Was bedeutet es Gottes Namen zu ehren? Ist es eine Sünde, sich dafür zu entscheiden, Gott nicht mit einen bestimmten "heiligen Namen" wie Jashua, El Schaddaj oder Jehova anzurufen? Und wenn es so ist, mit welchem Namen sollten wir ihn anreden? Einige haben die Theorie vertreten, dass man einen bestimmten "heiligen Namen" verwenden muss, um Gott richtig zu ehren. Doch was ist die Wahrheit über die Lehre der "heiligen Namen"? Wie offenbaren uns die Namen Gottes seine Macht und seine Absicht? Wie müssen gläubige Christen seinen Namen ehren? 

Jesus Christus hat uns geboten, Gottes Namen zu heiligen (Matthäus 6, 9). Und als sich der Apostel Petrus an die versammelten religiösen Führer seiner Zeit wandte und über den auf göttliche Weise geheilten Mann sprach, erklärte er: "Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch…Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig [gerettet] werden" (Apostelgeschichte 4, 10-12). 

Den Namen Gottes zu lästern oder zu entweihen ist ein Verstoß gegen das dritte Gebot, das ausdrücklich sagt: "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht" (2. Mose 20, 7). In Israel wurden tatsächlich alle, die den Namen Gottes lästerten, zu Tode gesteinigt. "Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Ob Fremdling oder Einheimischer, wer den Namen lästert, soll sterben" (3. Mose 24, 16). 

Da uns Jesus Christus gebot, den Namen Gottes zu heiligen (oder zu "ehren"), da Petrus verkündet, dass die Erlösung durch keinen anderen Namen, als den von Jesus Christus kommen würde, und da das dritte Gebot es verbietet, den Namen des Herrn unseres Gottes gedankenlos zu benutzen, sündigen wir dann also, wenn wir nicht einen besonderen Namen in einer besonderen Sprache aussprechen? 

Gibt es nur einen Namen den wir für Gott benutzen sollten? Oder hat er viele Namen, die seine Wesensart offenbaren, seine Macht und was er mit dieser Macht vollbringt? Dieser Artikel beschreibt die Bedeutung der vielen Namen Gottes und zeigt, was seine Namen über ihn offenbaren. Wir werden sieben Hauptpunkte betrachten, die die Befürworter der "heiligen Namen" nicht verstehen, und erklären, wie Christen Gottes Namen verehren sollen.

Seine Wesensart und sein Wirken

Die Bibel offenbart, dass Namen für Gott sehr bedeutsam sind. Gott gab Abram einen neuen Namen, indem er ihn Abraham nannte, den "Vater vieler Völker" (1. Mose 17, 5). Er änderte auch Jakobs Namen in Israel um, was "Kämpfer" oder "Gottesstreiter" bedeutet (1. Mose 32,28). In Jesaja 14, 12 lesen wir von einem großen Wesen das auf Hebräisch Hilel ("der Leuchtende") genannt wird. Genauso wie Luzifer (Lichtträger) auf Lateinisch ist Hilel ein Beiwort für den Morgenstern. Als Hilel bzw. Luzifer rebellierte, änderte Gott seinen Namen in Satan – was "Widersacher" oder "Feind" bedeutet (Lukas 10, 18; 1. Petrus 5, 8; Offenbarung 20, 2).

Bibelstellen wie 2. Samuel 7, 22-24 und Jeremiah 32, 20 zeigen, dass Gott sich durch seine großen Werke einen Namenmacht, und die Bibel belegt, dass Gott tatsächlich viele Namen hat. Doch bevor wir einige seiner biblischen Namen und deren Bedeutung betrachtet, ist es hilfreich, die Beziehung zwischen Gott, Christus und den Menschen zu erläutern. Das ist wichtig, da die vielen Namen Gottes auf sein Wesen, seinen Charakter und sein Wirken, und ebenso auf die Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn hinweisen. 

Als Israel in 5. Mose 6, 4 geboten wird: "Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer" (vgl. Anm. in der Schlachterbibel), ist das im pluralstehende Nomen Elohim mit dem Wort "einer" gepaart (es ist das hebräische Wort echad, wasvereint bedeutet, wie wenn ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlässt um echad mit seiner Frau zu werden. Die zwei werden "eins" in einer Ehe). Noch vor dem Beginn der Zeit waren der zuvor existierende Vater und der zuvor existierende Logos geistlich "eins" auf der Existenzebene Gottes, vereint im Geist und bestehend aus derselben Wesensart. 

Diese zwei göttlichen Persönlichkeiten existierten schon ewig vorher zusammen als "eins" (1. Mose 1, 1; Johannes 1, 1-3; Kolosser 1, 17). Der Vater war das höchste Wesen, zusammen mit dem später fleischgewordenen Wort (Johannes 10, 29-30; 14, 28), dem "Sohn", der zu dem Christus wurde (Matthäus 26, 63-64; Markus 1, 11; Philipper 2, 5-6; Kolosser 2, 9). Der Sohn ist das Ebenbild seines [des Vaters] Wesens", auf Griechisch "Charaktèr tês hypostáseos autoú" des Vaters (Hebräer 1, 3) – wörtlich übersetzt als "Abdruck seiner Wirklichkeit" (Interlinearbibel), und sie sind beide eins in dem heiligen Geist, der ihre Beschaffenheit, ihre Wesensart und ihr rationales Denkvermögen ist (Jesaja 40, 13; Sprüche 20, 27; Apostelgeschichte 5, 32, 1. Korinther 2,10-16; 2. Korinther 13, 13). Jesus wurde zu Immanuel, was "Gott mit uns" bedeutet (Matthäus 1, 23; Jesaja 7,14). 

Ein Beispiel, wie Gottes Namen seine Wesensart und sein Wirken beschreiben, ist in der Verwendung eines seiner Namendurch den Propheten Jeremia zu finden, der letztlich Christus bei seiner Wiederkunft zugeschrieben wird. In Jeremia 23, 5-6 sagt der Prophet voraus, dass er JHWH Tsidenu genannt wird, was "der Herr unsere Gerechtigkeit" bedeutet. Hier sehen wir einen der vielen Namen Gottes – in diesem Beispiel ist er speziell Christus zugeschrieben. Gott offenbart im ersten Teil seines Namens sein Wesen ("der Herr"), und im zweiten Teil sein Wirken ("unsere Gerechtigkeit").

 

Beispiele für Gottes Namen

Sprüche 22, 1 enthüllt: "Ein guter Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, besser als Silber und Gold ist Anmut" (rev. Elberfelder Übersetzung). Ein Name wird eindeutig dafür gebraucht, um den Charakter und den Ruf einer Person zu beschreiben. Was sind manche der vielen Namen Gottes und in welcher Weise beschreiben sie ihn? 

Im Alten Testament erscheint El 235 Mal (vgl. 1. Mose 28, 3; 4. Mose 23, 22; 2. Samuel 22, 31; Jesaja 9, 6; Hesekiel 10, 5; Hosea 11, 9; Micha 7, 18; Maleachi 2, 10) und bedeutet mächtig, stark und herausragend. Der Name Elohim taucht im Alten Testament mehr als 2600 Mal auf (vgl. 1. Mose 1, 1; 6, 9; 9, 16; 17, 7; 1. Könige 8, 23; Jesaja 40, 1). Elohim steht für alles, was Gott ist. Er ist allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Seine Herrschaft umfasst alle Nationen (5. Mose 2, 30; 3, 22; Jesaja 52, 10). Er erlässt Gesetze (5. Mose 4, 2; Jeremia 11, 3), und alles was er tut ist ein Ausdruck von Liebe (5. Mose 1, 31; Jesaja 41, 10; Jeremia 3, 23). Der Gebrauch von Elohim bezieht sich oft auf beide, Gott den Vater, und das Wort, das zu Fleisch geworden ist, so wie es in Johannes 1, 1-3 beschrieben ist. Diese "zwei" waren und sind seit Anbeginn der Zeit "eins" (5. Mose 6, 4; Johannes 10, 30). Im gesamten Schöpfungsbericht findet ein Zwiegespräch des Elohim statt (vgl. 1. Mose 1, 26; 3, 22). An anderen Stellen bezieht sich Elohim auf Christus bei seiner Rückkehr (Jesaja 41, 10). 

