen.

Am 1. Dezember 2017 berichtete das Edmonton Journal von einer neuen Studie der Cummings School of Medicine an der Universität von Calgary.  In einer kürzlichen Ausgabe von Open, einer Zeitschrift der Canadian Medical Association, fand die leitende Forscherin Dr. Fiona Clement heraus, dass „THC bereits 15 Minuten nachdem der Körper der Substanz ausgesetzt ist, nachweisbar ist, selbst wenn die Person sie nicht aktiv geraucht hat… Jemand, der Passivrauch in einem schlecht belüfteten Raum – einschließlich einer Küche, einem Keller oder Wohnzimmer mit geschlossenen Fenstern – ausgesetzt ist, wird positiv getestet werden“.  Die Studie erklärt weiter: „Es kann zwischen 24 und 48 Stunden dauern, bis das THC im Körper abgebaut ist, und Clement sagte, dass dies besonders problematisch für Angestellte sein könnte, die an einem Arbeitsplatz beschäftigt sind, wo es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Drogen gibt“.29

Der Artikel warnt dann, dass Menschen, die solchen Passivrauch einatmen, Berichten zufolge ebenfalls einen Rausch bekamen, was bedeuten kann, dass sie gesetzlich betrachtet nicht mehr fahrtüchtig sind.  So ist dies eine weitere öffentliche Gefährdung, die mit der Legalisierung von Cannabis als Entspannungsdroge in Verbindung steht.

 

Krebsrisiko

Während die Studien noch nicht eindeutig sind, was ein erhöhtes Krebsrisiko für die Lungen durch das Rauchen von Marihuana betrifft, haben mehrere Studien eine Verbindung zwischen Cannabis und einer aggressiven Form eines Tumors herausgefunden.

Die Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Konsum von Marihuana in der Jugend und einem zunehmenden Risiko für eine aggressive Form von Hodenkrebs (nichtseminomaler Keimzelltumor), der hauptsächlich junge erwachsene Männer trifft.  Das frühe Auftreten von Hodenkrebs im Vergleich zu Lungentumoren und den meisten anderen Krebsgeschwüren weist darauf hin, dass sich die Wirkung von Marihuana, worin auch immer sie besteht, innerhalb von nur wenigen Jahren des Konsums anhäufen kann.30, 31

 

 

Kapitel 2

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Gibt es irgendeinen guten Grund, sich zu berauschen?

 

Befürworter der Legalisierung von Marihuana führen viele Argumente an hinsichtlich der angeblichen Vorteile der Entkriminalisierung der Droge.  In diesem Kapitel werden wir einige dieser Argumente betrachten:  Welche Rolle spielt „medizinisches Marihuana“? Ist es möglich, dass eine Legalisierung der Droge Kriminalität und Drogenkonsum insgesamt reduziert?  Wenn wir Marihuana verbieten, sollten wir dann nicht auch Alkohol verbieten?  Und schließlich: Wenn der Haschischkonsument sich nur selbst schadet, was sollte das die Gesellschaft kümmern?

 

Wie steht es mit medizinischem Marihuana?

Den größten Teil des letzten Jahrhunderts war Marihuana eine illegale oder nur eingeschränkt verfügbare Droge.  Dies machte es schwierig, Forschungen über potenzielle medizinisch wirksame Eigenschaften durchzuführen.  Unter dem Druck der Pro-Marihuana-Lobby entkriminalisierten einige Bundesstaaten der USA und die Regierung von Kanada Marihuana zu „medizinischen“ Zwecken und begannen damit, den legalen Anbau für die medizinische Verbreitung zu erlauben.  In manchen Rechtssystemen kann eine Person die Erlaubnis haben, eine begrenzte Menge Cannabis anzubauen, wenn dieser Person bescheinigt wurde, dass sie es aus „medizinischen“ Gründen konsumiert.

Medizinische Fachkreise mahnten jedoch zur Vorsicht in Bezug auf das, was sie eine voreilige Anwendung von Marihuana zu medizinischen Zwecken nenne.  Es gibt eine Anzahl wichtiger Bedenken, die von Ärzten angeführt werden, wenn es darum geht, Cannabis wegen bestimmter Beschwerden zu verschreiben:

Der Mangel an Forschungen, die Zustände beschreiben, auf die ein Inhaltsstoff von Marihuana einen positiven Einfluss hat:  Es gibt sehr wenige von unabhängiger Seite bestätigte und reproduzierbare Forschungen, die spezifisch einen medizinischen Zustand beschreiben, der auf positive Weise mit Cannabis behandelt werden kann.  Hörensagen, Anekdoten und persönliche Meinungen lassen sich nur schwer auf eine medizinisch relevante Verordnung übertragen.

Der Mangel an Forschungen und klinischen Studien, um eine wirksame Dosis festzulegen:  Viele Forschungen müssen erst noch durchgeführt werden, um herauszufinden, welche der Inhaltsstoffe verschrieben werden sollten, sowie die korrekte Dosis dieses Inhaltsstoffs in Bezug auf das Gewicht des Patienten, Alter, Geschlecht und die Schwere der Erkrankung.

Der Mangel an Forschungen über die Wechselwirkung von Marihuana mit anderen Medikamenten:  Bevor Medikamente sicher verschrieben werden können, brauchen Ärzte Zugang zu Informationen über mögliche medikamentöse Wechselwirkungen.   Diese nicht zu kennen könnte ernsthafte – wenn nicht sogar tödliche – Konsequenzen haben.

Die Gleichheit der Konzentration der medizinischen Inhaltsstoffe:  Gegenwärtig unterliegen Marihuana-Anbauer keiner Regulierung, die einen Reinheitsstandard oder eine Gleichheit der Konzentration „medizinischer“ Inhaltsstoffe gewährleisten könnte.  Stichproben können deutlich voneinander abweichen, was die aktiven Inhaltsstoffe betrifft.

Die American Medical Association, die – aufgrund medizinischer Bedenken – gegen die Legalisierung von Haschisch ist, betont die Notwendigkeit, gründliche Forschungen durchzuführen hinsichtlich der Pharmakologie von Cannabis, bevor Regierungen damit anfangen, Cannabis als pharmazeutisches Produkt zu unterstützen.  Andere Medikamente müssen strenge Tests durchlaufen.  Wenn man sich entscheidet, für Haschisch eine Ausnahme zu machen, indem man wesentliche Tests umgeht oder „abkürzt“, würden Wissenschaftler dies als unverantwortlich bezeichnen.  Beachten Sie die folgende Aussage der American Medical Association:

Unsere AMA drängt darauf, dass der Status von Marihuana als staatlich kontrollierte Substanz der Kategorie 1 mit dem Ziel überprüft werden sollte, dass die Durchführung von klinischen Forschungen und die Entwicklung von auf Cannabis basierenden Medikamenten und alternativen Verabreichungsformen erleichtert wird.  Dies sollte nicht als Zustimmung zu einem staatlichen Cannabis-Programm oder zu einer Legalisierung von Marihuana angesehen werden, und auch nicht als Bescheinigung, dass die wissenschaftlichen Daten über den therapeutischen Nutzen von Cannabis gegenwärtigen Standards für verschreibungspflichtige Medizinprodukte entsprechen.1

