Die ersten zwei der drei Festzeiten, die Gott seinem Volk gab, sind auf eine besondere Art miteinander verbunden. Das Pfingstfest ist das einzige Fest, dass nicht an einem festen Tag im Monat gefeiert wird. Stattdessen kann sein Datum nur durch das Zählen ab dem Tag des Schwingopfers – dem Sonntag, der in die Tage der Ungesäuerten Brote fällt – errechnet werden. Warum hat Gott die zwei Frühlingsfeste auf diese Weise verknüpft? Gibt es geistliche Lektionen, von denen Gott möchte, dass sein Volk sie lernt, indem es sich auf das Zählen konzentriert? 

Als Gott die Versammlung Israels berufen hat, führte er die Festtage im Jahr des Auszugs aus Ägypten ein. Die Umstände des ersten Passahfestes und der Tage der Ungesäuerten Brote waren mit der Erlösung durch Gott verbunden, indem er sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreite. In der Nacht, die den 14. Tag des ersten Monats Abib begann, zog Gott zur Mitternacht durch Ägypten und tötete alle männlichen Erstgeborenen. Die einzigen Erstgeborenen, die verschont wurden, waren die, die sich in Häusern aufhielten, deren Oberschwelle und Türpfosten, mit dem Blut eines Lammes beschmiert worden waren (2. Mose 12, 22). Dies sollte vorab auf Jesus Christus – das Lamm Gottes – hindeuten, der die Sünde der Welt trägt, indem sein Blut für uns vergossen wurde (Johannes 1, 29). 

Während der Tageszeit, die auf dieses Passah folgte, erhielten die Israeliten von den verängstigen Ägyptern Gaben aufgedrängt, während sie sich darauf vorbereiteten, sich in der Speicherstadt Ramses zu versammeln, um ihren Auszug aus Ägypten zu beginnen. 

In der Nacht, die auf das Passah folgte, begannen die Israeliten dann ihre Reise in die Freiheit. Während der folgenden sieben Tage der Ungesäuerten Brote, zogen die Israeliten weiter, bis sie schließlich zum Roten Meer gelangten. 

Dort erschien es ihnen, als seien sie zwischen dem Meer, den Bergen und der sich schnell nähernden Armee des Pharaos eingeschlossen. Während die nachjagende Armee des Pharaos durch eine von Gott eingesetzten Feuersäule zurückgehalten wurde, überquerten die Israeliten das Rote Meer durch das geteilte Wasser. Dies geschah in der Nacht, die den siebten und letzten Tag der Tage der Ungesäuerten Brote begann. Als die Ägypter ihnen am nächsten Morgen folgen wollten, ertranken sie bei dem Versuch. 

Für die nächsten sechs Wochen setzten die Israeliten ihre Reise fort, bis sie zum Berg Horeb (Sinai), dem Berg Gottes kamen (vgl. 2. Mose 3, 1). Hier redete Gott mit Mose und bot der neu entstehenden Nation Israel einen Bund an. Der Tag, an dem Gott die Worte der Zehn Gebote verkündete und den Bund vom Sinai schloss, war der Tag des Pfingstfestes. Als Gott Mose die Informationen über seine jährlichen Festtage in 3. Mose gab, erklärte er, wie man das Datum für das Pfingstfest festlegt. Anstatt es jedes Jahr am gleichen Kalendertag zu feiern, sollte dieser Tag durch Zählen bestimmt werden. Die Zählung begann ab einer besonderen Zeremonie, die zum ersten Mal durchgeführt wurde, als die Israeliten das verheißene Land betraten (3. Mose 23, 10-11). In den Jahren in der Wüste Sinai wurden die Israeliten mit Manna gespeist, weil das Volk kein Getreide ernten oder sich auf andere Weise selbst versorgen konnte. Als sie jedoch das verheißene Land betraten, gab es dort Getreide, das sie ernten konnten.

Gott sagte zu der Priesterschaft, dass am Sonntag während der Tage der Ungesäuerten Brote der Erntezyklus beginnen sollte, indem sie das erste Omer vor ihm schwingen sollten (die Schwingopfergarbe – etwa eine Handvoll Getreide, die nach Sonnenuntergang am Vorabend geschnitten worden war). Nachdem diese Zeremonie abgeschlossen war, konnten die Menschen mit ihrer Ernte beginnen und damit anfangen, von dem neuen Ernteertrag zu essen. Die Priester wurden angewiesen, mit dem Zählen der sieben kommenden Sabbate ab dem Tag des Schwingopfers zu beginnen. Den Tag nach dem siebten Sabbat sollten sie als das Fest der Ernte der Erstlingsfrüchte abhalten, das im Alten Testament auch als Wochenfest und im Neuen Testament als Pfingstfest bekannt ist (3. Mose 23, 6-21). 

Während des Jahres des Auszugs wurden die rund sieben Wochen zwischen dem Passah und Pfingsten durch eine Reise geprägt, in der sich die Israeliten dem Berg Gottes näherten und einen Bund mit ihrem Schöpfer schlossen. Nachdem Israel in das Land einzog, wurde die Zeit zwischen den zwei Festen durch das Zählen von 50 Tagen festgelegt. Wir können wichtige Lektionen lernen, wenn wir diese Zwischenzeit betrachten. Es ist eine Reise von der Erlösung zum Bundesschluss. Es ist der Countdown vom Beginn der ersten Ernte bis zu ihrer Vollendung. Das Passah und die Tage der Ungesäuerten Brote konzentrieren s ich auf Jesus Christus und seine Rolle bei der Erlösung. Das Passah versinnbildlicht sein Sühneopfer und betont seine Rolle als unser Erlöser. Während der Tage der Ungesäuerten Brote sollen wir uns dann darauf konzentrieren, uns von Jesus Christus als Brot des Lebens zu ernähren. Der Tag der Schwingopfergarbe, der immer in die Tage der Ungesäuerten Brote fällt, richtet die Aufmerksamkeit auf Jesus Christus als den Erstgeborenen aus den Toten – die Erstlingsfrucht von Gottes geistlicher Ernte. 

Das Pfingstfest richtet dann die Aufmerksamkeit auf die Kirche, Gottes Ernte der Erstlingsfrüchte. Dies wurde sogar in dem levitischen Opfer betont, das an diesem Tag dargebracht wurde: zwei gesäuerte Laibe Brot, die die Gesamtheit der Erstlingsfrüchte der Getreideernte darstellten. Die Kirche besteht aus den Menschen, die einen Bund mit ihrem Schöpfer geschlossen haben. Unter dem neuen Bund, der am Pfingsttag aus Apostelgeschichte 2 seinen Anfang nahm, wird Gottes heiliger Geist den wahren Gläubigen eingegeben, damit wir Gottes eigener Wesensart teilhaftig werden (2. Petrus 1, 4) und uns sein Gesetz in unser Herz und unseren Sinn geschrieben wird (Hebräer 8, 10).

Vom Roten Meer zum Sinai

Wir können grundlegende Lektionen aus dem Bericht über Israels Reise zum Sinai lernen. Das Volk Israel sah sich während seiner Reise von der Erlösung zum Bundesschluss mehreren Krisensituationen ausgesetzt. Es ist wichtig, dass wir diese Reise näher betrachten und die Lehren untersuchen, die Gott uns daraus ziehen lässt. 

Obwohl die Israeliten "mit starker Hand" aus Ägypten herauskamen, (2. Mose 14, 8; 4. Mose 33, 3), mussten sie nicht weit reisen, bis sie sich einer Enttäuschung gegenübersahen. Das feierliche Lied, das in 2. Mose 15 aufgezeichnet ist, zeigt die Begeisterung und die Überschwänglichkeit des Volkes, nachdem Gott sie beim Roten Meer auf übernatürliche Weise gerettet hatte. Doch nach einer lediglich dreitägigen Reise in die Wüste hatte das Volk kein frisches Wasser gefunden, um die Vorräte aufzufüllen. Und als sie schließlich zu einer Wasserstelle kamen, fanden sie heraus, dass deren Wasser nicht trinkbar war. An dieser Stelle brach die Enttäuschung aus ihnen heraus und sie begannen, zu murren und sich zu beklagen. Dieser Ort wurde Mara benannt, was "bitter" bedeutet. Auf Anweisung Gottes warf Mose ein bestimmtes Holz in die Wasserstelle, worauf das Wasser süß und trinkbar wurde. Während der Reise stellte sich Gott an dieser Stelle seinem Volk als ihr Arzt vor (2. Mose 15, 23-26). 

Nachdem die Kinder Israels einem Monat gereist waren, kamen sie in die Wüste Sin und merkten, dass ihre Lebensmittelvorräte zur Neige gingen – und es keine Möglichkeit gab, sie nachzufüllen. Wieder begannen sie zu murren und sich zu beklagen – und missachteten dabei das Muster der Liebe und des Mitgefühls, das Gott ihnen zeigte, indem er all ihre Bedürfnisse stillte, und sie aus der Sklaverei und vor dem Tod errettet hatte. Gott gebot Mose, ihnen zu sagen, dass sie – beginnend mit dem folgenden Abend – genährt werden würden. Ab den nächsten Tag sandte Gott jeden Morgen außer am Sabbat Manna, um ihre Verpflegung während der Reisezeit zu gewährleisten. Das Manna ernährte sie nicht nur, sondern war auch dazu bestimmt, sie zu lehren, den Sabbat einzuhalten (vgl. 2. Mose 16). 

Als das Volk seine Reise fortsetzte, bemerkten sie erneut, dass ihr Wasservorrat erschöpft war – und es nirgendwo Wasserquellen oder Flüsse gab. Wiederum begannen sie, sich zu beklagen. Dieses Mal begannen sie damit, Mose für ihre Mühsal anzuklagen und verantwortlich zu machen. Als Mose Gott aufsuchte, um Anweisung im Bezug auf dieses Problem zu bekommen, sagte Gott, dass er mit seinen Stab auf einen Felsen schlagen solle, woraufhin genügend Wasser für die Bedürfnisse des Volkes ausströmen würde. Wieder einmal hatte Gott für die Bedürfnisse seines Volkes gesorgt (2. Mose 17, 1-7). 

Kurz darauf begegneten die Israeltien einer feindlichen Armee der Amalekiter, die sich ihnen näherte, um sie anzugreifen. Mose stellte kurzerhand eine Armee unter der Führung von Josua auf und stellte sich auf einen Hügel, um den Verlauf der Schacht zu verfolgen. Immer wenn Mose seine Hände flehentlich nach oben zu Gott ausstreckte, hatten die Israeliten die Oberhand. Nach einer Weile wurde er jedoch müde und war nicht mehr in der Lage, seine Hände oben zu halten. In diesen Augenblick wendete sich das Blatt zugunsten der Amalekiter. Aaron und Hur kamen ihm zur Hilfe, indem sie seine Arme den ganzen Nachmittag stützten, und so siegten die Israeliten bei Sonnenuntergang (2. Mose 17, 8-13). 

In 1. Korinther 10 weist der Apostel Paulus auf dieses Geschehen des Auszugs im Altertum hin und betont, dass es wichtige Lehren und Beispiele für Christen liefert. "Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus"(1. Korinther 10, 1-4). 

Heutzutage wird Gottes Volk jedes Jahr – am Passahfest und während der Tage der Ungesäuerten Brote – daran erinnert, dass alles damit beginnt, dass wir unseren Erlöser erkennen. Doch wir müssen weiterziehen und auf unserem Weg eine Reihe von persönlichen Begegnungen mit Gott haben, bis wir zum Berg Gottes gelangen und in eine Bundesbeziehung mit unserem Schöpfer treten. Diese Begegnungen werden uns Gott als unseren Heiler und Bewahrer vorstellen. Wir lernen, dass er unser Ernährer und unserer Beschützer ist. Denn wie sollten wir in einen Bund mit ihm eintreten und treu in diesem Bund verharren können, wenn wir ihn nicht wirklich kennenlernen und uns in diesen Aspekten auf ihn verlassen? Israel hatte eine Begegnung nach der anderen mit Gott, doch es hat nie gelernt, ihm zu glauben und ihm zu vertrauen. Ihre Beispiele des Unglaubens wurden für uns aufgezeichnet, damit wir aus ihren Fehlern lernen können. Die Reise von Passah zum Pfingstfest bietet uns Gelegenheiten, Gott wirklich kennenzulernen, sodass wir lernen, Gott zu vertrauen und uns auf ihn zu verlassen, was die Grundlage für unsere weiterführende Beziehung zu Gott sein muss.

Sieben Lektionen zum Nachdenken

Es sind sieben Wochen von dem Tag des Schwingopfers während der Tage der Ungesäuerten Brote bis zum Pfingstfest. Sehen wir uns dazu sieben Lektionen an, über die man während dieser Zeit des Zählens meditieren kann. Wer diese Lektionen lernt, wird dort bestehen, wo das alte Israel versagt hatte. Obwohl sie sich physisch auf die Reise begeben hatten, waren sie doch niemals geistlich losgezogen! Während sie physisch betrachtet zu dem Berg Gottes kamen, hatten die meisten in ihrem Herz und Sinn Ägypten nie verlassen. Unsere Anerkennung als Teil der Ernte der Erstlingsfrüchte wird zum großen Teil davon abhängen, ob wir die Lektionen in unserem Leben umsetzen, die Paulus gegenüber der Gemeinde in Korinth aufgezeigt hat. Die sieben Wochen zwischen Passah und Pfingsten geben uns eine gute Gelegenheit, über diese Lektionen nachzudenken und uns darauf zu konzentrieren. 

Die erste Lektion ist entscheidend für den Erfolg aller weiteren Schritte. Ohne sie werden wir nie etwas von bleibendem Wert erreichen. Kolosser 3, 1-2 rät uns: "Sucht, was droben ist… Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist". Was ist uns wichtig, und was lieben wir? Womit verbringen wir unsere Zeit? Für was strengen wir uns an, wofür setzen wir unsere Energie ein? Die Antwort auf diese Fragen ist der Schlüssel zu praktisch allem anderen. Was wir lieben und schätzen, an dem werden wir festhalten und es behüten. Wenn unsere Neigung auf die Dinge Gottes gerichtet ist, dann werden wir nach diesen Dingen trachten – und uns wird versprochen, dass wir mit Jesus Christus bei seiner Wiederkunft in Herrlichkeit offenbart werden (Vers 4). 

Die zweite Lektion wird uns in Vers 5 gegeben: "So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist". Wenn wir getauft werden, dann sterben wir symbolisch (Römer 6, 3-4). Hier in Kolosser ermahnt Paulus seine Leser, diesen Tod des alten Lebens in ihrem Alltag wirklich Realität werden zu lassen. Beachten Sie, was der Expositor's Bible Commentary [Expositors Bibelkommentar] zu diesem Verse erklärt: "Das Verbnekrosate, das wörtlich ‚tot machen' bedeutet, ist sehr ausdrucksstark. Es weist darauf hin, dass wir nicht nur einfach böse Handlungen und Einstellungen unterdrücken oder kontrollieren sollen. Wir müssen sie ausradieren, müssen die alte Lebensweise vollständig auslöschen. ‚Völlig ermorden' würde die Stärke dieses Ausdrucks wiedergeben… Sowohl die Bedeutung des Verbs, als auch die Kraft des Ausdrucks weisen auf einen heftigen, schmerzhaften Akt persönlicher Entschlossenheit hin" (Bd. 11, Seite 211). Das genaue Gegenteil der Ermordung dieser gottlosen Begehren ist es, sie zu hegen und zu nähren. Wenn wir zum Beispiel die falsche Art von Filmen und Fernsehsendungen ansehen, dann nähren wir diese unmoralischen Impulse, anstatt sie auszuhungern. Auf welche andere Weise erlauben wir diesen fleischlichen Neigungen, ein Teil unseres Lebens zu bleiben? 

Paulus ermahnte seine Leser: "Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen" (Kolosser 3, 8-9). "Ablegen" ist bildhafter Ausdruck im Bezug auf Kleidung und bezieht sich auf das Ausziehen von schmutziger Kleidung. Zusätzlich zum Abtöten der Leidenschaften des alten Menschen, die unser Leben kontrollieren, sollen wir als Christen bestimmte Arten des Verhaltens und Handelns ablegen, indem wir erkennen, dass sie unangemessene "Gewänder" für Christens sind! Das ist diedritte Lektion

Wenn wir die "alten Kleider" losgeworden sind, was sollen wir dann als nächstes tun? Die Antwort auf diese Frage beinhaltet die vierte Lektion, in der Ermahnung von Paulus: "[Ihr habt] den neuen [Menschen] angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat" (Vers 10).

Unsere "neuen Kleider" sind das Ergebnis einer ständigen Erneuerung unseres Sinnes, die uns dem Bild Jesu Christi immer näher bringt. Das neue Selbst soll nicht alt werden und vergehen. Vielmehr soll es durch die ständige Erneuerung mehr und mehr das Ebenbild des Schöpfers werden. In 2. Korinther 4, 16 betont Paulus, dass der innere Mensch, die neue geistlich Wesensart, jeden Tag erneuert werden soll. Wir tun dies durch tägliche Gebete, Meditation und Bibelstudium, sowie durch gelegentliches Fasten. Was können wir durch dieses tägliche Ernähren des inneren Menschen anziehen und tragen? "So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld" (Kolosser 3, 12). 

Wie wird das unsere Beziehungen zu anderen beeinflussen? In Vers 13 beschreibt Paulus das Ergebnis dieser neuen Einstellungen, die wir in unserem Leben angezogen haben – das ist die fünfte Lektion. Wir werden ermahnt, uns gegenseitig zu ertragen und einander zu vergeben. Anstatt dass wir uns schnell verletzt fühlen und nachtragend sind, werden wir ein Verlangen danach haben, anderen gegenüber die Eigenschaften zu erweisen, die wir uns von Christus erwünschen. Wir alle haben zweifellos unsere kleinen, nervenden Eigenarten – dennoch erinnert uns Gott, uns gegenseitig zu ertragen und sehr schnell beim Vergeben zu sein. 

Was sollten die maßgebenden inneren Einstellungen eines reifen Christen sein? Diese sechste Lektion ist es wert, darüber zu meditieren. In Vers 15 erklärt Paulus, dass Frieden und Dankbarkeit in unserem Herzen regieren sollen. Dieser Friede kommt von Gott, und nicht von der Welt um uns herum. Unser Leben im Glauben und Vertrauen auf unseren Schöpfer macht uns dankbar und erzeugt wahren, inneren Frieden. Unter den größten Vorteilen, die sich aus einer engen Beziehung zu Gott ergeben, sind die stille Zuversicht und das Vertrauen, die uns einen ruhigen Geist inmitten von Unruhen bringen. 

Vers 16 hebt die siebte Lektion hervor, auf die wir uns konzentrieren sollten. Hier wird uns gesagt, dass wir das Wort Christi voller Weisheit unter uns wohnen lassen sollen. Das "Wort Christi" bezieht sich auf seine Lehren. Christi Botschaft muss so tief in uns verwurzelt sein, dass sie in jeder Situation verfügbar ist, um unsere Gedanken und Reaktionen zu kontrollieren. Unser ganzes Leben soll von Gottes Wort geleitet werden und sollte eine Ehre für unsere Erlöser sein, dessen Namen wir jetzt als Christen tragen. 

In der Passahzeit werden wir zutiefst an Gottes große Liebe für uns, und an die erlösende Handlung unseres Retters Jesus Christus erinnert. Dies ist jedoch kein Haltepunkt. Das Passah ist untrennbar mit dem Pfingstfest verbunden, und wir sollen die sieben Wochen dazwischen zählen. Während wir dies tun, lassen Sie uns über unsere christliche Reise nachdenken, und über die Lektionen, die wir in unserem Leben umsetzen müssen. Diese Lektionen sind notwendig, wenn wir uns den Berg Gottes nähern und mit unserem Schöpfer einen Bund schließen wollen, der ewig dauern wird.


VPZP, Juni 2011
© 2011 Living Church of God
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Englischer Titel:  From Passover to Pentecost
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart