Diesen Frühling werden Milliarden von Menschen der Auferstehung Jesu Christi gedenken, indem sie uralte Osterbräuche pflegen. Und obwohl der Name dieses Festes und seine Feier zu dieser Jahreszeit ihre Anfänge vor dem Christentum hatten und die Ostersonntagsfeier nicht einmal den tatsächlichen Tag der Auferstehung Christi widerspiegelt, nehmen die meisten bekennenden Christen an, dass dieses nichtchristliche Fest inzwischen "christianisiert" worden ist, und somit zu etwas wurde, das Jesus Christus befürworten würde. 

Doch ist ihre Annahme richtig? Christen, die die Bibel sorgfältig studieren, und die die geschichtlichen Aufzeichnungen genau betrachten, werden zu einer anderen Schlussfolgerung kommen. Anstatt die Auferstehung Christi an einem falschen Tag zu feiern, werden sie seines Opfertodes gedenken, indem sie das christliche Passah auf eine Weise feiern, wie es die frühe Kirche tat – auf die von ihm angeordnete Art – wie man es in der Bibel findet. Schockiert Sie das? Lesen Sie weiter!

"Christianisierung" von Festen altertümlicher Sexgöttinnen?

Die Ursprünge der vorchristlichen Osterbräuche in heidnischen Kulturen sind aus der Geschichte weithin bekannt. In der Welt des Altertums waren manche der größten weiblichen Gottheiten die verschiedenen Inkarnationen der großen Fruchtbarkeitsgöttin, die als Ishtar (babylonisch), Astarte (phönizisch), Atargatis (philistinisch), Ashtoreth (hebräisch), Eastre (angelsächsisch), Ostara (germanisch) und Aphrodite (griechisch) bekannt war. 

Aufgrund der Ähnlichkeiten in ihrer Mythologie, Anbetungsart, den Namen und Festtagen, werden diese Göttinnen im Wesentlichen als dieselbe Gottheit angesehen. Denn diese Faktoren sind es, die eine Gottheit identifizieren, während ihre Anbetung durch die verschiedenen Kulturen fortgesetzt wird. Die hauptsächlichen Fruchtbarkeitsfeste all dieser Gottheiten (und ihrer dazugehörigen Gemahle) fanden im Frühling statt – einer Zeit der Erneuerung und Geburt. 

In The Myth of the Goddess [Der Mythos der Göttin] schreiben Anne Baring und Jules Cashford: "Nun lesen wir überall über die Göttinnen und Götter, die aus der Urgöttin entstanden sind, die der Ursprung aller Dinge ist… Die Göttin hat viele Namen, und viele unterschiedliche Geschichten werden über sie erzählt, doch eine Geschichte findet sich im ganzen Nahen Osten immer wieder unverändert: Die Göttin wird von ihrem Geliebten getrennt, der stirbt oder zumindest zu sterben scheint und dann in eine Dunkelheit fällt, die "Unterwelt" genannt wird. Diese Geschichte spiegelt sich in der Natur wider als Verlust von Licht und Fruchtbarkeit im Winter. Die Göttin steigt herab, um die Dunkelheit zu überwinden, damit ihr Geliebter wieder zum Licht zurückkehren, und das Leben weitergehen kann. 

Aphrodite ist im Wesentlichen ein Abkömmling der mesopotamischen Göttin Inanna-Ishtar, die bei den Phöniziern zu Astarte wurde, und von den Philistern Atargatis, von den Hebräern Ashtoreth genannt wurde. Inannas Gemahl Dumuzi und Ishtars Tammuz wurden in der griechischen Mythologie zu Aphrodites Adonis, dem gestorbenen, und dann in einer neuen Form wiederauferstandenen Sohn und Liebhaber der Göttin.

