Alle Eltern sehnen sich danach, dass ihr Kind in seinem Leben erfolgreich ist.  Leider ist das nicht immer so, wie sich die Dinge entwickeln.  Einige enden im Gefängnis, werden drogenabhängig, haben Kinder außerhalb der Ehe, oder sie erweisen sich einfach als unproduktive Mitglieder der Gesellschaft.  In einem früheren Artikel (vom Juni 2017) betrachteten wir fünf Gründe, warum einige Kinder auf Abwege geraten. In diesem Artikel werden wir noch fünf weitere Gründe ansehen.  Es sind gravierende Fehler, die vermieden werden sollten.

 

Ursache Nummer 6: Elterliches Beispiel der Ablehnung von Autorität

 Das Versäumnis der Eltern, die Herrschaft Gottes oder zivile Autoritäten zu respektieren, veranlasst Kinder, dasselbe zu tun.  Hinterlistige Eltern bringen hinterlistige Kinder hervor, und wenn Sie die Herrschaft von Gott und Menschen ablehnen, werden Ihre Kinder noch jemanden zu ihrer Liste der Autoritäten hinzufügen, die sie nicht respektieren: Sie!  Galater 6, 7 sagt uns: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten“.

Es ist wichtig, dass Eltern beständig darin sind, Autoritäten gegenüber Respekt zu erweisen.  Wie können Ihre Kinder einen Polizeibeamten respektieren, der Sie anhält, um einen Strafzettel zu geben, wenn Sie selbst keinen Respekt zeigen?  Wie werden sie die religiöse Autorität respektieren, wenn man sie zur Kirche bringt, und sich dann beim Abendessen über den Prediger lustig macht?  Wenn Sie zivile und religiöse Autoritätem nicht respektieren, warum sollten es Ihre Kinder tun?  Wenn Sie mit den Lehren Ihrer Kirche oder mit dem Lehrer Ihres Kindes nicht einverstanden sind, dann ist es vielleicht Zeit, die Kirche oder die Schule zu wechseln.  Doch was auch immer Sie tun, auch wenn Sie einer Autoritätsperson widersprechen, tun Sie es respektvoll.  Dies gilt insbesondere für geschiedene Eltern.  Wenn Sie den Vater oder die Mutter Ihres Kindes vor Ihrem Kind herabwürdigen, leisten Sie dem Kind einen schlechten Dienst mit schwerwiegenden Folgen.  Ein Kind, das seinen Vater, seine Mutter, zivile und religiöse Autoritäten nicht respektiert, wird zum Scheitern verurteilt.

 

Ursache Nummer 7: Spaltung im Elternhaus

Jesus sagt uns in Matthäus 12, 25: „Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, wird nicht bestehen“.  Seien wir ehrlich: die Ehe ist oft schwierig.  Männer und Frauen denken einfach nicht gleich.  Professor Higgins stellte die Frage in dem Musical My Fair Lady: „Warum kann eine Frau nicht mehr sein wie ein Mann?“ – aber das trifft nicht den Punkt!  Gott schuf Männer und Frauen unterschiedlich, und das tat er aus gutem Grund.  Dies ist besonders maßgebend, wenn es darum geht, Kinder aufzuziehen.  Während es offensichtlich Ausnahmen gibt, sind Frauen im Allgemeinen eher zartfühlender als Männer und sind in der Regel weniger wirksam, wenn es um Züchtigung geht.  Darum hört man sie manchmal sagen: „Warte, bis dein Vater nach Hause kommt!“  Dieser Unterschied ist oft ein Grund für Uneinigkeit zwischen den beiden.  Manche Frauen nehmen das schlechte Benehmen ihrer Kinder viel zu leicht, während manche Männer zu streng sind.  Oder zumindest könnte der jeweils andere dies so empfinden.

Eltern müssen zusammenarbeiten, und eine Menge dieser Arbeit muss hinter verschlossenen Türen getan werden.  Ich erinnere mich an eine Familie, die ein gutes Vorbild darin war.  Kleinkinder können eine Menge Fehler machen, Metallgegenstände in Steckdosen stecken, Lampen von Tischen ziehen, Milch verschütten, und während sie aufwachsen, können sie anfangen, Lügen zu erzählen.  Dieses Paar diskutierte ausführlich, was in jeder Phase am wichtigsten sei.  Sie machten sich mehr Sorgen um ihre Tochter, wenn diese auf die Straße rannte, als wenn sie ein Glas Milch verschüttete.  Durch die Zusammenarbeit haben sie sich auf dieselben Prioritäten geeinigt, und das gab dem Kind ein Gefühl dafür, was Mama und Papa für wirklich wichtig hielten.  Mama wies nicht auf einem anderen Wertesystem basierend zurecht, als Papa.  Eltern können nicht alles wissen, was ein Kind vielleicht tun wird, aber sie können in den auftretenden Fragen zusammenarbeiten.