In einem Brief an den damaligen kanadischen Gesundheitsminister erklärte die Canadian Medical Association in ähnlicher Weise, dass es „nur ungenügend Beweise gibt hinsichtlich der Wirksamkeit der pflanzlichen Form von Marihuana…“2

Wenige Monate später folgte eine weitere Erklärung der Canadian Medical Association, in der es hieß:

Die CMA glaubt noch immer, dass es ungenügend wissenschaftliche Beweise gibt, die den Gebrauch von Marihuana zu klinischen Zwecken unterstützen.  Sie glaubt auch, dass es nicht genügend Daten zu klinischen Risiken und Vorteilen gibt, einschließlich der richtigen Dosierung von Marihuana, die eingesetzt wird, und der potenziellen Wechselwirkungen zwischen dieser Droge und anderen Medikamenten.3

Ärztevereinigungen sträuben sich gegen die Einführung von sogenanntem „medizinischem Marihuana“, da es gegenwärtig einen Mangel an soliden Forschungsdaten gibt, die festlegen, welche der nicht-halluzinogenen Komponenten in der Marihuanapflanze für eine klinische Anwendung geeignet sind.  Es gibt Hinweise, dass Cannabinol, ein Inhaltsstoff in Marihuana, Potenzial besitzt, was die Behandlung bestimmter Leiden wie Spastiken betrifft.  Jedoch braucht es noch viele Forschungen, um die Dosierung, Nebenwirkungen und andere Informationen zu verstehen, die nötig sind, damit ein Arzt dies ethisch vertretbar verschreiben kann.  Was diejenigen betrifft, die auf den medizinischen Vorzügen von Haschisch beharren, weisen Ärzte darauf hin, dass bestimmte in ihrer Dosis kontrollierten und sorgfältig abgewogenen Medikamente bereits existieren: Dronabinol  (Marinol®) und Nabilon (Canemes®).  Ärzte können diese beiden Medikamente bereits verschreiben, auch wenn diese beiden ebenfalls weiterer Forschung bedürfen.

Warum gibt es also immer noch so laute Rufe nach medizinischem Marihuana?  Diese und andere auf Cannabinol basierende Medikamente geben dem Anwender kein „Hochgefühl“, sondern tragen in den meisten Fällen einfach zu einer Verbesserung ihres spezifischen Krankheitsbildes bei.  Ist der Grund, weshalb diese klinisch erprobten Medikamente nicht nachgefragt werden, der, dass sie keinen Rausch erzeugen?  Man fragt sich schon: Wenn Haschisch legalisiert wird, wie lange wird es dann noch ein Verlangen nach medizinischem Marihuana geben?  Vielleicht ist der „medizinische“ Aspekt  eher ein Vorwand als eine Realität für die  Mehrheit der Konsumenten, die behaupten, einen medizinischen Grund für den Gebrauch von Cannabis zu haben.

 

Wird eine Legalisierung Kriminalität und Drogenkonsum insgesamt reduzieren? 

Viele argumentieren, dass eine Legalisierung von Haschisch einer wichtigen Einkommensquelle des organsierten Verbrechens das Wasser abgraben wird.  Sie vertreten die Position, dass eine Legalisierung von Marihuana den Kontakt der Konsumenten mit kriminellen Elementen verringert und folglich die Wahrscheinlichkeit, mit härteren Drogen in Kontakt zu kommen.

Auch wenn offensichtlich ist, dass die Kriminalitätsrate technisch gesehen sinkt, wenn man den Besitz von Marihuana nicht länger als Verbrechen bezeichnet, lässt sich noch nicht schlussfolgern, dass der illegale Drogenhandel entscheidend beeinträchtigt werden würde.

Selbst dort, wo die Gesetze hinsichtlich Marihuana gelockert wurden und die Droge in Läden frei zugänglich ist, hat sich der Gebrauch anderer Drogen nicht verringert.  Trotz leichterer Verfügbarkeit von Haschisch und dem geringeren Risiko strafrechtlicher Verfolgung nimmt der Konsum noch schädlicherer Drogen sogar noch zu.  Die meisten empirischen Studien zeigen, dass Marihuana eine „Einstiegsdroge“ für stärkere Drogen ist.  Ob es legal ist, oder nicht – das organisierte Verbrechen wird von einem zunehmenden Konsum von Marihuana profitieren.

Dr. Robert DuPont, erster Direktor des National Institute on Drug Abuse [Nationalen Instituts für Drogenmissbrauch], beschrieb in der New York Times folgende Beobachtung: „Menschen, die Marihuana verwenden, konsumieren auch mehr, nicht weniger, legale und illegale Drogen als Menschen, die kein Marihuana verwenden“.  Er sagte weiter:

Marihuana zu legalisieren wird dauerhafte negative Auswirkungen auf zukünftige Generationen haben.  Die gegenwärtig legalen Drogen, Alkohol und Tabak, sind zwei der Hauptgründe für vermeidbare Krankheiten und Tote im Land.  Marihuana als dritte legale Droge einzuführen wird das nationale Drogenmissbrauchsproblem noch verstärken, einschließlich einer Ausbreitung des epidemischen Gebrauchs von Opioiden“.4

Tatsächlich hatte die Legalisierung in manchen US-Bundesstaaten zur Folge, dass mit Marihuana zusammenhängende Besuche in den Notaufnahmen um 400 Prozent zunahmen, wie Dr. G. S. Wang von der Kinderabteilung der Universität von Colorado berichtete.5

Mehrere Studien, die in den USA und Kanada durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Menschen aufgrund der Legalisierung oder bevorstehenden Legalisierung glaubten, dass dies ein Signal ihrer Regierung sei, dass Cannabis eine ungefährliche und gutartige Substanz ist.   Zudem sind sich die Verwender oft nicht bewusst, dass die Wirkstoffkonzentration in Marihuana – die Konzentration des halluzinogenen Inhaltsstoffs THC (Tetrahydrocannabinol) – heute um ein fünffaches höher ist als in den 1960er Jahren.6

In Rechtssystemen, wo die Legalisierung oder Entkriminalisierung bereits erfolgt oder im Gange ist, wird oft dafür gesorgt, dass diejenigen, bei denen man einen Bedarf an „medizinischem Marihuana“ bescheinigt hat, eine begrenzte Menge davon bei sich zuhause anbauen können, genug für einen Anwender.  Es gibt verschiedene Regeln in unterschiedlichen Gegenden, aber in Kanada ist es einer Person mit einer Lizenz für medizinisches Marihuana erlaubt, zwischen vier und zehn Pflanzen wachsen zu lassen, abhängig von der jeweiligen Situation.  Wie problematisch diese individuell lizensierten Anbauerlaubnisse für medizinisches Marihuana sein können, wurde kürzlich von einer kanadischen Zeitung, dem Globe and Mail, berichtet.  Im Allgemeinen steht der Globe and Mail politisch links und unterstützte die Legalisierung von Cannabis zu Entspannungszwecken.  Doch sogar diese herausragende Zeitung gab zum Ausdruck, wie schockiert sie war angesichts dessen, wie die Situation sich entwickelt hatte.

