Wenn es eines gibt, was ich verstehen gelernt habe, während ich älter werde, dann ist es, dass das Leben extrem unfair sein kann.  Nicht so sehr im Moment, aber als ich einiges jünger war, gab es eine Zeit, in der es mir – wie manche es beschreiben würden – wirklich dreckig ging.  Und was alles noch schlimmer machte, waren all die Ratschläge von älteren Personen, die sie mir ungefragt an den Kopf warfen, als ich mich am Tiefpunkt befand – Ratschläge wie der Kommentar, dass das, was und wie ich mich fühlte, doch eigentlich gar nicht so schlimm sei.  „Warte nur, bis du echte Schwierigkeiten erlebst…“

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Tatsache ist und bleibt, dass wir alle schwierige Zeiten durchleben, und wenn wir nicht aufpassen, können sie uns überwältigen.  Heute, wo ich mich an einem fortgeschritteneren Punkt in meinem eigenen Leben befinde, halte ich mich für außerordentlich qualifiziert, auch solche geistreichen Ratschläge zu verbreiten.

Wenn wir zurückblicken auf manche der schlimmen Zeiten in unserer Vergangenheit und in unserem gegenwärtigen Leben, können wir leicht zu der Schlussfolgerung gelangen, dass das Leben tatsächlich unfair ist.  Und wir werden uns dessen immer mehr bewusst, dass dies auch nicht weniger wird.  Vielmehr kann es sogar scheinen, dass manchmal alles außer Kontrolle gerät.  Wie gehen wir damit um?  Wie überleben wir, wenn das Leben immer wieder auf uns einschlägt?

Die Antwort liegt in einem der abgedroschensten Ratschläge, den Menschen mir gegeben haben, und zwar wiederholt.  Ich hatte das Gefühl, dass diese Personen meine gegenwärtige, schreckliche Situation bagatellisierten, als sie mir rieten: „Wenn das Leben dir Zitronen reicht, mach Limonade daraus“.  Ich fühlte mich durch diesen Rat sogar noch mehr angewidert, da ich keine Limonade mag.  Interessant ist aber, dass sich dieser Rat sogar in der Bibel finden lässt – nicht genau mit diesen Worten, aber mit derselben Idee.  Und es ist ein guter Rat, wenn man versteht, welches Prinzip dahintersteckt.  Wir werden uns in diesem Artikel das Prinzip ansehen, und hoffentlich hilft Ihnen dies, Limonade zu machen, wenn Ihnen Zitronen gereicht werden.

 

Limonade im Gefängnis

Der Apostel Paulus verstand, was das bedeutet:

„Ich lasse euch aber wissen, Brüder und Schwestern: Wie es um mich steht, das ist zur größeren Förderung des Evangeliums geschehen.  Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden, und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu.  Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft“ (Philipper 1, 12-17).

Paulus befand sich zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis, aber er behielt eine übergeordnete Perspektive im Sinn: das Evangelium.  Egal, in welcher Situation er sich befand – das Predigen des Evangeliums war immer sein vorrangiges Ziel, besonders wenn er andere inspirieren konnte, dasselbe zu tun.  Paulus wurde ins Gefängnis geworfen – eine große Zitrone.  Das Evangelium zu predigen bedeutete, ins Gefängnis zu kommen – eine große Furcht.  Die Realität sah sehr einfach für ihn aus: „Predige das Evangelium, und du kommst ins Gefängnis“.  Doch dies veranlasste ihn nicht, Angst oder eine negative Einstellung zu bekommen.  Die Androhung von Gefängnis brachte in ihm gerade die gegenteilige Reaktion hervor; eine solche Verfolgung sollte, so dachte er sich, sogar noch mehr motivieren.

Darin liegt eine bedeutsame Lektion für uns.  Paulus sah sich vielen solcher Bedrohungen ausgesetzt, und er überlebte sie, indem er sich durch sie zum Positiven motivieren ließ. „Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht.  Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden“ (Philipper 4, 11-12).

Das sind die Schlüsselworte des Ratschlags von Paulus, um den es in diesem Artikel geht.  Dass Paulus die Worte „sich genügen zu lassen“ verwendete, zeigt eine innere Stärke durch Gelassenheit und Genügsamkeit – dass man sich nicht von dem Gefühl überwältigen lässt, dass man ein dringendes Bedürfnis habe.  Doch wie tat er das?  Vers 13 erklärt: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“.

 

Bedrängnis und Verfolgung werden kommen

Die Kirche hat schon immer verstanden, dass das Predigen des Evangeliums Verfolgung und Bedrängnisse mit sich bringen wird.  Schlimme Zeiten werden kommen, nicht nur für die Führenden, sondern für Gottes Volk allgemein.  Jesus sagte, dass es geschehen wird:

„Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode ausliefern und ein Vater sein Kind; und Kinder werden sich gegen die Eltern erheben und werden sie töten helfen.  Und ihr werdet von jedermann gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.  Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis der Sohn des Menschen kommt“ (Matthäus 10, 21-23; Schlachterbibel).

Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir nur Böses erwarten können, oder dass wir ebenso gut aufgeben könnten.  Paulus ermahnt uns in 2. Korinther 1, 6-10, zuversichtlich zu sein (vgl. Kolosser 1, 23-26; 1. Thessalonicher 3, 1-7).

In all diesen Fällen sagt Paulus, dass die Bedrängnisse eines Christen gute Dinge bewirken, wie Glauben, Tugend, Erkenntnis, Selbstkontrolle, Ausdauer, Güte, brüderliche Liebe und Nächstenliebe.  Dieser Prozess wird genannt, zu wachsen „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Petrus 3, 18).

Die Philipper kannten die Mühen von Paulus.  Doch er wollte nicht, dass sie sich übermäßig Gedanken machten, denn er hatte „gute Nachrichten“, nicht schlechte Nachrichten zu berichten: das Evangelium breitete sich weiter aus.  Dies war seine „Limonaden-Zeit“:

„Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber.  Aber ich werde mich auch weiterhin freuen; denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, wie ich sehnlich erwarte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod.  Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn“ (Philipper 1, 18-21).

Paulus hätte die schlechten Seiten betrachten können – seine eigene Gefangennahme, seine Reisebeschränkungen, seine körperlichen Leiden – aber er betrachtete das Leben vom Standpunkt des Evangeliums aus.   Wenn sich das Evangelium weiterhin verbreitete, war das eine „gute Nachricht“ – Limonade.  Und seine Gefangenschaft und Bedrängnisse führten dazu, dass das Evangelium sogar noch weiter Verbreitung fand.

Die Bibel erklärt, warum dies geschah, und die Apostelgeschichte erzählt davon.

"Als wir nun nach Rom hineinkamen, wurde Paulus erlaubt, für sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte.  Es geschah aber nach drei Tagen, dass Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Väter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem überantwortet in die Hände der Römer“ (Apostelgeschichte 28, 16-17).

Er stand unter „Hausarrest“ – wurde ständig bewacht.  „Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert“ (Verse 30-31).  Die Schrift zeigt klar, dass Paulus diejenigen, die ihn besuchten, immer wieder auf das Wirken Jesu Christi verwies.  Sehr wahrscheinlich hatten sogar die Leibwächter des Kaisers einen beständigen Kontakt zu Paulus und ihnen wurde das Evangelium verkündet.  Es ist fast sicher, dass Paulus seine Zuhörer, an die er vielleicht sogar gelegentlich direkt angekettet war, zu belehren versuchte.  Und so ist es denkbar, dass manche von diesen bekehrt wurden: „Ich lasse euch aber wissen, Brüder und Schwestern: Wie es um mich steht, das ist zur größeren Förderung des Evangeliums geschehen.  Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden“ (Philipper 1, 12-13).  Sein Vorbild und sein Wirken verbreiteten sich weit: „Grüßt alle Heiligen in Christus Jesus. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind.  Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers“ (Philipper 4, 21-22).

 

Freude darüber, dass das Evangelium gepredigt wird

Sogar noch erstaunlicher in Bezug auf Paulus‘ Einstellung ist, dass manche zur Zeit seiner Gefangenschaft ihre eigene Version des Evangeliums predigten, nur um Paulus absichtlich zu schaden:

„Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft.  Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber“ (Philipper 1, 15-18).

Paulus tappte nicht in die Falle des Selbstmitleids und der Verzweiflung.  Er konnte erkennen, dass diejenigen, die danach strebten, ihn zu verfolgen, damit unabsichtlich das Evangelium verbreiteten!

Egal ob als Vorwand, aus Neid oder Streitsucht – Paulus richtete seine Gedanken darauf, dass Christus in jedem Fall gepredigt wurde!  Sich zu „freuen“ bedeutet, begeistert und froh über etwas zu sein.  Was auch immer es brauchen würde, ob er leben oder sterben würde, oder ob der Grund war, dass andere ihm Trübsal in seiner Gefangenschaft bereiten wollten: Paulus war fest entschlossen, das Predigen des Evangeliums zu unterstützen.  Auf diese Weise lässt sich 1. Korinther 9, 16 erklären: „Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!“  Als ein Diener des Evangeliums fühlte er sich gedrängt, dies konsequent zu tun, koste es, was es wolle.

Eines der beeindruckendsten Beispiele in der Bibel dafür, wie man aus Zitronen Limonade macht, ist die Steinigung von Paulus: „Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus und meinten, er wäre gestorben“ (Apostelgeschichte 14, 19).  Alles schien vorüber zu sein.  Paulus war ein blutiger, zerschlagener und zerrissener Haufen Fleisch, man hielt ihn für tot.  Und sicherlich, niemand hat jemals eine Steinigung überlebt!  Das schien das Ende der Geschichte.  Aber Moment mal!  Paulus bewegte sich:

„Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.  Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe; und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und unterwiesen viele. Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und Antiochia, stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen“ (Verse 20-22).

 

Ein Lied aus den 1940er Jahren mit Lehren für uns heute

Wie steht es mit uns heute – Christen, die sich der Realität des 21. Jahrhunderts gegenübersehen?  Was können Rückschläge im Leben uns darüber beibringen, aus Zitronen Limonade zu machen?  In manchen seiner Predigten sang der frühere vorsitzende Evangelist Roderick C. Meredith die Worte eines Liedes aus den 1940er Jahren, die den Schlüssel dazu liefern, wie man aus Zitronen Limonade macht: „Du musst das Positive betonen, das Negative beseitigen und an der Bejahung festhalten“.

Ein Christ muss sich entschließen, „das Positive zu betonen“.  Dies bedeutet, dass wir unsere Einstellungen, unsere Gedanken und unsere Stimmungen kontrollieren.  Zum Beispiel können wir uns entscheiden, positiv eingestellt zu sein, ja sogar, uns zu freuen, auch wenn Schwierigkeiten auftreten. „Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.  Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt“ (Jakobus 1, 2-4).  Dies ist sicherlich eine Form von Limonade!

Ein echter, positiver Entschluss ist es, sich daran zu erinnern, dass Gott immer mit uns ist, in jedem Aspekt von jeder Bedrängnis, der wir uns gegenübersehen, wenn wir ihn um Hilfe bitten.  Mit einem richtigen Verständnis der Situation bewahren wir eine positive Einstellung trotz äußerer Umstände (vgl. Römer 5, 3-4; Römer 12, 12; Philipper 2, 17-18).

Ein Christ muss sich dann entschließen, „das Negative zu beseitigen“.  Wenn Prüfungen kommen, neigen wir dazu, uns selbst in eine negative Haltung hineinzureden, indem wir uns negative Dinge sagen: „Ich kann das nicht“, „das ist zu schwer für mich“, „warum geschieht das mir?“ – Und so rufen wir uns immer wieder solche Dinge ins Gedächtnis.  Wie wir zuvor gelesen haben, schlug Paulus in Philipper 4, 11-13 einen besseren Weg vor, denn er wusste, dass er trotz all der negativen Umstände zufrieden sein konnte, und er bekräftigte: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“ (Vers 13).

Je mehr Sie sich bemühen, aus Zitronen Limonade zu machen, umso mehr Ergebnisse werden sich einstellen: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.  Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.  Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen“ (Galater 6, 7-9).  Sie können damit anfangen, indem Sie sich Ihre Freunde gut aussuchen (1. Korinther 15, 33).

Und ein Christ sollte sich von „negativen“ Menschen fernhalten – denjenigen, deren ständiger Pessimismus ihre Bemühungen vergiftet, mit der Realität ihres Lebens zurechtzukommen.  Mit der richtigen Form vom Selbst-Ermutigung und indem wir eine richtige Auswahl treffen, mit wem wir Umgang haben, können wir es vermeiden, durch das verhärtet zu werden, was Paulus als „Betrug der Sünde“ bezeichnet, die immer negativ ist: „Ermahnt euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt, dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde“ (Hebräer 3, 13).

Ein Christ muss sich letztlich entschließen, „an seiner Bejahung festzuhalten“.  Einer der vernichtendsten Fehler, die ein Christ begehen kann, ist es, in der Vergangenheit zu leben.  Ja, wir haben alle gesündigt und Fehler begangen, aber Gott sagt, dass er all diese Sünden von uns entfernt hat, als wir bereut haben.  Er hat uns angenommen und bejaht.  Christen sollten in der Gegenwart leben, nicht in der Vergangenheit.  Paulus war ein hervorragendes Beispiel dafür: „Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben.  Es ist aber desto reicher geworden die Gnade unseres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.  Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin“ (1. Timotheus 1, 12-15).

 

Der Siegespreis der himmlischen Berufung

Paulus‘ Lösung war einfach: „Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.  Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3, 12-14).  Gott sagt uns, dass wir in der Gegenwart leben sollen, aber mit Blick auf die Zukunft.

Es war die Erwartung zukünftiger Herrlichkeit, welche allen Christen innewohnt, die Paulus befähigte – und uns befähigen kann – in den gegenwärtigen Bedrängnissen, denen wir uns gegenübersehen, auszuharren.  Diese reife Einstellung ermöglichte Paulus, eine positive Einstellung zu bewahren, selbst in den schlimmsten Zeiten:

„Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich, damit durch mich die Botschaft ausgebreitet würde und alle Heiden sie hörten, so wurde ich erlöst aus dem Rachen des Löwen.  Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (2. Timotheus 4, 17-18).

Auch wenn Gott uns Zitronen vorsetzen kann – oder zumindest zulassen kann, dass diese in unser Leben kommen – gibt er uns auch durch seinen Geist die Mittel, daraus Limonade zu machen.