Wissen Sie, welcher Geißel jedes Jahr mehr Menschen zum Opfer fallen, als allen Krankheiten und Unfällen zusammen? Es ist das tödliche Gift von Klatsch und Tratsch.


Die Bibel erklärt, dass Satan der Teufel der Verkläger unserer Brüder ist (Offenbarung 12, 10). Ein Weg, wie er die Geschwister "verklagt", ist durch die Verbreitung von Gerüchten, die zu Klatsch und Tratsch führen. 

Satan führte das Tratschen schon kurz nach der Erschaffung Adams und Evas in der Welt ein. Er verbreitete ein Gerücht über Gott. Satan sagte zu Adam und Eva, dass Gott sie belogen hätte. Er versuchte sie, indem er in ihnen Zweifel an Gottes liebevoller Fürsorge säte und seinen wunderbaren Plan für die Menschheit in Frage stellte, durch den wir das ewige Leben ererben sollten. 

Gott sagte zum Mann, nachdem er ihn in den Garten Eden gesetzt hatte: "Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben" (1. Mose 2, 16-17). 

Gottes Gebot war eindeutig. Aber Satan schürte Zweifel in Eva. Er brachte sie dazu, dass sie sich fragte, warum Gott ihr überhaupt verboten hatte, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Satan wollte, dass Eva den Eindruck gewann, Gott würde ihr etwas vorenthalten – etwas, das gut für sie wäre. 

Beachten Sie, was Eva zu Satan (der ihr in Form einer Schlange erschien) sagte, als sie Gottes Anweisung wiedergab. Sie antwortete der Schlange: "Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet" (1. Mose 3, 2-3). 

Warum fügte Eva den letzten Teil dieses Satzes hinzu? Wo hat sie diesen gehört? Gott hatte ihr nicht verboten, den Baum zu berühren. Hatte sie diese Idee erfunden, dass Gott ihr verboten hatte, den Baum zu berühren, oder war es Satan, der ihr diesen Gedanken eingeflößt hatte? Ob diese Verzerrung von Satan kam oder aus Evas eigenem Wunsch, Gott als zu streng darzustellen – in jedem Fall zeigt sie die zerstörerische Macht von Tratsch – der Verbreitung falscher Tatsachen. 

Ohne Zweifel glaubte Eva umso mehr, dass sie im Recht wäre, je mehr sie sich mit der Frage beschäftigte. Sie kam sogar zu der Überzeugung, sie würde die Wahrheit erzählen, als sie diese verzerrte Anweisung Gottes wiedergab. Schon bald war ihr "klar", dass Gott wirklich streng und ungerecht sei. 

Überlegen Sie: Wenn man etwas nur oft genug wiederholt, wird man es irgendwann glauben. In diesem Fall war es genau das, was Satan von Eva wollte. Wenn er sie nur überzeugen konnte, zu glauben, dass Gott unfair sei, dann konnte er sie verführen. Als Eva erst einmal verführt war, war der Boden für den Ungehorsam Adams und Evas gegenüber Gott vorbereitet und sie aßen von den Früchten des Baums der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Wozu Tratschen?

Die fleischliche Gesinnung sucht immer ihren eigenen Weg, will das eigene Ansehen heben. Sie will Recht haben. Selbstrechtfertigung ist ein Weg, dieses Ziel zu erreichen. Anschuldigungen sind ein anderer Weg. Beide dienen dazu, eigene Fehler zu verschleiern. Der menschlichen Natur gefällt es, gepriesen zu werden. Sie wird Tatsachen verfälschen und Aussagen verdrehen, um ihre vermutete eigene Integrität zu wahren. Sie mögen es vielleicht noch nicht so betrachtet haben, aber Selbstrechtfertigung steht in enger Verbindung mit Klatsch und Tratsch. 

Haben Sie schon einmal bemerkt, wie oft Sie in einer Unterhaltung nur das gehört haben, was Sie hören wollten, und nicht notwendigerweise das, was tatsächlich gesagt wurde? Und in ähnlicher Weise kann es passieren, dass man nur das gegenüber anderen wiederholt, was man selbst hören wollte. Damit wird die Information so wiedergegeben, dass es den Anschein erweckt, als hätte man selbst nichts falsch gemacht. 

Doch Gott gebietet: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten" (2. Mose 20, 16). 