El Shaddai, was "Allmächtiger Gott" bedeutet, erscheint im Alten Testament 48 Mal, einschließlich 1. Mose 17, 1; Ruth 1, 20; Hiob 6, 4; Joel 1, 15. Adonai (in der Form eines "majestätischen Plurals") ist ein Name, der Gottes absolute Souveränität als "Herr" oder "Meister" anzeigt, wie zum Beispiel in 1. Mose 15, 2. Dieser Name wird fast 300 Mal im Alten Testament verwendet, um sich auf Gott alleine, und nur auf ihn, zu beziehen. Im Vergleich dazu wird die Einzahl Adon in 215 von 330 Fällen benutzt, um Menschen zu bezeichnen, so wie in 1. Mose 24, 65, als Isaaks Knecht Rebekka mitteilte, dass Isaak sein adon (Herr) ist. Beide Wörter werden in Versen wie 5. Mose 10, 17 kombiniert: "Herr über alle Herren" (adonai ha adonim). 

JHWH Ro'i, was "der Herr ist mein Hirte" bedeutet, wird in Psalm 23 verwendet, und JHWH Tsevaot [Zebaoth], bzw. "Herr der Heerscharen" wird zuerst in 1. Samuel 1, 3 gebraucht, und erscheint dann wieder in Jesaja 1, 24, Psalm 46, 8 und anderen Passagen. Diese Bezeichnung zeigt die enorme Macht, die dem Befehlshaber der himmlischen Heerscharen (der Engel) zur Verfügung steht. In Jesaja wird Jesus Christus – als der wiederkehrende Messias und König aller Könige – "Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst" genannt (Jesaja 9, 5). JHWH Rofekha, "der Herr, dein Arzt", wird in 2. Mose 15, 26 verwendet. 

El Elyon bedeutet "höchster Gott" oder "Gott, der Höchste" und beschreibt seine Überlegenheit über alle Dinge. Der Name El Elyon wird in 1. Mose 14, 18-22 und in Psalm 78, 35 verwendet, wohingegen das kürzere Elyon an vielen anderen Stellen benutzt wird. Als Luzifer verkündet, dass er in den Himmel hinauffahren will, um Gott zu stürzen und ihm gleich zu werden, nennt er ihn bei seinem Namen. 

Luzifer prahlte: "Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten [Elyon]" (Jesaja 14, 14). In seiner Rebellion hat Satan sich dafür entschieden, Gott bei keinem seiner anderen Namen zu nennen, wie beispielswiese JHWH Ro'i"der Herr, mein Hirte" oder JHWH Rofekha "der Herr, mein Arzt". 

El Elohai Yisrael findet sich nur in 1. Mose 33, 20 und kennzeichnet die einzigartige Beziehung zwischen Gott und seinem auserwählten Volk. El Olam, was "ewiger Gott" oder "Gott …ewiglich" bedeutet, wird in 1. Mose 21, 33 und Jesaja 26, 4 gefunden. Gott wird auch als Melekh bezeichnet, was "König" bedeutet (Psalm 5, 3; 29, 10; Jesaja 41, 21; 43, 15; 44, 6), und als Shafat, was "Richter" bedeutet (1. Mose 18, 25), und ebenfalls als Palet, was "Erretter" bedeutet (Psalm 18, 3), und als Qadosh, was ihn als "den Heiligen" kennzeichnet (Psalm 71, 22; Jesaja 43, 3; 48, 17).

Das Tetragramm

JHVH bzw. JHWH (und deren verschiedene vorgeschlagene Varianten wie Jahwe, traditionell ersetzt durch Jehovah) ist als das Tetragramm bekannt und ist oft die Ursache für einige der intensivsten Debatten über "heilige Namen". In seinem Artikel in derLiving Church News mit dem Titel Was bedeutet es wirklich, Gottes Namen zu heiligen?, in dem dieses Thema erörtert wird, zitiert Herr John Ogwyn aus dem "Theological Wordbook of the Old Testament" [Theologisches Wörterbuch des Alten Testaments]: "Kritische Spekulationen über den Ursprung und die Bedeutung von ‚Jahwe' scheinen kein Ende zu finden... aber die eigene Erklärung der Bibel in 2. Mose 3, 14 ist, dass es den einfachen (Qal) Imperfekt von hawa ‚sein' darstellt: Ich bin [ist] der ich bin. Der genaue Name Jahwe entsteht, wenn andere über ihn in der dritten Person sprechen, Jahwe ‚Er ist'" (Band 1, Seite 211)" [Living Church News, Juli-August 2000, Seite 6]. 

Der geläufigste wissenschaftliche Standpunkt ist, dass das Tetragramm eine Form des dreisilbigen hebräischen Verbs hwy ist. Doch manche Gelehrte interpretieren es als eine erweiterte Form des Ausrufes ya. Andere wiederum sehen darin eine Kombination aus ya und dem Pronomen für die dritte Person hu, die zusammen eine schmeichelnde Form ergeben, die übersetzt "oh, Er!" lauten würde! Trotz intensiver wissenschaftlicher Debatten – es gibt sogar eine Kontroverse, ob JHWH mit drei, anstatt mit zwei Silben ausgesprochen werden muss – ist Tatsache, dass wir es einfach nicht wissen. Es gibt weder einen wissenschaftlichen Konsens, noch wurde ein eindeutiger biblischer Beweis für irgendeine der Aussprachen des Tetragrammsangeführt. 

Das Tetragramm ist allerdings ein Teil der vielen Namen Gottes. In 2. Samuel 7 sendet Gott den Propheten Nathan, um zu verkünden, dass lange nach Davids Tod der Messias aus der Nachkommenschaft Davids hervorgehen würde (2. Samuel 7, 12-13; Hebräer 1 ,5). Äußerst demütig entfernt sich David aus Nathans Gegenwart, um zu dem Herrn zu beten (2. Samuel 7, 18). David nennt Gott in diesem Gebet fünf Mal Adonai JHWH (2. Samuel 7, 18. 19. 22. 28-29). Diese Gebet ist nur eines der Beispiele aus Samuel und den Chroniken, wo diese besondere Mischform von Namen Gottes verwendet wird (Kaiser, Walter C., The Messiah in the Old Testament [Der Messias im Alten Testament], Seite 80). Warum wählte David diese besondere Bezeichnung und wiederholte sie fünf Mal in einem einzigen Gebet? Es fällt auf, dass Adonai JHWH derselbe Name ist, den auch Abram Jahrhunderte zuvor verwendet hatte, als ihm Gott die gleiche Messiasverheißung gegeben hatte (1. Mose 15, 2. 8) Jahrhunderte später hat König David die Fortführung dieser Verheißung anerkannt, von Abraham über Issak und Jakob nun durch ihn (2. Samuel 7, 12). Und wieder haben Gottes Namen eine tiefgründige Bedeutung und beschreiben seine Wesensart und sein Wirken! 

Im Neuen Testament, benutzt Jesus in Markus 14, 36 den aramäischen Namen Abba, der "Vater" bedeutet. In Römer 8, 15 und Galater 4, 6, setzt Paulus Abba mit dem griechischen Wort für Vater, Patér, gleich. Bis zur Zeit Jesu hatte sich Abba über das im Deutschen verwendete kindliche Äquivalent "Papi" hinaus weiterentwickelt, und wurde von Kindern und Erwachsenen wie unsere moderne Bezeichnung "lieber Vater" verwendet. 

Jesus bezieht sich in Johannes 8, 58 auf sich selbst als "ich bin", womit er auf sein Ur-Dasein und seine Einheit mit dem Vater hinweist. Er wird auch im gesamten Neuen Testament über 600 Mal als Kyrios bezeichnet, was "Herr" oder "Meister" bedeutet.Despotes, was auch "Herrscher" oder "Meister" bedeutet, erscheint nicht so häufig und taucht in Passagen wie Lukas 2, 29, Apostelgeschichte 4, 24, 2. Petrus 2, 1, Judas 4 und Offenbarung 6, 10 auf .

In Matthäus 21, 9 wird Hypsistos, verwendet und bedeutet "der Allerhöchste". In 2. Korinther 6, 18 und Offenbarung 19, 6 findet sich der Name Pantokrator, der "der über alles Herrschende" oder "der Allmächtige" bedeutet. Christus wird in Johannes 1, 1 und Offenbarung 19, 13 mit he Logos tou Theou, bezeichnet, was "das Wort Gottes" bedeutet.

Die sieben Irrtümer der Vertreter von "heiligen Namen"

Einige Geschwister werden gelegentlich von Argumenten derjenigen verwirrt, die darauf bestehen, dass wir uns an Gott immer mit einer bestimmten Kombination von hebräischen oder ausländischen Klängen wenden müssen. Wir werden kurz sieben Hauptpunkte betrachten, die die Verfechter der "heiligen Namen" nicht verstehen: 

Erstens, hat Gott, wie dieser Artikel gezeigt hat, viele Namen – und nicht nur einen heiligen Namen. Alle seine Namen sind heilig und haben eine tiefgründige Bedeutung. 

Zweitens gibt es keine unumstrittene Anleitung wie man das Tetragramm betonen soll, obwohl einige darauf bestehen, dass man immer eine Variante von JHVH bzw. JHWH (das "Tetragramm", traditionell ersetzt durch Jehovah) verwenden müsse. Die Variationen in der Aussprache reichen von "Ja-Hweh" bis zu "Jahu", mit etlichen Variationen! Paulus hat überliefert, dass die Juden für die Bewahrung der "Aussprüche Gottes" verantwortlich waren (Römer 3,2; Schlachter Version 2000), was wörtlich seine "Worte und Aussprüche" bedeutet. Wenn es für Gott absolut notwendig wäre, dass eine bestimmte "Aussprache" eines heiligen Namens erhalten bleiben müsste, dann wäre das auch geschehen! 

Drittensbezogen sich, wie oben gezeigt wurde, sogar viele gerechte Propheten und Priester nach Mose auch weiterhin mitverschiedenen Namen auf Gott. Beispielsweise hat sogar der "Vielgeliebte", Daniel, (Daniel 9, 23; rev. Elberfelder Bibel), auf Aramäisch gebetet und Gott dabei "'elahh" genannt (Daniel 2, 19-20). 

Viertens benutzte Jesus Christus selbst unterschiedliche Namen für Gott. Er lehrte die Apostel, Gott im Gebet mit "Vater" anzurufen (Patér, in Matthäus 6, 9). Während der Kreuzigung rief er auf Aramäisch laut zu dem Vater, was ins Griechische übertragen mit "Eloi, Eloi" übersetzt wurde (Markus 15, 34). Jesus war der Sohn Gottes, "der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand" (1. Petrus 2, 22). Es wäre töricht – sogar irrgläubig – zu behaupten, dass Jesus es entweder verwechselt hat oder absichtlich keinen bestimmten erforderlichen "heiligen Namen" für Gott gewählt habe. Diejenigen jedoch, die verfechten, dass ihr bevorzugter "heiliger Name" der einzige angemessene Name ist, mit dem man sich an Gott wenden solle, unterstellen gerade das! 

Fünftens finden wir in Apostelgeschichte 4, 10, dass Lukas die griechische Form "Iesous Christos" als den Namen für Christus verwendet. Diese Passage enthält die Verteidigung des Glaubens durch den Apostel Petrus, in der er sagt, dass die Erlösung nur durch den Namen Jesu kommt (Apostelgeschichte 4, 5-12). Wie Paulus schrieb, ist die ganze Bibel von Gott inspiriert (2. Timotheus 3, 16) – und hier verwendet die Bibel einen der vielen richtigen Namen für Christus. Hätte der sorgfältige Lukas (vgl. Lukas 1, 1-3), ein gläubiger Gefährte von Paulus (2. Timotheus 4, 11), die aramäische Äußerung von Petrus auf diese Art übertragen, wenn dies nicht angemessen gewesen wäre? Ironischerweise ist Apostelgeschichte 4, 10 gerade der Vers, der von vielen Befürwortern der "heiligen Namen" zitiert wird, um für den Gebrauch ihres selbst bevorzugten, anderen heiligen Namens als exklusiven und irgendwie besseren Namen für Gott zu argumentieren. 

Sechstens beinhaltet die Bibel nicht nur viele verschiedene Namen für Gott, sondern sogar der Schöpfer selbst enthüllte seinen Namen in verschiedenen Sprachen zu verschiedenen Zeiten. In Johannes 10, 34-36 zitiert Jesus Christus Psalm 82, 6, woElohim verwendet wird. Dann aber spricht Christus in Offenbarung 1, 8 mit dem Apostel Johannes auf Griechisch und übersetzteinen seiner Namen vom Hebräischen ins Griechische! Zusätzlich ist Hebräer 1, 8 ein direktes Zitat aus Psalm 45, 7, in dem das hebräische Wort aus dem Alten Testament, Elohim, in das griechische Wort Theos des Neuen Testaments übersetzt wurde. 

Desweiteren gibt der Ewige in 5. Mose 32, 39 seinen hebräischen Namen mit "ich allein" (ani hu) an. Doch in Johannes 8, 58 würde der aramäisch sprechende Jesus dies als ana itay wiedergegeben haben, und Johannes übersetzte dies ins Griechische als ego eimi. Der Ewige selbst hat, genauso wie auch die inspirierten Schreiber, verschiede Namen in verschiedenen Sprachen verwendet, um sich auf Gott zu beziehen. Es ist offensichtlich, dass Gott nicht fordert, dass sein Name in einer bestimmten Fremdsprache ausgesprochen wird, da er ihn persönlich Mose auf Hebräisch sagte – doch dann tausend Jahre später den gleichen Namen den Juden in ihrer Umgangssprache nannte und ihn noch von Johannes ins Griechische übersetzten ließ! 

Siebtens ist das Ehren des Namen Gottes viel tiefgründiger, als sich auf die Aussprache zu beziehen – es bedeutet, seine Eigenschaften und seine Autorität in allem was wir sagen und tun zu ehren. Wie wir gesehen haben, zeigt die Bibel deutlich, dass Gott viele Namen hat, die seine vielen gerechten Eigenschaften beschreiben. Lediglich den nutzlosen Versuch zu machen, einenNamen als "richtig" zu selektieren, würde unsere Aufmerksamkeit von dem ablenken, was Gottes Volk wirklich tun muss, um seinen Namen zu ehren.

Wie wahre Christen Gottes Namen ehren

Wahre Christen vermeiden es, irgendeinen der Namen Gottes auf irgendeine Weise respektlos zu verwenden, was ein Grund dafür ist, warum ehrfürchtige Christen sogar Euphemismen wie "mein Gott!" oder "Igitt" vermeiden. Dennoch verstehen wahre Christen auch, dass das Ehren von Gottes Namen über die verbalen Äußerungen hinausgeht. Sie zeigen ihre tiefe Liebe und ihren Respekt für Gottes Namen in ihrer gesamten Lebensweise. "Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer" (1. Johannes 5, 3). 

Diejenigen mit falschen Vorstellungen, die Gottes Gesetz oder eins der klaren Bibelgebote ablehnen, "schmähen" Gott und "lästern" seinen Namen (Psalm 74, 10). Neben dem Einhalten der Gebote ehren wahre Christen zusätzlich Gottes Namen, indem sie in Liebe innerhalb des Leibes (Epheser 4, 16) zusammenarbeiten (1. Johannes 3, 11), um das Werk ausführen, das kommende Reich Gottes zu verkünden, das Christus vor 2000 Jahren predigte (Markus 16, 15; Johannes 4, 34). Gottes wahre Diener verehren Gott in Gerechtigkeit, und verherrlichen damit seinen Namen (Psalm 86, 9; Offenbarung 15, 3-4). 

Wahre Christen sehen in Jesus Christus und den Aposteln Vorbilder für eine gerechte Anbetung (1. Korinther 11, 1; 2. Thessalonicher 2, 15) und ihre Beispiele zu diesem Thema sind mehr als deutlich. Sind diese Tatsachen einmal verstanden, dann sind die Verfechter der "heiligen Namen" außerdem in der Gefahr, ihr Verständnis und ihre "Gerechtigkeit" höher zu stellen, als die der Helden und Heldinnen des Glaubens, der Patriarchen, der Propheten, der Apostel und sogar Jesu Christi selbst! So sehen wir, dass es bei der Ehrung von Gottes Namen um viel mehr geht, als um die Äußerung einer bestimmten Lautfolge. Wahre Christen "ehren Gottes Namen" mit ihrem gesamten Leben

Christus war und ist einfach nicht darum besorgt, dass die Menschen einen besonderen "heiligen Namen" sorgfältig aussprechen, um Gott zu ehren. Stattdessen warnte Christus vor falschen Lehrern die versuchen würden, Gottes Gesetz abzuschaffen und die Botschaft vom kommenden Reich Gottes zu verschleiern. In seinem Artikel "Was bedeutet es wirklich, Gottes Namen zu heiligen?" spricht Herr John Ogwyn diesen Punkt an: "Beachten Sie nun die Warnung, die Christus seinen Jüngern über falsche Lehrer gab. Sagte er, dass viele kommen werden und falsche Namen verwenden würden? NEIN! Er sagte: ‚Es werden viele kommen unter MEINEM NAMEN' und werden viele verführen (Matthäus 24, 5). Die Verführung sei im Bezug auf eine Botschaft von Gesetzlosigkeit, dass ein Gehorsam gegenüber Gottes Geboten nicht mehr notwendig sei (vgl. Matthäus 7, 21-23). Das Problem ist die Botschaft, nicht der Name!" (Living Church News, Juli-August 2000, Seite 6). Für weiterführende Informationen zu diesem Thema wenden Sie sich an eine der unten aufgeführten Adressen und fragen Sie nach dem Artikel "Was bedeutet es wirklich, Gottes Namen zu heiligen?". 

Gott legt seinem Volk nicht die Bürde auf, dass es die hebräische und griechische Grammatik oder die entsprechende Aussprache seines Namens kennen muss. Tatsächlich ist es für uns nicht möglich, alle Namen von Jesus Christus zu kennen! Wir lesen in Offenbarung 19, 11-13, dass Christus bei seiner Rückkehr, wenn er gegen eine rebellische Welt kämpfen wird, einen Namen tragen wird, den keiner kennt. Dann wird er einen anderen seiner vielen Namen verwenden – einen Namen, der dann wiederum seine Wesensart, seine Rolle und sein Wirken beschreiben wird: "Und [er] trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: KÖNIG ALLER KÖNIGE UND HERR ALLER HERREN" (Vers 16). Und es gibt eine abschließende, ermutigende Wahrheit im Bezug auf Gottes Namen. Die zum Leben erweckten Erstlingsfrüchte, die Heiligen, die die Welt überwunden haben und in Gottes Familie eingetreten sind, werden auch neue Namen erhalten (Offenbarung 2, 17), wenn sie als Könige und Priester in Gottes Reich lehren und mit ihm regieren (Offenbarung 20, 6). Möge Gott diesen Tag beschleunigen!


NAM, Mai 2011
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Englischer Titel:  How God’s Names Reveal His Nature and Power
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Biblische Verweise und Zitate sind, soweit nicht anders angegeben,
der revidierten Lutherbibel 1984 entnommen.
© 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart