von Roderick Meredith

Erzürnt über die Evangelisten, hat die blutrünstige Horde sie zu den Stadtältesten geschleppt und geschrien: „Diese, die den ganzen Erdkreis erregen, sind auch hierher gekommen“ (Apostelgeschichte 17, 6).

Mit diesen Worten beschuldigten die erbosten Juden in Thessalonich den Apostel Paulus und seine Helfer derselben Dinge, welcher die Mitglieder der Kirche Gottes manchmal auch beschuldigt werden.  Stellt das wahre Christentum die Welt auf den Kopf oder eher richtig herum? Inspiriert der heilige Geist die Gesinnung einer speziellen Art fehlgeleiteten, religiösen Glaubenseifers, vernunftlosen Aberglaubens und einer aufsässigen Einstellung gegenüber Brauchtum, der Gesellschaft und anderen Menschen im Allgemeinen? Ist das die Einstellung eines guten Christen?

Wir müssen die Tatsachen klar erkennen!  Wir als Christen werden letztlich die ganze Welt verändern – doch zuerst müssen wir uns ändern, mit der Hilfe unseres Erlösers und des heiligen Geistes in uns!

Wie sollten Christen leben, um den Respekt unbekehrter Nachbarn und Freunde zu gewinnen?  Wie können wir ein fröhliches, erfolgreiches Leben führen, ohne andere entweder mit Selbstgerechtigkeit „vor den Kopf zu stoßen“, oder ihnen „nach dem Mund zu reden“, und damit unsere eigenen Werte zu untergraben, nur um mit Unbekehrten „zurechtkommen“? 

Gottes Wort beinhaltet die Antworten, die diejenigen verstehen können, die einen vernünftigen und weisen Verstand gebrauchen.

 

Sind Sie ein „Licht“?

Jesus sagte zu seinen Jüngern: “Ihr seid das Licht der Welt“. Später sagte er noch: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5, 14.16).  Jesus lehrte, dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen sollen, sondern auf einen Leuchter, sodass es alle sehen können.  Wie aber können wir unser Licht vor den Menschen leuchten lassen?

Beachten Sie, dass Christus gesagt hat, dass die Menschen unsere guten Taten sehen und Gott preisen werden (Vers 16).  Er hat nicht gesagt, dass sie sich unser anhaltendes Gerede über die Bibel anhören würden.  Unsere „guten Werke“ – unsere Freundlichkeit und Bedachtsamkeit gegenüber anderen, unsere Bereitwilligkeit zur Aufopferung, unser christliches Vorbild im alltäglichen Leben – werden sogar bewirken, dass Unbekehrte uns bewundern und respektieren.  Sie werden am Ende zu dem Schluss kommen müssen, dass es Gott ist, der uns hilft, so zu leben.  Dann werden sie ihn preisen.

Diskutieren, Streiten und der Versuch, Leute zu überzeugen, dass sie falsch liegen, wird nirgends als „gute Werke“ bezeichnet.  Wenn Ihre Freunde oder Verwandten nicht an Gottes Kirche interessiert sind, ist ihnen keineswegs geholfen, wenn Sie sie andauernd mit dem bedrängen, was sie als „Ihre Religion“ ansehen.

Doch welche „guten Werke“ sollten wir in unserem täglichen Leben aufweisen?

 

Christliche Werke

In Johannes 14, 11 sagte Jesus: „Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt doch um der Werke willen“.  Er hat auf die Wunderwerke hingewiesen, die er ausgeführt hat, und sagte weiter in Vers 12: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun“.

Die meisten von Jesu Wunderwerken waren Taten der Menschenliebe für andere – Heilung von Kranken, Speisung der Massen und Austreibung von unreinen Geistern.  Paulus schrieb an die Geschwister in Korinth: „Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied“ (1. Korinther 12, 27).  Heute ist Jesus nicht hier, um persönlich gute Werke auszuführen, aber Gottes wahre Kirche stellt seinen Leib dar, durch den er seine Wunder ausführen kann und dies auch tut.   Oft sind unbekehrte Freunde unserer Geschwister dazu gebracht worden, Gott und seine Macht zu preisen, nachdem sie Zeugen einer echten, wunderbaren Heilung in Übereinstimmung mit Gottes Verheißung wurden.

Aber abgesehen von den Wunderwerken durch die Predigerschaft gibt es eine Menge von Dingen, die wir alle tun sollten, um Gott in unserem Leben zu verherrlichen.  Wenn wir Gott durch fortwährendes Bibelstudium, Beten und Fasten immer näherkommen, wie wir sollten, wird er seiner Kirche noch mehr Kraft gewähren, dieselben Wunderwerke auszuführen wie die frühen Apostel, und viele mehr werden lernen, Gott zu preisen.

 

Seien Sie ein guter Nachbar!

Eines der schönsten Gleichnisse Jesu – welches viele von uns als Kind gelernt, aber später, als christliche Erwachsene vergessen haben –, ist die Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 30-37). Ein von Dieben überfallener, verwundeter und leidender Mensch lag am Wegesrand.  Ein Priester, der an ihm vorbeiging, fühlte sich zu heilig, um sich um ihn zu kümmern.  Doch ein barmherziger Samariter fühlte sich nicht zu „gut“, um den Mann zu helfen, den er noch nie zuvor gesehen hatte.

Beachten Sie Jesu Anweisung: „So geh hin und tu desgleichen“.

Wie gut sind Sie als Nachbar?  Dies ist ein äußerst wichtiger Faktor, um Ihre Befähigung festzustellen, ein Licht für andere zu sein – und übrigens auch, festzustellen, wie glücklich Sie selbst sind.

Sie sollten wissen, dass Ihre weltlich eingestellten Freunde und Nachbarn anfänglich natürlicherweise eine schlechte Meinung von Ihnen haben werden – ein wahrer Christ, der versucht, alle Gebote Gottes zu halten, gegen die ihre fleischliche Einstellung rebelliert.  Man hält Sie für eigenartig oder fanatisch, es sei denn Sie unternehmen etwas Positives, um dieser Einstellung entgegenzuwirken.

Tun Sie Ihr Bestes, um wirklich ein wundervoller Nachbar zu sein. Erinnern Sie sich, dass Jesus sagte: „Geben ist seliger als nehmen“ (Apostelgeschichte 20, 35).

Die Haupteigenschaften des Geistes Gottes sind Liebe, Freude, Friede und Geduld (Galater 5, 22).  Lassen Sie die Liebe Gottes in Ihrem Leben wirken. Versuchen Sie verständnisvoll, geduldig und immer hilfsbereit gegenüber anderen zu sein.  Kultivieren Sie immer eine Einstellung des Friedens und der Freude.  Bemühen Sie sich, dass andere sich in Ihrer Gegenwart wohl fühlen.

Gott ist immer gewillt, Ihnen mehr von seinem Geist zu geben – von seiner Liebe, von seiner Freude, und von seinem Frieden – sogar noch mehr, als Sie gewillt sind, Ihren hungrigen Kindern Nahrung zu geben (Matthäus 7, 11).  Bitten Sie Gott, Ihnen zu helfen, mehr Liebe zeigen zu können, dass er Ihnen seine Liebe gibt und Ihnen hilft, in jeder Hinsicht ein besserer Nachbar zu sein.  Wenn Ihre Nachbarn Ihre guten Werke sehen - Ihre Freundlichkeit, Liebe und Bereitschaft zu helfen, wenn es nötig ist – dann werden sie Ihnen mit Freundlichkeit und Respekt begegnen können, auf eine Weise, die allein mit Ihren Worten nie möglich gewesen wäre.

 

Seien Sie positiv

Einer der auffälligsten Fehler, die einige neue Christen machen, ist, dass sie keine positive Einstellung zum Leben zeigen.  Da ihnen klargeworden ist, dass so vieles in dieser Welt verkehrt ist, nehmen sie eine negative Haltung zum Leben allgemein ein.  Sie haben kein wirkliches Interesse an ihrer Familie, ihren Freunden und der Gemeinschaft.  Ist dies der Weg, ein Licht zu sein – ein Vorbild, welches andere bewundern sollen?

Nein!  Anstatt gegen alles zu sein, streben sie danach, für etwas zu sein.  Haben Sie ein positives Programm, Ihre Persönlichkeit und Ihre Möglichkeiten zu entwickeln, Ihre Fähigkeit, anderen Menschen zu helfen und sie zum Guten zu beeinflussen.

Jakobus stellte die Frage: „Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind?“ (Jakobus 2, 5).  Viele Christen sind arme und demütige Menschen, wenn Gott sie ruft.  Manche hatten nicht viele Bildungsmöglichkeiten und sind in ihrer Sprache, ihrer Schreibweise, ihrem Wissen über die Welt um sie herum und in vielen „sozialen Fähigkeiten“ begrenzt.

Aber wünscht Gott, dass wir so bleiben?

Zunächst müssen wir zugeben, dass, wenn wir alle in dieser Welt sehr erfolgreich gewesen wären, wir wohl zu stolz gewesen wären, Gottes Wahrheit zu akzeptieren und bekehrt zu werden.  Wir hätten zu viel Selbstvertrauen gehabt, um zu erkennen, dass wir Gott nötig haben.  Dies aber sollte sich nun alles gewandelt haben.  Jetzt sollte unser Vertrauen auf Gott ruhen und auf dem, was er durch uns tun kann, wenn wir uns dem heiligen Geist unterordnen.  Und nun, wo unser Vertrauen hinsichtlich aller Fähigkeiten auf Gott ruht – nicht auf uns selbst – können Sie da sehen, dass er will, dass wir diese Fähigkeiten entwickeln?

Jesus sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist“ (Matthäus 5, 48).  Wir müssen danach streben, in jeder Hinsicht wie Gott zu werden.  Mit Gottes Hilfe werden wir am Ende dieses Ziel erreichen, wenn wir in der Auferstehung in Gott wiedergeboren werden.

Jesus war Gott im Fleisch, und er gab uns ein perfektes Vorbild, dem wir nachfolgen sollen.  Hat Christus nachlässig gesprochen oder sich schlampig gekleidet?  Ist er anderen ungebildet oder ungehobelt vorgekommen?

In Lukas 4, 22 lesen wir, als Christus in der Synagoge sprach: „Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde kamen“.  Die Menschen mussten Jesus wegen seiner Begabung in seiner Ausdrucksweise bewundern, obwohl sie ihn später wegen dem, was er sagte, verurteilten und versuchten, ihn einen Abhang hinabzustoßen (Vers 29).

Liest man die Evangelien, ist es leicht zu erkennen, dass Christus ein natürlicher Führer war.  Er war jemand, den man ohne weiteres bewundern konnte, wenngleich dieselben Menschen so viel Hass für das empfanden, was er lehrte, und ihn deswegen kreuzigen ließen.

Entwickeln Sie Ihre Persönlichkeit und Ihre Führungsqualitäten? Können Sie mit Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft umgehen und diese beeinflussen?  Der Apostel Paulus sagte: „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette“ (1. Korinther 9, 22). 

Wir alle sollten versuchen, unsere Arbeit so gut wie möglich auszuführen, Haus und Hof gepflegt und so sauber wie möglich zu halten, und uns so gut kleiden, wie es unseren Möglichkeiten entspricht.  Wir sollten uns auch darin bilden, unsere Sprache gut gebrauchen können.  Wir sollten unseren Horizont erweitern, unsere Interessen und unser Allgemeinwissen ausweiten, unsere Persönlichkeit und unsere Fähigkeiten in jeder Hinsicht weiterentwickeln.  Gott gebietet uns, unsere Talente zu entwickeln, damit wir in jeder Hinsicht so wie er sein können. Wenn wir das tun, werden unsere Nächsten auf diesen Wechsel zum Guten in unserem Leben aufmerksam, und werden deswegen geneigt sein, uns mehr Respekt entgegenzubringen.

 

Zeigen Sie gesunden Menschverstand

Viele realisieren nicht: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1, 7). Anstatt diese Eigenschaften in ihrem Leben zu erweisen, verharren zu viele Christen in einer zögerlichen, defensiven oder manchmal sogar streitlustigen Einstellung und versuchen, anderen einige ihrer Glaubensüberzeugungen „aufzuschwätzen“.

Menschlich gesehen versuchen wir das alle mehr oder weniger, und es ist schwierig, dies zu überwinden.  Doch Gott hat uns die geistliche Kraft gegeben, das zu tun!

Wie wäre es, wenn Sie von jetzt an, anstatt die Welt „von oben herab“ bei allen Gesprächen und Taten überzeugen zu wollen, anderen durch Ihre Taten zeigen, dass Sie etwas Besseres gefunden haben?  Zeigen Sie Ihren Nächsten, dass Ihr Glaube Sie zu guten Taten anspornt, indem Sie ihnen etwas Gutes tun.

Durch Gottes Geist in Ihnen, leben Sie gemäß dem, was Sie glauben, und seien Sie ein leuchtendes Beispiel für andere.  Sie mögen nicht all dem zustimmen, was Sie glauben, aber sie werden die Ergebnisse respektieren, die Sie in Ihrem Leben erreicht haben.

Sicherlich sollten wir nachhaltig versuchen, nicht den Eindruck zu erwecken, dass wir eigenartig oder sonderbar seien.  Unsere Aufgabe ist es, den Menschen um uns herum unseren gesunden Menschenverstand in allem was wir tun zu demonstrieren.  Wenn man Sie über Ihren Glauben befragt – was sie sicherlich tun werden, wenn Sie entsprechend leben – dann seien Sie gut durch Ihre Bibelstudien vorbereitet, in einer nicht streitsüchtigen, klaren und vernünftigen Weise zu antworten.  Zeigen Sie ihnen, dass Gottes Weg Sinn macht und auf dem Gesetz der göttlichen Liebe basiert, welches Krieg, Mord und fast alle menschlichen Probleme verhindern würde, wenn es gelehrt und befolgt würde.  Aber beantworten Sie nur die Fragen die gestellt werden.  Versuchen Sie nicht, zu viele neue Wahrheiten auf einmal aufzudrängen.  Zeigen Sie ihnen stattdessen durch Ihre Worte und Taten, dass Gottes Wege auf gesunden Menschenverstand und einem vernünftigen Geist beruhen.

Auch wenn Sie dennoch von vielen Menschen verfolgt werden, kann diese positive, christliche Haltung Ihnen neuen Respekt von den Menschen um Sie herum einbringen.  Dann können Sie sogar noch einen größeren Einfluss zum Guten haben.  Aber noch viel wichtiger kann dieser Weg des lebendigen Glaubens und Handelns Ihrem eigenen Leben mehr Bedeutung, Interesse und Freude geben, und wird Sie darauf vorbereiten, effektiver als König und Priester unter Christus im ewigen Leben zu dienen.  Nutzen Sie die Gelegenheit!


LLL, Dezember 2016

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Englischer Titel: Let Your Light Shine!

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