Erfassen Sie die tiefe Bedeutung dieses Gebots? Etwas Falsches von einem anderen zu erzählen kann nicht nur durch Lügen geschehen, sondern auch durch Verdächtigungen, Klatsch und Tratsch und die Verbreitung von Gerüchten. 

Wenn Sie wirklich ein Christ sind, sollten Sie niemals an solchen Handlungen teilnehmen. Sie sollten niemanden verdächtigen – nicht um sich selbst zu verteidigen, nicht um eigenes Fehlverhalten zu verschleiern und auch nicht um selbst in den Augen anderer Menschen als gut zu erscheinen. Einfach ausgedrückt verbietet das neunte Gebot Lügen, Anschuldigungen, Tratsch und die Verbreitung von Gerüchten. Das ist die Bedeutung dessen, was die Bibel als "falsch Zeugnis reden" wiedergibt! 

Als Christ sollten Sie Ihren Nächsten wie sich selbst lieben (Matthäus 22, 39). Doch wie können Sie Ihren Nächsten lieben, wenn Sie ihn Verdächtigungen aussetzen oder Klatsch über ihn verbreiten. Wie können Sie Ihn lieben, wenn Sie einen Anteil daran haben, dessen Beziehungen zu untergraben, oder gar seinen Arbeitsplatz oder seine Familie durch Ihr Tratschen zu gefährden? 

Satan will, dass wir falsch Zeugnis reden. Er will nur allzu gerne Spaltungen zwischen Ihnen und Geschwistern hervorrufen. Er würde gerne Ihr Zuhause zerstören und er würde alles dafür tun, die Kirche zu spalten oder zu vernichten. 

Um es nochmals deutlich zu sagen: Wenn Sie tratschen, geben Sie ein falsches Zeugnis gegenüber Ihrem Nächsten ab. Gott aber sagt: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Römer 13, 9). 

Halten Sie einen Moment inne und fragen Sie sich: Wie viel von dem, was Sie hören, ist wahr? Und wie viel von dem, was Sie sagen – oder weitersagen – ist wahr? Wir alle neigen dazu, zu wiederholen, was wir gehört haben – oder glauben, gehört zu haben – ohne die Fakten zu überprüfen. Gewöhnlich nehmen wir ganz selbstverständlich an, dass das, was wir hören oder lesen wahr ist. 

Bedenken wir, dass Klatsch nie die ganze Wahrheit ist. Es ist vielleicht ein Teil der Wahrheit, oder eine persönlich gefärbte Wahrheit, oder eine Wahrheit, die aus dem Zusammenhang gerissen wurde, doch es ist nie die ganze Wahrheit. Allerdings gibt es so etwas wie eine "Halbwahrheit" nicht. Eine Lüge ist eine Lüge, sei sie weiß, schwarz oder gefärbt. 

Hier ist eine einfach Regel, die Sie sich merken können: Bevor Sie etwas über Ihren Nächsten sagen oder weitererzählen, stellen Sie sicher, dass Sie alle Fakten haben (und per Definitionen entsprechen Fakten der Wahrheit). Danach fragen Sie sich: "Liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst, wenn ich dies weitererzähle?" Wenn nicht, so brechen Sie Gottes Gebot. 

Und wenn Sie Klatsch und Tratsch hören, halten Sie inne und fragen Sie sich: "Warum höre ich dem zu?" Klatsch und Tratsch ist Gift, das Ihre Gedanken und Ihr Herz vergiftet. Suchen Sie den Kontakt zu Menschen, die immer bereit sind, den neuesten Klatsch zu berichten? Wenn ja, dann sind Sie genauso verantwortlich wie die Person, die den Klatsch verbreitet. Erinnern wir uns, was Paulus den Philippern schrieb: "Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht" (Philipper 4, 8). 

Manchmal können wir uns unabsichtlich der Verbreitung von Klatsch schuldig machen. Sie bedenken vielleicht in dem Moment nicht, dass Sie mit dem, was Sie sagen, jemandem Schaden zufügen, aber Klatsch schädigt immer. Ob Sie Ihr eigenes Verhalten rechtfertigen, indem Sie die Fakten verzerren, oder ob Sie jemanden beschuldigen, weil er Sie beschuldigt – Klatsch und Tratsch ist immer zerstörerisch. Und letztlich ist die Strafe dafür der Tod.

