Wenn Jesus von Nazareth heute auf die Erde zurückkehren würde, könnte er dann die Religion wiedererkennen, die seinen Namen gebraucht? Keineswegs! Menschen haben die Lehren Jesu Christi so verdreht, dass die Religion, die seinen Namen trägt, praktisch KEINE Verbindung mehr zu dem hat, was er und die Apostel uns vorgelebt und woran sie geglaubt haben. 
Können Sie eine Kirche finden, die bemüht ist, nach den Lehren des wahren apostolischen Christentums zu leben? 
Können Sie sich BEWEISEN, was Gottes Wahrheit wirklich ist? Diese Broschüre kann Ihnen bedeutsame Antworten zu diesen Fragen geben!


Wenn Jesus von Nazareth heute auf die Erde zurückkehren würde, könnte er dann die Religion wiedererkennen, die seinen Namen gebraucht? Wäre er schockiert, zu erfahren, dass die Menschen, die vorgeben, ihm nachzufolgen, in den letzten 1900 Jahren fast pausenlos KRIEG gegeneinander geführt haben – Katholiken gegen Katholiken, Protestanten gegen Protestanten? Dass diejenigen, die sich als seine Nachfolger bezeichnen, Lehren glauben, die im VÖLLIGEN GEGENSATZ zu dem stehen, was er lehrte, andere Feiertage einhalten, andere Bräuche pflegen und – am wichtigsten – eine grundsätzlich andere Vorstellung von Gott und seinen Plänen haben, als Jesus und die ursprünglichen Apostel? 

Jesus könnte sich fragen: Warum benutzen sie meinen Namen für all dieses "Zeug?" 

Die meisten aufrichtigen Religionsgelehrten geben zu, dass das bekennende Christentum von ENORMEN Veränderungen betroffen war, die es zu etwas völlig anderem gemacht haben, als das Christentum Jesu und der ursprünglichen Apostel! Der anerkannte Gelehrte des traditionellen Protestantismus, Jesse Lyman Hurlbut bestätigt:

Für fünfzig Jahre nach dem Leben des Paulus liegt ein Schleier über der Kirche, durch den hindurchzublicken für uns unmöglich erscheint; und als er sich schließlich lüftet, etwa 120 n.Chr. mit den Schriften der frühesten Kirchenväter, finden wir eine Kirche vor, die sich in vielen Aspekten von derjenigen aus den Tagen von Paulus und Petrus unterscheidet (Story of the Christian Church [Geschichte der christlichen Kirche], Seite 41).

Wenn die Kirchenvorsteher während der Zeit, die Hurlbut an anderer Stelle ein "Zeitalter der Schatten" nennt, mit dem Geist Gottes erfüllt und von diesem geleitet worden wären, warum sollte dann die Kirche plötzlich "sehr verschieden" sein? Die Bibel sagt uns doch, dass Christus "gestern und heute und DERSELBE auch in Ewigkeit" ist (Hebräer 13, 8). Hingegen ist das bekennende Christentum von heute NICHT mal annähernd das gleiche, wie das von Jesus gegründete. 

Hurlbut schreibt über die Zeit nach dem Tod der ursprünglichen Apostel und ihrer unmittelbaren Nachfolger folgendes:

Die Gottesdienste wurden glanzvoller, waren aber weniger spirituell und von Herzen kommend als diejenigen in früherer Zeit. Das Format und die Zeremonien des Heidentums schlichen sich schrittweise in den Gottesdienst ein. Manche der alten, heidnischen Feiertage wurden zu Kirchenfesten, mit einer Änderung ihres Namens und darin, wie sie begangen wurden. Etwa um 405 n.Chr. erschienen erstmals Abbilder der Heiligen und Märtyrer in den Kirchen, zuerst als Gedenktafeln, in der Folge dann verehrt und angebetet. Die Anbetung der Jungfrau Maria war der Ersatz für die Anbetung von Venus und Diana; das Abendmahl wurde zu einer Opferhandlung, anstatt zu einer Gedenkfeier; und die Kirchenältesten wurden von Predigern zu Priestern (Seite 79).

Beachten Sie Hurlbuts Anmerkung, dass "manche der alten, heidnischen Feiertage [...] zu Kirchenfesten [wurden]". Sie "wurden" es, weil Gott selbst vorausgesagt hatte, dass BÖSE Menschen und falsche Führer den größten Teil der Kirche übernehmen würden! Erinnern wir uns an die inspirierte Warnung des Apostels Paulus an die Ältesten in Ephesus: "Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus eurer Mitte werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen" (Apostelgeschichte 20, 29-31). 

Als Paulus erkannte, wie tiefgreifend der geistliche ABFALL sein würde, der den größten Teil der Kirche betreffen würde, war er zu Tränen gerührt. Daher sah er sich veranlasst, einen jeden unter Tränen Tag und Nacht zu WARNEN [englische Übersetzung]! Nur sehr wenige Menschen scheinen heutzutage besorgt genug zu sein, um angesichts dieses massiven Abfalls und der dramatischen Veränderungen auch nur halbwegs den Tränen nahe zu sein.

WIE konnte das passieren?

Dieser massive Abfall vom Glauben konnte geschehen, weil die Menschen damals wie heute sich nicht eifrig BEWIESEN haben, wo die Wahrheit Gottes gelehrt wird. Deshalb wies der lebendige Christus die Christen am Ende des apostolischen Zeitalters zurecht: "Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust" (Offenbarung 2, 4-5). 

Und was sehen wir heute? Wie können wir erklären, dass es alleine über 400 Glaubensrichtungen und Sekten gibt, die sich "christlich" nennen? Und alle von ihnen haben unterschiedliche Ideen, Traditionen und Denkweisen, beanspruchen aber alle für sich, demselben Jesus Christus nachzufolgen. 

Ein Teil der Antwort liegt darin, dass nur außerordentlich wenige bekennende Christen tatsächlich ihre Bibel studieren! Sie "BEWEISEN" sich also praktisch nichts von dem, was sie glauben, indem sie es sorgfältig in der Bibel nachforschen! Sie mögen vielleicht mit Enthusiasmus Bücher und Artikel über Gesundheit, Selbstverwirklichung, Investments und Geldanlagen studieren. Aber aus irgendeinem Grund kommt es ihnen nicht in den Sinn, die BEDEUTENDSTEN aller Themen gründlich zu studieren: Gibt es einen WIRKLICHEN Gott? Wenn ja, was BEABSICHTIGTE er mit der Erschaffung des Menschen? Und WIE können wir sein Ziel verwirklichen? Doch die Bibel gebietet uns: "PRÜFT aber alles, und das Gute behaltet" (1. Thessalonicher 5, 21). 

Die meisten Menschen haben einfach die Religion "akzeptiert," die in ihrer Familie Tradition war. Die meisten haben einfach die Überzeugungen und Traditionen "beibehalten", die ihnen als Kinder beigebracht wurden. Im Hinblick auf die geringe Aufmerksamkeit, die die Allgemeinheit ihrer Religion widmet, schrieb Teresa Watanabe, die Journalistin der Religionskolumne bei der Los Angeles Times:

Nach den Ergebnissen einer Firma für religiöse Marktforschung lesen zwei Drittel der Amerikaner die Bibel nicht regelmäßig und kennen nicht die Namen der vier Evangelien. Über die Hälfte der befragten Amerikaner konnten noch nicht einmal fünf der Zehn Gebote nennen. Und die Mehrheit gab an, sie hielten die Bibel für irrelevant... . "Wir achten die Bibel immer noch sehr, aber wirklich Zeit damit verbringen, sie zu lesen, zu studieren und anzuwenden – diese Dinge gehören der Vergangenheit an," sagte George Barna. Gründe, die dafür genannt wurden, reichten von Veränderungen in der amerikanischen Kultur bis zu Schwierigkeiten, die dem Text selbst anhafteten. 

Jetzt unternehmen religiöse Organisationen große Anstrengungen, um das wankende Image der altertümlichen Schriften aufzupeppen. Bibelverlage produzieren eine verwirrende Vielfalt an Produkten, Übersetzungen und Ausgaben, um jede erdenkliche Marktnische zu erreichen, um die Menschen davon zu überzeugen, dass das Buch weder geheimnisvoll noch irrelevant ist (Los Angeles Times, 23. Juli 1999).

Natürlich ist die wahre Ursache, die diesem massiven religiösen Abfall zugrunde liegt, diejenige, dass dies die Welt des Satans ist, und dass er die große Mehrheit der Menschen völlig VERFÜHRT hat. Im bequemen Umfeld der westlichen Zivilisation vergessen die meisten Amerikaner, Kanadier und andere, dass die überwältigende Mehrzahl der Menschen nie an IRGEND eine Form von "Christentum" geglaubt hat – und schon gar nicht an das wahre Christentum Christi und der Apostel! Die große Mehrheit der Menschen sind – und waren schon immer – Muslime, Hindus, Buddhisten, Schintoisten, Atheisten oder Agnostiker.

Ein sehr REALER Satan ist beteiligt

Wenn Sie Ihre eigene Bibel studieren und ihr glauben, werden Sie herausfinden, dass Satan, der Teufel, als derjenige beschrieben wird, "der die GANZE Welt verführt" (Offenbarung 12, 9). Sie werden auch lesen, dass Satan als der "Mächtige, der in der Luft herrscht, nämlich [der] Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams" beschrieben wird (Epheser 2, 2). Denn Satan "verbreitet" eine Einstellung der Selbstsucht und Rebellion auf der ganzen Erde. Er ist es, der verführte Menschen dahingehend beeinflusst, dass sie RIESIGE Mengen an zügellosem Sex, Gewalt und einen allgemeinen Geist der Respektlosigkeit und Gesetzlosigkeit in die so genannte "Unterhaltung" einfließen lassen, die Sie und Ihre Kinder im Fernsehen, im Kino, im Radio oder in verschiedenen perversen Computerspielen sehen oder hören, und die beinahe unbeschreibliche Akte von Perversion und Gewalt darstellen. Wollen Sie wissen, wer bei diesem "Spaß" wirklich lacht? Es ist SATAN! 

Denn indem er das normale Interesse der Menschen nach Sex und Unterhaltung pervertiert und auf schlaue Weise einen krankhaften Humor in die vielen "Sitcoms" [Situationskomödien] einfließen lässt, ist Satan fähig, die Menschen unmerklich dahingehend zu beeinflussen, sich gegenseitig zu missbrauchen, herabzusetzen und letztlich zu VERNICHTEN, wenn Gott nicht in letzter Minute eingreifen würde, um dies zu verhindern (Matthäus 24, 21-22). Satan ist wahrlich der "Gott" dieser gegenwärtigen Welt! Der Apostel Paulus schrieb unter Inspiration: "Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes" (2. Korinther 4, 3-4). 

Und was am wichtigsten von allem ist: Satan hat in das traditionelle "Christentum" eine ganze Reihe von völlig FALSCHEN Ideen über den Ursprung und die Bestimmung des Menschen, die Wesensart Gottes, sein ZIEL für uns und darüber, wie wir dieses große Ziel erreichen können, eingeschleust. Außerdem hat Satan die Menschen über die Prophezeiungen so sehr verwirrt, dass die meisten bekennenden Christen und sogar die meisten christlichen Prediger und Priester nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und biblische Prophezeiungen fast gänzlich außer Acht lassen. Doch unser Schöpfer widmete etwa ein Viertel der gesamten Bibel dem "SICHEREN prophetischen Wort" (2. Petrus 1, 19; englische King James Übersetzung). 

Haben Sie jemals das traditionelle Christentum betrachtet und sich gefragt: "Basiert diese Religion wirklich auf der Bibel? Ist DIES die Religion, die Jesus Christus gründete und die seine Apostel lehrten?" Wenn Jesus Christus der Erlöser der Welt ist, dann sollte sein Leben doch ein Vorbild für die sein, die ihm nachfolgen. Aber praktisch niemand FOLGT wirklich seinem Beispiel!

Ein Christentum ohne Christus?

Stattdessen hat sich die Menschheit ihre eigene Religion erschaffen. Und diese unterscheidet sich fast vollständig von dem, was Jesus Christus lehrte und vorlebte. Und man nennt diese Religion "Christentum", als ob es einen Zusammenhang mit Jesus Christus gäbe! Der Philosoph und Theologe Sören Kirkegaard drückte es so aus:

Das Christentum des Neuen Testaments existiert schlichtweg nicht... . Was man tun muss, ist, Licht auf die Verbrechen gegen das Christentum zu werfen, die über Jahrhunderte fortgesetzt und von Millionen verübt wurden (mehr oder weniger wissentlich), die dadurch auf schlaue Art unter dem Deckmantel, das Christentum zu vervollkommnen, versucht haben, Gott aus dem Christentum herauszustehlen, und es geschafft haben, aus dem Christentum das genaue Gegenteil dessen zu machen, was es im Neuen Testament war (Attack Upon Christendom [Angriff auf das Christentum], Kirkegaard, 1956, Seiten 32-33).

Das sind harte Worte, aber dies ist nicht nur die Meinung eines Einzelnen. Professor Rufus M. Jones stimmt damit überein und kommentiert, wie schnell Christi wahre Lehren von der Religion, die seinen Namen trägt, losgelöst wurden:

Wenn Christus selbst in irgend einer Form von seinen späteren Nachfolgern als Vorbild und Muster für den neuen Weg angesehen und ein ernsthafter Versuch unternommen worden wäre, sein Leben zum Standard und zur Norm für die Kirche zu machen, so wäre das Christentum zu etwas VÖLLIG ANDEREM geworden, als es tatsächlich geworden ist. Als "Ketzerei" würde dann gelten – wie es jetzt nicht der Fall ist – eine Abweichung vonseinem Weg, seinen Lehren, seinem Geist, seinem Reich... . Was wir besser als "galiläisches Christentum" bezeichnen können, war sehr kurzlebig, obwohl es bemerkenswerte Versuche gegeben hat, dieses wieder zum Leben zu erwecken. Und hin und wieder gab es geistliche Propheten, die darauf bestanden, dass alles andere außer dieser galiläischen Religion "Ketzerei" sei; aber der Hauptstrom der geschichtlichen Entwicklung hat eine andere Richtung eingeschlagen und einen sehr verschiedenen Schwerpunkt gesetzt (The Church's Debt to Heretics [Die Schuld der Kirche gegenüber den Ketzern], Jones, 1924, Seiten 15-16).

Es sollte uns nicht überraschen, dass die Menschen versucht haben, das Christentum in ihrer eigenen Weise neu entstehen zu lassen. Die Menschheit versucht seit Tausenden von Jahren, ihren eigenen Weg zu finden. Humanismus, Materialismus, Sozialismus, Kommunismus oder Kapitalismus – die menschliche Gesellschaft hat in ihrer VERGEBLICHEN Hoffnung, dem Leben einen Sinn abseits von Gott zu geben, viele Philosophien hervorgebracht und versucht, allein durch menschliche Anstrengung eine glückliche und wohlhabende Gesellschaft auf der Erde zu erschaffen. 

Die Wahrheit ist eindeutig. Das moderne "Christentum" ist "zu etwas VÖLLIG ANDEREM geworden" – wie es Professor Jones ausdrückte –, als es das Christentum Christi war! Aber was war die Folge? Nationen stehen beinahe ständig miteinander im Krieg, die Reichen werden wohlhabender, während die Armen verhungern und unter Epidemien leiden. "Die Masse der Menschen führt ein Leben in stiller Verzweiflung", schrieb Henry David Thoreau. Er hatte RECHT! Aber weder Thoreau noch den meisten anderen Menschen wurden die Augen für die Lösung geöffnet, für die WAHRHEIT, die ihr Leben mit Sinn, Freude und Frieden erfüllen würde. 

Manche mögen sagen: "Na und?" Aber hier geht es nicht um ein unbedeutendes Thema. Offen gesagt reden wir hier über den Weg zum ewigen LEBEN auf der einen Seite, oder ewigen TOD auf der anderen Seite (Römer 6, 23). Denn wenn Sie nicht das Christentum Christi haben, so besitzen Sie überhaupt kein Christentum! 

Jesus selbst warnte: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!" (Matthäus 7, 21-23). Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass Christus zu denen, die es versäumen, den "Willen" des Vaters zu tun, sagen wird: "Ich habe euch noch NIE gekannt." Unmissverständlich wird diesen verführten Kirchgängern gesagt werden, dass sie in Wahrheit nie mit dem Christus Bekanntschaft gemacht haben, dem zu dienen sie vorgeben. Sie waren nie wirklich bekehrt. Sie waren nie wirklich "Christen"! 

Jesus sagte auch: "Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?" (Lukas 6, 46). Ein "Herr" oder "Meister" ist jemand, dem man GEHORCHT. Aber die meisten Prediger, die sich zum Christentum bekennen, sowie deren Anhänger folgen NICHT den klaren Lehren und Beispielen Jesu und der Apostel. Und die meisten von ihnen machen auch keine Anstalten, ihre Bibel tiefgründig zu studieren, um herauszufinden, was diese Lehren und Beispiele eigentlich sind!

Das apostolische Christentum wiederherstellen

Der Schlüssel ist also unser Wunsch und unsere Bereitschaft, zum wahren, christlichen Glauben zurückzukehren, dem Glauben, "der EIN FÜR ALLEMAL den Heiligen überliefert ist" (Judas 3). Sind Sie bereit, ernsthaft zu versuchen, dem Christentum Christi nachzufolgen? Oder sind Sie bereit, etwas in Ihre Beziehung zu Gott und Ihre Suche nach dem ewigen Leben zu investieren? 

Die "kleine Herde" (Lukas 12, 32) – die wahre Kirche Gottes – hat zu allen Zeiten die Notwendigkeit erkannt, sich nach den Lehren und Beispielen Christi und der Apostel zu richten. Obwohl nur sehr wenige ernsthaft versucht haben, diesem Verhaltensmuster nachzueifern, haben viele Gelehrte und Kirchenhistoriker das Konzept der "Jerusalemer Kirche Gottes" verstanden. Es ist von großer Bedeutung, dieses Konzept zu verstehen, wenn wir ernsthaft daran interessiert sind, für den "Glauben, der ein für allemal überliefert ist" einzustehen. 

Der Apostel Paulus wurde inspiriert, folgendes an die Thessalonicher zu schreiben: "Denn, liebe Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa NACHGEFOLGT, die in Christus Jesus sind" (1. Thessalonicher 2, 14). Das Buch der Apostelgeschichte macht deutlich, dass das irdische "Hauptquartier" der Kirche Gottes für viele Jahrzehnte die Jerusalemer Gemeinde war. Dort wurden ursprünglich die wahren Christen mit dem heiligen Geist erfüllt (Apostelgeschichte 2). Von dort aus führten Petrus, Jakobus und Johannes viele Jahre lang den größten Teil ihrer Predigertätigkeit aus (vgl. Apostelgeschichte 4,1; 8, 1; 11, 1-2). Später war es die Kirchenleitung in Jerusalem, zu der Paulus und Barnabas kamen, um grundlegende Fragen zur Beschneidung der Heiden und ähnliche Fragen zu entscheiden (Apostelgeschichte 15, 4-6). 

Wie auch der bekannte Historiker Edward Gibbon schrieb: "Die ersten fünfzehn Bischöfe von Jerusalem waren alle beschnittene Juden, und die Gemeinde, der sie vorstanden, vereinte das Gesetz des Mose mit der Lehre Christi. Es war nur natürlich, dass die ursprüngliche Tradition einer Kirche, die nur vierzig Tage nach dem Tode Christi gegründet worden war und für fast ebenso viele Jahre unter der unmittelbaren Aufsicht der Apostel stand, als der Standard der Orthodoxie angenommen werden sollte. Die entfernten Gemeinden appellierten sehr häufig an die Autorität ihrer ehrbaren Muttergemeinde" (The Decline and Fall of the Roman Empire [Abstieg und Fall des Römischen Reiches], Kapitel 15, Abschnitt 1, Seite 389). 

Wie oben angedeutet, fand die einzige große Predigerkonferenz, die im Neuen Testament erwähnt wird, in Jerusalem statt. Hier lebten die ersten, führenden Apostel. Hier war die wahre "Muttergemeinde" (NICHT in Rom!). Und nach Jerusalem kamen Paulus und Barnabas bereits früher, damit Paulus, wie er es ausdrückte, "nicht etwa VERGEBLICH liefe oder gelaufen wäre" (Galater 2, 1-2). 

Nach der großen Predigerkonferenz reisten Paulus und Silas durch Kleinasien und besuchten die Gemeinden: "Als sie aber durch die Städte zogen, übergaben sie ihnen die Beschlüsse, die von den Aposteln und Ältesten IN JERUSALEM gefasst worden waren, damit sie sich daran hielten" (Apostelgeschichte 16, 4).

Paulus schaute nach Jerusalem

Die ursprünglichen Apostel und die Jerusalemer Kirche Gottes setzten den "Maßstab" für das wahre Christentum – NICHT nur für ihre Zeit – sondern für ALLE Zeiten! Entgegen der abwegigen protestantischen Idee, dass der Apostel Paulus später von Gott benutzt wurde, um das Christentum "neu zu erfinden," zollte der wahre Apostel Paulus der Bibel – wie wir gesehen haben – den ursprünglichen Aposteln ständig tiefen Respekt und wandte sich in allen wichtigen Angelegenheiten an die Kirchenführung in Jerusalem! Und es war derselbe Apostel Paulus, der an die überwiegend nichtjüdische Gemeinde in Korinth schrieb: "Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten" (1. Korinther 7, 19). Der anerkannte Historiker Carl von Weizsäcker schrieb 1895:

Paulus war weit davon entfernt, sein Interesse auf die heidenchristliche Gemeinde zu beschränken, die er selbst gegründet hatte. Seine Gedanken waren viel zu weit blickend, um das jüdische Christentum sich selbst zu überlassen. Er mühte sich nicht nur für sein eigenes Werk ab, sondern für die Kirche Gottes... die gesamte Kirche. Er vergaß nie auch nur für einen Moment die wahre Geburtsstätte des Evangeliums. Und für ihn waren die Christen in Jerusalem immer die [Heiligen]... . Er kümmerte sich aber nicht nur um die Einheit der Kirche, sondern sein erster und ständiger Gedanke war, dass die Urgemeinde die herausragendste göttliche Institution unter dem Evangelium war... . In den frühen Aposteln sah er... die Apostel des Herrn. Von diesen ging das Zeugnis der Auferstehung aus (1. Korinther 15, 1ff.). Diese waren immer die Apostel, die Gott an die Spitze seiner Kirche gesetzt hatte, die ersten der göttlich erwählten Männer, die die führenden Ämter im Leib Christi innehatten (1. Korinther 12, 28) (The Apostolic Age of the Christian Church [Das apostolische Zeitalter der christlichen Kirche], Seiten 12-13).

Auch später in seinem Leben reiste der Apostel Paulus wieder nach Jerusalem: "Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf. Am nächsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und es kamen die Ältesten alle dorthin" (Apostelgeschichte 21, 17-18). Beachten Sie, dass Paulus zu Jakobus kam, dem Bruder des Herrn, der zu diesem Zeitpunkt ohne Zweifel der Hauptapostel in Jerusalem war – während Petrus wahrscheinlich zu den "verlorenen Schafen" aus dem Hause Israel in Nordwesteuropa und den Britischen Inseln gegangen war. 

Nachdem sie ihre Freude über die guten Nachrichten zum Ausdruck brachten, die Paulus von Gottes Werk bei den Heiden überbracht hatte, sagte die Kirchenleitung in Jerusalem zu Paulus: "Bruder, du siehst, wie viel tausend Juden gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz" (Apostelgeschichte 21, 20). Um also diese vielen Judenchristen nicht zu verunsichern oder zu entmutigen, bat die Jerusalemer Kirche Paulus, ein Opferritual zu vollziehen, um damit öffentlich zu demonstrieren, dass er in KEINER Weise gegen das Gesetz Gottes lehrte. Die Kirchenführung erklärte Paulus: "Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen, die nimm zu dir und lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst" (Verse 23-24). 

Hätte Paulus tatsächlich IRGEND etwas gegen Gottes Gesetz gelehrt – insbesondere gegen das GEISTLICHE GESETZ, das die Zehn Gebote beinhaltet –, so hätte er mit Sicherheit NICHT diese Zeremonie aus dem Gesetz des Mose vollzogen! Diese besondere Zeremonie – wohl ein Dankopfer zum Abschluss eines nasiräischen Gelübdes – war für einen neutestamentlichen Christen nicht notwendig. Aber sie war auch keine "Sünde"! Und der tiefe Respekt, den Paulus Gottes Gesetz und der ursprünglichen Muttergemeinde entgegenbrachte, sowie seine Gewohnheit, dem Gesetz Gottes zu GEHORCHEN – all dies führte ihn zu der Entscheidung, doch an dieser Zeremonie teilzunehmen. Indem Gott Paulus zu dieser Entscheidung führte – und dieses Ereignis als ein Beispiel für uns in der Bibel festhielt – zeigte er uns ALLEN, dass Paulus schon vom Grundsatz her dem Gesetz GEHORCHTE und NICHT versucht hat, es abzuschaffen oder Gottes geistliches Gesetz "wegzudiskutieren," wie so viele protestantische Theologen lehren!

Was machte Christus auf der Erde?

Fast alle bekennenden Christen verstehen, dass Jesus Christus das Gesetz auf vollkommene Weise halten musste, um ein annehmbares Opfer für die Sünden der Menschheit zu sein. Aber welches Gesetz hielt er, und was erwartete er von denen, die ihm nachfolgen wollten? So beschrieb Christus selbst seine Mission:

"Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen" (Matthäus 5, 17-20).

Viele Christen erfassen nicht die Bedeutung dieser Worte. Christus sagte, dass nicht "der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen" (das kleinste hebräische Schriftzeichen) vom Gesetz vergehen würde, bis Himmel und Erde vergehen. Da Himmel und Erde noch nicht vergangen sind, müssen wir davon ausgehen, dass das Gesetz noch besteht. Und Christus verurteilte diejenigen, die Menschen fälschlicherweise lehren würden, auch nur das "kleinste Gebot" zu brechen. Andererseits erklärte er, dass diejenigen, die die Gebote HALTEN und LEHREN, im Himmelreich "groß" genannt werden würden! 

Änderte seine "Erfüllung" des Gesetzes auf irgendeine Weise diese Gebote? Oder wurden sie nach Christi Auferstehung verändert? Nein! Himmel und Erde sind bei seiner Auferstehung nicht vergangen. Und wir müssen begreifen, was er meinte, als er sagte, er habe das Gesetz "erfüllt." Ein Gelehrter erklärte seine Worte folgendermaßen:

Hat [Jesus] das [Gesetz] ausgefüllt oder erfüllt? Das allgemeine Wort plerosai bedeutet "füllen." In [Matthäus] 5, 17 geben es die meisten Übersetzungen mit "erfüllen" wieder. Die theologischen Folgerungen, die oft daraus gezogen werden, sind, dass [Jesus] alle Prophezeiungen des [Alten Testaments], die sich auf die Juden bezogen, erfüllt hat, so dass für diese nun keine mehr übrig bleiben; und dass er das [Gesetz] vollkommen gehalten hat, so dass es jetzt niemand mehr einhalten muss. Aber diese Schlüsse sind nicht folgerichtig und widersprechen in Wahrheit der von Jesus direkt zuvor getroffenen Aussage, dass er nicht gekommen sei, um das [Gesetz] abzuschaffen (oder zu zerstören). Noch grundsätzlicher für die Übersetzung ist jedoch die Frage, ob plerosai in diesem Vers überhaupt mit "erfüllen" wiedergegeben werden sollte. Die Ansicht [dieses] Übersetzers ist die, dass [Jesus] kam, um das [Gesetz] und die ethischen Aussagen der Propheten mit ihrer vollständigen Bedeutung aufzufüllen, damit jeder wissen kann, was zum Gehorsam diesen gegenüber gehört. Daher heißt es imJüdischen Neuen Testament, dass [Jesus] kam, "nicht aufzulösen, sondern zu vervollkommnen." Tatsächlich ist dies ja das Thema der gesamten Bergpredigt; und Matthäus 5, 17 ist, wenn man es so versteht, die Kernaussage (Jewish New Testament [Jüdisches Neues Testament], Stern, 1995, Seiten xxii-xxiii).

Mit anderen Worten kam Jesus, wie es Jesaja prophezeite (Jesaja 42, 21), um Gottes Gesetz "groß zu machen" und dessen volle Absicht und seinen Zweck aufzuzeigen. Was Jesus Christus abzustellen versuchte, war der Missbrauch des Gesetzes sowie die von Menschen geschaffenen Traditionen, die das Gesetz verdrehten. Sein Opfertod, der durch die Tempelopfer im Voraus aufgezeigt wurde, machte diese Tieropfer und Waschungen für Christen bedeutungslos. Aber sein Leben zeigte, dass das geistliche Gesetz – die Zehn Gebote – weiterhin für diejenigen, die danach streben würden, ihm zu gehorchen, von Bedeutung sein und bleiben würde. Man kann Jesu Lehren ohne die alttestamentlichen Schriften und das Gesetz, das in ihnen enthalten ist, nicht richtig verstehen, wie auch Federick Holmgren kommentierte:

Das Alte Testament bereichert die christliche Tradition. Eine dieser Bereicherungen ist die Tora (das Gesetz)... . Jesus akzeptierte Moses Tora; er kam nicht, um sie zu beenden, sondern um sie zu erfüllen (Matthäus 5, 17) – um ihre Lehren weiterzuführen. Außerdem gab er sie denen, die zu ihm kamen, um das ewige Leben zu suchen, als wesentliche Lehre weiter, der gehorcht werden sollte (Lukas 10, 25-28). Trotz Jesu Konflikt mit einigen Interpreten seiner Zeit sehen ihn sowohl jüdische, als auch christliche Gelehrte als eine Person, die das Gesetz ehrte und befolgte. Wenn er die kommende Herrschaft Gottes verkündigt, spricht er nirgends im Detail über den inneren Charakter dieser Herrschaft. Er muss es auch nicht, weil dieser bereits im Alten Testament beschrieben worden ist... . Das Alte Testament ist keine antiquierte Schrift; ihre Leben spendende Botschaft wird von der Kirche benötigt (Frederick C. Holmgren, "Preaching the Gospel Without Anti-Judaism", Removing Anti-Judaism from the Pulpit, ["Das Evangelium ohne Antisemitismus predigen", aus: Antisemitismus von der Kanzel entfernen], Herausgeber Howard Clark Kee und Irvin J. Borowski, 1996, Seiten 72-73).

Tatsächlich lehrte Jesus Christus aus dem Alten Testament und lebte danach, und ebenso diejenigen, die ihm nachfolgten.

Was lehrten die Apostel?

Wir haben gesehen, dass Jesus Christus eindeutig das Gesetz Gottes ehrte. Dennoch beschuldigen manche Kirchen fälschlicherweise die Apostel – insbesondere den Apostel Paulus –, zu lehren, dass Christen dem Beispiel Jesu Christi nicht mehr folgen müssen. Sogar aus apostolischer Zeit finden wir Beispiele, dass manche Paulus' Worte für ihre eigenen Zwecke verdrehten (vgl. 2. Petrus 3, 16). Doch als Paulus dem jungen Evangelisten Timotheus schrieb, erinnerte er ihn deutlich daran: "...dass du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit..." (2. Timotheus 3, 15-16). 

Die "heilige Schrift", die Timotheus als Kind kannte, waren die Schriften des Alten Testaments. Die meisten Bücher des Neuen Testaments existierten noch gar nicht! Paulus sagt, dass diese alttestamentlichen Bücher geeignet seien, ihn "weise zu machen im Hinblick auf das Heil durch den Glauben, der in Jesus Christus ist" (englische Übersetzung). Für Paulus gab es keinen Zwiespalt zwischen den Schriften des Alten Testaments und dem christlichen Glauben mit seinen Praktiken, und er bestätigte, dass ALLE Schrift (einschließlich des Alten Testaments) nütze zur Lehre und zur Erziehung in der Gerechtigkeit ist. Das sind nicht die Worte eines Mannes, der lehrt, dass Gottes alttestamentliche Gesetze abgeschafft worden sind! 

Der Apostel Paulus ermahnte Christen: "Folgt meinem Beispiel, wie ich dem Beispiel Christi" (1. Korinther 11, 1). Der Apostel Johannes bemerkte: "Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat" (1. Johannes 2, 6). 

Diese beiden, wie auch alle anderen Apostel, wussten, dass Jesus Christus gekommen war, um ein vollkommenes BEISPIEL zu geben, und dass Christen diesem Beispiel nacheifern sollten, gestärkt durch den heiligen Geist. Dies war das übliche Verständnis in den Zeiten des Apostels Paulus, als das Christentum sich im Römischen Reich ausbreitete.

"Überall, insbesondere im Osten des Römischen Reiches, gab es Judenchristen, deren Lebensführung sich nicht wesentlich von derjenigen der Juden unterschied. Für sie war es selbstverständlich, dass das Evangelium sich nahtlos an [die Religion von Moses] anfügte; für sie bedeutete der Neue Bund, den Jesus bei seinem letzten Abendmahl mit den Jüngern einführte... nicht, dass der Bund, den Gott mit Israel geschlossen hatte, nicht mehr in Kraft war. Sie begingen immer noch die Feste Passah, Pfingsten und das Laubhüttenfest; sie ließen sich immer noch beschneiden, hielten den wöchentlichen Sabbat und beachteten die mosaischen Regeln im Bezug auf Speisen. Manchen Gelehrten zufolge müssen sie so einflussreich gewesen sein, dass sie bis zum Fall Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. das dominierende Element in der christlichen Bewegung waren" (Judeochristianisme , "Paul and Jewish Christianity" [Judenchristentum, "Paulus und das jüdische Christentum"], Davies, 1972, Seite 72, zitiert von Samuele Bacchiocchi, From Sabbath to Sunday [Vom Sabbat zum Sonntag], Seite 151).

Für etwa 40 JAHRE folgte also das "dominierende Element" im Christentum der Kirche Gottes dem Beispiel Christi und hielt die wöchentlichen und jährlichen Sabbate ein, wie Gott sie geboten hatte. Diese Menschen folgten immer noch dem Beispiel der Jerusalemer Kirche Gottes! 

Wer hat es GEWAGT, all das zu ändern? 

Wie wir gesehen haben, war es NICHT der Apostel Paulus. Es war mit Sicherheit KEINER der ursprünglichen 12 Apostel. Vielmehr begannen fehlgeleitete, falsche religiöse Lehrer, als die Zeit anbrach, die treffenderweise als das "dunkle Zeitalter" bezeichnet wird, praktisch ALLES zu ändern, was die christliche Religion von den heidnischen Kulten des Römischen Reichs unterschieden hatte. 

Manche lehrten zu Unrecht, dass Christen nach dem Fall Jerusalems und der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. nicht mehr das Gesetz befolgen mussten wie Jesus Christus und die Apostel. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, zu beachten, dass der Apostel Johannes, der letzte zu jener Zeit lebende Apostel, das Buch der Offenbarung geschrieben hat, NACHDEM der Tempel zerstört worden war. Und in diesem Buch bestätigte er die Gültigkeit des Gesetzes Gottes! "Selig sind, die seine Gebote halten, auf dass sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt" (Offenbarung 22, 14 – Lutherbibel 1912). Johannes hörte diese Worte von Gott und kannte die Bedeutung des Gehorsams ihm gegenüber: "Und wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden" (Offenbarung 2, 26). Eindeutig hielten Christen das Gesetz und lebten, wie Christus gelebt hatte – noch lange nachdem der Tempel zerstört worden war! Gelehrte bestätigen dies: "Die ersten Christen hielten weiterhin die jüdischen Feste [die in der Bibel gelehrten Feste], wenn auch in einem neuen Geist, als Gedenkfeiern der Ereignisse, die diese Feste vorangekündigt hatten" (Encyclopaedia Britannica, 11. Ausgabe, Band 8, Seite 828).

Wie war das apostolische Christentum wirklich?

Die meisten, die sich heute zum Christentum bekennen, haben keine Ahnung, wie das Christentum des ersten Jahrhunderts wirklich war! Doch für Jahrzehnte – LANGE nach der Kreuzigung und dem Empfang des heiligen Geistes – glaubten und praktizierten wahre Christen eine Lebensweise und Art der Gottesanbetung, die sich völlig von dem UNTERSCHEIDET, was bekennende Christen heute befolgen! 

IN WELCHER WEISE war sie unterschiedlich? 

Wie wir bereits bei Professor Davies gesehen haben, war es für die frühen Christen "selbstverständlich, dass das Evangelium sich nahtlos an [die Religion von Moses] anfügte; für sie bedeutete der Neue Bund, den Jesus bei seinem letzten Abendmahl mit den Jüngern einführte... nicht, dass der Bund, den Gott mit Israel geschlossen hatte, nicht mehr in Kraft war. Sie begingen immer noch die Feste Passah, Pfingsten und das Laubhüttenfest; sie ließen sich immer noch beschneiden, hielten den wöchentlichen Sabbat und beachteten die mosaischen Regeln im Bezug auf Speisen." 

Auf subtile aber wirksame Weise hat Satan der Teufel die meisten der heutigen, bekennenden Prediger dahingehend verführt, zu glauben, dass das Christentum eine "brandneue" Religion war – scheinbar losgelöst vom Alten Testament und den Lehren, die Gott durch Mose überliefert hatte. Und auch wenn dies manchen nicht bewusst ist, schlich sich damit eine ANTI-jüdische Haltung in das frühe Christentum und hielt sich bis heute! 

Doch die biblischen und historischen Tatsachen belegen, dass das Christentum eine Weiterführung – eine Erweiterung und "Vergrößerung" der Lehren war, die Gott durch Mose überlieferte – und NICHT etwas Brandneues! Wie auch der Apostel Paulus den Heidenchristen in Ephesus im Neuen Testament erklärte: "So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den GRUND der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist" (Epheser 2, 19-20). Ein grundlegender Teil des "Fundaments" des Christentums waren also die Schriften und Lehren der alttestamentlichen Propheten – die Schriften, auf die sich Christus und die Apostel immer wieder als "die Schrift" beriefen! 

Jesus Christus war ein beschnittener Jude (Lukas 2, 21-22; Hebräer 7, 14). Es war Jesu "Gewohnheit", den Siebenten – Tages – Sabbat zu begehen, – zusammen mit den anderen Juden (Lukas 4, 16). Weit davon entfernt, Gottes Sabbat in Frage zu stellen, sagte Jesus, dass der Sabbat für den "Menschen" gemacht sei – NICHT nur für die Juden, und dass er der "Herr" über den Sabbat sei. Also ist in Wahrheit der Sabbat der "Tag des Herrn", zumindest als Tag der Ruhe und Gottesanbetung! 

Und lange nach der Kreuzigung war es Paulus' "Gewohnheit," ebenfalls den Siebenten – Tages – Sabbat zu begehen (Apostelgeschichte 17, 2). Ebenso lesen wir, dass Paulus die jährlichen Feste der Bibel einhielt, wie Pfingsten (1. Korinther 16, 8), Passah und die Tage der ungesäuerten Brote (1. Korinther 5, 7-8), sowie andere Feste. Die wahre Kirche Gottes – die im Neuen Testament 12 MAL Gemeinde oder "Kirche Gottes" genannt wird – wurde selbst am Pfingsttag gegründet, an einem der sieben jährlichen Sabbate, die Gott Israel gegeben hatte. Bei seinem zweiten Kommen wird Christus zur Zeit der "siebten Posaune" zurückkehren (Offenbarung 11, 15) – dargestellt durch den Posaunentag, einen weiteren der biblischen heiligen Tage. Und der lebendige Jesus Christus, der die gesamte Bibel inspiriert hat, gab es auch seinem Diener Sacharja ein, zu erklären, dass nach Christi zweitem Erscheinen die GANZE WELT das Laubhüttenfest feiern wird! (lesen Sie sorgfältig das ganze 14. Kapitel in Sacharja). Und weiter berichtet uns Jesaja über die bald kommende, tausendjährige Herrschaft Christi: "Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen SABBAT nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR" (Jesaja 66, 23). 

Wahre Christen, die die biblischen Sabbate und Festtage einhalten, sind also tatsächlich "Pioniere." Sie folgen nicht nur dem "Muster" des apostolischen Christentums, sondern sind Pioniere einer LEBENSWEISE, die bald, in der Welt von Morgen, ALLE Nationen erlernen werden! 

Beispielsweise versinnbildlicht der Siebenten – Tages – Sabbat die Herrschaft Christi während des siebten Jahrtausends der Menschheitsgeschichte. Er wird die "Ruhe" sein, die Gott von Anfang an geboten hat (Hebräer 4, 4). Daher wurde Paulus auch inspiriert, zu schreiben: "Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes" (Vers 9). Es ist wichtig, dabei zu beachten, dass das griechische Wort, das hier als "Ruhe" wiedergegeben ist, sabbatismos heißt – das einhalten eines Sabbats – während katapausein der übliche griechische Begriff für "ausruhen" ist und im Rest von Kapitel 4 verwendet wird. 

Wenn Sie einen umfassenden, dokumentierten BEWEIS haben wollen, dass Christen heute den biblischen Sabbat einhalten sollten, dann fragen Sie uns nach unserer äußerst wichtigen Broschüre "Welcher Tag ist der christliche Sabbat?". Wir schicken sie Ihnen auf Wunsch kostenlos und unverbindlich zu. Unsere Kontaktadressen finden Sie im Anhang dieser Broschüre. 

Gottes Sabbat und seine jährlichen heiligen Tage veranschaulichen seinen großartigen PLAN. Aber wahres, apostolisches Christentum beinhaltet natürlich mehr als nur das Einhalten der biblischen Sabbate. Wie wir bereits angedeutet haben, gehört dazu eine ganze LEBENSWEISE auf der Grundlage von Jesu Vorbild und Lehre: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem JEDEN Wort, das aus dem Mund Gottes geht" (Matthäus 4, 4).

Jesus ERWEITERTE Gottes Gesetz

Keinesfalls hat Jesus in der Bergpredigt Gottes geistliches Gesetz "abgeschafft" (Matthäus 5, 17). Vielmehr "erweiterte" er die Zehn Gebote. Er erklärte beispielsweise, dass wir nicht nur davon Abstand nehmen müssen, andere Menschen zu töten, sondern diesen auch nicht mit Hass oder Verachtung begegnen dürfen (Verse 21-24), da dies dem "Geist" des MORDENS entspricht. Wir sollen nicht einmal unsere Feinde "hassen." Wie Jesus deutlich sagte: "Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen" (Vers 44). 

Wir sollen NIE die Ehe brechen. Aber wie Jesus deutlich gesagt hat: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‚Du sollst nicht ehebrechen.' Ich aber sage euch: Wer eine Frau ANSIEHT, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen" (Verse 27-28). 

Den frühen Christen wurde beigebracht, dass sie ganz im Privaten geben sollten – und nicht damit angeben, indem sie eine große "Stiftung" in ihrem Namen errichten, um sich selbst zu ehren, wenn sie etwas geben (Matthäus 6, 1-4). Wahre Christen sollten regelmäßig und im Privaten BETEN – und nicht ihr Redetalent vor anderen zur Schau stellen oder bestimmte Worte und Phrasen ständig und gedankenlos wiederholen (Verse 5-13). Und wahre Christen würden natürlich regelmäßig FASTEN (Verse 16-18), indem sie dem biblischen Beispiel folgen und weder Nahrung noch Wasser zu sich nehmen, um ihr Ego zu demütigen und dem unsichtbaren Gott näher zu kommen, wie es auch Jesus (Matthäus 4), Mose (5. Mose 9, 9.18) und der Apostel Paulus (Apostelgeschichte 9, 9) taten. 

In unserem materialistischen Zeitalter müssen wir verstehen, dass die ursprünglichen Christen es nicht zuließen, dass sie vom Streben nach Geld oder materiellen Gütern überwältigt wurden, wie es bei den Meisten, die sich heute als Christen bezeichnen, der Fall ist (Matthäus 6, 19-20). Wie Jesus später seine Nachfolger warnte: "Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht" (Matthäus 13, 22). Dahingegen erklärt das Buch der Apostelgeschichte: "Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam" (Apostelgeschichte 4, 32). 

Das Christentum des ersten Jahrhunderts war aufrichtig auf den Lehren des "Gesetzes und der Propheten" begründet – mit Ausnahme der Tieropfer und rituellen Waschungen, die das Opfer Jesu Christi und die reinigende Kraft des heiligen Geistes vorankündigten. Diese Opfer und Waschungen waren unnötig geworden (Hebräer 9, 9-12). Aber die geistlichen GESETZE Gottes wurden NIEMALS abgeschafft. Vielmehr war es, wie der von Jesus besonders geliebte Jünger Johannes schrieb: "Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die GEBOTE Gottes und den Glauben Jesu (Offenbarung 14, 12 – englische Übersetzung).

Ein Einblick in das apostolische Christentum

Wenn Sie fähig wären, einen Blick auf das wahre Christentum des ersten Jahrhunderts und danach zu werfen, was würden Sie sehen? Sie könnten eine Gruppe engagierter Menschen sehen, die an Jesus als den prophezeiten Messias glauben. Sie würden eine Gemeinschaft von Gläubigen sehen, für die der Gott Israels, der Gott der Schöpfung REALITÄT ist. Diese Menschen würden nicht nur über die Person Jesu Christi reden, sondern auch PRAKTIZIEREN, was er geboten hat. 

Mit Christus in ihnen durch den versprochenen heiligen Geist würden sie ALLE ZEHN der Zehn Gebote als eine LEBENSWEISE einhalten. So, wie sie lernten, zu "WACHSEN in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus" (2. Petrus 3, 18), gäbe es in ihrer Gemeinschaft praktisch KEINE VERBRECHEN, keine Morde, Vergewaltigungen, Raubüberfälle oder tätlichen Angriffe. Praktisch keine Unzucht, keinen Ehebruch. Und mit Ausnahme von seltenen Fällen sexuellen Fehlverhaltens gäbe es keine Fälle von Scheidung und erneuter Heirat (Matthäus 5, 32). Offensichtlich würden solche Christen in ihrer Gesellschaft KEINE Pornografie und weder abartigen Sex noch Gewalt in IRGEND einer Form in ihrer "Unterhaltung" haben – sei es in Büchern, Schauspielen oder (in heutiger Zeit) im Fernsehen, in Kinofilmen, Computerspielen oder dem Internet. Vielmehr würden diese intakten, engagierten Familienverbände ihrem "Herrn" GEHORCHEN, und nicht nur seinen Namen verwenden, während sie mit ihrem Lebensstil jeder seiner Lehren widersprächen (Lukas 6, 46). Sie würden am Sabbat des siebten Tages ausruhen und Gott anbeten, wie er geboten hat – und würden durch diesen biblischen Tag der Anbetung ständig daran erinnert werden, dass der wahre Gott der SCHÖPFER all dessen ist, was existiert (2. Mose 20, 8-11). 

Wahre, apostolische Christen würden niemals andere Christen bekämpfen und niedermetzeln – wie es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder in Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien geschah. Im Christentum des ersten Jahrhunderts beteten die Mitglieder der Kirche Gottes NIEMALS zu toten, so genannten "Heiligen" oder zu Götzenbildern. Sie beteten NIEMALS die Jungfrau Maria an. Sie verstanden natürlich, dass Maria als normale Ehefrau nach der übernatürlichen Geburt Jesu mindestens SECHS weitere Kinder von ihrem Ehemann hatte (Matthäus 13, 55-56). 

Im Christentum des ersten Jahrhunderts waren die engagierten Prediger und Ältesten in der Kirche Gottes vorwiegend Ehemänner und Väter (1. Timotheus 3, 1-5; Titus 1, 5-9). Ihnen wurde gesagt, dass in den "letzten Tagen" manche von "teuflischen Lehren" dahingehend GETÄUSCHT würden, zu glauben, dass es für Männer – einschließlich Prediger und Priester – falsch sei, zu heiraten (1. Timotheus 4, 1-3). In ihren regelmäßigen Zusammenkünften an dem Tag, den Gott geheiligt hat, seinem Sabbat, wurden Gottes Diener belehrt: "Predige das WORT, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre. Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich des FABELN zukehren" (2. Timotheus 4, 2-4). 

Tatsächlich hat sich die Menschheit, wie wir gesehen haben, den "Fabeln" zugekehrt. Heute vollziehen seltsam gekleidete Priester und Prediger in dunklen, feuchten Kathedralen unverständliche Rituale, rezitieren gesungene Gebete und Lesungen – und erläutern die Bibel höchst selten. Über die LEBENSWEISE, die Christus und die Apostel lehrten und über das Viertel der Bibel, das sich mit Prophezeiungen beschäftigt, sowie über die wahren ABSICHTEN, die Gott hier auf Erden verfolgt, haben sie nur sehr wenig zu sagen. 

Wie das Neue Testament deutlich macht, würden Christen des ersten Jahrhunderts "von Christus essen" (Johannes 6, 57), indem sie ständig die Bibel studieren. Erinnern Sie sich an Gottes Beschreibung der Beröer? "Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und FORSCHTEN täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte" (Apostelgeschichte 17, 11). 

Christen des ersten Jahrhunderts würden also ernsthaft versuchen, mit der von Gott versprochenen Hilfe nach einem jeden Wort Gottes zu LEBEN. Sie würden Christi Beispiel des Gehorsams gegenüber Gottes Gesetz nachfolgen – NICHT den Wegen, Ritualen oder religiösen Feiern, die sie von den Heiden um sich herum gelernt hatten. 

Sie würden ebenfalls nicht nur an die Person Jesu Christi glauben, sondern auch glauben und PRAKTIZIEREN, was er lehrte: "Wer mich liebt, der wird mein WORT halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen" (Johannes 14, 23). Und sie würden glauben, was der Apostel Johannes gegen Ende des apostolischen Zeitalters geschrieben hat: "Was ihr gehört habt von ANFANG an, das bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch im Sohn und im Vater bleiben" (1. Johannes 2, 24). 

Die meisten Christen des ersten Jahrhunderts würden die grundlegende Lehre des Apostels Paulus klar verstanden haben: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben" (Galater 2, 20 – Lutherbibel 1912). Die Bibel macht klar: "Jesus Christus gestern und heute und DERSELBE auch in Ewigkeit" (Hebräer 13, 8). 

Wahre Christen würden also – durch Christus, der in ihnen lebt – den Zehn Geboten GEHORCHEN, wie Jesus es tat, würden den Sabbat am siebten Tag und die biblischen heiligen Tage einhalten, wie Jesus es tat, und würden der gesamten LEBENSWEISE nachfolgen, die Jesus und die ursprüngliche, apostolische Kirche vorgelebt haben. Wie sie gemeinsam gebetet, gesungen und einander gedient haben, wären sie in ihrer Anbetung und Verehrung des großen Gottes und in der Freundlichkeit und nach außen gerichteten Fürsorge füreinander von LIEBE erfüllt gewesen. 

Denn Christus würde ihn ihnen sein liebendes, dienendes und gehorsames Leben führen. Und sie wären erfüllt von und geführt durch Gottes Geist (Römer 8, 14). Diese Liebe Gottes zieht sich durch die Zehn Gebote. Wie der von Jesus besonders geliebte Apostel erklärte: "Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir SEINE GEBOTE HALTEN; und seine Gebote sind nicht schwer" (1. Johannes 5, 3).

WIE ging die Wahrheit verloren?

Manche lehren, dass ihrer Glaubensgemeinschaft die Autorität verliehen wurde, Christi Lehren zu ändern, und dass deren Mitglieder aufgrund dieser Autorität nicht mehr die Gebote Christi einhalten oder seinem Beispiel folgen müssen. Die größte sich zum Christentum bekennende Sekte nennt sich selbst sowohl universal, als auch apostolisch, und beansprucht für sich, ihre menschlichen Führer bis zu dem Apostel Petrus zurückverfolgen zu können, von dem sie auch die Autorität beansprucht, biblische Lehren ändern zu können, obwohl sogar Petrus dies nie tat. 

Aufrichtige Mitglieder dieser Kirche wären schockiert, zu erfahren, dass viele derer, die sich heute Christen nennen, ihren Glauben nicht zu Petrus, sondern zu Simon Magus zurückverfolgen können, der in Apostelgeschichte 8 erwähnt wird! Dieser Simon Magus spielte eine entscheidende Rolle bei dem Glaubensabfall, der einen großen Teil der apostolischen Kirche von Christi Lehren abbrachte. 

Die Schrift berichtet, dass ganz Samaria Simon Magus als großartigen Mann achtete und ihn "die Kraft Gottes" nannte (Apostelgeschichte 8, 9-10). Dieser Ausdruck beinhaltete Simons "Anspruch, Träger göttlicher Offenbarung zu sein" (The New Testament Environment [Das Umfeld des Neuen Testaments], Lohse, Seite 269). Simon empfing die Taufe und wurde dem Namen nach ein Christ, aber der Apostel Petrus erkannte Simon als Mann "voll bitterer Galle [...] und verstrickt in Ungerechtigkeit" (Apostelgeschichte 8, 23). Simons samaritanische Religion war stark von der griechischen Philosophie beeinflusst, und frühe christliche Autoren schmähten ihn. Eerdmans Handbuch zur Geschichte des Christentums merkt an: "Frühe christliche Autoren sahen Simon als Quelle aller Ketzerei an" (Seite 100). In ihrem Artikel über Simon Magus identifiziert die Encyclopaedia Britannica (11. Ausgabe) ihn als "Begründer einer Schule von Gnostikern und als Vater der Ketzerei." Der bekannte Historiker Edward Gibbon sagt, die Gnostiker "vermischten viele feinsinnige aber obskure Lehren, die sie aus der orientalischen Philosophie entlehnten, mit dem Glauben Christi" (The Triumph of Christendom in the Roman Empire [Der Triumph des Christentums im Römischen Reich], Seite 15). 

Simon Magus und andere versuchten, einen Glauben zu erschaffen, der von Synkretismus geprägt war, einer Mischung populärer Hingabe mit ihren Philosophien, unter Zugabe eines Deckmantels aus den Worten Christi, um so eine Religion zu erschaffen, die die Akzeptanz der Massen erringen konnte. Wie auch der bekannte Historiker Will Durant schrieb:

"Das Christentum zerstörte das Heidentum nicht; es adoptierte es. Die griechische Denkweise, im Abstieg begriffen, kam zu neuem Leben in der Theologie und Liturgie der Kirche; die griechische Sprache, die für viele Jahrhunderte die Philosophie beherrscht hatte, wurde zum Träger christlicher Literatur und des christlichen Rituals; die griechischen Mysterien wurden in den beeindruckenden Mysterien der Messe fortgesetzt. Weitere heidnische Kulturen trugen zum synkretistischen Ergebnis bei. Aus Ägypten kamen die Ideen der göttlichen Dreieinigkeit... und einer persönlichen Unsterblichkeit mit Belohnung und Bestrafung; aus Ägypten kamen ebenfalls die Verehrung einer Mutter mit Kind und die mystische Theosophie, aus der der Neoplatonismus und der Gnostizismus entstanden und die den christlichen Glauben verdunkelte; und hier fand auch das christliche Mönchstum sein Vorbild und seinen Ursprung. Aus Phrygien stammte die Verehrung einer Muttergottes; aus Syrien das Auferstehungsdrama von Adonis; aus Thrakien wohl der Kult des Dionysios, des sterbenden und rettenden Gottes... . Das Ritual des Mithras war der Eucharistiefeier der Messe so ähnlich, dass die christlichen Väter den Teufel beschuldigten, diese Ähnlichkeiten erfunden zu haben, um schwache Seelen zu verführen. Das Christentum war die letzte große Erfindung der altertümlichen, heidnischen Welt.... [Die Eucharistie] war eine Vorstellung, die seit langer Zeit bestand; der heidnisch geprägte Verstand brauchte keine Schulung, um sie anzunehmen; durch die Übernahme des "Mysteriums der Messe" wurde das Christentum zur letzten und größten der Mysterienreligionen" (The Story of Civilization [Die Geschichte der Zivilisation], Band 5, Durant, Seiten 595 und 599).

Im vierten Jahrhundert nach Christus nahm der römische Kaiser Konstantin das Christentum als Religion für sich an. Genauer gesagt war es eher eine "Anpassung", da das ursprüngliche, apostolische Christentum unter seinem kaiserlichen Einfluss auf DRAMATISCHE Weise umgeformt wurde. 

Auf Konstantins Geheiß wurde 325 n.Chr. das Konzil von Nicäa abgehalten. Obwohl er noch nicht getauft war, übernahm Konstantin den Vorsitz über die Eröffnungssitzung des Konzils und beteiligte sich an den Diskussionen, in der Überzeugung, dass es seine Pflicht als Kaiser war, die Entwicklung von Kirchenlehren zu überwachen. Aber hatte Konstantin den Vorsitz über das Konzil als ehemaliger Heide, der sich zum Christentum bekehrt hatte, oder benutzte er das Konzil von Nicäa, um seine heidnischen Vorstellungen in die Religion einzuführen, die das "offizielle" Christentum werden sollte? Der anerkannte Historiker Paul Johnson beobachtete folgendes im Bezug auf Konstantins religiöse Ansichten:

Es gibt einige Zweifel über den Umfang der Änderung in den Vorstellungen Konstantins... . Er selbst schien ein Sonnenanbeter gewesen zu sein, ein Anhänger eines spätheidnischen Kults, der mit den Christen übereinstimmende Feiertage besaß. So verehrten die Anhänger der Isis eine Jungfrau, die ihr heiliges Kind stillt; der Kult von Attis und Kybele feierte einen Tag des Blutes und des Fastens, gefolgt von den Hilaria, einem Wiederauferstehungsfest, einem Tag der Freude am 25. März. Die elitären Anhänger des Mithraskults, von denen viele altgediente Armeeoffiziere waren, aßen ein heiliges Mahl. Konstantin war mit großer Gewissheit Anhänger des Mithraskults, und sein Triumphbogen, erbaut nach seiner "Bekehrung," weist auf den Sonnengott oder die "unbesiegte Sonne" hin. Viele Christen machten keinen klaren Unterschied zwischen diesem Sonnenkult und ihrem eigenen. Sie bezogen sich auf Christus als einen Mann, "der seinen Streitwagen über den Himmel fährt," hielten ihre Versammlungen am Sonntag ab, knieten in Richtung Osten und hatten ihr Geburtsfest am 25. Dezember, dem Geburtstag der Sonne nach der Wintersonnenwende. In der Wiederbelebung des Heidentums unter Kaiser Julian fiel es den Christen aufgrund dieser Verwirrung nicht schwer, vom Glauben abzukommen; der Bischof von Troja bekannte gegenüber Julian, dass er schon immer heimlich die Sonne angebetet hatte. Konstantin gab die Sonnenverehrung nie auf und behielt die Sonne als Symbol auf seinen Münzen bei. Er machte den Sonntag zum Ruhetag... ." (A History of Christianity [Eine Geschichte des Christentums], Johnson, 1976, Seiten 67-69).

Wenn Sie die oben zitierten historischen Quellen sorgfältig lesen, werden Sie verstehen, dass während des berechtigterweise so genannten "dunklen Zeitalters" fast alle Aspekte des HEIDENTUMS in das bekennende Christentum eingeführt wurden. Falsche Konzepte des "Mysteriums der Messe," der Anbetung der Jungfrau Maria genau nach dem Muster der Anbetung heidnischer Göttinnen, die Idee eines "kleinen Christkindchens," das am 25. Dezember geboren sein soll, die Bezeichnung "Weihnachten" und seine Verbindung mit Traditionen der heidnischen Saturnalien – all diese FALSCHEN Konzepte und viele weitere wurden zu dem zusammengefügt, was zum "traditionellen" Christentum wurde. 

Jahrhunderte später sahen protestantische "Reformatoren" einige WENIGE der Probleme dieser römischen Religion. Aber die meisten der heidnischen Konzepte waren ihnen so tief in den Verstand gebrannt, dass die Reformatoren nur sehr wenige, "oberflächliche" Änderungen vornahmen.

Die "Reformation" reformierte nur sehr wenig

Martin Luther – der "Vater der Reformation" – und andere Reformatoren hegten weiterhin eine feindselige Einstellung gegen alles, was "jüdisch" war, einschließlich des Sabbats Jesu Christi, der jährlichen Festtage und tatsächlich sogar des buchstäblichen Gehorsams gegenüber den Zehn Geboten. Aus diesem Grund fügte Martin Luther in seiner Anmaßung sogar etwas zu Gottes eigenem Wort hinzu! In Luthers Übersetzung des Neuen Testaments fügte er bewusst das Wort "allein" in Römer 3, 28 hinzu. Luther war in so unbeugsamer Weise gegen die Notwendigkeit, Gottes Gesetz zu gehorchen – das er vielleicht als das kanonische Gesetz der Katholiken mit den katholischen Ritualen missverstand –, dass er ein Wort zu Gottes inspirierter Offenbarung hinzufügte! 

Römer 3, 28 liest sich in der revidierten Elberfelder Übersetzung so: "Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke." Luther fügte das Wort "allein" (auf Lateinisch sola) hinzu, sodass in seinem deutschsprachigen Neuen Testament zu lesen ist: "... dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben" – eine eindeutig falsche Änderung ohne jegliche Begründung anhand des Textes. Als ein Kritiker sich dagegen verwehrte, dass er die Schrift veränderte, erwiderte Luther hochmütig: "Sollte Ihr Papst sich in irgend einer Weise unnötig über das Wort sola ärgern, so können Sie ihm gleich antworten: ‚Es ist der Wille von Dr. Martin Luther, dass es so sein soll'" (John Alzog, Manual of Universal Church History [Handbuch der universellen Kirchengeschichte], Dublin: M.H. Gill und Sohn, 1902, Seite 199). Und wir können gesichert hinzufügen, dass für diese unbiblische Abänderung keine andere Begründung geliefert wurde. Im Hinblick auf Luthers persönliche, doktrinäre Überzeugung war er wirklich ein eigenwilliger Mann. 

Sein drittes Traktat aus dem Jahre 1520, "Von der Freiheit eines Christenmenschen", behauptet, dass ein christlicher Mensch in geistlicher Hinsicht keinem Menschen und keinem Gesetz untersteht. Er argumentierte, dass, weil wirallein durch den Glauben gerechtfertigt werden, wir nicht länger der Verpflichtung unterliegen, das Gesetz Gottes einzuhalten. 

Und es ist weithin bekannt, dass Luther das Buch Jakobus einen "Strohbrief" nannte, weil Jakobus klar die Notwendigkeit des Gehorsams gegenüber den Zehn Geboten lehrte! Beachten Sie Jakobus 2, 10-12: "Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat: ‚Du sollst nicht ehebrechen', der hat auch gesagt: ‚Du sollst nicht töten.' Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Redet so und HANDELT so wie Menschen, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen." 

Dieser Abschnitt der inspirierten Schrift zeigt außerordentlich deutlich, dass Jakobus von den Zehn Geboten sprach. Er sagte zu den Christen, dass sie das GANZE Gesetz halten sollten. Dann schließt er, indem er die neutestamentlichen Christen belehrt: "Redet so und HANDELT so" wie Leute, die durch Gottes Gesetz GERICHTET werden sollen. 

Wenn auch in ihren Absichten aufrichtig, so führten die protestantischen Reformatoren dennoch den größten Teil der anti-gesetzlichen und anti-gehorsamen Einstellung fort, die sie in ihrer Rebellion gegen die "Mutter Rom" angenommen hatten. Trotzdem waren sie aber immer noch in das heidnische System falscher Lehren, falscher Feiertage und falscher Vorstellungen von Gott verstrickt, wie Gott selbst in Offenbarung 17, 4-5 beschreibt: "Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, EIN GEHEIMNIS: DAS GROSSE BABYLON, DIE MUTTER DER HUREREI UND ALLER GRÄUEL AUF ERDEN." 

Als diese Form des "Christentums" zur Staatsreligion wurde, "bekehrten" sich ganze Massen bisheriger Heiden. Viele taten es eher aus Bequemlichkeit, als aus Überzeugung, und behielten privat weiter ihre alten Glaubensüberzeugungen bei. Andere traten dem neuen, synkretistischen Glauben bei, ohne über seine Lehren informiert zu sein, und auch nur in der Lage, einfachste Erläuterungen zu erhalten.

Ein HEIDNISCHES "Christentum"

Die Kirche erhielt von Konstantin und dem Reich nicht nur neue Lehren, sondern auch eine neue Organisationsstruktur. Rom hatte eine lange Tradition des Kaiserkults, und dessen Praktiken fanden in diesem kompromittierten Christentum eine neue Heimat. Will Durant beobachtete:

Das Christentum... wuchs durch die Absorption des heidnischen Glaubens und Rituals; es wurde zu einer triumphierenden Kirche, indem es die Organisation und Genialität römischer Strukturen erbte... . Wie Judäa dem Christentum seine Ethik und Griechenland ihm seine Theologie gegeben hatten, so gab ihm Rom nun seine Organisation; all dies, zusammen mit einem Dutzend aufgesogener, rivalisierender Glaubensrichtungen, ergab die christliche Synthese. Die Kirche übernahm nicht nur einige religiöse Bräuche und Formen, die im vorchristlichen Rom üblich gewesen waren – die Stola und andere Gewänder heidnischer Priester, den Gebrauch von Weihrauch und heiligem Wasser in Reinigungszeremonien, das Anzünden von Kerzen und ein ewig brennendes Licht vor dem Altar, die Anbetung von Heiligen, die Architektur der Basilika, das Gesetz Roms als Grundlage des kanonischen Gesetzes, den Titel eines Pontifex Maximus für den obersten Priester, und, im vierten Jahrhundert, die lateinische Sprache als ehrenwertes und dauerhaftes Medium des katholischen Rituals. Das Geschenk Roms war mehr als alles andere eine große Rahmenstruktur für ein Herrschaftssystem, das, als die weltlichen Autoritäten versagten, zur Struktur einer kirchlichen Regierung wurde. Bald waren die Bischöfe anstelle der römischen Statthalter die Quellen der Ordnung und der Sitz der Macht in den Städten; die Erzbischöfe unterstützten die Provinzgouverneure, wenn sie diese nicht gleich ganz ersetzten; und die bischöflichen Synoden übernahmen die Rolle der Provinzversammlungen. Die römische Kirche trat in die Fußstapfen des römischen Staates; sie eroberte die Provinzen, verschönerte die Hauptstadt und errichtete Disziplin und Einheit von der einen bis zur anderen Grenze. Rom starb, während es die Kirche gebar; die Kirche reifte, indem sie die Verantwortungen Roms ererbte und annahm (The Story of Civilization [Die Geschichte der Zivilisation], Band 5, Durant, Seiten 575, 618-619).

Während diesem "Christentum" neue und falsche Elemente hinzugefügt wurden, wurden die authentischen Elemente verdrängt. Manchmal geschah dies aus antisemitischen Gefühlen. Da Jesus Christus physisch gesehen vom Stamm Juda war, verleugneten viele Gnostiker seine Erscheinung im Fleisch – sie weigerten sich, zu akzeptieren, dass ihr Gott von diesem viel verschmähten Stamm gewesen sein sollte. Andere verdrehten Christi Lehren, weil sie die Nation hassten, von der diese Lehren kamen. Sie wussten, dass Christen die "jüdischen" heiligen Tage und weitere Praktiken eingehalten hatten, die heidnischen Beobachtern anstößig erschienen. Der frühe Kirchenhistoriker Eusebius schrieb über diejenigen, die mit dieser Einstellung versuchten, das neutestamentliche Passah, das Christus begangen hatte, gegen das Osterfest auszutauschen, das aus der Anbetung der Astarte entlehnt wurde:

Es erschien unwürdig, dass wir bei der Feier dieses heiligsten Festes der Praxis der Juden folgen sollten [das Passah am 14. Nisan zu feiern], die sich auf so unehrbare Weise mit enormer Sünde die Hände schmutzig gemacht haben und es deshalb verdient haben, mit einer Blindheit ihrer Seele geschlagen zu sein... . Lasst uns deshalb nichts mit dem verabscheuungswürdigen jüdischen Mob gemeinsam haben; denn wir haben von unserem Erlöser einen anderen Weg empfangen... . Liebe Brüder, lasst uns einstimmig diesen Weg annehmen und uns von jeglicher Teilnahme an ihrer Niedrigkeit zurückziehen... . Denn wie sollten diese zu einer vernünftigen Beurteilung fähig sein, die, seit ihrer... Schuld bei der Ermordung ihres Herrn, der Anweisung unterworfen sind, die nicht aus ihrer Vernunft stammt, sondern aus jeglichem Impuls des verrückten Geistes, der in ihnen ist? ... Bemüht euch und betet beständig, dass die Reinheit eurer Seelen in keiner Weise den Anschein erweckt, durch Gemeinschaft mit den Bräuchen dieser übelsten Männer befleckt zu sein... . Alle sollten in dem Bestreben vereint sein, wie es auch die Vernunft zu verlangen scheint, jegliche Teilnahme an dem abtrünnigen Verhalten der Juden zu vermeiden (Eusebius, The Life of Constantine [Das Leben Konstantins], Buch 3, Kapitel 18-19, Nicene and Post-Nicene Fathers [Nicäische und post-nicäische Väter], 1979, Band 1, Seiten 524-525).

Ein völlig "anderer" Weg

Ja, viele lehrten, dass wir "einen anderen Weg von unserem Erlöser erhalten haben." Aber dieser Weg findet sich nicht in der Bibel. Stattdessen findet man ihn in den Bräuchen der Griechen und Römer sowie anderer bekehrter Völker Europas, die oberflächlich das Christentum annahmen, aber weiterhin ihre bisherigen Bräuche beibehielten. Im Laufe der Zeit verschütteten diese alten Bräuche die Lehren Jesu Christi und der Apostel, wie auch John Romer wie nachfolgend erklärt:

"Subtil, so subtil, dass sogar die Bischöfe sie nicht gesehen haben, sind die alten Götter in deren Kirchen eingedrungen, wie eine Mittelmeerbrise. Und sie leben weiter in den christlichen Ritualen, den Ikonen und den Festen der Christenheit. Als Julian im Jahre 362 in Antiochus eintraf... befand sich diese große, christliche Stadt in Trauer, beklagte auf levantinische Art den jährlichen Todestag von Adonis, dem schönen Liebhaber der Venus. Obwohl in Ephesus das Heiligtum der Diana, der Göttin dieser Stadt, abgerissen worden war, ... waren ihre Statuen sorgfältig in trockenem Sand vergraben worden. Und als beim dritten Konzil der Kirchenversammlung in Ephesus feierlich beschlossen wurde, dass von jetzt an die Jungfrau Maria mit dem Titel Theotokos, Gottesträger, geehrt werden sollte, wurde Ephesus, das Jahrhunderte lang die Stadt der Jagdgöttin Diana war, zur Stadt der Jungfrau Maria, der Muttergottes. Ebenso wurde in Ägypten das altertümliche Zeichen für Leben, das Henkelkreuz "anch", welches die Götter seit Tausenden von Jahren in ihren Skulpturen getragen hatten, leicht in das christliche Kreuz umgeformt; die Figur der Isis, die ihr kleines Baby Horus stillte, Isis Lactans, wurde zur Figur der Jungfrau mit dem Jesuskind an ihrer Brust... . In Rom wurden Romulus und Remus zu den biblischen Heiligen Petrus und Paulus umbenannt. Und noch im fünften Jahrhundert musste der Papst die zur Frühmesse Versammelten davon abhalten, die Stufen des Petersdoms rückwärts hinaufzugehen, um nicht Sol, den Gott der aufgehenden Sonne, zu erzürnen. In ähnlicher Weise war auch der 25. Dezember, nun Christi Geburtstag, der Tag des Festes der unbesiegbaren Sonne Sol Invictus, und ebenfalls Konstantins Geburtstag. Dieses Fest wurde begangen, indem man grüne Zweige schnitt und kleine Lichter daran befestigte, und Geschenke wurden im Namen dieses Gottes ausgetauscht. Sol's wöchentlicher Feiertag, Sol-tag – Sonntag –, wurde zum Sabbat der Christen. So, wie Apollo von Delphi eine wundersame Transformation durchgemacht hatte um zu dem römischen Sol Invictus zu werden, so wurde er später zu einem Christus der Sonne. Alle drei werden manchmal in ihren feurigen Streitwagen dargestellt... mit... einem Heiligenschein aus Sonnenstrahlen" (Testament: The Bible and History [Testament: Die Bibel und die Geschichte], Romer, 1988, Seiten 230-231).

Wir können also sehen, dass das wahre Christentum von Anfang an Widerständen ausgesetzt war, und dass man versuchte, es von dem wahren Gott, dessen Gebote Jesus Christus aufrechterhielt, loszulösen. Doch viele derer, die sich heute zum Christentum bekennen, wissen nicht, woher diese Gebote kamen und wer sie auf dem Berg Sinai verkündet hatte.

Der Gott des Alten Testaments

In Matthäus 22, 42-45 befragte Jesus die religiösen Führer: "Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten: Davids. Da fragte er: Wie kann ihn dann David durch den Geist Herr nennen, wenn er sagt: ‚Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege'? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn?" Die Pharisäer wussten darauf keine Antwort. Sie wussten nämlich, dass König David von Israel mit Sicherheit keinen menschlichen "Herrn" über sich hatte. Diese Schriftstelle musste zwei Persönlichkeiten in der Gottfamilie beschreiben – einen größer als den anderen. Und wie für uns offensichtlich sein sollte, war Davids direkter "Herr" – der später zu Jesus von Nazareth wurde – derjenige, dem gesagt wurde, er solle zur Rechten des Vaters sitzen, BIS es Zeit für ihn werden sollte, König aller Könige zu werden. 

Doch die Juden hatten auch gewusst, dass der kommende Messias ein buchstäblicher "Sohn Davids" sein sollte. Wie konnte dieser auch Davids "Herr" sein, und noch zusätzlich einen noch "höheren" Herrn haben, der ihm sagte, was er tun sollte? 

In 1. Korinther 10, 1-4 lesen wir, dass das altertümliche Israel auf Mose getauft wurde und alle "dieselbe geistliche Speise gegessen und [...] alle denselben geistlichen Trank getrunken [haben]; sie tranken nämlich von dem geistlichen FELSEN, der ihnen folgte; der FELS aber war Christus." Hier wird wiederum klar – was auch einige Bibelkommentare bestätigen –, dass die geistliche Persönlichkeit, die mit dem altertümliche Israel in Kontakt stand, derjenige war, der später zu Christus wurde. Denn wir haben auch gesehen, dass "niemand" jemals "Gott" gesehen hat (1. Johannes 4, 12) – was also offensichtlich denjenigen meint, den wir den "Vater" nennen. 

Doch direkt nach der Verkündung der Zehn Gebote und einiger Statuten erschien der "Gott Israels" tatsächlich einigen der Führer Israels! "Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist. Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Edlen Israels. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie" (2. Mose 24, 9-11). Über 70 der Führer Israels "SAHEN" also den "Gott Israels" – NICHT Gott den Vater, sondern das "Wort", das später zu Jesus Christus wurde (Johannes 1, 1-12). Könnte es noch deutlicher sein? 

Derjenige, der zu Jesus Christus wurde, wandelte und sprach buchstäblich mit Adam und Eva im Garten Eden. Er war es, der direkt mit Abraham, Isaak und Jakob Kontakt hatte. Er war es, der mit Mose "von Angesicht zu Angesicht" gesprochen hatte (4. Mose 12, 8). Er war es, der von der Spitze des Berges Sinai die Zehn Gebote verkündete! Er war es, der den Sabbat am siebten Tage geboten hatte. 

Wenn allen bekennenden Christen die WAHRHEIT beigebracht würde, dass derjenige, der zu ihrem Erlöser geworden ist, auch derjenige war, der die Zehn Gebote verkündet hatte, dann würden sie sich vielleicht wesentlich anders verhalten. Die Welt wäre wahrscheinlich ein VIEL sicherer Ort! Alle würden erkennen, dass das wahre Christentum eine Religion ist, die sich AN GESETZE HÄLT – an eine Lebensweise, die das große, geistliche Gesetz Gottes zur Grundlage hat. Sie würden lernen, dass – obwohl niemand gleich vollkommen wird, und uns gesagt wird, wir sollten in Christi Charakter WACHSEN – es möglich ist, Christi inspiriertem Beispiel durch den heiligen Geist in uns nachzufolgen.

Wie kann ein Christ so leben, wie es Christus tat?

Die Bibel macht klar, dass Christen Gottes Gebote halten müssen. Der Apostel Johannes schrieb: "Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat" (1. Johannes 2, 3-6). 

Aber wie können Christen leben, "wie er gelebt hat?" Wenn Jesus Christus kommen und sein Leben lassen musste, weil wir alle Gottes Gesetz gebrochen haben, wie kann dann irgendjemand das Gesetz halten? Die treffendste Antwort darauf hat vielleicht der Apostel Paulus gegeben: "Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben" (Galater 2, 20 – Lutherbibel 1912). 

Ein Christ gehorcht dem Gesetz nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Kraft Christi, der in ihm lebt. Paulus betont weiter, dass Gesetzestreue durch die Gnade Gottes kommt, und dass Gesetzestreue NICHT das Heil erkauft. "Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes, denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben" (Galater 2, 21). Mit Gottes Gnade WIRD ein bekehrter Christ das Gesetz einhalten; aber ohne diese Gnade kann KEINE NOCH SO GROSSE Anstrengung uns Gerechtigkeit und Erlösung bringen.

Was sollte ein Christ tun?

Einen wahren Christen kann man daran erkennen, dass er sich, mit Christi Hilfe, bemüht, nach einem jeden Wort Gottes zu leben (vgl. Matthäus 4, 4). "Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist" (Matthäus 5, 48). Indem Maße, wie man sich Christus unterordnet, werden die Früchte des heiligen Geistes im Leben eines Christen immer deutlicher erkennbar. 

Ein Christ ist mehr, als jemand, der die Wahrheit nur "kennt." Die Gnostiker glaubten, dass "Wissen" einen zum Heil führt, und manche heute würden leugnen, dass man als gläubiger Christ irgendetwas "tun" muss. Doch die Schrift gibt eine andere Anweisung: "Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst" (Jakobus 1, 22). 

Christen sollen so HANDELN, wie es Christus tat. In seinem "Missionsbefehl" gab Christus seinen Nachfolgern diese Anweisung: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. [...] lehret sie halten ALLES, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Matthäus 28, 19-20). Christen sollen seine Botschaft in "alle Nationen" tragen und "alles" lehren, was er geboten hat! Sie sollten seine Botschaft NICHT so UMÄNDERN, dass sie heute beinahe nicht mehr zu erkennen ist! 

Traurigerweise haben viele, die sich heute Christen nennen – sogar jene, die die Gebote halten – ihre Aufmerksamkeit nach innen gerichtet. Sie sagen, die Braut (die Kirche) müsse sich für die Rückkehr Christi bereit machen. Sie vernachlässigen die Anweisungen des Bräutigams. Wie kann sich die Kirche auf sein Kommen "vorbereiten", indem sie seine Anweisung vernachlässigt, ALLEN Nationen das Evangelium vom Reich zu verkündigen? (Matthäus 24, 14). Sie kann es nicht! Deshalb hat die Living Church of God diese Broschüre herausgegeben, und deshalb veröffentlichen wir Broschüren, Zeitschriften, einen Bibelfernlehrgang und weitere Publikationen. Deshalb produzieren wir auch die Fernsehsendung Tomorrow's World. Deshalb nutzen wir das Internet und andere Wege, die Gott uns zur Verfügung stellt, um sein Werk zu tun, wo immer er uns Türen für seine Botschaft öffnet, damit wir der Welt ein Zeugnis davon geben, bevor Christus zurückkehrt! 

Es ist wichtig, dass Sie, unsere Leser, erkennen, dass wir in diesem Werk – die Mitarbeiter der Zeitschrift und der Sendung Tomorrow's World, und alle, die am Werk der Living Church of God beteiligt sind - uns dafür einsetzen, das APOSTOLISCHE CHRISTENTUM WIEDER HERZUSTELLEN! 

Wenn Sie unsere Artikel und Broschüren lesen und vielleicht sogar unsere Fernsehsendung Tomorrow's World sehen, sollten Sie wissen, wo wir stehen. Denn wir beabsichtigen, DIESELBE BOTSCHAFT zu predigen und zu lehren, die Jesus und die Apostel vertraten. Wir wollen – in allen geistlichen Aspekten – die Lebensweise verwirklichen, die auch Jesus und die Apostel lehrten und nach der sie lebten. Und unter der Leitung des heiligen Geistes werden wir weiterhin die inspirierten Prophezeiungen der Bibel predigen und all diejenigen warnen, die gewillt sind, auf das zu hören, was uns bevorsteht. 

Während sich die Zeit der GROSSEN TRÜBSAL und des Eingreifens Gottes in das Weltgeschehen nähert, ist es äußerst wichtig, dass Sie und Ihre Lieben wirklich Jesus Christus angehören – dem Christus der Bibel; dass Sie Gott "im Geist und in der Wahrheit" anbeten (Johannes 4, 23). Und dass Sie Teil der wahren Kirche Gottes sind, die apostolisches Christentum lehrt und praktiziert – das Christentum Jesu und der ursprünglichen Apostel. "Wer Ohren hat, der höre" (Offenbarung 3, 13).