Die Wirkungen eines übermäßig autoritären Vaters und einer schwachen, emotionalen Mutter, die immer zur Rettung eilt, werden sich gegenseitig auslöschen.  Außer in den extremsten Situationen ist es besser, das Disziplinieren – oder das Unterlassen des Disziplinierens – auszusetzen und die Angelegenheit später hinter verschlossenen Türen zu besprechen, als uneinig zu sein und dies vor den Kindern zu zeigen.

Die äußerste Form von Spaltung in der Familie ist Scheidung.  Die Tatsache, dass Scheidung alltäglich geworden ist, sagt viel über unsere moderne Welt, aber auch bei einer Scheidung, sollte das Kindeswohl über die persönlichen Ziele gestellt werden.  Allzu oft würdigt ein Elternteil das andere in den Augen der Kinder herab.  Auch wenn zwei Menschen nicht miteinander auskommen können, sollten sie alles daransetzen, respektvoll von dem anderen Elternteil zu reden, wenn sie ihre Kinder wirklich lieben.  Immerhin hat ein Kind nur einen wahren biologischen Vater und eine wahre biologische Mutter, und diese beiden Menschen sind dem Kind außerordentlich wichtig.  Verderben Sie diese Beziehung nicht!

 

Ursache Nummer 8: Mangel an Disziplin

Gott sagt uns, dass Kinder eine liebevolle Disziplin brauchen, die beständig, fair und dem Vergehen angemessen ist.  Manche Leute neigen dazu, in das eine oder andere Extrem zu verfallen.  Einige Eltern misshandeln ihre Kinder körperlich, während andere keine Konsequenzen für schlechtes Benehmen erteilen.

Disziplin kommt in vielen Formen, von einem Klaps auf den Hintern, über eine „Auszeit“, bis hin zum Entzug von Privilegien.  Das Buch der Sprüche befürwortet eine angemessene körperliche Züchtigung (13, 24; 29, 15), aber manchmal missverstehen die Menschen die Worte, die benutzt werden.  Die Rute, die in diesen Passagen gesprochen wird, könnte besser als kleiner Zweig übersetzt werden.  In einigen Ländern ist es den Eltern erlaubt, ihren Kindern einen Klaps auf den Hintern zu geben.  Allerdings ist das nicht überall der Fall, da in manchen Ländern jegliche Art körperlicher Züchtigung verboten ist, und die Eltern müssen sich der Gesetzeslage bewusst sein, die bei ihnen herrscht.  Auch wenn Schlagen erlaubt ist, darf es nicht hart sein oder im Zorn getan werden.

Eine Form der Disziplin, die viele übersehen, ist es, zuzulassen, dass das Kind die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu spüren bekommt.  Ein kluger Elternteil erklärte mir: „Wenn unsere Tochter (im Alter von sieben oder acht Jahren zu jener Zeit) ihr Lieblingskleid zu einer Party nach dem Waschtag tragen wollte, konnte sie es in dieser Woche nicht in der Kirche tragen“.  Es war ihre Entscheidung, aber Mama war nicht bereit, das Kleid nochmals für die Kirche zu waschen und zu bügeln, wenn sie es in derselben Woche zu einer Party trug.

Als ihr Sohn und ihre Tochter reifer wurden, erlaubten sie ihnen, weitreichendere Entscheidungen zu treffen, aber sie würden ihnen nicht aus der Patsche helfen.  Sie mussten lernen, mit ihren Entscheidungen zu leben.  Diese Eltern erwogen sorgfältig das Risiko für Schäden in den Entscheidungen ihrer Kinder, und setzten die Regel aus, wenn ihre Kinder etwas tun würden, was zu dauerhaften Schäden führen konnte.  Es gab Entscheidungen, die sie den Kindern niemals überlassen würden, wie zum Beispiel, nach der Sperrstunde draußen zu bleiben, oder den Konsum von Drogen.  Ehrlich gesagt kann kein Elternteil garantieren, dass Kinder nicht doch einige schädliche Dinge tun werden, aber indem sie ihnen von einem frühen Alter an angemessene Entscheidungen erlauben, in Verbindung mit klugen Ratschlägen, sorgen Eltern dafür, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass ihre Kinder entgegen der elterlichen Autorität handeln, wenn es wirklich wichtig ist.

Im Falle meiner Freunde sind beide Kinder groß geworden und führen ein erfolgreiches Leben, und sie sind verlässliche Bürger, die etwas zum Wohl der Gesellschaft beitragen.  Sie haben von früher Kindheit an Selbstdisziplin gelernt.  Sie haben auch erfahren, dass Mama und Papa ihnen erlaubt haben, einige Entscheidungen zu treffen, und dass der Rat, der ihnen jeweils gegeben wurde, bevor sie diese Entscheidungen trafen, in aller Regel richtig war.  Als der Sohn einmal mehrere hundert Dollar für Basslautsprecher für sein Auto ausgeben wollte, sagte ihm sein Vater, dass er sein hart verdientes Geld verschwenden, sein Gehör schädigen, und sein Geld für etwas ausgeben würde, das ihm bald nicht mehr wichtig wäre.  Nach ein paar Monaten gab der Sohn gegenüber seinem Vater zu, dass er mit seinem Ratschlag Recht gehabt hatte.  Es war eine wichtige Lektion.  Vater wusste es wirklich am besten!

Es entsteht kein dauernder Schaden, wenn Eltern altersgerechte Entscheidungen erlauben, solange die Eltern konsequent bleiben.  Ein paar Tränen, die früh im Leben vergossen werden, können viele Tränen später im Leben vermeiden, aber allzu oft geben Eltern nach, und das Kind lernt nie, dass es Konsequenzen für seine Entscheidungen gibt, und so entwickelt es keine Selbstdisziplin.

 

Ursache Nummer 9: Entmutigung durch die Eltern

In den letzten 30 Jahren wurde viel über das Selbstwertgefühl geschrieben, und in vieler Hinsicht ist es ein fehlerhaftes Konzept.  Die Idee wurde vertreten, dass wenn Johnny ein geringes Selbstwertgefühl hat, er sich schlecht entwickeln wird, aber wenn wir ihm ein hohes Selbstwertgefühl „geben“, es ihm wunderbar gehen wird.  Zum Glück haben viele Autoritäten inzwischen diese Denkweise zu Recht in Frage gestellt und auf einige ihrer Mängel hingewiesen.  Beachten Sie zunächst diese beiden Fehler:

Erstens, wenn die Eltern Johnny nur sagen, was für ein besonderer Mensch er ist, bedeutet dies, dass sein Wohlergehen von ihnen abhängig ist.  Was geschieht, wenn er auf die reale Welt trifft, wo andere Leute vielleicht nicht denken, dass er so etwas Besonderes ist?  Wollen wir wirklich sein Wohlbefinden anderen überlassen?

Zweitens, was er von sich selbst denkt und was er ist, stimmen vielleicht nicht überein.  Er mag denken, dass er etwas Besonderes ist, oder dass er im Basketball toll ist, weil die Leute ihm nicht die Wahrheit sagen wollen. Doch wenn er glaubt, dass er bereit ist, in einer Liga zu spielen, lebt er vielleicht in einer Traumwelt.  Wir sehen dies die ganze Zeit im Fernsehen in Talentshows wie Das Supertalent oder American Idol.  Manche Personen, die dort abgewiesen werden, diskutieren mit der Jury (die tatsächlich etwas davon versteht), dass sie sich irren.

Wie kam es also dazu, dass diese Ideen über das Selbstwertgefühl solchen Zuspruch fanden?  Es ist eine Gratwanderung, auf die Dr. Jeffrey Fall in seiner Abhandlung über Erfolgreiche Kindererziehung: Gottes Weg hingewiesen hat, zwischen der Ermutigung eines Kindes und seiner Entmutigung.  Kinder brauchen sicherlich Ermutigung, aber einige Eltern, vor allem Väter, die in einer schwierigeren Zeit lebten, wo das Überleben nicht so einfach war, neigen dazu, härter und anspruchsvoller ihren Kindern gegenüber zu sein.  Die Generation der Großen Depression und des Zweiten Weltkrieges wollte, dass ihre Kinder es einmal besser haben, und so schwang das Pendel in die andere Richtung.

Des Weiteren ist es eine Realität, dass insbesondere Väter von Natur aus dazu neigen, zu viel zu verlangen.  Darum warnte der Apostel Paulus in Kolosser 3, 21: „Ihr Väter, kränkt eure Kinder nicht, auf dass sie nicht verzagen“.  Und in Epheser 6, 4 heißt es: „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“.

Sagen Sie Ihrem Kind niemals, er oder sie taugt zu nichts, und seien Sie nicht so ein Perfektionist, dass Ihre Kinder aufgeben sich anzustrengen.  Kinder sind Kinder.  Es ist okay, wenn sie Fehler machen, und sie brauchen viel ehrliche Ermutigung.  Wenn sie etwas gut machen, lassen Sie es sie wissen, aber wenn sie sich schlecht benehmen oder ein falsches Ziel anstreben, zu dem ihnen das Talent fehlt, sagen Sie es ihnen ehrlich und liebevoll in einem passenden Augenblick.

 

Ursache Nummer 10: Niedrige Erwartungen

Einige Eltern erzählen ihren Jugendlichen: „Ich weiß, dass du dich wahrscheinlich betrinken wirst, Drogen ausprobieren wirst, zu schnell fahren wirst, oder vor der Ehe sexuell aktiv sein wirst“.  Einige Eltern gehen so weit, ihren Töchtern Antibabypillen zur Verfügung zu stellen.  Diese Art von Ratschlägen kommt oft von einem Elternteil, der diese Dinge selbst getan hat, als er oder sie jung war, und daher erwartet, dass alle Jugendlichen das Gleiche tun werden.  Es ist wahr, dass viele Jugendliche diese Fehler begehen, aber nicht alle.  Manche werden sich niemals betrinken, werden niemals Drogen ausprobieren oder Sex vor der Ehe haben.  Wenn ein Elternteil niedrige Erwartungen zum Ausdruck bringt, ist das gleichbedeutend mit einer Erlaubnis.

Ein besserer Ansatz ist, die Erwartung zu kommunizieren, dass Ihre Kinder diese Dinge nicht tun werden, dabei jedoch zu verstehen, dass sie es tun könnten.  Dann, wenn sie trotzdem einige sehr schlechte Entscheidungen treffen, lassen Sie sie wissen, wie enttäuscht Sie sind, dass sie die Familienerwartungen nicht erfüllt haben.  Wenn die Latte niedrig hängt, erreichen die Kinder möglicherweise nicht alles, was ihren Fähigkeiten entsprechen würde.  Wenn die Erwartungen zu hoch sind, wird ein Kind es möglicherweise nicht einmal versuchen.  Es muss in der Kindererziehung ein Gleichgewicht geben, aber minimale oder niedrige Erwartungen fördern das Versagen.

 

Liebe ist die Schlussfolgerung

Alle diese Punkte können in einem Wort zusammengefasst werden – Liebe.  Wir vermitteln unseren Kindern unsere Liebe, indem wir Menschen sind, zu denen sie aufschauen und die sie respektieren können – wenn wir ein beständiges Leben ohne Heuchelei führen, wenn wir Weisheit zeigen, Menschen fair behandeln und selbstlos sind.  Wir zeigen ihnen unsere Liebe, indem wir Zeit mit ihnen verbringen.  Wir zeigen ihnen unsere Liebe, wenn wir uns Zeit nehmen, sie sorgfältig darin zu unterrichten, wie sie sich benehmen sollen, und wenn wir ein Vorbild für den Respekt gegenüber Autorität sind.  Wir zeigen ihnen unsere Liebe, indem wir als Eltern unsere Meinungsverschiedenheiten beiseitelegen, damit wir sie mit einem einheitlichen Ansatz erziehen können.  Die Liebe wird gezeigt, wenn die Disziplin mit Gerechtigkeit, im richtigen Maß und mit Beständigkeit ausgeteilt wird.  Und wir zeigen unsere Liebe, wenn wir entmutigende Abweisungen unterlassen und stattdessen unsere Kinder durch ehrliche Ermutigung aufbauen und ihnen mitteilen, dass wir hohe, aber vernünftige Erwartungen an sie haben.  Wir ernten, was wir säen, und wenn wir – durch unsere Handlungen – Liebe säen, werden sich unsere Kinder daran „gewöhnen“, auf diesem Weg zu gehen (Sprüche 22, 6)!