Das goldene Kalb

Bedenken Sie, was geschah, als Mose, der mit Gott gesprochen hatte, seine Rückkehr vom Berg Sinai verzögerte. Die Israeliten machten sich um ihn Sorgen, mehr aber noch um sich selbst. Was sollten sie tun, wenn Mose etwas zugestoßen wäre? Wer sollte sie führen? Wie könnten sie in der Wüste überleben? 

Sie hatten keinen Glauben. In ihrer Angst begannen sie, an Gottes Liebe zu zweifeln und entschlossen sich, anderen Göttern nachzufolgen. Sie sagten zu Aaron: "Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat" (2. Mose 32, 1). Die Israeliten errichteten ein goldenes Kalb und beteten es an. Sie vergaßen den allmächtigen Gott, der sie mit atemberaubenden Wundertaten aus Ägypten befreit hatte. Sie vergaßen seine aus Liebe gemachten Verheißungen. 

"Geh, steig hinab", wies Gott Mose an, "denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat schändlich gehandelt. Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe" (Verse 7-8). 

Als Mose zurückeilte, sah er, was vor sich ging, und war erschrocken. Er konnte seinen Augen nicht trauen. "Was hat dir das Volk getan, dass du eine so große Schande über sie gebracht hast?", fragte Mose seinen Bruder Aaron (Vers 21). 

Aaron war während der Abwesenheit von Mose für das Volk verantwortlich. Deshalb wurde er auch für dessen Verhalten zur Rechenschaft gezogen. Er hätte die Errichtung des goldenen Kalbs aufhalten können – und sollen. Aber er hatte Angst vor dem Volk! 

Gab Aaron sein Fehlverhalten bereitwillig zu? Nahm er bedingungslos seinen Teil der Verantwortung auf sich, oder versuchte er, sich zu rechtfertigen? Er sagte zu Mose: "Mein Herr lasse seinen Zorn nicht entbrennen. Du weißt, dass dies Volk böse ist. Sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn wir wissen nicht, was mit dem Mann Mose geschehen ist, der und aus Ägyptenland geführt hat" (Verse 22-23). 

Beachten Sie, dass Aaron versuchte, sich zu rechtfertigen. Er hielt seine Aufgabe für unlösbar, da er wusste, dass er es mit einem rebellischen, halsstarrigen Volk zu tun hatte, dessen Sinn immer nach Bösem strebte. Wie hätte irgendjemand mit einem solchen Volk vernünftig reden können? 

Was tat Aaron also? Er ließ sie so handeln, wie es ihnen gefiel. Und wie erklärte er das goldene Kalb? Nun, es ist nach Aarons Erklärung einfach von selbst entstanden! Er sagte zu Mose: "Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden" (Vers 24). 

Einfach, nicht wahr? Alles, was man braucht, um ein goldenes Kalb herzustellen, ist, alles Gold zu sammeln, das man finden kann, und es dann ins Feuer zu werfen – und heraus kommt ein goldenes Kalb! Das war es, was Aaron zu seiner Selbstrechtfertigung vorbrachte. Er erzählte die Geschichte in einer Weise, die ihn rein zufällig im bestmöglichen Licht erscheinen ließ. 

So erstaunlich es klingen mag, aber der menschliche Verstand versucht sich mit Begründungen wie dieser selbst zu rechtfertigen. Die Schuld wird anderen zugeschoben, anstatt dass man seinen eigenen Teil der Verantwortung anerkennt. Aarons Beschreibung der Ereignisse war nicht viel anders von der Art und Weise, wie wir Geschehnisse in unserem eigenen Leben erzählen würden. In einer ähnlichen Situation würde unsere menschliche Natur uns veranlassen, Dinge so darzustellen, dass wir selbst möglichst unschuldig dastehen.

Klatsch und Tratsch über Jesus

War Christus ein Säufer? Natürlich nicht! Aber diejenigen, die ihn verfolgten, behaupteten das von ihm. Sie verbreiteten Gerüchte über ihn. 

Tatsächlich sahen die Menschen in allem, was Jesus getan hatte, etwas Falsches. Als er Wein trank, wurde er in ihren Augen zum Säufer. Als er mit Zöllnern und Sündern aß, wurde er als einer von ihnen abgestempelt. Christus wurde bei allem, was er tat und sagte, beschuldigt. Seine Feinde verbreiteten ständig Anschuldigungen über ihn. 

Wie Christus sagte: "Johannes [der Täufer] ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er ist besessen. Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder" (Matthäus 11, 18-19). 

Erstaunlicherweise hatten viele der Menschen, die Jesus angeprangert oder Gerüchte über ihn verbreitet hatten, ihn nie gesehen. Sie glaubten nur, was ihnen erzählt worden war, und sie hatten von seinen Gegnern gehört, dass Christus ein Säufer und Fresser sei. 

Obwohl Jesus nie Gottes Gebote brach, wurde er beschuldigt, jedes einzelne von ihnen gebrochen zu haben. Als er am Sabbat heilte, erklärten sie, er habe den Sabbat gebrochen. Als er sagte, dass diejenigen, die den Willen des Vaters tun, wie Mitglieder seiner eigenen Familie seien, waren die Menschen überzeugt, er hätte seine eigene Mutter und seine Brüder und Schwestern vernachlässigt (Matthäus 12, 46-50). Die Menschen glaubten auch nicht, dass er vom heiligen Geist geboren war; stattdessen hielten sie ihm vor, unehelich geboren worden zu sein – also durch Unzucht (Johannes 8, 41). 

Seinen Verleumdern entgegnete Christus: "Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge" (Johannes 8, 42-44). 

Kaum zu glauben, aber die Menschen verdächtigten Jesus sogar, von einem Dämonen besessen zu sein (Vers 48)! 

In der Tat konnten diejenigen, die Christus verfolgten, ihn nicht verstehen. Sie hörten auf ihren Vater, den Teufel, der ein Lügner ist. Sie glaubten die Lügen – nicht die Wahrheit. Wie ein altes Sprichwort sagt: "Wenn du nicht willst, dass die Leute dir glauben, dann sage ihnen die Wahrheit!" 

Doch für Mitglieder der Kirche Gottes gibt es keine Entschuldigung, sich in derselben Weise zu verhalten wie diejenigen, die Gottes Geist nicht haben. Wir müssen immer die Wahrheit sagen. Wir dürfen nichts sagen, was unseren Nächsten verletzen oder schädigen würde – keinen Klatsch und Tratsch und keine Gerüchte verbreiten. 

Noch heute hasst die Welt Christus, weil sie seine Lehren nicht versteht. Die Menschen verbreiten immer noch falsche Gerüchte über ihn, seine Lehren und die Botschaft, die er von seinem Vater überbrachte. 

"Wäret ihr von der Welt", so sagte Jesus zu seinen Jüngern, "so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von dieser Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten" (Johannes 15, 19-20). 

Heute wird diese Prophezeiung genauso wie in den frühen Tagen der Kirche erfüllt. Nicht nur Ungläubige greifen die Kirche an, sondern auch diejenigen, die sich früher einmal als Gläubige bezeichnet haben. 

"Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen" (Lukas 17, 1). Wir sollten uns diese deutliche Warnung lieber zu Herzen nehmen.

Gerüchte über Christi Auferstehung

Die Feinde Christi verbreiteten sogar Gerüchte über seine Auferstehung. Bei mehreren Gelegenheiten sagte Jesus voraus, dass er verfolgt, verhaftet und gekreuzigt werden würde, dass er aber auch nach drei Tagen und drei Nächten wieder auferstehen werde. Glaubten seine Verfolger ihm? Nein! Sie meinten, er lästere Gott und versuchten alles in ihrer Macht, um zu beweisen, dass er falsch lag. 

Nach Jesu Tod gingen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pilatus und baten ihn, unter allen Umständen zu verhindern, dass sich seine Prophezeiung erfüllen würde. 

Sie sagten zu Pilatus: "Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste" (Matthäus 27, 63-64). 

Wie erstaunlich! Sie weigerten sich nicht nur, Christus zu glauben, sondern misstrauten auch allen anderen. Deshalb wollten sie, dass der Statthalter klare Vorkehrungen traf und sie unterstützte. 

Wie gewöhnlich fand Pilatus einen Weg, sich seiner Verantwortung zu entziehen. Er gab die Angelegenheit an die religiösen Autoritäten weiter und gestattete ihnen, zu tun, was sie für notwendig hielten – und "sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein" (Vers 66). 

Was geschah dann? Christus stand von den Toten auf wie er es prophezeit hatte. Die Wachen waren machtlos und konnten den Engel des Herrn nicht davon abhalten, den Stein vom Grab wegzurollen um den Zugang freizulegen. Als sie in die Stadt zurückkehrten und den Hohepriestern berichteten, was geschehen war, empfahlen die Hohepriester den Wachen, zu leugnen, was geschehen war und stattdessen neue Gerüchte zu verbreiten: "Und sie kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Und wenn es dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr sicher seid" (Matthäus 28, 12-14). 

So wurde eine niederträchtige Lügengeschichte verbreitet (Vers 15). Diejenigen, die Christus verfolgt hatten, machten vor nichts halt. Sie gebrauchten jede erdenkliche Möglichkeit, um Spaltung unter den Geschwistern hervorzurufen und die Verkündigung des Evangeliums zu unterbinden. Satan war ihr größter Ratgeber. Auf die eine oder andere Weise ließen sie sich von ihm leiten. 

Dasselbe gilt auch heute noch. Satan will immer noch die Kirche spalten und die Verbreitung des Evangeliums aufhalten. Diejenigen, die die Kirche verfolgen, sind auch heute noch von ihm beeinflusst.

Prüfen Sie Ihr Herz

Erinnern Sie sich, dass die Wurzel von Klatsch und Tratsch Selbstrechtfertigung, Eifersucht, eine Einstellung der Rache oder einfach nur Eitelkeit sein kann. Aber was auch immer die Ursache ist – Tratschen ist Sünde. Dadurch wird das neunte Gebot gebrochen. Gott hasst Klatsch und Tratsch. 

"Diese sechs Dinge hasst der Herr, diese sieben sind ihm ein Gräuel: stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das arge Ränke schmiedet, Füße, die behände sind, Schaden zu tun, ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet" (Sprüche 6, 16-19). 

Praktisch jedes der sieben Gräuel, die in diesen Versen erwähnt sind, hat mit Lügen, Tratschen, Verbreiten von Gerüchten und dem Säen von Zwietracht unter Geschwistern zu tun. 

Gott hingegen sagte zu seinem Volk: "Du sollst nicht als Verleumder umhergehen unter deinem Volk. Du sollst auch nicht auftreten gegen deines Nächsten Leben; ich bin der Herr. Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich ladest. Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr" (3. Mose 19, 16-18). 

Als Volk Gottes – seine Gemeinde – wird es Zeit, dass wir aufwachen und seinen Geboten ernsthaft und von Herzen Folge leisten. Es ist höchste Zeit dass Geschwister auf der ganzen Welt aufhören, Gerüchte zu verbreiten, aufhören, nach Vergeltung zu streben und aufhören, Gefühle der Verbitterung gegeneinander zu hegen.

Mit dem Tratschen aufhören

Ist Tratschen zu einer so tief in Ihrem Leben verwurzelten Gewohnheit geworden, dass Sie nicht mehr wissen, wie Sie davon loskommen können? Wollen Sie sich aber wirklich ändern? Da Tratschen eine der Methoden des Satans ist, können Sie es überwinden, indem Sie die Methoden der Liebe anwenden, die Gott Ihnen durch den heiligen Geist verleiht. 

Satan wird negative Gedanken in Ihren Sinn geben. Er wird Sie anstacheln, sich selbst zu rechtfertigen, andere zu beschuldigen und schlecht zu machen. Aber Gott will, dass Sie Ihre eigenen Fehler erkennen und Ihre Sünden bereuen. Gott sagt, dass Sie sich nicht rechtfertigen sollen und auch nicht andere verurteilen oder beschuldigen sollen. Gott allein ist der Richter und die Rache ist sein. 

Begeben Sie sich auf die Knie und bitten Sie Gott täglich, Ihnen zu helfen, Ihr Herz zu prüfen und das Tratschen zu unterlassen. Streben Sie danach unter keinen Umständen etwas zu sagen, das Ihren Bruder verletzen würde. Bleiben Sie mit Ihren Gedanken stets bei Gott und seinem Evangelium. 

Das Evangelium ist eine gute Nachricht. Klatsch und Tratsch sind schlechte Nachrichten. Seien Sie deshalb so damit beschäftigt, das zu tun, was in Gottes Augen richtig ist, dass Sie gar keine Zeit mehr haben, untätig zu sein. Ersetzen Sie Klatsch und Tratsch durch das Evangelium! 

Der Apostel Paulus schrieb in seinem Brief an Titus, wie man Tratschen überwinden kann, unabhängig von Alter oder beruflicher Stellung. Er ermahnt die älteren Männer, "dass sie nüchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld" (Titus 2, 2). Wenn ältere Männer diesen Rat befolgen würden, hätten sie nie Zeit, schlecht über andere zu reden. 

Den älteren Frauen gebietet Paulus, "dass sie sich verhalten, wie es sich für Heilige ziemt, nicht verleumderisch, nicht dem Trank ergeben. Sie sollen aber Gutes lehren und die jungen Frauen anhalten, dass sie ihre Männer lieben, ihre Kinder lieben, besonnen seien, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterordnen, damit nicht das Wort Gottes verlästert werde" (Verse 3-5). 

Dies waren nicht nur Worte – es sind Gebote Gottes. 

Paulus ermahnt die jungen Menschen, "dass sie besonnen seien in allen Dingen" (Vers 6). Sie sollen Titus als Vorbild guter Werke nacheifern "mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, damit der Widersacher beschämt werde und nicht Böses habe, das er uns nachsagen kann" (Verse 7-8). 

Möchten Sie gerne gute Freunde haben? Wenn ja, dann seien Sie selbst ein guter Freund. Wollen Sie, dass andere Menschen gut von Ihnen sprechen? Dann sprechen Sie selbst gut über sie. Wollen Sie Hilfe erhalten, so helfen Sie zuerst den anderen. Wenn Sie möchten, dass die Geschwister in Ihrer Gemeinde bessere Christen werden, seien Sie selbst ein besserer Christ. Wenn Sie wollen, dass andere aufhören, über Sie zu tratschen, hören Sie damit auf, Klatsch und Tratsch über andere anzuhören. Sie können den Teufelskreis des Tratschens unterbrechen. Gott gebietet es Ihnen! 

Einfach, nicht wahr? Die Wahrheit ist immer einfach, aber die fleischliche Gesinnung lässt es schwierig erscheinen. 

Warum tratschen wir? Ist es, um uns selbst besser darzustellen, oder die Aufmerksamkeit von unseren Fehlern abzulenken? Ist es, um Vergeltung zu üben, weil uns jemand persönlich verletzt hat? Was auch immer der Grund ist, er ist falsch. Gott hasst Klatsch und Tratsch! Gott ist Liebe und er will, dass wir untereinander zeigen, dass wir uns lieben. Wenn wir tratschen, zeigen wir keine Liebe. Wenn wir aber alle gewohnheitsmäßig in allen Aspekten gute Werke aufweisen, sollte kein Platz für Klatsch und Tratsch in der Kirche Gottes sein.


Drei einfache Regeln:

Hier sind drei einfache Regeln, die Ihnen helfen, mit dem Tratschen aufzuhören. 

Erstens: Bevor Sie etwas über jemand anderen wiedergeben, fragen Sie sich selbst: "Kenne ich alle Fakten?" Wenn nicht, könnte das, was Sie sagen, nicht wahr sein. Dann würden Sie ein Gerücht verbreiten. Gott gebietet Ihnen: "Prüft aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21). 

Zweitens: Bevor Sie etwas wiedergeben, was Sie über jemand anderen gehört haben, fragen Sie sich: "Könnte ich dasselbe auch sagen, wenn die Person, um die es geht, anwesend wäre?" Wenn nicht, dann sollten Sie es auch nicht in deren Abwesenheit sagen. Mit anderen Worten: Sagen Sie nichts über irgendjemand anderen, das Sie nicht auch der betreffenden Person ins Gesicht sagen würden. 

Christus sagte, dass die Barmherzigen Barmherzigkeit erlangen werden (Matthäus 5, 7). Aber wie können Sie barmherzig sein, wenn Sie Gerüchte über Ihren Nächsten verbreiten? Christus sagte auch, dass die Friedensstifter Gottes Kinder heißen werden (Vers 9). Jemand der tratscht ist kein Friedensstifter. 

Die dritte Regel ist so einfach wie die ersten beiden. Nachdem Sie alle Fakten beisammen haben und sicher gestellt haben, dass Sie auch in Gegenwart der Person, um die es geht, auf jeden Fall dasselbe sagen könnten, was Sie über sie oder ihn gehört haben, fragen Sie sich: "Wird das, was ich sagen will, etwas Gutes bewirken? Wird es hilfreich sein? Ist es wirklich erbauend?" 

Wenn die Antwort auf nur eine dieser Fragen "nein" ist, dann wiederholen Sie nicht, was Sie gehört haben!"


TRA, Mai 2008
© 2002 Living Church of God
Alle Rechte vorbehalten.

Englischer Titel:  God hates Gossip!
Diese Broschüre darf nicht verkauft werden!
Sie wird von der Living Church of God kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart