Stimmungen, Gefühle und Intuitionen können unsicher, verwirrend und irreführend sein – und manchmal sogar gefährlich.  Manche Gefühle machen uns beinahe euphorisch, während andere uns zutiefst betrübt und depressiv werden lassen.  Manche unserer Gefühle entstehen durch glückliche, erfreuliche Gedanken, während andere durch Sorgen, Wut oder Angst hervorgerufen werden.  Situationen, Umstände und Ereignisse können unsere Stimmungen und Gefühle beeinflussen.  Wie kann man solchen Gefühlen vertrauen?  Sollten wir Entscheidungen auf Grundlage dessen treffen, was wir fühlen?

Es ist leicht, sich von Gefühlen darin beeinflussen zu lassen, wie wir die Dinge, die wir sehen und hören, interpretieren.  War das ein schiefer Blick, den sie mir zuwarf?  Haben sie über mich gesprochen?  Meiden sie mich?  Mag er mich etwa nicht?  Wollen sie mich reinlegen?  Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei.  Diese und zahlreiche andere Ängste und misstrauische Gedanken können in unsere Gefühle hineinspielen.  Im anderen Extrem mögen unsere Empfindungen oder ein emotionales Hochgefühl uns vorgaukeln, dass wir einen Freund gefunden haben, vielleicht sogar einen zukünftigen Ehepartner, und begründen diese Annahme mit einer kurzen Zeit emotionaler Begeisterung.  In beiden Extremen können Gefühle unseren Blick auf die Realität verzerren und unsere Fähigkeit einschränken, klar zu erkennen, was Wirklichkeit ist – sie können uns sogar dazu bringen, klare Fakten zu verwerfen, die unseren Gefühlen entgegenstehen könnten.

Später allerdings, wenn die Emotionen abgeebbt sind und wir die Dinge wieder klarer sehen, fragen wir uns: „Was habe ich mir nur dabei gedacht?“  Wie konnte ich so töricht sein?“  Wenn wir uns die Zeit genommen haben, die Fakten zusammenzutragen und die Ursache unserer Ängste oder unserer Begeisterung zu ergründen, entdecken wir vielleicht, dass unsere Gefühle uns in eine gefährliche Richtung geführt haben.

Manche Menschen glauben sehr fest an ihre Kraft der Intuition.  Sie sagen vielleicht: „Ich habe den sechsten Sinn, ein gutes Bauchgefühl.  Ich kann Dinge fühlen“.  Intuition wird definiert als eine direkte Wahrnehmung von Wahrheit oder Fakten, unabhängig von irgendwelchen vernunftgesteuerten Prozessen.  Beachten Sie: „unabhängig von irgendwelchen vernunftgesteuerten Prozessen“.  Klingt das wie etwas, das zu einem guten Ergebnis führt?

Gott hat dem Menschen die Fähigkeit verliehen, aus unvollständigen Informationsbruchstücken eine „Vermutung“ abzuleiten.  Doch wir sollten immer darauf achten, unsere Vermutungen nicht mit Fakten gleichzusetzen.  Eine schiere Vermutung braucht weitere Klarstellung durch Nachprüfung, Suche nach Fakten und gründliche Analyse, bevor wir auf irgendeine Schlussfolgerung völlig vertrauen können, die wir daraus ziehen.

Wie steht es dann aber damit, wenn sich jemand „spirituell fühlt“?  Ist die wahre Religion ein emotionales „Wohlfühl-Erlebnis“?  Einerseits wissen wir, dass Gottes Weg zu Zufriedenheit und Glück führt.  Andererseits, wenn wir glauben, dass wir den richtigen Weg durch „Fühlen“ finden werden, sollten wir sorgfältig die Warnungen der Bibel bedenken: „Wer sich auf sein eigenes Herz verlässt, ist ein Narr; wer aber in der Weisheit wandelt, der wird entkommen“ (Sprüche 28, 26; Schlachterbibel). „Ein Tor hat nicht Gefallen an Einsicht, sondern will kundtun, was in seinem Herzen steckt“ (Sprüche 18, 2). „Nichts ist so abgründig wie das menschliche Herz. Voll Unheil ist es; wer kann es durchschauen?“ (Jeremia 17, 9; Gute Nachricht Bibel).

Nur gut, dass Gott verspricht, sein Gesetz in die Herzen derer zu schreiben, die den heiligen Geist empfangen haben. „Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben…«“ (Hebräer 10, 16).  Gottes Gesetz verhilft denen zum Glück, die es befolgen (Sprüche 29, 18).  Ein Zeichen für christliche Reife ist es, wenn unsere Gefühle mehr und mehr mit dem in Einklang sind, was Gott so klar in der Schrift dargelegt hat: „Das Gesetz seines Gottes trägt er im Herzen; darum weicht er nicht vom richtigen Weg“ (Psalm 37, 31; Gute Nachricht Bibel).