Die Außen- und Verteidigungsminister der Europäischen Union haben kürzlich den Entwurf eines Plans veröffentlicht, der den Aufbau einer gemeinsamen, schnell einsetzbaren Streitmacht vorsieht (Reuters, 16. November 2022). Der Entwurf sieht vor, dass bis 2025 eine Truppe von bis zu 5.000 Mann einsatzbereit sein soll, die sich aus Land-, See- und Luftkomponenten zusammensetzt. Italien und Frankreich unterstützen den Plan, und dank eines Anstoßes durch die Situation in der Ukraine richtet Frankreich seine militärischen Bemühungen neu aus, und konzentriert sich auf Europa, so Carnegie Europe (15. November 2022). Im jüngsten Entwurf, der am 20. November 2022 online gestellt wurde, heißt es: „Wir brauchen mehr Schnelligkeit, Robustheit und Flexibilität, um das gesamte Spektrum der militärischen Krisenbewältigungsaufgaben wahrnehmen zu können. Wir müssen in der Lage sein, auf unmittelbare Bedrohungen zu reagieren oder auf eine Krisensituation außerhalb der Union in allen Phasen des Konfliktzyklus schnell zu reagieren.“

Derzeit gibt es in der EU 60 gemeinsame militärische Projekte in Bezug auf Waffen und andere Fähigkeiten, die 14 gerade genehmigten Projekte nicht mitgerechnet. Obwohl die gemeinsamen Streitkräfte seit mehr als zwanzig Jahren geplant sind, ist der Strategieentwurf von Josep Borrell, dem Chef der EU-Außenpolitik, der konkreteste Versuch, eine eigenständige Streitkraft zu schaffen, die nicht von den USA abhängt.

Die Nationen der EU haben seit langem große Ideen für gemeinsame Anstrengungen in allen Bereichen, von der Finanzwelt bis zum Militär. Diese Ideen werden jedoch aufgrund der „eisernen und tönernen“ Natur der beteiligten Nationen nur selten verwirklicht (siehe Daniel 2, 33-35.41-44). Jetzt, da ein großer Krieg in ihrem eigenen Hinterhof stattfindet, sind die Nationen Europas gezwungen, enger zusammenzuarbeiten. Die biblische Prophezeiung sagt voraus, dass eine Gruppe europäischer Nationen, angeführt von Deutschland, in naher Zukunft eine mächtige Militärmacht aufstellen wird. Um mehr darüber zu erfahren, was in Europa auf uns zukommt, lesen Sie bitte unseren englischen Artikel “European Union: Changes Ahead?