Ein investigativer Bericht, der am 1. Dezember 2017 veröffentlicht wurde, erklärte unter dem Titel „Personal grow-ops emerge as targets for organized crime“ [Persönliche Marihuana-Farmen treten als Ziele des organisierten Verbrechens in Erscheinung], wie das organisierte Verbrechen schnell zu einer treibenden Kraft im Geschäft mit medizinischem Marihuana geworden ist und Schlupflöcher im Gesetz nutzt, um riesige „persönliche Marihuana-Farmen“ unter dem Deckmantel medizinischen Marihuanas entstehen lässt.  Die Autoren Molly Hayes und Greg McArthur schrieben:

Die Ausbreitung persönlicher, aber in industriellem Maßstab errichteter Marihuana-Farmen, die lizensiert und durch Gesundheitsschutzrechte geschützt sind, hat einen Schattenmarkt entstehen lassen, in dem einzelne Patienten kollektiv ebenso viel Marihuana herstellen, wie manche kommerzielle Produzenten – nur ohne jegliche Überprüfung.7

Sie sagten weiter, dass manche dieser Betriebe das Ziel von Missbrauch durch das organisierte Verbrechen sind, derselben Gruppe, die eigentlich durch die Legalisierung aus dem Geschäft gedrängt werden sollte.  Es gibt bis zu 600 solcher „Superfarmen“, die vorgeblich medizinisches Marihuana herstellen.  Indem sie die Schwäche im Gesetz hinsichtlich dieses Aspekts der Cannabis-Anpflanzung ausnutzen, kultivieren manche dieser Betriebe fast 2000 Pflanzen, weit mehr als für eine „medizinische“ Anwendung gebraucht werden würde.  Oberflächlich scheinen gelegentlich Kriminelle das produzierte Marihuana zu „rauben“, aber Kommissar J. Ross von der Polizei von Toronto erklärte: „Wenn wir glauben, dass [Kriminelle] nicht mit ihnen zusammenarbeiten, um davon zu profitieren… sind wir einfach nur naiv.  Hier sind [nicht] nur ein paar einzelne Personen, die ein bisschen Haschisch anbauen wollen… Dies ist ein großes Geschäft“.8

Medizinisches Marihuana wird ohne Zweifel von einigen „Patienten“ als Rauchschleier verwendet, um Haschisch in illegalen Größenordnungen herzustellen.  Die Autoren erklärten weiter:

Health Canada sagt, eine Person, die in den vergangenen 10 Jahren eines Drogendelikts überführt wurde, sollte keine Lizenz erhalten können.  Doch die Abteilung sagt, dass nur erforderlich ist, dass Bewerber „erklären“, sie seien straffrei gewesen.  Wenn die Polizei in einem zu großen Betrieb eine Razzia durchführt, können sie nur die überzähligen Pflanzen beschlagnahmen, was bedeutet, dass es Fälle gab, in denen sie Hunderte von technisch legalen Pflanzen zurücklassen mussten – in den Händen beschuldigter Krimineller.9

Kriminelle Elemente betrachten die Legalisierung und die Schwäche der Gesetze um medizinisches Marihuana als Geschenk.  Sie können nun in vielen Fällen straffrei anbauen – mit geringem Risiko einer Strafverfolgung und mit geringen Strafen – während sie Profite machen, weil sie wissen, dass sie den staatlich festgesetzten Preis für Cannabis leicht unterbieten können.  Und sie können auch größere Profite erwarten in dem Wissen, dass Marihuana eine „Einstiegsdroge“ ist, die unausweichlich ihr Geschäft weiter voranbringen wird, mit dem Verkauf anderer Halluzinogene und Narkotika.

 

Wenn Marihuana ein Problem darstellt, warum verbieten wir dann nicht auch Alkohol?

Befürworter von Marihuana vergleichen oftmals „ihre Droge“ mit Alkohol.  Was sind die Fakten?  Es trifft zu, dass Alkohol gegenwärtig, wie verfügbare Statistiken zeigen, zu mehr Todesfällen durch Herzinfarkt, Kreislauferkrankungen, Krebs, Magen-Darm-Problemen, Morden, Selbstmorden, Autounfällen und anderen Unfällen beiträgt, als Leute, die keinen Alkohol trinken.  Marihuana ist noch relativ neu in Bezug auf gesammelte statistische Daten, und so befinden sich die klaren Verbindungen zu Krankheiten noch in einem frühen Stadium der Forschung.  Und die Unfallrate von Verwendern von Marihuana ist schwer zu berechnen, weil es gegenwärtig nur unzureichende Methoden gibt, eine Cannabis-Intoxikation zu messen.

Das Grundproblem bei dem Vergleich des Schadens durch Alkohol im Gegensatz zu Marihuana ist, dass die Pro-Marihuana-Lobby dazu neigt, die Wirkung von großen Alkoholmengen mit dem Gebrauch von kleinen Mengen an Marihuana zu vergleichen.  Doch dies ist manipulativ; es ist ein irreführender Vergleich.  Übermäßiger Alkoholkonsum ist schlecht:  Dies schädigt Leber, Gehirn und viele weitere Organe des Körpers, während eine kleine Menge Alkohol erwiesenermaßen vorteilhafte Auswirkungen hat.

Natürlich ist ein übermäßiger Alkoholkonsum schädigend.  Aber „ein wenig“ Alkohol, besonders in naturbelassenem Wein, kann durchaus hilfreich sein.  Er entspannt den Körper und hilft bei der Verdauung von Nahrung, indem er die Verdauungssäfte des Magens anregt.  Er oxidiert in der Leber zu natürlichen Verbindungen und wird ausgeschieden.  Und weil er wasserlöslich ist, wird er relativ schnell ausgeschieden.  Das THC von Marihuana auf der anderen Seite ist fettlöslich und wird schneller in Fettgewebe eingelagert, als es in das Blut gelangt.  Daher kann man bis zu 48 Stunden „berauscht“ bleiben, ohne es zu wissen.  Und beim Abbau in der Leber verbleiben toxische Überreste.

Sogar die Bibel, die sich klar gegen Trunkenheit ausspricht, bezeichnet Wein als einen Segen, wenn er richtig verwendet wird:

„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass man zugleich ackern und ernten, zugleich keltern und säen wird. Und die Berge werden von süßem Wein triefen, und alle Hügel werden fruchtbar sein“ (Amos 9, 13; Lutherbibel 1984).

Ein junger Mann erhielt von Paulus den Rat: „Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm ein wenig Wein dazu um des Magens willen und weil du oft krank bist“ (1. Timotheus 5, 23).

Während die Mayo-Klinik die Notwendigkeit von Kontrolle betont, zeigt sie doch die Vorzüge moderaten Alkoholkonsums: unter anderem senkt er das Risiko von Herzerkrankungen und ischämischen Schlaganfällen und reduziert das Risiko, an Diabetes zu erkranken.10

Wiederum: Während exzessiver Alkoholkonsum beginnen wird, Schaden anzurichten, kann eine geringe Menge von Vorteil sein.  Dies zeigt eine Vielzahl von Studien.  Der Konsum von Marihuana auf der anderen Seite kann sogar in kleinen Mengen, und besonders, wenn es von unter 25-Jährigen verwendet wird, deren Gehirn sich noch entwickelt, zu einem Gehirnschaden führen (verringertes Gedächtnis, geringere Aufmerksamkeitsspanne, niedrigerer IQ und schwächere Denkleistung), wie bereits zuvor in dieser Broschüre gezeigt wurde.  Und dies kommt zu den anderen bekannten, schwerwiegenden Wirkungen von Cannabis hinzu, darunter Depression, Lungen- und Herzschäden, Krebsrisiko und bei starkem Gebrauch einen klaren Anstieg von Selbstmordgedanken.

Während der Missbrauch von Alkohol wirklich eine Plage sein kann, sind geringe Einnahmen in vielen Fällen bekanntermaßen vorteilhaft.  Forschungen zeigen, dass dies bei THC in Marihuana nicht der Fall ist.

 

Ist es nicht eine Sache persönlicher Entscheidung?

Manche mögen fragen: „Ist das nicht die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen?  Wenn ich der Einzige bin, der dadurch Schaden nimmt, was sollte das die Gesellschaft angehen?“  Doch Marihuana schadet nicht nur dem einzelnen Anwender.  Die Auswirkungen sind in der gesamten Gesellschaft spürbar.

Jede Gesellschaft, besonders diejenigen, die in einem modernen wirtschaftlichen Umfeld existieren, braucht eine Bevölkerung, die gut gebildet ist und motiviert ist, produktiv zu sein.  Dies erfordert einen starken Anteil von Menschen im arbeitsfähigen Alter, die fähig sind, analytisch zu denken, Entscheidungen zu treffen und auf höchstem Niveau ihrer intellektuellen Fähigkeiten zu arbeiten.  In einem Zeitalter intensiven globalen Wettbewerbs kann es sich keine Gesellschaft leisten, dass ein Großteil ihrer Jugend beeinträchtigt ist, auch nicht vorübergehend.  Dagegen zeigt eine Vielzahl wissenschaftlicher Forschungen, dass Marihuana tatsächlich eine negative Wirkung auf Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Motivation hat.  Und es gibt auch eine potenzielle negative Wirkung auf die Fähigkeit des Gehirns, zu lernen – eine Wirkung, die gemäß diesen Forschungen Tage und Wochen anhalten kann, abhängig davon, wie intensiv die Person in der Vergangenheit mit der Droge in Kontakt war.11

Forschungen verweisen auf die Tatsache, dass jemand, der täglich Marihuana raucht, die meiste Zeit auf einem reduzierten intellektuellen Niveau funktioniert.  Eine Analyse von 48 Studien zeigte, dass Marihuana in Zusammenhang steht mit verringerten akademischen Leistungen und einer geringeren Wahrscheinlichkeit, einen Schulabschluss zu erreichen.12

Eine der größten sozialen Bedenken in der Westlichen Welt von heute sind die zunehmenden Raten an Selbstmord unter Jugendlichen.  Drei Studien, die in Neuseeland und Australien mit einer großen Stichprobe durchgeführt wurden, hatten zum Ergebnis, dass Verwender von Cannabis eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufwiesen, von anderen Drogen abhängig zu werden, was wiederum zeigte, dass Marihuana tatsächlich eine „Einstiegsdroge“ für härtere und gefährlichere Substanzen ist.  Die Forschungen zeigten auch, dass diese Verwender ein höheres Risiko für Selbstmordversuche hatten, als Personen, die kein Marihuana verwendeten.13

Es gibt auch eine klare Verbindung zwischen dem Gebrauch von Cannabis und niedrigen sozialen und wirtschaftlichen Errungenschaften.  Ein starker Gebrauch steht in Verbindung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von niedrigerem Einkommen, größerer Abhängigkeit von Sozialleistungen, Unterbeschäftigung, kriminellem Verhalten und geringerer Zufriedenheit im Leben.14, 15

Beachten Sie, was das National Institute on Drug Abuse [Nationale Institut für Drogenmissbrauch] herausgefunden hat:

Vor diesem Hintergrund berichten Leute von einem wahrgenommenen Einfluss ihres Gebrauchs von Marihuana auf eine Vielzahl von Dingen, die Ihren Erfolg und Ihre Zufriedenheit im Leben betreffen.  Eine Studie verglich zum Beispiel Personen, die gegenwärtig oder früher starke Marihuana-Konsumenten waren, mit einer Kontrollgruppe, die nach eigener Angabe mindestens einmal in ihrem Leben Marihuana geraucht hatten, jedoch nicht mehr als insgesamt 50 Mal.  Alle Teilnehmer hatten einen ähnlichen Zugang zu Bildung und ein ähnliches Einkommensniveau in der Familie, aber es gab deutliche Unterschiede, was das Erreichen eines eigenen Bildungsstands betrifft.  Von denen, die starke Verwender von Cannabis waren, beendeten weniger das College und mehr von diesen hatten ein jährliches Haushaltseinkommen von unter 30.000 Dollar.  Bei der Befragung, wie Marihuana ihre kognitiven Fähigkeiten, ihre Karriere, ihr Sozialleben, sowie körperliche und mentale Gesundheit beeinflusst habe, sagte die Mehrheit derer, die starke Konsumenten waren, dass Marihuana negative Auswirkungen auf all diese Bereiche ihres Lebens gehabt habe.16

Selbst wenn nur 10 Prozent unserer Jugendlichen sich in einem Zustand befinden, wo ihr intellektuelles Potenzial eingeschränkt ist, steigen die Kosten für die Gesellschaft im Lauf der Zeit immens, ganz abgesehen von der Belastung für die Wirtschaft, wenn ein großer Teil der Bürger nicht so zur Wirtschaft beitragen kann, wie sie es eigentlich tun könnten oder würden.

Ich arbeitete früher einmal als Verwalter des Zentralbüros in einem der größten Schulbezirke Kanadas.  Eine meiner Aufgaben war der Vorsitz bei Anhörungen, wenn es um Entscheidungen ging, ob ein Schüler von einer Schule oder einem Bezirk verwiesen werden sollte.  Im Lauf der Jahre war es offensichtlich, dass der Großteil solcher Fälle mit Drogen in Verbindung stand (oft Crystal Meth, Ecstasy und Crack), und in den meisten Fällen begann es mit Marihuana.  Die Zustände waren oft herzzerreißend.  Schüler, die ein großes Potenzial hatten, waren auf einen Zustand reduziert, wo sie keine akademischen Leistungen mehr erbringen und sich allgemein nicht mehr benehmen konnten.  Ihr Leben wurde dauerhaft verändert und ihre Familien waren am Boden zerstört.  Solche Situationen ergeben sich in Städten überall in unseren Ländern und leider immer häufiger.  Legal oder nicht, Marihuana ist eine „Einstiegsdroge“ für härtere Drogen – und ein Einstieg in Leiden und Verlust von persönlichen Potenzial, die unausweichlich darauf folgen.

Ein weiteres gesellschaftliches Thema, das besonders aus Kreisen der Industrie und der Polizei genannt wird, ist die Sicherheit von Arbeitern und der Öffentlichkeit in Bereichen, wo Cannabis zu Entspannungszwecken gewöhnlich verwendet wird.  Zahlreiche Behörden in den USA und Kanada haben ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass es keine guten Nachweisverfahren für Fahrer gibt, die durch Cannabis fahruntüchtig sind.  Es sollte uns alle interessieren, die Sicherheit auf unseren Straßen zu gewährleisten.  Auch in Führungskreisen der Industrie äußerte man die Sorge eines zunehmenden Gefährdungspotenzials, wenn Arbeiter, die Kräne, Lastwagen oder andere schwere Maschinen bedienen, durch Cannabis beeinträchtigt sind, während sie arbeiten – und damit sich selbst und anderen Schaden zufügen könnten.

Manche große Firmen haben verpflichtende Drogentests gefordert.  Doch dies ist ein Problem, weil THC bis zu mehreren Tagen im Körper des Verwenders verbleiben kann, je nachdem, wie viel konsumiert wurde.  Anders als bei Alkohol, der eine wasserlösliche Substanz ist und relativ schnell in der Leber abgebaut wird, ist THC fettlöslich, wobei ein Überschuss im Fettgewebe eingelagert wird, von wo es nur langsam wieder freigesetzt wird.  Im Ergebnis stehen die Verwender noch lange nach dem Gebrauch unter dem Einfluss der Droge, ohne sich dessen bewusst zu sein.  Aus diesem Grund sträuben sich Arbeiter, die Marihuana verwenden, gegen verpflichtende Drogentests, während Firmen, die sich Gedanken um die Sicherheit aller Mitarbeiter machen und auch eine rechtliche Verantwortung haben, Sicherheitsbestimmungen einzuhalten, verpflichtende Drogentests anstreben, um die Risiken am Arbeitsplatz zu reduzieren.  Solche Bedenken sind begründet, wie Forschungen gezeigt haben:

Studien haben… eine spezifische Verbindung nahegelegt zwischen Marihuana und negativen Folgen am Arbeitsplatz, wie einem zunehmenden Risiko für Verletzungen und Unfälle.  Eine Studie unter Postangestellten zeigte, dass Angestellte, die bei einem Urin-Drogentest vor ihrer Einstellung positiv auf Marihuana getestet wurden, 55 Prozent mehr Industrieunfälle aufwiesen, 85 Prozent mehr Verletzungen und 75 Prozent mehr Abwesenheitszeiten hatten, als diejenigen, die negativ auf den Gebrauch von Marihuana getestet worden waren.17

 

Kalte Statistiken, Tragödien im wahren Leben

All diese Studien spiegeln jedoch mehr als nur Zahlen und Statistiken wider – sie stehen für herzzerreißende Folgen im Leben derer, die durch den Gebrauch von Marihuana geschädigt wurden.

Vor einiger Zeit erhielt ich einen Brief, in dem jemand die tragische Geschichte eines Lebens beschrieb, das von Geburt an irreparabel durch Haschisch verändert worden war.  Ein Auszug aus diesem Brief liest sich so: „ich war, was man einen Marihuana-Raucher der dritten Generation nennen würde.  Ich wurde hineingeboren… Mein erster Atemzug auf dieser Welt war keine Lunge voller frischer Luft, sondern der Rauch von Gras… Ich konnte nicht mit derselben Geschwindigkeit lesen, schreiben und rechnen lernen, wie andere in meinem Alter“.

Der Schreiber dieses Briefs gab zu verstehen, dass Marihuana ihn in Gesellschaft von Leuten brachte, die „Gras“ und andere Drogen verwendeten.  Unter dem Einfluss von Haschisch begann er, Verbrechen zu begehen, da die Droge einem auch das Verständnis von Folgen des eigenen Handelns nimmt.  Im Alter von 21 Jahren fand er sich im Todestrakt eines Gefängnisses in Arkansas wieder, zum Tode verurteilt wegen mehrerer Morde, die er unter dem Einfluss dieser „harmlosen“ Droge Marihuana verübt hatte.

Der Schreiber, Kenneth Williams, hatte sich mit seiner Situation abgefunden und versuchte, andere zu warnen, die durch die Lüge verführt wurden oder noch verführt sind, dass Marihuana harmlos sei.  Während niemand behaupten würde, dass Marihuana jeden Verwender in den Todestrakt bringt, war Herr Williams doch entschlossen, anderen zu helfen, die Rolle von Haschisch in seinem Leben zu bedenken.

Er übernahm die volle Verantwortung für seine Verbrechen, obwohl sein Leben und seine Lernfähigkeit bereits vor seiner Geburt geschädigt worden waren.  Er schrieb ein Buch, das als Warnung zu diesem Thema dienen sollte: The Unrelenting Burdens of Gang Bangers [Die unerbittlichen Altlasten von Gangmitgliedern].  Darin schrieb er: „Ich teile meine Geschichte, um andere zu warnen, die in die Finsternis laufen.  Drogen wie Marihuana haben viele zu Tode oder in kalte Gefängniszellen gebracht.  Es ist schädlich für Anwender und für das Land.  Ich bin ein lebender Beweis – zumindest im Moment“.  Herr Williams‘ Geschichte bestätigt Warnungen der Canadian Medical Association und, wie wir gesehen haben, auch der Regierung von Kanada auf deren Webseite.  Er wurde am 28. April 2017 hingerichtet.

 

 

Kapitel 3

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Ein tieferer Zweck des Lebens!

 

Vielleicht können wir die Schlussfolgerung mit ein paar Aussagen aus einem Leitartikel beginnen, den Dr. Diane Kelsall kürzlich im Canadian Medical Association Journal veröffentlichte.  Die Autorin schrieb als Reaktion auf die Gesetzesvorlage C-45, die beabsichtigt, Marihuana am 1. Juli 2018 in Kanada zu legalisieren.  Dr. Kelsall schrieb:

 

Vereinfacht ausgedrückt sollte Cannabis von jungen Leuten schlicht nicht verwendet werden.  Es ist toxisch für ihr neuronales Netzwerk im Gehirn, wobei man sowohl funktionelle, wie auch strukturelle Veränderungen im Gehirn von Jugendlichen sehen kann, die regelmäßig Cannabis verwenden.  Das Centre for Addiction and Mental Health [Zentrum für Sucht und mentale Gesundheit] erklärte unmissverständlich, dass „Cannabis keine gutartige Substanz ist, und die Gesundheitsschäden nehmen mit verstärktem Gebrauch zu“.

Obwohl Erwachsene auch von den schädigenden Wirkungen von Cannabis betroffen sind, reagiert das sich entwickelnde Gehirn besonders empfindlich.  Die Canadian Paediatric Society [Gesellschaft der Kinderärzte Kanadas] warnt, dass der Gebrauch von Marihuana in Jugendjahren eindeutig zusammenhängt mit „Cannabisabhängigkeits-Störung und anderen Suchtstörungen; dem Beginn und dauerhaften Rauchen von Tabak; einem zunehmenden Vorkommen von mentalen Erkrankungen einschließlich Depression, Angststörungen und Psychosen; eingeschränkter neurologischer Entwicklung und Rückgang kognitiver Fähigkeiten; und einer verringerten Leistung in der Schule und im Leben“… Das Risiko, das ganze Leben lang von Marihuana abhängig zu bleiben, liegt bei nur 9%; doch es steigt auf fast 17% bei denen, die als Teenager mit dem Gebrauch begonnen haben…

Die meisten von uns kennen einen jungen Menschen, dessen Leben durch den Gebrauch von Marihuana aus der Bahn geworfen wurde.  Gesetzesvorlage C-45 wird solche Tragödien wahrscheinlich nicht verhindern – und könnte sie im Gegenteil noch häufiger machen…

Die Regierung scheint übereilt ein Wahlkampfversprechen einlösen zu wollen, ohne sorgfältig die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Regelung zu bedenken… Wenn das Parlament sich wirklich um die öffentliche Gesundheit und die Sicherheit der Kanadier, besonders der Jugendlichen, sorgt, wird diese Gesetzesvorlage nicht beschlossen.1

 

Führende Politiker sollten von einem Gefühl geleitet sein, was gut für ihre Bürger ist, aber diejenigen, die Gruppierungen begünstigen, die nur eine Spaßgesellschaft wollen – oder womöglich unternehmerische Interessen an Verkaufsflächen und glamourösen Verpackungen haben – sind vielleicht mehr an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert, als an dem der Nation.

Der Gebrauch von Haschisch war aus gutem Grund in Nordamerika und in vielen anderen Ländern illegal: Es ist, wie die Wissenschaft klar zeigt, schädlich für Anwender und für ganze Nationen.  Marihuana und andere, ähnliche Drogen berauben den Einzelnen seines Potenzials und hinterlassen zerstörte Träume und in Scherben liegende Leben.  Der Verlust an menschlichem Potenzial durch Marihuana und andere, bewusstseinsverändernde Substanzen ist enorm.

 

Durch den Rauchschleier hindurchschauen!

Warum ist es so, dass so viele Menschen in unserer heutigen Bevölkerung – besonders unter jungen Menschen – etwas suchen, was im Wesentlichen eine Realitätsflucht durch bewusstseinsverändernde Drogen ist, obwohl wir in westlichen Ländern in einer Zeit extravaganten Reichtums leben, verglichen mit andern Zeiten der Geschichte?  Beheizte und klimatisierte Häuser, eine Vielzahl an technischen Spielereien, Handys und andere Annehmlichkeiten – wir erleben viel Luxus in unserem Leben.  Nahrung ist im Allgemeinen im Überfluss vorhanden und die Grundbedürfnisse der meisten Menschen sind gedeckt, und dennoch rennen viele halluzinogenen Drogen nach.

Offenbar stimmt nicht alles.  Irgendetwas fehlt.  Wenn unser alltägliches Leben nicht erfüllend ist und wir keine Freude bei unserer Arbeit und in unseren Beziehungen zu Familie und Freunden finden, und wir momentanen Spaß durch Berauschen mittels Substanzen suchen, die allerlei potenzielle Schäden mit sich bringen, dann ist es vielleicht an der Zeit, unser Leben etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.  Ein alter Spruch lautet: „Jede Wirkung hat eine Ursache“.   Es gibt einen Grund für die Traurigkeit, Einsamkeit und Depression, und es gibt einen Grund für Zufriedenheit und Erfüllung.  In den meisten Fällen ist unser Leben das Ergebnis von Entscheidungen, die wir getroffen haben.  Wir haben die Fähigkeit, eine Lebensweise zu wählen, die zu einem glücklicheren Leben für uns und unsere Familien führt, und können daher auch Entscheidungen vermeiden, die Unruhe und unangenehme Realitäten nach sich ziehen – aus denen die Menschen dann ausbrechen wollen.

Vor langer Zeit gab ein angesehener Bürger von Rom, ein Mann großer Bildung, der bereits in angesehener Stellung war und von Führenden seiner Zeit aufgesucht wurde, einem jungen Prediger in einem Brief folgenden Ratschlag, wie eine Person, jung oder alt, ein produktives und erfüllendes Leben führen kann.  Der Mann, der heute einfach als Paulus bekannt ist, schrieb an einen jungen, griechischen Kollegen namens Titus:

Desgleichen ermahne die jungen Männer, dass sie besonnen seien in allen Dingen. Dich selbst aber erweise als Vorbild guter Werke, ohne Falsch in der Lehre und ehrbar, mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde, weil er nichts Schlechtes über uns sagen kann (Titus 2, 6-8).

Diese Beschreibung ist das genaue Gegenteil davon, berauscht, betäubt, betrunken oder in irgendeinem ähnlichen Zustand zu sein, bei dem wir keine Kontrolle über unseren Verstand haben.  Eine der entscheidenden Eigenschaften für Glück und Erfolg ist Selbstkontrolle.  Das inspirierte und voll Weisheit steckende Buch, das wir als die Bibel kennen, betont auch die Notwendigkeit, dass wir zu jeder Zeit die Kontrolle über unseren Verstand haben: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.  Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz“ (Galater 5, 22-23; Schlachterbibel 2000).

Selbstbeherrschung ist unmöglich, wenn man betrunken oder berauscht ist und unter dem Einfluss bewusstseinsverändernder Substanzen steht.  In diesem Zustand ist man dem Risiko ausgesetzt, etwas zu tun oder zu sagen, was man den Rest seines Lebens bereut.  Die mögliche Sucht, die die Folge sein kann, kann Familien, Karrieren, den Ruf und das Potenzial zerstören.  Ein klarer Verstand ist ein unbezahlbarer Schutzwall gegen solches Unheil.

Wir treten in eine schwierige und gefährliche Zeit im Leben unserer Nationen ein – Nationen, die zum größten Teil frühere Lehren über richtiges und angemessenes Verhalten, Ethik und Moral völlig über Bord geworfen haben.  Das Konzept, dass die Menschheit Schöpfung eines Gottes ist, der Anweisungen gab, die durch sein heiliges Wort überliefert wurden, wird in der Westlichen Welt zu weiten Teilen nicht mehr akzeptiert, und die moralischen Richtlinien, die bislang das Verhalten bestimmt haben, werden nicht mehr als gültig angesehen.  Zur gleichen Zeit hat die gesellschaftliche Ordnung ohne solche moralischen Leitlinien begonnen, sich aufzulösen.

Im November 2002 schrieb der damalige britische Premierminister Tony Blair einen Artikel, der im Guardian unter dem Titel „My Vision for Britain“ [Meine Vision für Großbritannien] erschien.  In diesem Artikel gab Herr Blair zu, dass die moralische Dimension, die bisher die Gesellschaft zusammengehalten und ein Pflicht- und Verantwortungsgefühl vermittelt hatte, sich aufzulösen begann.  Er schrieb:

Mitte der 1990er Jahre stiegen die Verbrechenszahlen, es gab einen zunehmenden Zusammenbruch von Familien und vermehrten Drogenmissbrauch, und das soziale Gefälle hatte sich ausgeweitet.  Viele Nachbarschaften waren gezeichnet von Vandalismus, Gewaltverbrechen und dem Verlust von Höflichkeit.  Die grundlegende Anerkennung gegenseitiger Verpflichtung und gegenseitigen Respekts, von denen eine Zivilgesellschaft abhängig ist, schienen verloren.  Dies gab ein Gefühl, dass sich die moralische Zusammensetzung der Gesellschaft in Auflösung befand.2

Herr Blair schlug daraufhin vor, dass Großbritannien eine Zusammenstellung von leitenden Prinzipien der Moral abfassen sollte angesichts der Tatsache, dass die Gesellschaft die biblischen Werte nicht mehr akzeptierte, die sie in den vorigen Jahrtausenden zusammengehalten hatte.  In einem solchen Zustand wird eine Gesellschaft zunehmend visionslos, hat keine Hoffnung für die Zukunft über eine kurze menschliche Existenz hinaus.  Für diejenigen, die in dieser Art und Weise keinen Zweck sehen, beginnt das Leben, sinnlos zu werden und eine sinnstiftende Hoffnung verflüchtigt sich.  Und in einem solchen Zustand sehen Menschen kein Problem darin, vor dem zu flüchten, was ihnen als eine sinnlose Realität erscheint.

So sehr sich Menschen auch einreden wollen, dass Gott lediglich Teil einer antiquierten Weltanschauung ist, zeigen sich Beweise der Realität eines Schöpfers allgegenwärtig in der Schöpfung selbst.  Da sogar die Gesetze der Wahrscheinlichkeit dagegensprechen, dass diese Welt zufällig entstanden sein kann, muss ein Schöpfer existieren – und dieser Schöpfer war nicht so gleichgültig, dass er seiner Schöpfung keine Orientierung gegeben hätte.  Seine Offenbarung gibt eine echte Hoffnung, die den Wunsch, durch den Gebrauch halluzinogener Drogen vor den Herausforderungen des Lebens davonzulaufen, weit übertrifft.  Für ein besseres und tieferes Verständnis, warum Menschen versuchen, der Gegenwart zu entfliehen, besuchen Sie unsere Webseite weltvonmorgen.org und lesen Sie unseren Artikel „Drogenmissbrauch – warum?“ von Dr. Douglas Winnail.  Er ist eine erhellende Studie, die für Sie persönlich sehr hilfreich sein kann und Ihnen auch helfen kann, andere zu verstehen, die mit Drogenmissbrauch zu kämpfen haben.

Den ganzen Zweck der Schöpfung – und unseres Lebens – zu kennen, ermöglicht uns, mit dem Desaster umzugehen, das eine ungezügelte gesellschaftliche Veränderung bald über unsere Länder bringen wird, wenn sie nicht eingedämmt wird.  Die Realität zu verstehen und vernünftig im Einklang mit Gottes Führung zu leben, wird in den kommenden Tagen eine Quelle des Schutzes werden.  Beachten Sie die Worte Jesu Christi dazu:

Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden durch Rausch und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick. Denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen.  Wachet aber allezeit und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn (Lukas 21, 34-36).

Es ist eine Tragödie, wenn Menschen, jung oder alt, es als einen Spaß ansehen, sich zu „berauschen“, der es wert ist, so viel dafür zu opfern.  Eindeutig sehen sie keinen Sinn in der menschlichen Existenz – einen Sinn, den man erkennen und erreichen kann.  Unser menschlicher Verstand ist ein Schatz, brillant von einem großen Schöpfer gestaltet – welcher auch plant, der Menschheit eine atemberaubende Zukunft anzubieten mit einem Potenzial, von dem Menschen nicht einmal träumen können.  Um mehr darüber zu erfahren, bestellen Sie unsere Gratisbroschüre Die Bestimmung Ihres Lebens.  Keine dem Menschen bekannte Chemikalie kann auch nur annähernd das herrliche Gefühl einer Erfüllung erzeugen, das Gott denen verfügbar macht, die lernen, Freude daran zu haben, nach seinem Weg zu leben.

 

 

Endnoten

 

Kapitel 1: Wenn es legal ist, ist es dann nicht auch sicher?

1   
Christopher Bergland, “Does Long-Term Cannabis Use Stifle Motivation?,” Psychology Today, 2. Juli 2013, https://www.psychologytoday.com/us/blog/the-athletes-way/201307/does-long-term-cannabis-use-stifle-motivation.

2   
“Marijuana and Youth,” Canadian Centre on Substance Use and Addiction, http://www.ccdus.ca/Eng/topics/Marijuana/Marijuana-and-Youth/Pages/default.aspx.

3   
H. Carliner, P. M. Mauro, Q. L. Brown, et al., “The widening gender gap in marijuana use prevalence in the U.S. during a period of economic change, 2002-2014,” Drug Alcohol Dependence 170 (Januar 2016):51–58, https://doi:10.1016/j.drugalcdep.2016.10.042.

4    Marijuana, National Institute on Drug Abuse (NIDA), 12. Februar 2018, 8.

5   
Vabren Watts, “Research Review Prompts NIDA Warning About Marijuana Use,” Psychiatric News, 3. Juli 2014, https://psychnews.psychiatryonline.org/doi/full/10.1176/appi.pn.2014.7a8.

6   
Kelly Grant, “What Canada’s doctors are concerned about with marijuana legalization,” The Globe and Mail, 13. April 2017.

7   
J. C. Anthony, “The epidemiology of cannabis dependence,” in Cannabis Dependence: Its Nature, Consequences and Treatment, ed. R. A. Roffman, R. S. Stephens (Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2006), 58–105.

8    Marijuana, NIDA, 9.

9    Marijuana, NIDA, 10.

10 
P. Campolongo, V. Trezza, T. Cassano, et al., “Perinatal exposure to delta-9-tetrahydrocannabinol causes enduring cognitive deficits associated with alteration of cortical gene expression and neurotransmission in rats,” Addiction Biology 12, no. 3–4 (September 2007): 485–495. https://doi:10.1111/j.1369–1600.2007.00074.x.

11 
T. Rubino, N. Realini, D. Braida, et al., “Changes in hippocampal morphology and neuroplasticity induced by adolescent THC treatment are associated with cognitive impairment in adulthood,” Hippocampus 19, no. 8 (August 2009): 763–772, https://doi:10.1002/hipo.20554.

12  Marijuana, NIDA, 17.

13  Marijuana, NIDA, 17.

14 
Elizabeth Payne, “Early marijuana use can lower teens’ IQs, research shows,” Ottawa Citizen, 20. April 2015, http://ottawacitizen.com/news/local-news/early-marijuana-use-can-lower-teens-iqs-research-shows.

15 
Madeline H. Meier, Avshalom Caspi, Antony Ambler, et al., “Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife,” Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 109, no. 40 (2. Oktober 2012): E2657–E2664, https://doi.org/10.1073/pnas.1206820109.

16  Marijuana, NIDA, 24.

17 
M. Di Forti, C. Iyegbe, H. Sallis, et al., “Confirmation that the AKT1 (rs2494732) genotype influences the risk of psychosis in cannabis users,” Biological Psychiatry 72, no. 10 (15. November 2012): 811–816, https://doi:10.1016/j.biopsych.2012.06.020.

18 
“Health effects of cannabis”, Health Canada, Government of Canada, https://www.canada.ca/en/health-canada/services/drugs-medication/cannabis/health-effects/effects.html (Stand: 23. April 2018).

19 
“Marijuana Use During Pregnancy and Lactation,” American College of Obstetricians and Gynecologists, veröffentlicht Juli 2015, http://www.acog.org/Resources-And-Publications/Committee-Opinions/Committee-on-Obstetric-Practice/Marijuana-Use-During-Pregnancy-and-Lactation (Stand: 12. Oktober 2016).

20  Marijuana, NIDA, 37.

21 
“Marijuana and Lung Health,” American Lung Association, letzte Überarbeitung 23. März 2015, http://www.lung.org/stop-smoking/smoking-facts/marijuana-and-lung-health.html.

22 
M. L. Howden, M. T. Naughton, “Pulmonary Effects of Marijuana Inhalation,” Expert Review of Respiratory Medicine 5, no. 1 (Februar 2011): 87–92.

23 
Donald P. Tashkin, “Effects of marijuana smoking on the lung,” Annals of the American Thoracic Society 10, no. 3 (Juni 2013): 239–247, https://doi:10.1513/AnnalsATS.201212-127FR.

24  Marijuana, NIDA, 29.

25  Marijuana, NIDA, 25.

26 
“Legalized Marijuana and Your Heart,” The Beat, University of Ottawa Heart Institute, veröffentlicht Juni 2017, https://www.ottawaheart.ca/the-beat/2017/06/27/legalized-marijuana-and-your-heart.

27  Marijuana, NIDA, 31.

28 
Xiaoyin Wang, Ronak Derakhshandeh, Jiangtao Liu, et al., “One Minute of Marijuana Secondhand Smoke Exposure Substantially Impairs Vascular Endothelial Function,” Journal of the American Heart Association 5, no. 8 (August 2016), https://doi:10.1161/JAHA.116.003858.

29 
“Second-hand marijuana smoke can cause bystanders to fail drug test: study,” Edmonton Journal, 1. Dezember 2017.

30 
John Charles A. Lacson, Joshua D. Carroll, Ellenie Tuazon, et al., “Population-based case-control study of recreational drug use and testis cancer risk confirms an association between marijuana use and nonseminoma risk,” Cancer 118, no. 21 (1. November 2012): 5374–5383, https://doi.org/10.1002/cncr.27554.

31 
Janet R. Daling, David R. Doody, Xiaofei Sun, et al., “Association of marijuana use and the incidence of testicular germ cell tumors,” Cancer 115, no. 6 (15. März 2009): 1215–1223, https://doi:10.1002/cncr.24159.

 

 

 

 

 

Kapitel 2: Gibt es irgendeinen guten Grund, sich zu berauschen?

1   
“Cannabis and Cannabinoid Research H-95.952,” American Medical Association, letzte Überarbeitung 2017, https://policysearch.ama-assn.org/policyfinder/detail/medical%20marijuana?uri=%2FAMADoc%2FHOD.xml-0-5331.xml (Stand: 23. April 2018).

2   
“Letter to Minister Aglukkaq,” Canadian Medical Association, https://www.cma.ca/Assets/assets-library/document/en/advocacy/Letter-Aglukkaq-MMAP_en.pdf, (Stand: 28. Februar 2013).

3   
“New ‘Marijuana for Medical Purposes Regulations’: What do Doctors Need to Know?,” Canadian Medical Association, www.cma.ca/En/Pages/medical-marijuana.aspx, (Stand: 12. Juli 2017).

4   
Robert L. DuPont, “Marijuana Has Proven to Be a Gateway Drug”, The New York Times, letzte Überarbeitung 26. April 2016, https://www.nytimes.com/roomfordebate/2016/04/26/is-marijuana-a-gateway-drug/marijuana-has-proven-to-be-a-gateway-drug.

5   
“Marijuana-related ER visits among kids quadruples at Colorado hospital: Study,” Toronto Sun, letzte Überarbeitung 8. Mai 2017, http://torontosun.com/2017/05/08/marijuana-related-er-visits-among-kids-quadruples-at-colorado-hospital-study/wcm/dad82cc5-5b6f-4b7e-8352-8302cdf20ebe.

6    Marijuana, NIDA, 15.

7   
Molly Hayes and Greg McArthur, “Personal grow-ops emerge as targets for organized crime,” The Globe and Mail, 1. Dezember 2017, https://www.theglobeandmail.com/news/investigations/marijuana-grow-ops-globe-investigation/article37163121/

8    Hayes and McArthur, “Personal grow-ops”

9    Hayes and McArthur, “Personal grow-ops”

10 
Mayo Clinic Staff, “Nutrition and healthy eating,” Mayo Clinic, 30. August 2016, https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/nutrition-and-healthy-eating/in-depth/alcohol/art-20044551.

11 
Susan F. Tapert, Alecia D. Schweinsburg, Sandra A. Brown, “The Influence of Marijuana Use on Neurocognitive Functioning in Adolescents,” Current Drug Abuse Reviews 1, no. 1 (2008): 99–111, https://doi:10.2174/1874473710801010099.

12 
John Macleod, Rachel Oakes, Alex Copello, et al., “Psychological and social sequelae of cannabis and other illicit drug use by young people: a systematic review of longitudinal, general population studies,” The Lancet 363, no. 9421 (May 15, 2004): 1579–1588, https://doi:10.1016/S0140-6736(04)16200-4.

13 
Edmund Silins, L John Horwood, George C. Patton, et al., “Young adult sequelae of adolescent cannabis use: an integrative analysis,” The Lancet Psychiatry 1, no. 4 (September 2014): 286–293, https://doi:10.1016/S2215-0366(14)70307-4.

14 
David M. Fergusson, Joseph M. Boden, “Cannabis use and later life outcomes,” Addiction 103, no. 6 (Juni 2008): 969–978, https://doi:10.1111/j.1360-0443.2008.02221.x.

15 
Judith S. Brook, Jung Yeon Lee, Stephen J. Finch, et al., “Adult work commitment, financial stability, and social environment as related to trajectories of marijuana use beginning in adolescence,” Substance Abuse 34, no. 3 (Juli 2013): 298–305, https://doi:10.1080/08897077.2013.775092.

16  Marijuana, NIDA, 23.

17  Marijuana, NIDA, 23.

 

 

 

 

Kapitel 3: Ein tieferer Zweck des Lebens!

1   
Diane Kelsall, ““Cannabis legislation fails to protect Canada’s youth,” Canadian Medical Association Journal 189, no. 21 (29. Mai 2017): E737-E738, https://doi.org/10.1503/cmaj.170555.

2   
Tony Blair, “My vision for Britain”, The Guardian, 10. November 2002, https://www.theguardian.com/politics/2002/nov/10/queensspeech2002.tonyblair