Die griechische Göttin Aphrodite verliert ihren Geliebten, den schönen Adonis… Hier aber rettet ihn die Göttin nicht mehr selbst, sondern muss den Gott Zeus bitten, dass er ihm ermöglicht, für die Zeit von Frühling bis Herbst, die fruchtbare Jahreszeit auf der Erde, ins Leben zurückzukommen. Und letztlich stirbt Jesus, der Sohn der jungfräulichen Mutter Maria… Christus wird durch seinen Vater im Himmel ‚gerettet', doch wie bei den anderen fällt seine Rückkehr in die Regenerationszeit der Erde. Ostern wird am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Tag- und Nachtgleiche im Frühling gefeiert, so dass auch Christi Auferstehung, wie die seiner Vorgänger, den Wechsel vom Winter zum Frühling widerspiegelt" (Seiten 145-147). 

Joseph Campbell, ein anderer bekannter Kulturantrophologe, kam zu der Schlussfolgerung, dass der "christliche" Osterbrauch "auf das Datum der jährlichen Auferstehung des Adonis fällt, das somit im christlichen Kult zu Ostern wurde. Sowohl im heidnischen Kult, als auch im christlichen ist es die Auferstehung eines Gottes" (Occidental Mythology [Mythologie des Abendlands], Seite 138). 

Diese Autoren drücken den unter Kulturantrophologen verbreiteten Standpunkt aus, dass es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen "christianisierten" heidnischen Kulturen und ihren heidnischen Vorläufern gibt. Es bestand die Tendenz, im Lauf der Zeit christliche Themen als Fassade auf die existierenden heidnischen Bräuche aufzusetzen, die ihrerseits bereits tief in den Gesellschaften und Köpfen verwurzelt waren. Die Autoren erklären also, dass geschichtlich betrachtet die Übernahme der Osterbräuche für die Gedenkfeier an Christi Auferstehung eine Anpassung an frühere, heidnische Wiederauferstehungsfeste war.Diese Bräuche haben ihren Ursprung nicht im Christentum

Während es richtig ist, dass die meisten bekennenden Christen Ostern, mit der Begründung feiern, dass es an Christi Auferstehung erinnert, gebietet die Bibel in Wahrheit, dass Christen eine Gedenkfeier für seinen Opfertod abhalten sollen!Als Christus seinen Nachfolgern die Anweisung gab, das Passahfest mit einer zur Vollendung gebrachten, christlichen Bedeutung einzuhalten, wurde es zur Gedenkfeier seiner Aufopferung als das Lamm Gottes – nicht seiner Wiederauferstehung. Christus vermied dadurch die Verwechslung der Bedeutung seiner einzigartigen Aufopferung mit den weithin bekannten, heidnischen Wiederauferstehungsritualen der damaligen und früheren Zeit. 

Tatsächlich beinhalten Gottes heilige Tage einen Zeitpunkt, an dem die Auferstehung treuer Christen bei der Rückkehr Jesu Christi gefeiert wird (1. Korinther 15, 12-20; 50-52). Dieser heilige Tag ist als Posaunenfest bekannt, und fällt in den Herbst (3.Mose 23, 24), nicht in den Frühling. Wie wir gleich sehen werden, wurden der Brauch und die Bedeutung des christlichen Passahfestes ausdrücklich in der Bibel und auch von der Kirche des ersten Jahrhunderts gelehrt. 

Doch als sich das Christentum in heidnische Gebiete ausbreitete, neigten einige Kirchen über Generationen hinweg dazu, in die früheren heidnischen Bräuche ihrer eigenen Kultur zurückzufallen und sich von den religiösen Praktiken, die mit dem Judentum verknüpft waren, zu entfernen. 

Folglich wurde die richtige Feier des Pasch oder des Passahs sowohl im Zeitpunkt, als auch in ihrer Bedeutung geändert. Historiker des traditionellen Christentums bestätigen diese Transformation. Die New Catholic Encyclopedia [Neue katholische Enzyklopädie] erklärt: "Von den Christen wurde nicht nur die Bedeutung des jüdischen Festes geändert, sondern auch der Zeitpunkt. Die jüdische Methode, die das Datum auf den 14. Nisan festlegte, ergab keinen festen Tag [im römischen Kalender]; schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt legten die [römischen] Christen ihr Pasch auf den Sonntag der auf das jüdische Fest folgte" (1967, Bd. 5, Seite 7). Pasch ist das lateinische Wort für Passah. Doch aufgrund der Änderung des Datums und der Bedeutung ist es angemessener, diese Feier mit dem deutschen Wort Ostern zu bezeichnen. 

"Der asiatische Brauch aus dem 2. Jahrhundert, Ostern [Pasch] am Tag des jüdischen Passahfestes zu feiern, stand im Konflikt mit dem römischen Brauch, Ostern am Sonntag, dem Tag der Auferstehung, zu feiern... Anfänglich waren beide Kirchenfeste erlaubt, doch schrittweise wurde es als unangebracht empfunden, dass Christen Ostern an einem jüdischen Festtag feiern sollten, und so wurde zur Einheit in der Feier des höchsten christlichen Festes aufgerufen" (Seite 8). 

"Der Quartodezimanismus [d.h. das Feiern des Passahfestes am 14. Nisan nach dem hebräischen Kalender], der in Kleinasien und Syrien im 2. Jahrhundert vorherrschend war, hob den Tod Christi, des wahren Passahopfers (Joh. 18, 28; 19, 42) hervor, während der römische Brauch die Feier des Sonntags als Tag der Auferstehung betonte… Als sich das Christentum vom Judaismus trennte, lehnten heidnische Christen es ab, das christliche Hauptfest an demselben Tag wie das jüdische Passahfest zu feiern" (Bd. 12, Seite 13).

Christianisierte Fassade oder eine solide biblische Praxis?

Es ist offenkundig, dass Ostern ein "christianisiertes" heidnisches Fest ist. Und in der Bibel verurteilt Gott auf das Äußerste den Versuch, ihn mit Bräuchen zu verehren, die aus der Anbetung falscher Götter entlehnt sind. Beachten Sie, was er Israel geboten hat: 

"Wenn der Herr, dein Gott, vor dir her die Völker ausrottet, zu denen du kommst, ihr Land einzunehmen, und du es eingenommen hast und darin wohnst, so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, es ihnen nachzutun, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und dass du nicht fragst nach ihren Göttern und sprichst: Wie haben diese Völker ihren Göttern gedient? Ebenso will auch ich es tun! So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst; denn sie haben ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Ihr sollt nichts dazutun und nichts davontun." (5. Moses 12, 29 – 13, 1). 

Gott sagt uns deutlich, dass wir kein "Recycling" heidnischer religiöser Rituale für seine Anbetung betreiben sollen. Wir sollen Gott so anbeten, wie er es angeordnet hat, und nicht so, wie wir es uns selbst zurechtlegen. Das Feiern des Osterfestes fügtzweifellos zu dem hinzu, was Gott angeordnet hat, und das Ablehnen des christlichen Passahfestes lässt zweifellos von dem weg,was Gott uns als Christen aufgetragen hat. 

Christus sagte: "'Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir. Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.' Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet der Menschen Satzungen" (Markus 7, 6-8).

Die Evangelien zeigen, was zu tun ist

Viele Menschen mögen überrascht sein, wenn sie erfahren, dass die Evangelien im Neuen Testament vieles über die eigentlichen Bräuche zu sagen haben, die Jesus und seine Jünger in der Nacht vor Jesu Tod eingehalten haben: "Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir's essen. … Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!" (Lukas 22, 8.13-20). Er hat auch die Füße seiner Jünger gewaschen und ihnen geboten, untereinander das gleiche zu tun (Johannes 13, 1-15). Christus sagte, dass sie bei diesem Anlass das Passahlamm aßen, und gebot: "das tut zu meinem Gedächtnis". Er ordnete an, dass sie diese Nacht als einen Gedenktag an ihn feiern sollten, und er zeigte ihnen die Art und Weise, wie sie es tun sollten, mit ungesäuertem Brot als Symbol für seinen Leib und Wein als Symbol für sein Blut.

Wann wird das Passahfest gefeiert?

Nun beachten Sie, an welchem Tag im hebräischen Kalender diese Ereignisse stattfanden. Es ist wichtig, dass Sie erkennen, dass nach der biblischen Betrachtung ein Tag mit dem Sonnenuntergang beginnt und am nächsten Tag mit dem Sonnenuntergang endet. 

Der erste Tag der Ungesäuerten Brote, ein jährlicher Festtag, fällt auf den 15. Nisan des hebräischen Kalenders und beginnt am Vorabend, zum Ende des 14. Nisan (3. Moses 23, 5-6). Zur Zeit Christi töteten die Juden das Passahlamm am Nachmittag des 14. Nisan, ungefähr zu der Stunde, in der auch Christus, das Lamm Gottes, durch die Hand der Römer starb. Das letzte Abendmahl Christi ereignete sich am Anfang des 14. Nisan, am Abend vor seiner Kreuzigung. In dieser Nacht wurde er von Judas verraten, von Petrus verleugnet und vor dem Hohepriester geschlagen (Matthäus 26, 30-75; Johannes 18, 1-27). 

Am folgenden Morgen – immer noch der 14. Nisan – stand er bei Pilatus vor Gericht, wurde verurteilt, gegeißelt und gekreuzigt (Matthäus 27; Johannes 18, 28-40). Beachten Sie, dass Christus in Johannes 19, 31 noch vor dem anbrechenden Abend begraben werden musste: "Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag". Diese Verse zeigen ausdrücklich, dass die Gedenkfeier des Passahs, wie Christus sie geboten hat, an dem Abend stattfand, der der Beginn des 14. Nisan war. Es war der Abend vor der jüdischen Passahfeier, die an dem Abend abgehalten wurde, der den heiligen Tag des 15. Nisan einläutete.

Die Bedeutung der Symbole

Wir haben nun gesehen, was Christus seinen Nachfolgern aufgetragen hat, um es als Gedenkfeier für ihn abzuhalten, undwann dies getan werden sollte. Aber warum hat er sie beauftragt, es so zu tun? Der Apostel Johannes überlieferte Jesu Erklärung der Gründe für das Brot und den Wein am Passah in seinem Evangelium: "Ich bin das Brot des Lebens… Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt… Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken" (Johannes 6, 48.51-54).

Christus ist unser Passahlamm

Die Ereignisse beim Auszug aus Ägypten versinnbildlichten, was später durch Jesus Christus erfüllt werden sollte. Jesus Christus, das Lamm Gottes ist unser Passahopfer. Wie der Apostel Paulus die Korinther erinnerte: "Denn auch wir haben einPassalamm, das ist Christus, der geopfert ist" (1. Korinther 5, 7). 

Gewissensbisse und Reue sind nicht dasselbe. Wahre Reue ändert das, was wir machen werden – sie verändert unsere Zukunft. Doch alle Reue dieser Welt kann nicht das rückgängig machen, was wir getan haben. Nur eine Sache kann die Schuld unserer vergangenen Sünden entfernen – unser Passahopfer Jesus Christus. "Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind" (Römer 5, 10). Christus wurde an einem Samstagabend wieder auferweckt, genau "drei Tage und drei Nächte" nachdem er ins Grab gelegt worden war (Matthäus 12, 40). Wir haben einen lebendigen, wiederauferstandenen Erlöser und unsere Hoffnung auf das ewige Leben besteht durch die Auferstehung im Glauben an ihn. Die Auferstehung Jesu Christi ist für Christen von großer Wichtigkeit, doch uns wurde kein Festtag im Frühling gegeben, um dies zu feiern.

Die Lehre des Apostel Paulus

Was hat die Kirche des ersten Jahrhunderts gelehrt und praktiziert? Lesen Sie, was Paulus den Christen in Korinth gesagt hat: "Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nachtda er verraten ward [der Abend, mit dem der 14. Nisan begann], nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt" (1. Korinther 11, 23-26). 

Das ist Paulus' ausdrückliche Anweisung an die Kirche, das Passahfest als Gedenkfeier abzuhalten – zu genau derselben Zeit, in der gleichen Art und Weise und mit der gleichen Bedeutung die Christus seine Jünger lehrte. 

Während es eindeutig ist, dass dies die Lehre und Praxis von Paulus und der Christen in Korinth war, ist es auch interessant zu wissen, dass diese Lehre geschichtlich im zweiten, dritten und vierten Jahrhundert n.Chr. in den Kirchen in Kleinasien fortgesetzt wurde, die von Paulus gegründet und von dem Apostel Johannes bis ins hohe Alter geleitet wurden. Die Römische Kirche, die sich für das Feiern von Ostern einsetzte, stempelte diejenigen, die weiterhin das Einhalten des christlichen Passahfest am 14. Nisan praktizierten, als Quartodezimaner ab – von den lateinischen Wörtern für "vier" und "zehn". Die östlichen oder kleinasiatischen Kirchen beharrten jedoch darauf, in dem Glauben weiterzuleben, der ihnen durch die Apostel überliefert worden war. 

Polycarp, Bischof von Smyrna, – ein Jünger des Apostels Johannes – diskutierte über dieses Thema mit Papst Anicetus (ca. 155 n.Chr.) und erklärte, dass er persönlich von dem Apostel Johannes über die richtige Einhaltung gelehrt worden sei. 

Später erwies sich angesichts einer fest entschlossenen Opposition unter Führung von Polykrates – dem Bischof von Ephesus [einer Gemeinde, die von dem Apostel Paulus gegründet wurde] – ein Versuch von Papst Viktor I. (189-198 n.Chr.) als erfolglos, den römischen Brauch (Ostern) einzuführen. Letztendlich akzeptierten alle den römischen Brauch, außer den asiatischen Bischöfen. "Auf dies wollte der römische Bischof Viktor alsbald die Gemeinden Asiens sammt den benachbarten Kirchen als heterodoxe von der allgemeinen Einigung ausschließen und erklärte in Schreiben alle dortigen Brüder für völlig exkommuniziert. Allein ein solches Verfahren fand nicht den Beifall aller Bischöfe, sondern sie forderten ihn im Gegenteil auf, Gesinnungen des Friedens der Einigkeit und der Liebe gegen die Nächsten zu hegen. Unter anderm schrieb auch Irenäus [von Lyon] im Namen der Brüder in Gallien, welchen er vorstand, einen Brief" (Eusebius, Kirchengeschichte; 5.23-25). Während des dritten Jahrhunderts flaute der Quartodezimanismus ab; er hielt sich aber in einigen asiatischen Gemeinden bis ins 5. Jahrhundert (New Catholic Encyclopedia [Neue Katholische Encyclopädie] Bd. 5, Seite 8; Bd. 12, Seite 13). 

Die Tatsache, dass diese Praxis von der Bildfläche verschwand, ist nicht überraschend. Die Christen, die den Quartodezimanismus fortsetzten, wurden exkommuniziert und im 4. Jahrhundert durch die zunehmend stärker werdende Römische Kirche mit dem Kirchenbann belegt, der zur Konsequenz hatte, dass viele unter schrecklicher Verfolgung litten – und sogar getötet wurden. Es ist einleuchtend, dass die asiatischen Kirchen es als äußerst wichtig ansahen, das Passahfest am 14. Nisan zu feiern! 

Tatsächlich ist der Brauch, das christliche Passahfest zu feiern, nicht ausgestorben, sondern wird bis heute weiterhin von wahren Christen jeden Frühling am 14. Nisan treu weitergeführt. 

Die Bibel lehrt, dass es für uns wichtig ist, dass wir Gott so verehren, wie er es geboten hat – und Christus so gedenken wie er es gelehrt hat. Wir sollen nicht religiöse Praktiken aus heidnischen Kulturen entlehnen! Diesen Frühling werden Milliarden von Menschen Ostern feiern. Aber einige wahre Christen, die den Anweisungen Jesu und dem Beispiel der Apostel Paulus und Johannes treu nachfolgen, werden weiterhin mit Freude das christliche Passah feiern. Wofür werden Sie sich entscheiden?


OST, April 2011
© 2011 Living Church of God
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Englischer Titel:  Easter or Passover: Which Is for Christians?
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart